Wir planen die Installation einer Wärmepumpe, vrsl. eine Vitocal 250-A. Die Planung mit dem Heizungsinstallateur hat sich bisher als holprig erwiesen und ich wäre sehr dankbar für eine Einschätzung der Situation. Insbesondere, ob meine Auslegungsberechnung sinnvoll ist und auf einen Parallelpuffer verzichtet werden kann. Und ob die wilde Idee der Weiterverwendung eines WW-Speichers aus der Altanlage als RL-Heizungspuffer irgendeinen Nutzen hat. Planungsgrundlagen: Ehemaliges Haus meiner Großeltern, die immer großzügig mit Stromheizung geheizt hatten mit horrenden Energiekosten. Heizlastberechnung (nach DIN EN 12831): 12.100 W (Norm-Außentemperatur -11°C, Baujahr 1986, Nettogrundfläche 290 m^2) Geschätzter Warmwasserbedarf: 1.000 W (3-4 Personen à 250 W) Gesamtleistungsbedarf bei NAT: 13.100 W Ausschließlich Plattenheizkörper, vorwiegend DN-10 Rohre + DN-15 Rohre. Hydraulischer Abgleich des Energieberaters hat fehlgeschlagen (unplausibel geringe Heizlast von 1.28 kW), erst nach Rückfrage/Berichtigung sowie Hinzufügen zweier Heizkörper in die Berechnung ergab sich ein Ergebnis, mit Auslegungsvolumenstrom von 545 l/h bei VLT 72 °C und RLT 46 °C. Das Angebot des Heizungsinstallateurs sah zuerst als Pauschalangebot die Vitocal 250-A A-19 vor + 200 l Parallel-Pufferspeicher + 300 l Warmwasserspeicher, ohne Austausch oder Einbau irgendwelcher Heizkörper. Kosten: 41.300 € zzgl. Betonfundament (1700 €) + Elektroinstallation (4.500 €). Nach eigener Berechnung des Bivalenzpunktes (siehe angehängtem Bild) der verschiedenen Anlagendimensionen und zu erwartendem Anteil der WP an Jahresheizarbeit erschien es mir so, dass die A-13 mit Bivalenzpunkt -5 °C ausreichend dimensioniert ist und außerdem aufgrund geringerer Mindestleistung ein besseres Taktungsverhalten bei Übergangstemperaturen zu erwarten ist. Der Heizungsinstallateur hat das schließlich auch eingesehen und für die kleinere WP A-13 statt A-19 1500 € Nachlass auf das Auftragsvolumen gegeben => 39.300 € (zzgl. fundament + Elektro). Ich mache mir nun Sorgen, ob diese knappe Heizleistungskalkulation auch noch mit dem vom Installateur vorgesehenen Parallelpuffer aufgeht. Soweit ich es verstehe, erfordern die Ineffizienzen der hydraulischen Trennung eine um ca. +5 K höhere benötigte VLT in den Puffer als das, was später zum Heizkörper rauskommt. Auch die RLT wird vom Puffer ähnlich angehoben, so dass die WP später auf einem +5 K Temperaturniveau arbeiten muss. Damit könnte sie meiner Meinung nach an ihre Grenzen stoßen, was Heizleistung sowie max. VLT angeht. Das müsste dann alles der elektrische Durchlauferhitzer abfangen. Welche Infos müssen bestimmt werden, um zu entscheiden, ob auch ein Hydraulikschema ohne Puffer im Vorlauf infrage kommt? Damit könnte die WP auf niedrigerer VLT arbeiten. Zu den Vorteilen (Taktungsminderung, EVU-Sperre) eines Parallelpuffers: Laut aktueller Berechnung würde die A-13 erst bei Übergangstemperaturen >= +10 °C zu takten beginnen. EVU-”Sperre” wurde seit Anfang 2024 auch auf max. 2 h/d Drosselung auf 4.2 kW abgemildert, und der 200 l Parallelpufferspeicher würde auch nur 0.23 kWh pro K Spreizung speichern (praktisch wsl. viel weniger, weil ja nur die obere Hälfte heiß ist, unten ist das Rücklaufwasser). Am unsichersten bin ich aber, ob der Heizkreis mit dem benötigten Volumenstrom der WP klarkommt? Aus der Altanlage ist ein Vitocell 300 EVI (350 l) Warmwasserspeicher vorhanden. Würde es Sinn ergeben, den als Reihenpuffer für Heizungswasser im Rücklauf umzufunktionieren? So spart man sich nachhaltigerweise die Entsorgungskosten und puffert evtl noch Wärme aus dem Rücklauf und stellt der WP noch kälteres RL-Wasser zur Verfügung (Heizkörper-RL oben rein in Speicher, WP Rücklauf unten entnehmen), so dass sie auf einem niedrigeren Temperaturniveau arbeiten kann. Ich wäre sehr dankbar für einen “sanity check” zu diesen Überlegungen. Aktuell fühle ich mich vom Heizungsinstallateur etwas allein gelassen und habe das Gefühl, dass es sehr einfach passieren kann, dass man sich eine stark suboptimale Anlage aufbaut.
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