ViCare Fußbodenthermostat: Bewertung 1 von 5 Sternen

[Robert23]

Liebe Community und potentielle Käufer,

nachdem ich das ViCare Fußbodenthermostat inkl. diverser ViCare Klimasensoren seit über einem Jahr installiert habe, folgt nun zu Informationszwecken ein weit überwiegend negatives Resumee. Sollte es zukünftig Updates mit technischen Änderungen geben, gerne unten kommentieren sodass ich diese Bewertung entsprechend anpassen kann.

negative Aspekte:

• Für die Installation und das Anlernen braucht es einen Viessmann Fachpartner Account. Dabei könnte jeder, die schonmal zwei Kabel mit einer Lüsterklemme verbunden hat, die Arbeiten ohne weiteres durchführen. Wer sich unsicher fühlt, kann sich ja durchaus Hilfe dazuholen, aber dass diese Arbeiten verpflichtend durch einen Fachbetrieb durchgeführt werden müssen finde ich mies.
• Das "smarte" ViCare System kann technisch offenbar nicht sinnvoll mit der Heizungsanlage kommunizieren. Das führt dazu, dass regelmäßig die Ventile am Fußbodenheizungsverteiler schließen, die zugehörige Heizkreispumpe aber weiterläuft. Die Ventile sind nämlich durch die ViCare Klimasensoren raumtemperaturgesteuert, während die Heizkreispumpe anscheinend außentemperaturgesteuert ist. Dieses Phänomen tritt also z.B. an kalten, aber sehr sonnigen Tagen auf.
  Meine Pumpe heizt sich dadurch teilweise so stark auf, dass man sie nicht anfassen kann. Lösungsvorschlag meines Fachpartners: eine differenzdruckgesteuerte Pumpe für nochmal knapp 1.000€ einbauen. Ich schau mal, wie lange meine aktuelle Pumpe noch durchhält.
• Da die Kommunikation mit der Heizung derart eingeschränkt ist, ist nur wenig Mehrwert gegenüber herkömmlichen Thermostaten bzw. einem guten Hydraulischen Abgleich zu erkennen. Im besten Fall hat man bereits mechanische Thermostate in den jeweiligen Räumen, welche den Volumenstrom dezentral steuern. Die recht hohe Investition in das "smarte" ViCare System kann man sich dann sparen, hat nebenbei weniger Stromverbrauch und kein zusätzliches Funknetz im Haus.

positive Aspekte:

• Mit der Einzelraumsteuerung kann man je nach Nutzungsverhalten tageszeitabhängig heizen. Je träger die eigene Fußbodenheizung ist, desto schwieriger ist natürlich das richtige Timing. Beispiele wären:
  • Wohnzimmer nur am Nachmittag und Abend warm
  • Küche nur am Morgen warm
  • Schlafzimmer nur am Abend warm
  • ...

Viele Grüße

[Franky]

Meine Meinung: Das ganze Gedöns brauchts bei einer Fussbodenheizung gar nicht.

Da reichen Wandthermostate und Stellantriebe. Fussbodenheizungen sind im allgemeinen so träge, dass ein Zeitprogramm sinnlos ist.

[Robert23]

@FrankyJa, für Leute die normal heizen gebe ich dir recht. Damit wäre der einzige positive Aspekt meines Resumees oben hinfällig 😄

Ich habe es trotzdem erwähnt, denn wer wie folgt heizen mag, kann echt Energie sparen:

Konstant niedrige Raumtemperatur, sodass man gerade so keine Probleme mit Schimmel bekommt. Wie immer natürlich Lüften nicht vergessen. Damit habe ich grundsätzlich schonmal nur geringe Wärmeverluste an die Umgebung. Für die Zeit, in der man den entsprechenden Raum nutzt, den VL der Fußbodenheizung vergleichsweise hoch einstellen. Lohnt sich besonders dann, wenn man einen Raum z.B. nur 1-2 Stunden pro Tag nutzt. Luft bleibt quasi kalt, aber man hat schön warme Füße. Der zweitweise höhere Verbrauch durch den erhöhten VL wird durch die durchgehend geringen Wärmeverluste an die Umgebung mehr als kompensiert.

Ist eben ein ganz anderes Wärmeerlebnis - wer warme Füße und einen kühlen Kopf mag, kann das ja gerne testen. Aber bitte nicht übertreiben und mit extremen Temperaturschwankungen den Estrich kaputt machen 😉

Viele Grüße

[Franky]

Bei einer FBH sparst damit eben nichts. Wenn du eine höhere Vorlauftemperatur einstellst, muss erstmal der Estrich erwärmt werden.  Diese gespeicherte Energie wird nach Absenkung der Vorlauftemperatur langsam wieder abgegeben. Beim nächsten Zyklus wieder das Gleiche.

Ich finde sowieso, dass es nichts Besseres als eine Flächenheizung gibt. Und auch ich mag lieber warme Füsse und einen halbwegs kühlen Kopf.