Hallo Franky, vielen Dank für die ausführliche Antwort! Bei der konkreten Anlage handelt es sich genau genommen um eine Matched Flow Anlage, weil die beiden Solarkreispumpen drehzahlgeregelt sind. Die Kollektoren haben eine eher westliche Ausrichtung, die einzelnen Röhren wurden aber nach Süden angestellt. Außerdem ist die Kollektorfläche eigentlich zu viel groß ausgelegt, weshalb in der Regel zuviel Solarenergie zur Verfügung stehen wird (womit LowFlow kaum benötigt wird). Mein Problem ist, dass ein echter HighFlow-Betrieb hydraulisch nicht möglich ist, d.h. ich die bei etwas stärkerer Sonneneinstrahlung die Energie nicht vom Dach in den Keller bekomme. Nach meinen Recherchen verbessert sich die Gesamtenergieausbeute durch eine möglichst geringe Vorlauftemperatur (weniger Verluste am Solarkreis); durch die eingesetzten Hocheffizienzpumpen wird bei korrekter Auslegung der zusätzlich aufgewendete Strom für die höhere Pumpenleistung mehr als ausgeglichen, wie du auch schon schreibst. Klar sind die Komponenten auch für die höheren Temperaturen ausgelegt, dennoch denke ich, dass gerade Solarflüssigkeit, Dichtungen, Dämmung und Pumpen (hier kommt noch die höhere mechanische Belastung dazu) dadurch schneller altern. DIe Röhrenkollektoren (SP3B) arbeiten nach dem Heatpipe-Prinzip und damit doch durch Konvektion, das heißt auch, dass rein theoretisch die Oberseite des Wärmetauschers (im Sammler des Kollektors) wärmer ist als die Unterseite. Wie weit sich Ober- und Unterseite des Sammlers unterscheiden, weiß ich natürlich nicht aber ich denke mir, dass Viessmann sich bei der Montageanleitung etwas gedacht hat. Regelungstechnisch ist es in jedem Fall sehr ungünstig, weil der Kollektorfüher da sitzt, wo der kalte Rücklauf zum Kollektor kommt. Ich stelle schon jetzt fest, dass die an der Steuerung angezeigte Temperatur durchaus 15° bis 25° geringer ist als die Temperatur der Vorlaufleitung. D.h. die Regelung reduziert die Drehzahl viel zu früh. Während die schlechte Regelung definitiv den Wirkungsgrad der Gesamtanlage reduziert, kann ich das bei den vertauschten VL/RL Anschlüssen nicht beurteilen (Unterschied zwischen Theorie und Praxis 🙂 ). Viel Text, meine hauptsächliche Frage bleibt: Welche Konsequenzen hat es langfristig, wenn die von Viessmann empfohlene Durchflussmenge nicht erreicht wird? Die unnötigerweise höhere Pumpenleistung durch die geringere Nennweite (Effekt bei High-Flow größer) dürfte unbestritten sein? Der Rohrleitungsverlust unterscheidet sich laut Tabellen zumindest deutlich. Bei 100% sind es immer noch ca. 40W, wenn man mit der halben Leistung auskommen würde, macht sich das bei den Laufzeiten durchaus bemerkbar. Gruß, Georg
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