Hallo Community, ich besitze seit 2019 das Ölbrennwertheizgerät Vitoladens 300 C. Was mich ganz gewaltig stört ist der Verbrauch. Die versprochenen 10-15% weniger Verbrauch zu meinerm 28 Jahre alten Brenner kann ich nicht bestätigen. Ich behaupte sogar das Gegenteil. So viel Heizöl wie in den letzten 3 Jahren verbraucht wurden habe ich noch nie bestellen müssen. Es ist auch nicht so einfach den Verbrauch über die Betriebsstunden des Brenners auszurechnen da ich drei verschiedene Heizungsfirmen inclusive Techniker befragt habe und jeder erzählt mir einen anderen Mist.
Was mir auch aufgefallen ist das jedes Jahr bei der Wartung erzählt wird das der Brennraum aber stark verrußt ist aber warum weiß der Monteur auch nicht. Falls jemand mir weiterhelfen kann bitte melden. Auch gerne von Viessmann direkt. Vielen Dank
Hallo Josch2,
Man kann sich mit dieser Rechnung den durchschnittlichen Jahresverbrauch ermitteln.
Ist der durchschnittliche Ölverbrauch pro Jahr über mindestens 3 Jahre bekannt, kann dieser auch zur Kesselleistungsbestimmung herangezogen werden.
Es gibt eine Studie veröffentlicht, die auf recht einfache Weise den wahrscheinlichen Ölverbrauch einer Gebäudeheizung pro Jahr ermittelt. Aufgeteilt in 5 Klimazonen * ergeben sich folgende Faktoren:
Außentemperatur nach DIN 4701:
- 10°C à f = 172
- 12°C à f = 189,2
- 14°C à f = 206,4
- 16°C à f = 223,6
- 18°C à f = 240,8
Diese sind annähernd identisch mit der Isothermenkarte aus DIN 4701, Teil 2
f = Faktor, beinhaltet Umrechnung von kcal/h in kW
Somit kann die Kesselleistung (Q) auch aus dem Ölverbrauch abgeleitet werden:
Kesselleistung Qx (kW) = Jahresölverbrauch Ba : Faktor f
Beispiel:
Durchschnittlicher Ölverbrauch über 3 Jahre (gemittelt) Ba = 4 500 l/a,
(ehem. Klimazone II à - 15°C); jetzt - 12°C, keine Änderung der Heizgewohnheiten
Qx = Ba : f = 4500 : 189,2 = 23,8 KW
Es kommt auch viel auf dein Heizverhalten an. Wie sind die Temperaturen eingestellt (Raum-Soll, Heizkurve, Neigung)
Wie sind die Schaltzeiten eingestellt?
Stell am besten mal ein Bild von den letzten beiden Messprotokolle hier ein. Möglicherweise ist auch der Brenner falsch eingestellt.
freundliche Grüße
Timo Brüssing
Hallo Herr Bruessing , danke für die Antwort. Leider kann ich mit ihrer Rechnung nicht viel anfangen da ich die Leistung des Brenners kenne. Trotzdem sende ich Ihnen die Protokolle und eine Liste vom Verbrauch der letzten Jahre gemessen am Öltank. Ist vielleicht nicht hundertprozentig aber ausreichend und sie werden sehen das die neue Heizung sogar über dem Schnitt der alten liegt und das ärgert mich. Vor allem sind die letzten Winter nicht einmal kalt gewesen. Aber vielleicht können Sie ja helfen. Mit freundlichen Grüßen Jochen Würtz
Guten Morgen Herr Würtz,
vielen Dank für die Messprotokolle. Die Werte sehen nicht auffällig aus.
Hier sind zunächst die Unterlagen digital.
Bedienungsanleitung
Wartungscheckliste
Montage- und Serviceanleitung
Auf dem Typenschild steht die Herstellernummer & unter anderem auch die Leitung der Anlage.
Ansonsten kann man auch einen Ölmengenzähler nach dem Heizölfilter einbauen, dann hat man einen genauen Wert über den Heizölverbrauch.
Wie sind denn die Einstellungen der Heizkurve?
Auf welcher Temperatur steht die Raum-Soll?
Schaltzeiten anständig eingestellt?
hydraulischer Abgleich durchgeführt?
Einstellung der Umwälzpumpe?
Warmwassertemperatur & Schaltzeiten?
Es gibt leider eine Menge Faktoren die einen erhöhten Ölverbrauch zur Folge haben. Auch wenn die Anlage auf dem aktuellen Stand der Technik ist, sind doch die Einstellungen anzupassen. Ansonsten ist keine Anlage sparsam.
freundliche Grüße
Timo Brüssing
Grundsätzlich kann man noch hinzufügen, dass, wenn der Brennraum stark verrusst ist, ein fehlerhaftes Luft-Ölgemisch besteht. Düse falsch oder defekt? Falschluft ? Öldruck ?
Mir fehlt beim Abgastest noch die Russzahl.
Guten Abend Herr Bruessing, ich denke doch das der Fachbetrieb der die Einstellung vorgenommen hat es annähernd richtig gemacht hat. Zudem ist es für den Laien etwas schwierig z.B die Heizkennlinie auf Anhieb zu verstehen. Trotz allem danke für die Unterhaltung. Zum Schluss noch zu dem Thema sparsam, alle Hersteller werben mit einem geringeren Ölverbrauch gegenüber älteren Anlagen.
Aber andere versprechen stimmen ja auch nicht immer. Mit freundlichen Grüßen Jochen Würtz
Tröpfelt denn ordentlich Kondensat aus dem Kessel? Wenn nein, sollte man zumindest die Heizkurve niedriger stellen oder einen hydraulischen Abgleich machen lassen.
Gruß
Heizing
@Josch2 schrieb:Zum Schluss noch zu dem Thema sparsam, alle Hersteller werben mit einem geringeren Ölverbrauch gegenüber älteren Anlagen.
Aber andere versprechen stimmen ja auch nicht immer. Mit freundlichen Grüßen Jochen Würtz
Solche Versprechen machen wir z.B. niemals. Da der Verbrauch zum grössten Teil vom Heizverhalten und dem baulichen Zustand des Gebäudes abhängen. Und gerade vom Heizverhalten weiss man meist nicht viel.
Die angebliche Ersparnis errechnet sich vor allem nach Laborwerten. Wer hat zu Hause schon Laborwerte ? Hier verhält es sich wie beim angeblichen Spritverbrauch eines Fahrzeuges. Diese Werte werden auch auf abgesperrten Teststrecken ermittelt. Der Fahrstil hat aber nur selten was mit der Realität zu tun.
Im Übrigen kann auch die Technik nicht mehr Energie aus dem Brennstoff rausholen als drin steckt. Und so glaube ich, dass in Sachen Brennwerttechnik das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
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