Hallo an alle,
nach den ersten sehr erfolgreichen Betriebsmonaten, in denen meine PT2 quasie durchlief, kommt so langsam die Zeit in der sich die Laufzeiten reduzieren werden. Mangels Warmwasserabnahme schaltete sich die BSZ heute Nachmittag ab, nachdem sie heute bereits 10kWh produziert hatte, was bei den Außentemperaturen denke ich ein guter Wert ist. Starten kann sie potenziell erst heute abend, wenn geduscht wurde. Und genau da beginnt meine Überlegung.
Bisher ließ ich die BSZ im Modus "Energiemanager Aus" laufen, was ja auch gut passte.
Da die BSZ jetzt an manchen Tagen manegls Warmwassernutzung definitiv keine 100% Laufzeit erreichen wird, überlege ich nun den Energiemanager auf Ökonomisch zu stellen.
Dazu hätte ich zwei Fragen:
1. Lernt der Energiemanager mein Nutzungsprofil auch wenn er ausgeschaltet ist? Ich würde gerne wissen ob die vom Viessmann-Stromzähler erfassten Daten der letzten Monate genutzt werden, wenn ich den Energiemanager nun auf Ökologisch stelle, oder ob dieser erst in dem Moment beginnt mein Nutzungsverhalten zu "lernen" und sich anzupassen.
2. Ich habe es bisher so verstanden das der Energiemanager lediglich die Startzeit der Brennstoffzelle je nach Profil verschiebt, sie aber nicht abschaltet sollte die Energie nicht im Haus gebraucht werden. Also einmal gestartet läuft die Zelle bis zum erreichen der maximalen Systemtemperaturen, egal welcher Modus hinterlegt ist ?
Hallo Überschallente,
bei Betrieb mit Energiemanager werden die Einschaltzeiten der Brennstoffzelle an die Stromverbrauchsbedingungen angepasst. Dadurch wird Strom möglichst dann erzeugt, wenn Eigenbedarf besteht. Die Laufzeiten der Brennstoffzelle werden in Zeiträume mit hohem Stromverbrauch verschoben. Dadurch erhöht sich die Eigenverbrauchsrate. Der Energiemanager lernt also von deinen Nutzerverhalten und passt dementsprechend die Laufzeiten an.
Abschaltbedingung ist weiterhin die maximale Rücklauftemperatur von 50 Grad bzw. die Mindestlaufzeit von 45 Stunden.
Hallo @Patrick_Zarges,
danke für deine Antwort.
Nur was ich mit der ersten Frage meinte war, ob der Energiemanager ständig lernt, also auch wenn er im Menü auf "Energiemanager aus" gestellt ist, oder ob der Lernprozess erst beginnt sobald man ihn einschaltet.
Es geht darum, das der Energiemanager bisher auf "aus" war. Ich möchte wissen ob er trotzdem über die Bertiebszeit der Anlage bereits Daten gesammelt hat. Frage ist also ob der Energiemanager noch "blöd" ist wenn ich ihn jetzt auf Ökologisch stelle, oder ob er mit den Infos der letzten Monate arbeitet.
Der Manager lernt erst dann, wenn er aktiv ist. Schaltet du ihn aus und dann wieder ein dauert es wieder ein paar Tage, bis er das Verhalten neu angelernt hat.
Ich würde gerne hier die Frage anschließen, worin genau der Unterschied zwischen den Einstellungen "ökologisch" und "ökonomisch" besteht. Ich habe nirgends eine gute Erklärung dafür gefunden. Ich fahre immer "ökonomisch" und stelle fest, daß die Laufzeiten der BZ maximal sind (sofern die Wärmeentnahme ausreicht, also immer außer im Sommer). Was würde sich mit "ökologisch" ändern?
Das würde ich auch gerne von Viessmann erklärt bekommen.
Aber ich habe da schon eine Vorahnung:
Da man in der Regelung die gCO2eq/kWh sowohl des Strombezuges als auch der Erzeugung (der BSZ?) einstellen kann, glaube ich das die BSZ die Laufzeit nach einem Stromerzeugungsprofil Deutschland gCO2eq/kWh (voreingestellt?) anpasst.
Idealweiße erzeugt die BSZ immer dann Strom wenn wenig Ökostrom im Installationsland (vielleicht sogar lokaler) zu Verfügung steht, wenn die Anlage online ist, hoffe ich das dafür Daten aus dem Internet von z.B ENTSO-E gezogen werden um so Zeiten zu suchen in denen der Ökostromanteil voraussichtlich am geringsten ist.
Das sind aber leider alles nur vermutungen, so würde ich es jedenfall konzipieren.
Hallo,
die Betriebsstrategien unterscheiden sich wie folgt:
Ökologisch:
Der optimale Startzeitpunkt der Brennstoffzelle wird anhand spezifischer Emissionsfaktoren ermittelt, um möglichst niedrige CO2 - Emissionen zu erreichen.
Ökonomisch:
Der optimale Startzeitpunkt der Brennstoffzelle wird über parametrierte Werte für Strombezugspreis, Einspeisevergütung und Gaspreis bestimmt. Ohne installierten Stromzähler bezieht sich der Energiemanager auf ein hinterlegtes Standard-Lastprofil, da der spezifische Stromverbrauch nicht bekannt ist.
Bei Betrieb ohne Energiemanager sind die Einschaltzeiten der Brennstoffzelle ausschließlich vom Wärmebedarf der Anlage abhängig.
Wichtig für die Betriebsweisen ist die Eingabe der Parameter für die Gas und Strompreise.
Da wäre halt die Frage was "anhand spezifischer Emissionsfaktoren" genau bedeutet und wie diese zustande kommen.
Patrick, vielen Dank für die Erläuterungen. Wenn bei „ökonomisch“ ein Fachbetrieb die Preise anpassen muß, so ist das bei den zukünftig zu erwartenden Änderungen nicht machbar. Da bei mir außerdem eine PV-Anlage parallel zur BZ einspeist, bin ich mir nicht sicher, ob der Energiemanager meinen Stromverbrauch richtig beurteilt. Ich habe ihn jetzt mal auf „Aus“ gestellt und stelle fest, daß offenbar dann – wie Sie ja auch erwähnen - die Laufzeit der BZ verlängert ist. Ich werde das mal so weiter verfolgen.
Hallo Peter,
auf dieses Thema wurde hier in der Community bereits oft eingegangen. Die Werte können über die Parameterebene angepasst werden. Siehe dazu Serviceanleitung ab Seite 110
Vielen Dank, ich habe zwar eine PA2, habe die entsprechende Stelle aber dort jetzt auch gefunden!