Vor 15 Jahren habe ich mich beim Neubau unseres Einfamilienhauses für eine Luft-Wasser Wärmepumpe entschieden (Vitocal 300-D AWO). Meine Erwartung: Klimaschonend und am Ende - aufgrund der höheren Energieeffizienz - kostenneutral. Nach 15 Jahren hat sich diese WP vor 3 Wochen mit einem Totalschaden endgültig "abgemeldet": Verflüssiger undicht, Kühlmittel ausgetreten, Wasser im Kühlkreislauf, ... irreparabel. Für Viessmann ist das offenbar völlig in Ordnung "... Reparatur lohnt sich nicht. Viel länger als 15 Jahre laufen die Dinger ohnehin nicht". Mein lokaler Heizungsmonteur hat mir inzwischen ein Angebot für den Austausch der Anlage gemacht - Gesamtkosten ca. 30 T€. Wie bitte – soll das heißen, dass ich alle 15 Jahre 30 T€ in die Hand nehmen muss, um die WP zu erneuern? Damit nicht genug: Da die lokalen Heizungsmonteure (Viessmann Servicepartner) kaum Ahnung von WP haben und am Kältekreis ohnehin nichts machen können, muss bei jedem Problem der Viessmann Kundendienst mit ins Boot (... wenn er endlich kommt). D. h. jede Störung war in meinem Fall mit wenig effektiven Einsätzen regionaler Viessmann Servicepartner, gefolgt von langen Wartezeiten auf den Viessmann Kundendienst und mindestens einem Serviceeinsatz von Viessmann verbunden. Rechnungen bekommt man selbstverständlich für beide (alle) Einsätze und die Rechnungen für den Viessmann Kundendienst sind bekanntlich „außerordentlich“. Aus meiner Sicht passt das Servicekonzept von Viessmann nicht in die schöne, neue WP-Welt. Entweder man baut WP die deutlich hochwertiger sind oder man tut endlich etwas am Service und an den Servicekosten. Am besten beides! Eine WP mag noch so energieeffizient sein (wenn sie es denn tatsächlich ist), wirtschaftlich gesehen ist sie so betrachtet ein Desaster. Prima Viessmann! Aber was tut man nicht alles fürs Klima. Ob die Umweltbilanz von WP allerdings mit Blick auf den gesamten Produktions- und Lebenszyklus (inklusive der Störfälle, bei denen umweltschädliches Kältemittel austritt) wirklich so toll ist, wage ich inzwischen zu bezweifeln. Strom kommt bekanntlich nicht CO2-frei in die Steckdose und der Anteil an Ökostrom ist gerade im Winter überschaubar. Zudem - meine WP läuft (lief!) mit dem Kältemittel R407C mit einem GWP von 1.774. Wenn es durch einen Störfall austritt, trägt es 1.774 mal stärker zur globalen Erwärmung bei als CO2. Bei mir wurde das Kältemittel vom Verdichter durch den defekten Verflüssiger in den Heizkreis gedrückt und wurde von dort aus den Entlüftungsventilen und dem Überdruckventil im Heizkreis in die Umwelt „abgeblasen“. Wenn 5 kg von dem Zeug austreten, kann ich dafür mehrere Jahre eine Gasheizung betreiben. Fazit: WP im Vergleich zu konventionellen Heizungsanlagen: WP: deutlich höhere Anschaffungskosten WP: deutlich höhere Service und Wartungskosten WP: deutlich höhere Störungsanfälligkeit verbunden mit langen Ausfallzeiten durch lange Wartezeiten auf den Viessmann-Kundendienst - sehr angenehm im Winter. WP: deutlich kürzere Lebensdauer (mindestens in meinem Fall, meinen Recherchen nach aber bei weitem kein Einzelfall) WP: Umweltbilanz fraglich - spätestens, wenn bei Störfällen beträchtlich Mengen umweltschädlicher Kältemittel in die Umwelt gelangen
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