Der Baubestand ist wie folgt: 4 Etagen, 22 Heizkreise, ausschließlich Fußbodenheizung.
Bisher Vaillant VC106 mit defektem Wärmetauscher, deshalb Austausch.
Drei Etagen haben große Fenster, geringer Wärmebedarf bei Sonnenschein. Die unterste Etage ist vermietet; die Mieterin hätte gerne konstant 22°C, aber praktisch kaum Sonneneinstrahlung im Winter und in der Übergangszeit.
Die zweitunterste Etage bekommt ebenfalls wenig Sonne, ist aber nicht ganz so kritisch. In den anderen Räumen hätte ich gerne nur 20,5°C, einige Räume (Gästezimmer, Gästebad) sind normalerweise nicht beheizt.
Die 4 Heizkreisverteiler laufen alle in einer Leitung zusammen zum Brenner, die nicht einzeln geregelt werden können (Baubestand). Ich kann auch nicht aufgrund der gemeinsamen Rücklauftemperatur auf den Wärmebedarf einer Etage schließen. Ich habe jahrelang versucht eine Lösung zu finden, denn es war immer zu warm oder zu kalt.
Letztes Jahr habe ich ergänzend ein Controme System installiert. Dieses regelt alle 22 Heizkreise über Stellventile individuell abhängig von Raumtemperatur und jeder einzelnen Rücklauftemperatur aller 22 Heizkreise. Das war nicht ganz einfach einzurichten, funktioniert aber inzwischen sehr gut.
Vorteil: Hydraulischer Abgleich möglich und kann kontinuierlich überwacht und bei Bedarf nachgeglichen werden. Das hat viel gebracht, insbesondere in einer offenen Wohnebene, die allein mit 6 Heizkreisen bestückt ist (Baubestand). Temperaturausgleichsströmungen, auch zwischen den Etagen, konnten damit praktisch eliminiert werden (Kerzentest).
Wenn also nur in der untersten Etage Heizbedarf besteht, dann schließen alle anderen Stellregler im Haus und der Brenner soll nur diese Etage bedienen.
Bisher war das Problem, dass der Vaillant mehr Energie abgeben wollte, als die Etage abnehmen konnte und ging in den oszillierenden Betrieb, da er immer mit 100% startet, dann auf die Heizteillast abfällt und dann versucht weiter abzuregeln, dann aber schon über die 40°C Vorlauf hinausschießt.
Ich habe verstanden, dass gerade dies die Stärke des Vitodens 300 sein soll, der hier besonders intelligent und frühzeitig herunterregeln soll, wenn beispielsweise nur 4 Heizkreise Bedarf melden. Ist dem wirklich so?
Das Controme System holt sich morgens beim Hochfahren aus der Nachtabsenkung die voraussichtliche Sonnenscheinintensität über den Wetterbericht aus dem Internet und fährt die Etagen, die dann ab 8:00 volle Sonneneinstrahlung haben nur gemäßigt hoch, regelt also frühzeitig bei geringeren Rücklauftemperaturen ab, während die unterste Etage zügig auf die 22°C fährt.
Wenn alle Heizkreise geschlossen sind, weil genügend Energie im System ist, zu erkennen an den einzelnen Rücklauftemperaturen, dann soll der Brenner abschalten.
Ich habe verstanden, dass das Modul EM-EA1 über den Anschluss DI2 die Betriebsartenumschaltung auf "Normale Raumtemperatur" und "aus" kann. Bitte korrigiert mich, wenn das falsch ist.
Alternativ wäre denkbar, falls kein Heizbedarf besteht, an den Außentemperatursensor einen 2,2kOhm Wiederstand parallel aufzuschalten, um dem System eine höhrere Außentemperatur vorzugaukeln. Das ist der Weg, wie ich das bisher mit dem Vaillant löse. Da dieser sowieso nur mit konstanter Vorlauftemperatur von 40°C arbeitet und nur über die Rücklauftemperatur regelt (Baubestand), steuere ich diesen durch Umschalten zweier konstanter Widerstandswerte (Warm / Kalt). Das funktioniert.
Aber es soll noch besser funktionieren, deshalb bin ich hier...
Ich verstehe, dass ich über Stecker 96 eine Regelung machen kann wie bisher auch (Heizbedarf ja/nein, konstanter Vorlauf) oder über EM-EA1 zusätzlich eine Außentemperaturregelung integrieren kann. Ist das so?
Theoretisch wäre auch denkbar, die Vorlauftemperaturregelung über den 0-10V Eingang bein EM-EA1 zu lösen, sofern das möglich ist. Allerdings habe ich in der Serviceanleitung des EM-EA1 nichts gefunden, was mit dem Eingang anzufangen wäre.
Wo ist mein Denkfehler und wie würdet Ihr das lösen?