Hallo Andreas, habe exakt das gleiche Problem beim gleichen Gerät, Vitodens 200. Die Nachbarn beschweren sich schon, weil das Pfeifen so extrem laut ist und im ganzen Straßenzug zu hören ist. Da ich beruflich mit Druckschwingungen zu tun habe, war es zusammen mit dem Servicetechniker nicht besonders schwer die Ursache einzugrenzen. Es ist so, wie du unten beschrieben hast ein Pfeifgeräusch, welches offenbar im Venturiaufsatz des Lüfters entsteht, siehe Bild im Anhang. Du hast die Frage gestellt, warum das Geräusch etwa 30s nach Brennerstart auftaucht? Habe das mal analysiert und verschiedene Tests durchgeführt. Möchte anmerken, dass ich kein Heizungsexperte bin, daher sind Korrekturen herzlich willkommen, kann die Sache nur etwas laienhaft symptomatisch beschreiben. Wenn die Heizung im Standby-Betrieb ist, d.h. Brenner aus, lässt sich das Pfeifen wie folgt am besten generieren. Da es (bei mir) nur bei der Warmwasserbereitung auftritt, drehe ich die Raumtemperatur auf 3°C runter und die Warmwassertemperatur auf 60°C hoch. Dann stelle ich auf Partybetrieb. Der Lüfter springt an und geht auf eine hohe Drehzahl. Dann zündet die Flamme und die Drehzahl des Lüfters sinkt kontinuierlich. Nach ca. 30s ist die Drehzahl auf eine Minimaldrehzahl abgesunken. Bereits kurz zuvor merkt man, dass sich ein Pfeifgeräusch aufbaut und immer lauter wird bis bei der Minimaldrehzahl bei mir offenbar eine Resonanzfrequenz des Venturiansaugstutzens erreicht wird. Es handelt sich hier um einen sog. "Helmholtz-Resonator" (siehe Wiki), so wir wir das z.B. von einem Flaschenhals oder einer Orgelpfeife her kennen, die pfeifen, wenn man über die Mündung pustet. Die Schwingung entsteht an räumlich begrenzen Rohrabschnitten mit bestimmten Längenverhältnissen, die an den Enden ein offenes bzw. geschlossenes Ende aufweisen. Diese Querschnittsänderungen bewirken Reflexionen und im blödesten Fall - also bei uns, ist klar - eine stehende Welle, d.h. die Amplitude und damit der Schalldruck wird maximal. Die Schwingung regt sich selber an und deswegen wird das Geräusch auch immer lauter, bis es, wie bei uns unerträglich wird. Als Anregung dient das Lüfterrad, welches mit seiner Drehzahl irgendwann die Eigenfrequenz trifft. Bei mir konnte ich das Pfeifen wunderbar zumindest testweise eliminieren, indem der Servicetechniker und ich mal kurz mit dem Finger an die Ansaugöffnung des Venturiaufsatzes gegangen sind (die innere Abdeckung war hier natürlich weg, damit man rankommt). Das Pfeifen verschwindet und baut sich innerhalb weniger Sekunden wieder auf, wenn man den Finger wieder wegnimmt. Wenn das Pfeifen also verschwinden soll, dann würde mein Servicetechniker natürlich am liebsten einen neuen Lüfter einbauen - kann ich verstehen 😉 Das Problem kann dann weg sein, weil dieser eine minimal andere Eigenfrequenz hat und damit die Resonanz vielleicht nicht entsteht. Ist dann aber auch etwas Glückssache... Ich verfolge aktuell aber ein paar andere Ansätze, die preisgünstiger sein dürften. Aber hier brauche ich Unterstützung von Profis, die ich hoffentlich hier finde. Ziel muss sein, die Anregungsfrequenz und die Resonanzfrequenz weiter voneinander zu entfernen. Das geht prinzipiell folgendermaßen: 1) Länge Venturiansaugstutzen verändern (vermutlich verlängern) 2) Minimaldrehzahl des Lüfters verändern (vermutlich erhöhen) 3) Gasvolumenstrom/ Gasdruck verändern, dann ändert sich der Gegendruck hinter dem Lüfterrad und auch evtl. der Volumenstrom im Venturistutzen (wird vorher zusammengemischt, oder?) 4) andere Auslegung des Venturiansaugstutzens Alles sehr progressiv, ich weiß... Kennt jemand in der Community vielleicht eine Möglichkeit, diese "Resonanzkatastrophe" durch Verstimmung zu beheben? Da kann man doch sicher irgendwie die Drehzahl des Lüfters direkt als Parameter oder durch Änderung der internen Randbedingungen beeinflussen, oder? Ich zähle auf Euch 🙂 Gruß, Andi P.S.: Sorry, dass ich hier einen Roman geschrieben habe, aber jetzt isses raus...;-)
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