Ich kann zwar nicht das ursprüngliche Thema beantworten, aber die bisherigen Antworten sind dürftig bis schlichtweg falsch, deshalb nachfolgend etwas ausführlicher. Die sogenannte Vollbrennwerttechnik gab es schon Anfang der 80er Jahre, als große deutsche Heizungshersteller noch NT Kessel als innovative Energiesparer installiert haben. Das hat also mit einem Vollbrennwerttechnik-Hype überhaupt nichts zu tun. Da der Erfinder und Vordenker der Brennwerttechnik Richard Vetter umfangreiche Patente zur Brennwerttechnik besaß, haben möglicherweise aus diesem Grund andere Hersteller rücklaufkondensierende Brennwertkessel auf den Markt gebracht, die gut funktionieren, wenn der Taupunkt WEIT unterschritten wird. (aber kein Brennwertnutzen bei der Warmwasseraufbereitung) Ein Luft-Abgas-System (LAS) mit einem speziellen Luftwärmetauscher gleichzusetzen, fehlt der Beweis; was heißt schon“ die Zuluft wird deutlich vorgewärmt“!? Die Verbrennungsluft-Erwärmung auf 50 bis 60 °C mithilfe des speziellen 2.Wärmetauschers ist neben der Kondensation der große Vorteil des NICHT rücklaufkondensierenden Brennwertkessels, denn es führt zu einer Erhöhung der Enthalpie des Verbrennungsgases, d.h. die Brennerflamme wird heißer als bei der rücklaufkondensierenden Brennwerttechnik und verbessert den Wirkungsgrad des Vollbrennwertkessels. Das Prinzip ist auch so in der Literatur beschrieben. siehe VDI Verlag 1996 "Untersuchungen von Heizanlagen mit Abgaskondensation unter besonderer Berücksichtigung des PAVE-Prozesses" Quelle: http://www.vollbrennwerttechnik.de/technik/technik.html Das ist die Internetseite eines Physikers, der sich mit dem Thema ausführlich fachlich auseinandergesetzt hat. Die allererste Frage vor einem Kesseltausch MUSS lauten: Wie hoch ist die maximal zu erwartende Rücklauf-Temperatur? Wenn man diese Frage nicht stellt, kann man nicht das wirklich effiziente Öl-Brennwertgerät auswählen. Denn der typische Altbaubesitzer einer z.B. 80/60 °C Altanlage kauft ansonsten einen suboptimalen ÖL/Gas Brennwertkessel, wenn man undifferenziert am rücklaufkondensierende Öl -/ Gas-Brennwerttechnik empfiehlt. Wenn man also die Heizsystem-Peripherie nicht so anpassen kann, dass die Rücklauftemperatur dauerhaft weit unter dem Taupunkt bleibt, dann ist die „Vollbrennwerttechnik“ aus energetischer Sicht alternativlos. Es hilft auch kein hydraulischer Abgleich, um die Rücklauftemperatur weit unter den Taupunkt zu bekommen; erst recht nicht, wenn im Altbestand eine Einrohr-Radialheizung vorhanden ist. Ich hatte mich bereits in den 80er Jahren beim Hausneubau und einer Altbausanierung mit diesem Thema beschäftigt und stelle bis heute fest, dass sich bis auf wenige Ausnahmen weder Heizungsinstallateure noch Architekten oder Gebäudeplaner/ Sachverständige in dieser Materie hinreichend auskennen bzw. beschäftigen. Fazit: Rücklaufkondensierende Öl- Brennwertgeräte sind keine 100 %ige Garantie für Energieeffizienz, denn erst das Zusammenspiel mit der im Gebäude vorhandenen Heizungsperipherie bestimmt das Einsparungs- und Umweltnutzenpotential. Fairerweise sollte der Endverbraucher VOR dem Kauf eines Öl-Brennwertgerätes auf diesen Zusammenhang aufmerksam gemacht werden. Viele Grüße
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