Hallo Stefan, erst einmal Danke für deine schnelle und ausführliche Antwort. Du fragst am Anfang, woher der Techniker wusste, dass der Schaden durch Überspannung verursacht wurde. Nun, wenn er sich mit dem Schaltplan der Elektronik auskennt und ein sichtbar schadhaftes Bauteil findet, dass direkt mit dem Netz verbunden ist, so ist es nicht auszuschließen, dass dieses Bauteil möglicherweise durch Überspannung zerstört wurde. Man kann aber auch einfach Pech haben und ein Bauteil gibt einfach so den Geist auf. Eine eindeutige Beweisführung ist nicht so einfach und ich bin mir sicher, dass der Energieversorger seinerseits jegliche Schuld von sich weisen wird. Zumal die Vitodens im Zentrum von Bukarest in einem Neubau steht und meinen Messungen nach ist die Spannungsqualität nicht signifikant anders als die in München. Warum wende ich mich mit meinem Fall an die Community? Einfach deswegen, weil ich das Argument mit der Überspannung auch als Versuch des Serviceunternehmens werten könnte, meine Garantieansprüche auf die neue Vitodens auf einfache Weise abzuwiegeln. Der Techniker empfahl mir überdies noch den Einsatz einer motorgetriebenen Netzspannungsstabilisierung. Diese sind geeignet „normale“ langfristige Spannungsschwankungen auszugleichen, nicht aber durch andere Verbraucher verursachte kurzfristige Transienten. Ich kann das Gefühl nicht ganz loswerden, dass man hier versucht, mir einen Bären aufzubinden. Keiner meiner Nachbarn hat einen Netzspannungsstabilisator noch ist mir kein Fall aus der Nachbarschaft bekannt, wo ein Haushaltsgerät, Computer oder Fernseher durch Überspannung gestorben ist. Das Netzteil von meinem Laptop, der ungefähr die gleiche Leistungsaufnahme wie die Vitodens hat, kostet 20 Euro und erfreut sich bester Gesundheit. Ein Streit darüber, ob ein Schaden eine Garantieleistung darstellt oder nicht, kostet Zeit und belastet das Verhältnis zum Kunden. Als Wartungsingenieur in der Entwicklungsabteilung eines größeren Unternehmens habe ich stets versucht, durch geeignetes Design die Zahl der potenziellen Garantiestreitfälle zu minimieren. Soviel zu deinem Statement „An den Haaren herbeigezogen…“ 🙂 Ich habe mir überlegt, ob ich den Netzspannungsstabilisator nicht einfach kaufe. Ich zwar einige Zweifel über dessen Notwendigkeit, aber bei eventuellen zukünftigen Wartungsfällen muss ich keine leidigen Diskussionen über Überspannung und Garantieleistung mehr führen. Das ist auch etwas wert. Gruß Thomas
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