Hallo, ich bin Mieter in einem Mehrfamilienhaus und habe folgende technische Frage: Wir haben im Haus einen Warmwasserspeicher Viessmann DB-5368762_Vitocell_100-L mit 500l an einer Buderus-Gasheizung KB372-75H (r).
Der eingebaute Wärmemengenzähler ergab laut Techem-Abrechnung im Jahr 2023 einen Wert von 19.330 kWh bei einem Verbrauch von 61m3. Im Jahr 2020 waren es 17.943 kWh bei einem Verbrauch von 146m3.
Die Diskrepanz des Wärmemengenverbrauch ist riesig und für mich weder nachvollziehbar noch erklärbar. Die Hausverwaltung erachtet den Wert als korrekt und argumentiert, dass der Warmwasserspeicher diese Energie braucht, um die Temperatur konstant bei 60° Celsius über das Jahr zu halten.
Ich wollte nun fragen, ob diese Argumentation richtig sein kann? Gibt es denn auch eine Rechenformel, um den Wärmemengenverbrauch zu errechnen? Er setzt sich ja zusammen aus der Wärmemenge für die Verbrauchsaufheizung und den Wärmeerhalt.
Im Internet habe ich nur folgende Formel gefunden, die die Hausverwaltung aber als nicht relevant ansieht: 2,5 * Verbrauch Warmwasser m3 * Differenz Warmwassertemperatur/Kaltwassertemperatur = Wärmemengenverbrauch kWh
Vielen Dank für Rückmeldungen
Kai Geck
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Kannst du bei der Hausverwaltung nachfragen ob 2020 eine andere WW Temperatur eingestellt war als 2023??
In einem Mehrfamilienhaus kann der Energie-Verlust über die WW Zirkulation ein Mehrfaches sein, als für die Erwärmung des verbrauchten Wasser nötig ist.
Diese Zirkulationsverluste sind bei einer höheren Zieltemperatur noch mal größer, auch wenn der WW Verbrauch niedriger war.
VG
Rein rechnerisch benötigt man ca. 1,2kWh, um 1m³ Wasser um ein K(Kelvin) zu erwärmen. Nun wäre die Frage, um wieviel K das Wasser jedes Mal erwärmt wurde ? Wenn ich von obigen Wert ausgehe, wären das täglich knapp 53kWh. für rein rechnerisch 168l WW. Ich müsste hier also sehr häufig das WW erhitzen.
Es könnte auch möglich sein, dass die Ladepumpe einen Fehler hat? Sozusagen ständig mitläuft ? Gibts eine Legionellenschaltung ? Und ist diese womöglich täglich aktiv ?Eventuell hängt eine Schwerkraftbremse ?
Alles natürlich unter der Prämisse, dass der Zähler selbst korrekt misst. Gabs in der Zeit viell. einen Zählertausch ? Und wurde hier der Fühler wie vorgesehen verbaut ?
Ich denke mal, dass es schwer sein wird, hier irgendwelche Fehler nachzuweisen. Denn woher weiss man, dass die Werte von 2020 korrekt waren?
Wie kommt eigentlich der Verbrauchsunterschied in der WW-Menge zustande ? Weniger Mieter ? Und vielleicht musste deswegen die WW-Temp angehoben werden ? Weil der Speicher nun eigentlich zu gross war ?
Kannst du bei der Hausverwaltung nachfragen ob 2020 eine andere WW Temperatur eingestellt war als 2023??
In einem Mehrfamilienhaus kann der Energie-Verlust über die WW Zirkulation ein Mehrfaches sein, als für die Erwärmung des verbrauchten Wasser nötig ist.
Diese Zirkulationsverluste sind bei einer höheren Zieltemperatur noch mal größer, auch wenn der WW Verbrauch niedriger war.
VG
Hallo Franky, vielen Dank für deine Rückmeldung.
Der Grund für den geringeren Verbrauch sind weniger Mieter. Die WW-Temperatur ist seit Jahren gleich auf 60°C eingestellt.
Nach deinem Ansatz von 1,2 kWh für ein Kelvin pro m3 ergibt: 1,2*55Kelvin*61m3=4026 kWh
Bei der Internet-Formel sind es: 2,5*55Kelvin*61m3=8387kWh
Hinzu kämen laut Datenblatt Viessmann noch 1,95 kWh/Tag Bereitschaftswärmeaufwand (Ich hoffe, dass ich diesen Wert richtig verstehe als der Aufwand, den der Speicher benötigt, um die Temperatur konstant bei 60°C zu halten)
Beide Werte sind also deutlich niedriger als unser Wärmeverbrauch. Es muss also irgendeine Form von Energieverschwendung stattfinden, dem nachgegangen werden sollte.
Vielen Dank auch für die möglichen Ursachen.
Hallo qwert089
Die WW Temperatur ist in allen Jahren immer gleich bei 60°C.
Kann es wirklich sein, dass die WW Zirkulation so viel Energie verbraucht? Und wie könnte man das verhindern?
VG
Der Bereitschaftsverlust ist faktisch die Wärmeabstrahlung des Speichers. Je heisser der Inhalt, desto höher der Verlust. Die Angaben sind eher zur Orientierung.
Und wenn tatsächlich die Zirkulation mit reinspielt, kannst du als Mieter gar nichts tun, um es zu verhindern bzw. abzumildern.
Und wie gesagt, könnte auch die Ladepumpe einen Defekt haben. Den wirst aber als Mieter kaum erkennen. Es sei denn, du hättest ständigen Zugang zum Heizhaus.
Und letztlich sagt die eingestellte Temp. auch nicht viel aus. Man bräuchte hier auch noch die tatsächliche Auslauftemperatur. So hättest wenigstens einen Anhaltspunkt, wie hoch die Bereitschaftsverluste sind.