Hallo,
was ist die minimal zulässige Kesselwassertemperatur bei dieser Anlage:
Vitotronic 150 Typ KB1
Vitoflame 200 Typ VEK 7159 805 - 7159 812
Vitorond 200 Typ VR2
Vitocell 100-H Inhalt 160l
Edelstahlabgasanlage
Kein Mischer, direkter Heizkreis auf große, ältere Stahlheizkoerper
Heizöl HEL schwefelarm, <= 50ppm Schwefel/l
Hintergrund:
Wegen besserer Dämmung bzw. wegen möglicher Energieeinsparung in der Übergangszeit wollen wir die Heizkurve so niedrig wie möglich einstellen.
Was ist denn der niedrigste Kesselwassertemperaturbereich, der in dieser Anlage ohne Schaden eingestellt werden kann? Die Anlage funktioniert seit Jahren ohne Probleme, Messwerte sind immer tadellos, Russwert 0 etc. Kondenswasser aus dem Edelstahlschornstein wird aufgegangen.
Bei milderen Temperaturen und wenig Heizbedarf scheint die Anlage trotzdem immer bis ca. 40°C Kesselwassertemperatur hochzuheizen - ist das immer noch eine Notwendigkeit, oder stammt das aus Zeiten des hohen Schwefelgehalts im Heizöl? Koennte man also die Kesselwassertemperatur z.B. auf max. 25°C eingrenzen?
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Hallo @Coburn
Aufgrund der Bildung von Kondenswasser im Kesselherd selbst muss die Schutztemperatur berücksichtigt werden. Da Ihr Kessel aus Gusseisen besteht, sind die Stahlkegel zwischen den Gusseisenelementen des Kesselherds am anfälligsten für Korrosion.
Kodierstecker verfügen über solche Schutztemperaturen.
VG
Hallo @Coburn
Die schützende Mindesttemperatur des Kessels wird durch den Kodierstecker vorgegeben und ist abhängig vom Kesseltyp. Da der VR2 kein Brennwertkessel ist, verfügt er über eine Schutztemperatur, bei jedem Brennerstart stoppt er bei einer Kesseltemperatur von 42 Grad, wenn der Heizbedarf nicht höher ist.
Da Sie nur über einen Direktkreislauf verfügen, ist diese Temperatur in der Übergangszeit zu hoch und führt zu einer Überhitzung der Räumlichkeiten.
Die Lösung liegt in der Installation einer Kesselregelung mit Mischheizzweig, die in Übergangszeiten für eine konstant niedrigere Vorlauftemperatur sorgt.
VG
Hallo divanc,
vielen Dank für diese unerwartet schnelle Antwort, sogar am Wochenende.
Was ist aber der Grund für diese Schutzfunktion, d.h. die Aufheizung auf mindestens 42 Grad?
Mit Mischkreis könnte man hier sicherlich niedrigere Vorlauftemperaturen erhalten, aber eventuell ist ja dieser relativ aufwendige Umbau gar nicht nötig?
Die Investitionen sind nicht ganz unerheblich, denn neben dem Mischer samt Zubehör ist ja auch eine andere Steuerung nötig, unsere ist für reinen Direktheizkreis ausgelegt und kann nicht für Mischer parametriert werden. Außerdem findet sich z.Zt. kein Betrieb, der diesen Kleinauftrag annimmt.
Die Anlage wurde ca. 2004 eingebaut und wurde sicherlich einige Jahre vorher entwickelt/konzipiert.
Zu dieser Zeit hatte das Heizöl noch einen viel höheren Schwefelgehalt, so dass sich damals letztlich Schwefelsäure in den Kondensatrückständen im Kessel aufkonzentrieren konnte.
Mittlerweile hat das Heizoel aber einen mind. 20fach geringeren Schwefelgehalt (damals 1000ppm, jetzt 50ppm).
Wenn also der damals noch wesentlich höhere Schwefelgehalt die Ursache für diesen Selbstschutz der Anlage ist (Aufheizen auf mind. 42 Grad), könnte man vermuten, dass dieser Grund weggefallen ist bzw. die korrosive Wirkung des Kondensatanfalls wesentlich geringer wurde.
Die Frage ist also, ob mit dem mittlerweile viel geringeren Schwefelgehalt im Heizoel diese Schutzfunktion (Aufheizung auf mind. 42 Grad) immer noch benötigt wird? Oder wenigstens auf niedrigere Mindest-Temperaturen gesenkt werden könnte, z.B. auf 34 Grad?
Es ist zwar nur ein Niedertemperaturkessel, aber solange keine grossen Mengen an Kondensat(wasser) im Kessel anfallen, duerfte das Hauptproblem ja die Korrosion (gewesen) sein?
Sicherlich betrifft das ja viele ältere Anlagen - und durch allgemeine Klärung dieser Frage und entsprechende Reduzierung der Mindesttemperatur ließe sich viel Energie einsparen, das Bankkonto und die Umwelt schonen.
VG
Hallo @Coburn
Aufgrund der Bildung von Kondenswasser im Kesselherd selbst muss die Schutztemperatur berücksichtigt werden. Da Ihr Kessel aus Gusseisen besteht, sind die Stahlkegel zwischen den Gusseisenelementen des Kesselherds am anfälligsten für Korrosion.
Kodierstecker verfügen über solche Schutztemperaturen.
VG