Hallo Gwyn, zu erst einmal: Vielen Dank. Ich habe garnicht damit gerechnet, eine so ausführliche Antwort zu bekommen, die zudem auch noch so fundiert und laiengerecht ist. Ich hatte, bevor ich hier ins Forum reingeschrieben habe, einen enttäuschenden Telefonkontakt bei Viessmann, um so dankbarer bin ich jetzt, gute Antworten auf meine Fragen zu bekommen. Deshalb muss ich zuerst einmal Abbitte leisten: Das Heizungssystem steht zum Teil schon in unserem Keller und ist angeschlossen, mit Mischer und allem drum und dran, nur leider ohne NC-Box, obwohl wir mit dem HB besprochen hatten, dass das Ding auch kühlen können soll. Mit anderen Worten: Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen. Mit dem Versuch, über die Telefonhotline bei Viessmann eine konstruktive Lösung zu finden, bin ich gescheitert. Ich wurde sofort an unseren HB verwiesen, und wenn das nicht ginge, solle ich versuchen im Forum Rat zu bekommen. Da ich Sorge hatte, bei einer ehrlichen Darlegung keine fundierte Antwort zu bekommen, habe ich die Frage so gestellt, als hätte ich bisher nur eine Frage zu einem Angebot. Zu der Problematik mit der ERR und dem Pufferspeicher: Wir wohnen hier in einem alten Bauernhaus – unten Ziegelmauerwerk (40 cm Vollziegel), oben Fachwerk (12 cm, ausgemauert mit einem sehr leichten Schlackestein). Die nachträgliche Dämmung ist ähnlich stark, aber die thermische Trägheit völlig verschieden. Im Herbst kann man unten die Heizung später einschalten, im Frühjahr oben früher ausschalten. Deshalb aus unserer Sicht die Notwendigkeit einer ERR. Es sind zwei Wohneinheiten, beide in der Familie und deshalb bisher ohne Wärmemengenzähler. Wir haben Deckenheizung verbaut, der Wärmespeicher dieser Platten ist gering, verglichen mit einer FBH im Estrich. Da wir Photovoltaik geplant haben und sich vom geschätzten Verbrauch ein Wärmepumpentarif hier lohnen könnte, hat der HB vorgeschlagen einen Pufferspeicher einzubauen. (im Angebot steht neben der 200-G noch der 100-E Pufferspeicher, geliefert und montiert bekommen (ohne Absprache) haben wir einen TWL PR 800l – keine Ahnung, was der taugt). Im Gespräch, in dem es um die Bestellung ging, hat der HB gesagt, unsere WP könnte modulieren. Das haben wir damals leider nicht überprüft. Nachdem jetzt alles eingebaut war, habe ich den HB gefragt, wie ich die WP jetzt auf Kühlung umschalten kann und habe erst da erfahren, dass die WP dies so nicht kann. Ich habe dann gefordert, er sollte einfach nachrüsten und habe daraufhin die Auskunft bekommen, das würde um die 7000 Euro kosten. Deswegen bin ich jetzt – leider zu spät – dabei, mich in die ganze Technik reinzudenken. Es ist ziemlich frustrierend: Wir müssen letztlich jetzt entscheiden, ob wir das System einfach so lassen oder noch zusätzlich die NC-Box mit allem was dazu gehört beauftragen. - Derzeit würde es noch in die Förderung reinfallen, später müssten wir es komplett selbst zahlen. Den falsch gelieferten Pufferspeicher gegen den beauftragten tauschen zu lassen wäre rein rechtlich natürlich möglich, bringt uns aber denke ich auch nicht weiter, bisher waren wir immer zufrieden und wollen keinen Streit. Die Version, den Pufferspeicher im Sommer einfach mit Dreiwegeventilen zu überbrücken scheint mir derzeit noch der sinnvollste Kompromiss. Ich hoffe, das geht auch bei thermisch getrenntem Pufferspeicher mit Mischer? zur ERR: Ich setze mich schon seit Wochen immer wieder mit den verschieden Techniken zur ERR auseinander und war entsetzt, als ich festgestellt habe, dass die üblichen Teile nur stumpf ein-und ausschalten können und nicht wie Bimetallthermostate enger oder weiter stellen. Von daher kommt mir der Ansatz, alles über den hydraulischen Abgleich zu regeln sehr entgegen. Allerdings sehe ich bei uns das Problem mit der unterschiedlichen thermischen Trägheit. Das einzige System, dass mir bisher sinnvoll vorkommt, ist das System von Controme. (Das kann den Volumenstrom modulieren, verwendet u. a. die Rücklauftemperatur jedes einzelnen Kreises und verteilt angeblich das Wasser immer optimal zwischen den Heizkreisen, ähnlich einem ständig neu berechneten hydraulischen Abgleich. Irgendwie bleibt da bei mir aber auch ein Restzweifel und die Befürchtung, einem aufgeblasenen Marketinggag oder Bananenprodukt (reift beim Kunden) aufzusitzen. Hast Du dazu noch eine Idee? Oder hast Du eine Idee, wie man mit der unterschiedlichen thermischen Trägheit auch ohne ERR umgehen könnte? Nochmal vielen Dank für Deine gute Erklärung, ich habe einiges mehr begriffen und ich hoffe, Du nimmst mir meine taktische Lüge nicht übel. So, jetzt habe ich viel geschrieben, deshalb nochmal die offenen Fragen: 1. Könntest Du uns nochmal bestätigen, dass die Überbrückung des Pufferspeichers auch bei thermisch getrenntem Pufferspeicher geht. Dann würde ich das dem HB vorschlagen. 2. Hast Du einen Tipp bzgl. einer sinnvollen ERR oder eine andere Lösung für die unterschiedliche thermische Trägheit der Stockwerke? Es ist eben ein Altbau und deswegen geht es nicht ohne Kompromisse. Für den Hydraulische Abgleich habe ich schon einen Spezialisten an der Hand. Das Thema werde ich sicher nicht vernachlässigen und auch nicht die Einstellung der Heizung. Auf den HB zu vertrauen scheint mir da nicht sinnvoll. 3. Ist Dir das System von Controme bekannt und wenn ja, wie schätzt Du es ein? Grüße und danke
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