Liebe Leidensgenossen, nun muss ich mich auch einmal melden und etwas zu diesem Fehler sagen: Wie einige bereits richtig festgestellt haben, handelt es sich ausschließlich um ein Temperaturproblem des Zündgerätes. Der Vitoladens 300-C erkennt die Flamme nicht über eine Fotozelle, sondern über eine Ionisationselektrode (wie es wohl bei Gasheizungen üblich ist). Der F4 Fehler entsteht einfach nur dadurch, dass das Zündgerät die Zündung der Flamme nicht erkennt. Das Zündgerät hat 3 elektrische Anschlüsse. Diese bestehen aus den beiden Elektroden sowie der oberen Metall-Öse. Über die Metall-Öse wird eine Wechselspannung auf die Kesseltür und die Brennerdüse gegeben. Zwischen der Brennerdüse und einer der beiden Elektroden wird die Wechselspannung bei aktiver Flamme gleichgerichtet. Daher unbedingt darauf achten, dass diese Metall-Öse nicht mit fettigen Fingern angefasst wird oder verschmutzt ist. Der Übergangswiderstand zwischen Zündgerät und Kesseltür-Metallplatte sollte so gering wie möglich sein! Nachdem ich ebenfalls im Herbst 2022 eine neue 300-C Heizung bekommen habe, wurde das erste Zündgerät bereits nach 9 Monaten auf Garantie getauscht (Die Seriennummer dieses Gerätes habe ich leider nicht mehr). Nun hat sich vor einigen Monaten das nächste Gerät mit F4 Fehler (scheinbar endgültig) verabschiedet. Die Konstruktion und Positionierung des Zündgerätes an der Kesseltür ist maximal ungünstig. Wenn der Kessel für die Warmwasserbereitstellung auf bis zu 80°C hochfährt, sitzt das Zündgerät direkt auf der Metallplatte und bekommt relativ viel Wärme ab. Mein erster Versuch war, das Zündgerät mit 40mm Edelstahl-Distanzhülsen etwas von der warmen Montageplatte abzusetzen. Leider ohne Erfolg. Hier ein Bild des ersten Versuchs: (Um den Übergangswiderstand gering zu halten und mich nicht alleine auf die Distanzhülse zu verlassen, habe ich noch ein kurzes Kabel gequetscht.) Als nächstes habe ich mir mit einem 3D-Drucker zusätzlich eine spezielle Halterung für einen 92mm Lüfter konstruiert, welcher das Zündgerät aktiv kühlt. Seitdem habe ich tatsächlich keine Ausfälle mehr. Sogar das Zündgerät, welches bereits stündliche Ausfälle mit F4 Fehler zeigte, funktioniert nun bereits seit Monaten problemlos. Der Stromverbrauch des PC-Lüfters ist vernachlässigbar gering. Glücklicherweise hat die Montageplatte noch eine ungenutzte Bohrung, welche sich prima für die Halterung eignet. (PS: Der Winkel der Metallplatte zur Senkrechten ist 25°) Aber warum kommt es nun zu den Problemen mit dem Zündgerät?: Dazu habe ich zwei Theorien. Theorie 1: In der Entwicklungsabteilung bei Tenneco (früher Federal Mogul) saßen Ingenieure, welche die Spezifikationen des Zündgeräts umgesetzt haben. Da war die Rede davon, dass der Kessel nie mehr als 80° erreichen wird. Also hat man Kondensatoren mit 85°C Rating verbaut, weil "Das reicht ja aus". Dass diese Kondensatoren hart an ihrem Limit betrieben werden, und dementsprechend schneller altern, wurde einfach vernachlässigt. Theorie 2: Das Zündgerät ist leider vollständig vergossen. Bisher habe ich noch keine Möglichkeit gefunden, wie ich die Platine freilegen kann um die Schaltung und die verbauten Teile genauer zu analysieren. Leider handelt es sich nicht um eine Gummimasse sondern um sehr hartes Epoxidharz. Diese Vergussmasse kann aber ebenfalls ein Problem sein. Der Ausdehnungskoeffizient der Vergussmasse unterscheidet sich von dem schwarzen Plastikgehäuse und von der Platine. Es ist möglich, dass die permanenten Spannungen durch ausdehnen und zusammenziehen dafür sorgen, dass eine Lötstelle aufbricht und daher die Flamme nicht mehr von der Schaltung erkannt wird. Denn, zünden tut das Gerät stehts zuverlässig! Beide Varianten erklären auch, warum bei einigen von euch das Zündgerät nach 9 Monaten ausfällt, bei anderen nach zwei Jahren, und bei wieder anderen vielleicht noch seltener. Es dürfte letztendlich damit zu tun haben wie oft der Kessel Warmwasser macht und wie stark die thermischen Spannungen im Zündgerät verlaufen. Zum Schluss noch ein sehr wichtiger Hinweis: Wenn ihr die Heizung 300-C mit einer offenen Abdeckung betreibt, dann betreibt ihr die Heizung nicht mehr "Raumluftunabhängig"!!! Bitte klärt den Umstand mit eurem Schornsteinfeger ab! Mein Schornsteinfeger ist von Anfang an über die F4-Fehler Problematik informiert gewesen. Für mich gibt es nur zwei Optionen: Entweder ich betreibe die Heizung mit geschlossener Abdeckung und muss jedes Jahr ein neues Zündgerät kaufen, oder ich betreibe die Heizung ohne die Abdeckung, im eigentlich nicht zugelassenen "Raumluftabhängigen" Betrieb und habe dafür keine Ausfälle mehr. Ich habe mich für letzteres entschieden und zusätzlich einen Co-Melder im Heizungskeller aufgehängt. Vielleicht auch noch ein Hinweis an Viessmann, (falls hier wirklich mal jemand von der Entwicklungsabteilung / Qualitätssicherung mitliest): Bin gerne bereit euch die Tenneco Zündbox mit der Seriennummer 968879104830230600 im Austausch gegen eine neue zukommen zu lassen. Der Image-Schaden wegen diesem Produktionsfehler eines Zulieferers ist meiner Meinung nach enorm. Bei vielen Kunden werden die Heizungsbauer wahrscheinlich wild drauf los tauschen und es werden enorme Kosten generiert. Vom permanenten Ärger ganz zu schweigen. Hier sollte es mindestens eine Notification an die Heizungsbauer geben, dass das Problem ausschließlich vom Zündgerät ausgeht.
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