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kurzzeitig zu hohe Vorlauftemperatur in Fußbodenheizung

Hallo Viessmann Community!

Vor etwa 2 Monaten haben wir unsere alte Gasheizung gegen eine Wärmepumpe Vitocal 250-A AWO-E-AC-AF 251.A10 getauscht. Die WP bedient eine schon vorhandene Fußbodenheizung sowie einen neuen Warmwasserspeicher Vitocell 100-W CVWB mit 300 Litern. 

 

Die Wärmepumpe läuft gut, es gibt aber ein Problem, das bisher nicht gelöst ist. Etwa zweimal am Tag heizt die WP den Warmwasserspeicher auf die eingestellte Temperatur, z.B. 50 Grad, wozu sie eine Vorlauftemperatur von bis zu 70 Grad erzeugt. Solange die WP den Warmwasserspeicher heizt ist alles gut. Wenn dann die Wassertemperatur im Warmwasserspeicher erreicht ist, schaltet die WP ab und das Problem beginnt. Das noch vorhandene heiße Wasser (60 - 70 Grad) geht nicht nur in den Warmwasserspeicher sondern - und das ist das Problem - auch mit dieser Temperatur in die Fußbodenheizung. Nach ca. einer halben bis zu 1 Minute kühlt die Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung wieder auf den normalen Wert (derzeit etwa 35 Grad) ab. Es scheint da einen Regelmechanismus zu geben.

 

Die ständigen Temperaturspitzen in der Fußbodenheizung (Rohre, Estrich) tun dieser sicher nicht gut, zumal sie 30 Jahre alt ist und nur auf maximal 60 Grad Vorlauftemperatur ausgelegt ist. Wie kann ich diese Temperaturspitzen vermeiden? Ist es ein Regelungsproblem? Kann mir da jemand helfen? 

Die Installationsfirma kennt das Problem, schickt aber - trotz meiner Mahnungen - bisher niemand vorbei der sich darum kümmert. 

 

Viele Grüße!

 

15 ANTWORTEN 15

Habe genau das gleiche Problem. Beobachte mal einen Abtauvorgang. Da fließen bei mir nicht nur 1-2 Minuten diese Temperaturen durch die FBH, sondern während des Abtauens ca.15 Minuten. Würde mich interessieren, wie das bei dir ist.

Stell den Warmwasserspeicher auf 45 Grad Zieltemperatur oder eben noch darunter. Wozu brauchst Du zweimal am Tag bis zu 70 Grad heißes Wasser?

Ich habe ihn so verstanden, dass nicht sein Trinkwasser 70 Grad erreicht, sondern der Vorlauf zum Aufwärmen des Trinkwassers.

Zieltemperatur auf 45 Grad stellen und das Problem ist gelöst.

Siehe im Anhang den Auszug aus der MA.

 

Zwischen Speicher und FB Heizung ist doch wahrscheinlich eine Pumpenmischergruppe. Wenn ja denke ich nicht, dass die eine höhere Temp. dirchlässt und wenn ja, muss der Temperaturwächter sofort die Pumpe abschalten.

Screenshot_20231128_221302_Samsung Notes.jpg

Das habe ich auch gemacht. Die Warmwassertemperatur ist auf 43 Grad eingestellt, womit sich eine maximale Vorlauftemperatur zum Aufheizen des Warmwasserspeichers von etwa 60 Grad ergibt. Die 60 Grad gehen dann kurzzeitig in die Fußbodenheizung, was mir nicht gefällt! Bei einer Warmwassertemperatureinstellung von 50 Grad (Viessmann Voreinstellung), was ich am Anfang hatte bis ich das Problem bemerkt habe, gingen immer 70 Grad kurzzeitig in die Fußbodenheizung. Deshalb habe ich genau das gemacht was du empfiehlst. Mache mir aber bei ständig 45 Grad Sorgen wegen Legionellen und halte die Situation für untragbar. Wenn ich mal 50 Grad oder mehr haben will (z.B. Legionellenbekämpfung mit Hygienefunktion) dann gehen 70 Grad in die Fußbodenheizung. Ich weiss nicht wie oft diese das mitmacht. 

Danke für die Info. Das mit dem Temperaturwächter verstehe ich. Die anderen beiden Dinge, hydraulische Verbindung und Feuchteanbauschalter, sind mir bisher noch nicht klar.

 

Einen "Temperaturwächter" gibt es bei uns nicht. Der Vorlauf aus dem Innengerät verteilt sich direkt auf die FBH-Kreise. Früher hatten wir einen STB an dem Vorlaufrohr, heute ist da nichts mehr. "...muss ein Temperaturwächter..." klingt für mich jetzt auch nicht optional sondern als Vorschrift. Würdest du sagen, dass ein objektiver Dritter vom Fach das auch als Pflichtbauteil bei der Installation einer 2C 250-A mit FBH einordnen würde?

Ich kenne mich bisher nicht im Detail mit dem Innenleben der Inneneinheit einer 250A aus. Deine Frage, dass "ein Temperaturwächter/Temperaturbegrenzer ein Pflichtbauteil der Installation sein sollte", möchte ich absolut bejahen. 

 

Mein EFH ist 30 Jahre alt und ist mit einem Viessmann Gasbrenner 30 Jahre zuverlässig gelaufen. Der Warmwasserkreislauf war 1) strikt getrennt vom Fußbodenheizkreis (habe im ganzen Haus nur Fußbodenheizung) und 2) es gab noch als zusätzliche Sicherheit ein Temperaturbegrenzer in den Vorlaufrohren der Fußbodenheizung für den Fall, dass bei 1) mal etwas schief läuft

 

Dies ist aber in 30 Jahren nicht passiert. Die Fußbodenheizung hat in diesen 30 Jahren maximal 40 Grad bekommen. Nun habe ich seit 2 Monaten eine moderne Heizung, Wärmepumpe 250-A, die mir täglich 2 bis 3 Mal eine kurzzeitige (1 - 2 Minuten)  Temperaturspitze von 60 Grad oder mehr (je nach eingestellter Warmwassertemperatur im Speicher) in die Fußbodenheizung gibt. Das kann es doch nicht sein, dass eine moderne Heizung aus 2023 nicht das kann, was die alte Heizung aus 1993 problemlos konnte, nämlich die beiden Kreisläufe sauber zu trennen. Da bin ich bisher ziemlich enttäuscht. Da ich kein Heizungstechniker bin, bin ich da bisher auch ratlos.

Ich habe übers Wochenende mal versucht das Abtauen der vitocal 250-a zu erwischen. Ich hoffe wir reden da von der selben Aktion, nämlich vom Aufheizen des Gitters an der Rückseite der vitocal 250-a, damit die Luft wieder gut angesaugt werden kann.

 

Einmal habe ich es erwischt, aber keine hohen Temperaturen in der Fußbodenheizung bemerkt. Bei mir sind es - soweit ich bisher weiß - immer nur diese 1-2 Minuten direkt nach dem Ende des Aufheizen des Warmwasserspeichers. 

 

Also bisher habe ich keine Lösung für mein Problem.

Ich habe genau das gleiche Problem, allerdings mit der Ölheizung Vitoladens 300-C.
Nach der Warmwasserbereitung, schießt das Wasser mit Temperaturen deutlich über der zulässigen Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung in den Heizkreis der Fußbodenheizung. Der verbaute Temperaturwächter erkennt dies und schaltet die Heizkreispumpe der Fußbodenheizung ab.

Hiermit ist zwar eine Schädigung der FBH verhindert, führt allerdings dazu, dass die FBH kein warmes Wasser mehr führt, bis die Temperatur abgekühlt ist und der Temperaturwächter die Heizkreispumpe wieder mit Spannung versorgt.

 

Mir ist es leider ein Rätsel wieso der Mischer des Heizkreises der FBH die VT nicht entsprechend schnell regeln kann, um einen Temperaturanstieg höher als die hinterlegte max. VT zu vermeiden.

 

Gibt es entsprechende Einstellungen in den Codierebenen um Änderungen zur Lösung des Prüblems vorzunehmen?

Hallo Timbay-dot,

danke für deine Info, du sprichst mir "aus der Seele". Ich habe inzwischen exakt den gleichen Stand wie du. Was du schreibst hätte Wort für Wort auch ich sagen können.

 

Die Heizungsfirma hat diese Woche einen Temperaturwächter in den Vorlauf zur Fußbodenheizung installiert. Der Temperaturwächter erkennt das Problem mit der erhöhten VT und schaltet die Heizkreispumpe ab. Hiermit wird - wie du auch sagst - eine Schädigung der FBH verhindert, aber es wird für einige Zeit kein warmes Wasser in die FBH gepumpt! Nämlich so lange bis die Temperatur in der FBH-Leitung wieder unter die Schwelle der am Wächter eingestellten Temperatur gefallen ist. Das dauert bei meinen Settings etwa eine halbe Stunde.

 

Die Heizungsfirma hat mir mit dem Temperaturwächter geholfen, aber das grundsätzliche Problem nicht gelöst. Wenn der Mischer die VT für die FBH entsprechend schnell regeln könnte, wäre das die grundsätzliche Lösung des Problems.

 

Ich habe eine Standard-Situation, wie sie 10000-fach in Deutschland vorkommt: eine WP muss 1) eine FBH bedienen (niedere VT) und 2) Warmwasser in einem Speicher aufheizen (hohe VT). Das muß doch gehen, ohne dass man 1) riskiert die FBH zu schädigen oder 2) die Heizung für eine halbe Stunde durch den Temperaturbegrenzer abschaltet.

 

Da Andere offensichtlich das Problem nicht haben, denke ich, dass es eine Lösung gibt. Vielleicht - wie du sagst - bei Einstellungen in den Codierebenen. Vielleicht könnte ein Experte von Viessmann was dazu sagen.

Üblicherweise ist aber der Warmwasser-Kreislauf von den Heizkreisläufen separiert. Das Ganze wird über ein Regelventil in der Inneneinheit einschl. dem  Warmwasserkreislauf zur Ausseneinheit gesteuert. Da sollte keine gefährliche Temperaturerhöhung für den Fußbodenheizkreislauf eintreten.

 

Normalerweise ist auch im Zulauf zum Verteiler für die Fussbodenkreisläufe ein thermischer Temperaturbegrenzer am Zulaufrohr angebracht. Dieser Temperaturbegrenzer schaltet dann bei meistens 55 °C die Heizkreispumpe für den FB-Heizkreis ab, um Schäden an den HDPE-Schläuchen zu vermeiden

durch zu hohe Temperaturen zu vermeiden.

Bei mir ist das so, und die Heizung ist ebenfalls 30 Jahre alt. Beim Wechsel auf die WP 250-a hat mein HB diesen alten Temperaturbegrenzer nur gegen einen neuen elektronischen ausgetauscht.

Der thermische Temperaturbegrenzer war auch vor 30 Jahren bereits Stand der Technik bei Heizungen mit Fussbodenkreisläufen aus HDPE-Kunststoff.

Schau mal in Deinem Keller nach!

Viele Grüße aus Wiehl
betz56

Grüß dich Werner,

 

ja, das Abtauen ist das Enteisen der Rückseite des Außengeräts, damit die Luft wieder durchströmen kann. Ich denke nicht, dass dieses Problem nur wenige haben. Nach allem was ich bis jetzt in Erfahrung bringen konnte, scheint es konstruktionsbedingt mit dem Innengerät zusammenzuhängen. Viele werden es einfach nicht mitbekommen und dann gibt es bestimmt auch Einbausituationen, wo es nicht so zum Tragen kommt.

 

Unser Heizungsbauer hat keinen externen STB verbaut. Das Teil ist einfach nicht da. Begründung war, dass diese Geräte unzuverlässig seien. Unabhängig davon, wie man zu der Aussage steht, muss ich aber auch sagen, dass dieser externe STB nur ein Symptom behandelt und nicht die Ursache. Die Heizung sollte den FBH-Kreis einfach konsequent thermisch vom HK-Kreis trennen und gut. Hier liegt die Ursache, die es seitens Viessmann zu beheben gilt. Immerhin scheint es ja die einhellige Meinung von Leuten, die weitaus mehr von der Thematik verstehen als ich, zu sein, dass es seit über 30 Jahren Stand der Technik ist, dass es nicht zu solchen Temperaturen in der FBH kommen darf. Der STB ist da ja nur ein Schutzelement, falls das wegen einer Fehlfunktion doch mal eintreten sollte. Gibt es hierzu eigentlich konkrete Normen? Sowas wie beim VDE für die Elektrotechnik?

 

Du kannst mittlerweile über viguide.viessmann.com die Begrenzung deiner Vorlauftemperatur des FBH-Kreises selbst einstellen. Ich verstehe das als einen internen STB, der allerdings relativ träge reagiert. Ich habe dort jetzt 45 Grad für die FBH gesetzt. Abgeschalten wird dann irgendwo bei 50 oder 51 Grad beim Abtauvorgang. Auch hier wäre eine Dokumentation wünschenswert, wie dieser Parameter greift. Also z.b. ab wann, etc.

Hallo @WernerC1 ,

Das die VL Temp in den Heizkreis nach Beendigung der WW-Beladung kurzzeitig hoch geht, ist ein vollkommen normales verhalten, und für den Estrich absolut kein Problem.

 

Das kommt daher, das eine WP nur eine Energiequelle (Verdichter) hat, die je nach Anforderung zwischen WW-Kreis und Heizkreis umgeschalten werden muss. Um im WP Kreis so wenig als nur möglich Energie verschwendet wird, läuft das Ganze folgendermaßen ab:

 

Für die Umschaltung zw. WW und HW ist in der WP ein Umschaltventil vorhanden.

 

Dieses Ventil steht normalerweise immer in Richtung Heizkreise offen, und wird nur zur WW Bereitung in die Richtung des WW-Speichers um geschalten.

 

Wird eine WW Bereitung angefordert, wird das Ventil sofort auf WW Beladung Umgeschalten, und die Sekundärkreispumpe wird -wenn sie aktuell ohnehin nicht bereits läuft, gestartet. Da man ja bei der WW-Bereitung höhere Temperaturen im Sekundärkreis benötigt, als zb. bei der FBH Beheizung, geht die Aufheizung des Sekundärkreises durch diese Vorgehensweise einfach schneller, denn der WW-Speicher kann hier dem Verdichter über dessen RL sozusagen bei der Aufheizung des Sekundärkreises "unter die Arme greifen“.

 

Da der Sekundärkreislauf ja ein in sich geschlossener Kreislauf ist, ist diese Energie auch nicht aus dem Speicher "verloren", sondern der Sekundärkreis "leiht" sich diese Energie aus dem Speicher nur kurzfristig aus, damit dieser schneller heiß wird. Der Verdichter bringt somit schneller seine Energie für die WW-Bereitung bis in den Speicher, und muss nicht vorher "alleine - aus eigener Kraft" den Sekundärkreis auf die für die WW-Beladung notwendige Temperatur bringen. Dadurch wird in der Folge die WW-Beladung auch wieder schneller abgeschlossen.

 

3 Minuten nach dem Start der Sekundärkreispumpe startet der Verdichter mit der WW-Beladung.

 

Ist die WW-Bereitung abgeschlossen, schaltet das Ventil sofort zurück auf den Heizkreis, und die Sekundärkreispumpe läuft noch ca. 3 Minuten weiter, um erstens den nun sehr heißen Verflüssiger, und Sekundärkreis wieder abzukühlen, und um zweitens diese Überschussenergie aus diesem Kreislauf - besonders in den Wintermonaten - nicht nutzlos "verpuffen" zu lassen.

Da das Wasservolumen in diesem Bereich im Verhältnis zur sehr großen Masse des Estrich sehr klein ist, ist die nun dabei auftretende - sehr kurze "Energiespitze" auch kein Problem für den Estrich.

 

Somit hat das so wie das Ganze zwischen Heizen und WW-Beladung umschaltet durchaus seinen Sinn, wie das abläuft, und ist absolut nicht schlecht gemacht, sondern auf ein (Energie)technisches Optimum getrimmt.

 

lg

Guennie