Hallo Viessmann Community,
vor 2 Tagen habe ich diesen Text unter "Öl" gepostet, bisher keine Reaktion, daher das gleich nocheinmal hier:
Meine Eltern haben in 1993 eine Viessmann Ölheizung erworben, die bisher sehr zuverlässig lief. Überprüfungen durch den Schornsteinfeger blieben stets ohne Beanstandungen. Jedoch zeigt sich jetzt, nachdem das Haus für ca. 3 Monate unbewohnt war, folgendes Fehlerbild:
Kein warmes Wasser, max. lauwarm, Heizwirkung jetzt mitten im Sommer nicht getestet.
Die rote Anzeige unter dem Wahlschalter für die Solltemperatur des Warmwassers leuchtet, die grüne ist aus.
Kesseltemperaturanzeige ist bei ca 82°C. Das Fehlerbild zeigt sich an beliebigen Tages- und Nachtzeiten.
Einmaliges Aus- und Einschalten der Trimatik-MC Steuerung bewirkt nach ca. 30 sec einen schnellen Abfall der Kesseltemperaturanzeige, nach wenigen weiteren Sekunden bei ca. 70°C startet der der Brenner und das Wasser wird wieder aufgewärmt. Typischerweise stellt sich der Fehler im gleichen Zyklus wieder ein, gelegentlich bleibt das Wasser für wenige Stunden warm.
Aus Zeitmangel habe ich den Testmodus 2 am Programmwahlschalter für die Temperatursensoren nicht durchgeführt, was beim nächsten Besuch in meinem 600 km entfernten Elternhaus ansteht.
Ebensowenig habe ich mich bisher mit der Zeitschaltuhr beschäftigt.
Der Programmwahlschalter steht auf blauem Mond und roter Sonne.
Weitere Beobachtung: Die Umwälzpumpe macht nach Betätigung des Schornsteinfeger Modus Geräusche, die auf einen Lagerschaden schliessen lassen. Meiner Meinung nach für die Warmwasseraufbereitung nicht relevant. Das Geräusch war bereits im Winter präsent, jedoch war die Heizwirkung vorhanden. Da steht vermutlich bald ein Kollaps an.
Meine vorläufige Schlussfolgerung: Die Temperatursensoren im Kessel und Warmwasserspeicher scheinen OK zu sein, da nach dem Reset die wahre, geringere Temperatur angezeigt wird, eher die Kesseltemperatur in der Steuerung "hängt" und sie folglich defekt ist.
Die Komponenten, alle Bj 1993:
Steuerung Trimatik-MC, Best-Nr lt. Montageanleitung 7450 261-A
Kessel: Vitola-biferral Herstelldaten 7309955307918107
Brenner: Unit Öl-Gebläsebrenner-V, Typ VE mit Heizölvorwärmung
Speicher-Wassererwärmer Hori-Cell Herstelldaten 7312508... Rest ist verdeckt
Meine Fragen an die Community:
- Wird meine vorläufige Schussfolgerung geteilt?
- Welche weiteen Tests kann ich durchführen um die Ursache weiter einzukreisen?
- Falls es zum Ersatzbedarf der Trimatik-MC kommt: Ist die Best-Nr eine eindeutige Beschreibung oder gibt es verschiedene Hardwarekonfigurationen unter dieser Best-Nr? Wenn ja welche und wo finde ich die?
- Hat die Trimatik-MC ein genaueres Typenschild so wie die anderen Komponenten, wenn ja wo finde ich es?
Vielen Dank fürs "Mithirnen", um eine kostengünstige Lösung für das Problem zu finden,
Viele Grüße Golfino
Test der Sensoren Programmwahlschalter 1 und 2 ergeben keine Auffälligkeiten, andere Testmodi lassen die grüne und rote Kontrolllampe blinken, so dass ich von Funktionsfähigkeit der Tests ausgehe
Hallo,
das klingt nach einer defekten Speicherladepumpe. Diese muss ich Teststellung 8 laufen.
vielen Dank für den Hinweis. Ergebnis der Teststellungen im Detail:
1 und 2: keine Anzeigen, ergo keine Sensordefekte
3: nicht relevant, da keine Fernbedienung vorhanden
4: Anzeigen blinken im Gleichtakt, 5 bis 10 Anzeigen blinken wechselnd
7 aktiviert die Pumpe mit Lagerschaden, alle anderen bringen keine hörbaren Reaktionen ausser Relaisklicken in der Steuerung. Beim nächsten "hängen" aktiviere ich Teststellung 8, wenn dies ein Anlaufen des Brenners bewirkt, ist es ein Hinweis auf Ursache in der Steuerung -Pumpe läuft durch Testmodus an und bewirkt Brennerstart-, wenn nein verdichtet dies den Vedacht defekte Speicherladepumpe.
Die Teststellungen schalten immer nur jeweils 1 Relais. Es läuft also in Teststellung 8 nur die Pumpe. Der Brenner läuft so nicht an. Man hört aber meist, ob eine Pumpe läuft oder nicht.
Ich habe mehr Erkenntnisse: Die Speicherladepumpe -Grundfos Alpha1- läuft nach dem Reset der Trimatik, nimmt 22W auf und hat max. Drehzahl. Bei der Teststellung 8 zeigt sie die beiden horizontalen Striche die auf mangelnde Spgsversorgung hinweisen, ebenso wenn die Regelung "hängt" und das Warmwasser abkühlt. Details sind in den Bildern. Ebenso können die beiden Minuszeichen lt. Anleitung eine mechanische Blockade der Pumpe signalisieren, die aber von Reset und normalem Regelzyklus unabhängig sein sollte. Was mich irritiert, sind die fehlenden LED für CP und PP (Konstant- und Propotionaldruckkennlinien) der Pumpe, siehe Ausschnitt aus der Anleitung der Pumpe. Offensichtlich wird die Pumpe nach einem Reset der Trimatik anders angesteuert als im normalen Regelzyklus. Ich schaue mir die Kontakte innerhalb der Trimatik und des Steckers an der Pumpe an, ggf. sind sind sie korrodiert. Irgendwie bekommt die Trimatik nach dem Reset mehr Leistung zur Pumpe als im Normalzyklus, meine Hypothese sind altersschwache Elkos, die nach dem Reset anders geladen sind, bei konstantem Stromfluss sich der Innenwiderstand mehr Spannung nimmt etc. Gute Nachricht ist, dass der testweise aufgedrehte Heizkörper heute warm wurde, also der Heizungsteil funktioniert und "nur" die Warmwasseraufbereitung betroffen ist.
Steck die Pumpe doch mal direkt per Schukostecker an den Strom. So weißt du, es liegt an der Pumpe oder an der Trimatik
ich bin jetzt 3 Wochen weg, das Thema geht Anfang Okt weiter