Hallo zusammen, vielen Dank für die Vorschläge. Ich kann ja mal zusammenfassen, was ich bisher in Erfahrung bringen konnte: Bei dem Stehbolzenproblem der alten Vitodens 200 handelt es ich um einen bei Viesmann bekannten Konstruktionsfehler. Die Bolzen wurden auf nicht stabilem Material angebracht und reißen damit zwangsläufig irgendwann raus. Viessmann weiß das und hat darum für eine gewisse Zeit Kulanz walten lassen. Erst gab es den ganzen Ersatz umsonst, dann nur noch Anteilig Material und Handwerkerkosten. In der Zwischenzeit hat Viessmann die Konstruktion geändert. Weil Viessmann das wusste, gab es das lächerliche Anzugsmoment von 4Nm. Um das halbwegs sicher einhalten zu können, braucht man einen speziellen Drehmomentschlüssel, den man ab ca. 100 € im Fachhandel beziehen kann und den natürlich kein Handwerker hat. Im Gegensatz zu anderen Herstellern liefert Viessmann das Ding natürlich nicht mit! Die Verantwortung wird somit inzwischen immer auf den Monteur geschoben. Schade nur, wenn sich der Schuldige nicht identifizieren lässt, weil in den letzten 12 Monaten sowohl die mal wieder horrend teure Wartung erfolgte, als auch die Erdgasumstellung und eine Prüfung durch den Schornsteinfeger. Und keiner hatte natürlich einen passenden Drehmomentschlüssel. Wer also hat den Schaden verursacht. Alle verklagen? Eine super Idee! Da es sich bei dem Wärmetauscher um Edelstahl handelt kann man eigentlich nur WIG schweißen. Die Wandstärke des Wärmetauschers ist aber so dünn, dass das quasi unmöglich ist. Außerdem entstehen dadurch Spannungen, die an anderer Stelle zu Rissen führen können. Mein Installateur weiß von Reparaturversuchen aus den Anfangszeiten der Misere, wo Techniker von Viessmann vor Ort selber versucht haben die Dinger zu schweißen. Das Resultat war immer ein Austausch. Das Unterkontern der Bolzen, also Bolzen abreißen und eine neue Schraube mit Dichtung durchzuziehen, scheitert gleich aus zwei Gründen. Man käme nicht von innen an die Stelle, da der Kessel dahinter natürlich ein geschlossenes, unter Druck stehendes System ist und selbst wenn man das öffnen würde, was nur mit einer Flex geht, verlaufen die Wendeln so dicht unter dem Deckel, dass das Einbringen einer Schraube nicht möglich ist. Ein Verkleben der Stelle wäre nur mit sehr teuren Industrieklebern möglich, die entsprechend wärmeverträglich sind. Allerdings wird damit die Stabilität des Bolzens nicht wieder hergestellt. Der Riss ist da und wird bei geringster Belastung weiter reißen. Es ist halt nur bis zu Austausch dicht. Es gibt eine Epoxyd-Knetmasse, die bis etwa 280 Grad Celsius hitzebeständig ist. Da der Abstand des Brennerdeckels zum Wärmetauscher etwa 6 mm beträgt, kann man den Bolzen mit dieser Knetmasse fixieren und abdichten. Aber auch das hält nur temporär. Final ist der Eigentümer der gelackmeierte. Die Monteure sagen, dass die Wartungsvorgaben gar nicht einzuhalten sind und das Ding zwangsweise irgendwann kaputt geht. Viessmann zieht sich aus der Verantwortung und will keinesfalls für die Fehler der Vergangenheit geradestehen, obwohl sie mit der Langlebigkeit Ihrer Edelstahl-Komponenten geworben haben (War da nicht auch mal was mit umweltfreundlichen Autos in den USA?). So gesehen hatte man Pech, wenn man einen guten Installateur hatte und es so lange gut gegangen ist. Früher hätte man Ersatz von Viessmann bekommen. Warum eigentlich heute nicht mehr, zumindest anteilig? Ich bin zu tiefst desillusioniert. Der Fall ist für mich ganz klar ein Fundament für eine langfristige Geschäftsbeziehung beim Austausch der Heizung … mit einem anderen Hersteller.
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