Hallo Community,
unser Warmwasserspeicher "Viessmann Vitocell 100-V, CVA, 500 Liter" hat nach 18 Jahren seinen Dienst quittiert. Der Wärmetauscher im Speicher war wohl undicht, wodurch der Anlagendruck so weit anstieg, dass das Sicherheitsventil in der Anlage auslöste. Die Anlage wurde repariert, vorsichtshalber auch die Thermoschalter und der Strömungswächter ausgetauscht. Danach wurde der Anlagendruck in kurzen Abständen kontrolliert - Anstieg innerhalb von ca. einer Woche von 1,6 bar auf 3 bar. Mehrmals Druck reduziert, immer wieder langsamer Anstieg von 1,6 auf 3 bar. Im alten Speicher war eine Fremdstromanode verbaut. So wurde ein neuer Speicher eingebaut, genau gleicher Typ. Leider ist der Speicher nicht 1:1 tauschbar, weil die Anschlüsse aus mir unerfindlichen Gründen andere Abstände haben, obwohl es der gleiche Speicher ist. So wurde die Verrohrung abgeändert und der Speicher angeschlossen. Da fiel mir auf, dass das Kabel, welches vom Netzgerät der Fremdstromanode zum alten Speicher führte, noch in der Gegend rumhing. Ich machte den HB darauf aufmerksam und der sagte, das sei gar kein Problem und schloss das Kabel an den neuen Speicher an. Er zeigte mir sogar noch die "ordnungsgemäße Verdrahtung", der eine Draht an die Anode, der zweite Draht an die Masseschraube. Nachdem die Anlage wieder mit Wasser befüllt war und in Betrieb genommen wurde, wurde das Netzgerät für die Fremdstromanode wieder in die Steckdose gesteckt, aber anstatt grün zu leuchten blinkte die Led nur rot. Darauf angesprochen erklärte mir der HB, das Gerät überwache nur die Anode und sei für diese Anode wohl nicht das richtige. Ich bin zwar Elektroniker mit über vier Jahrzehnten Berufserfahrung, hatte mich aber bislang mit der Funktion von Korrosionsschutzanoden in Warmwasserspeichern nicht beschäftigt. Weil mir das ganze keine Ruhe ließ, recherchierte ich intensivst im Internet die Funktion von Korrosionsschutzanoden.
Hierbei fiel mir erst auf, dass es Opferanoden und Fremdstromanoden gibt. Im neuen Speicher war aber eine Opferanode verbaut, welche allerdings zwingend über eine Brücke mit der Speichermasse verbunden werden muss. Somit ist der Anschluss an das Netzgerät der Fremdstromanode falsch und die Opferanode vermutlich ohne Funktion und eine erneute Korrosion des neuen Speichers innerhalb kürzester Zeit vorprogrammiert.
Nun muss ich dazu erläutern, dass unser Heizungskeller recht niedrig ist und ein Tausch einer verbrauchten Opferanode ohne Demontage des Speichers wohl nicht möglich ist. Aus diesem Grund wurde wohl bei der ursprünglichen Installation der Anlage eine Fremdstromanode gewählt, welche ja auch über 18 Jahre hinweg den Warmwasserspeicher vor Korrosion geschützt hat.
Nun meine Frage bezüglich der Lebensdauer des Warmwasserspeichers: Schützt die Fremdstromanode oder die Opferanode den Speicher besser gegen Korrosion oder ist das in etwa gleich?
Wie soll ich nun reagieren? Den HB nur die Opferanode richtig anschließen lassen oder darauf bestehen, dass der Speicher noch einmal abgebaut wird und eine Fremdstromanode in gekipptem Zustand eingebaut wird? Zum Arbeitsaufwand kämen auch noch die Kosten für eine neue Fremdstromanode hinzu, da der alte Speicher sofort nach der Installation des neuen Speichers vom Alteisenhändler abgeholt wurde. Das mit der Fremdstromanode ist wohl die bessere Alternative, weil ich bei Verschleiß der Opferanode für den wesentlich höheren Arbeitsaufwand beim Tausch selbst aufkommen müsste.
Der HB selbst hätte das alles ja wohl wissen müssen und der momentane elektrische Anschluss der Anode grenzt meiner Meinung nach schon fast an Sabotage. Oder wie ist eure Meinung hierzu?
Oder sollte ich den HB gar nicht mehr in meinen Heizungskeller lassen und mir einen neuen HB suchen?
Ich danke schon im Voraus für eure Antworten.
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