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Zu viele Starts

Hallo!

Ich bin Besitzer eines  Viessmann 222-F Hybridsystems mit der großen A29 230V Einheit.

Seit ich das System mit der ViCare App tracke, habe ich 2.976 Stunden Verdichter Laufzeit bei 10.625 Verdichter Starts. Mir kommt es so vor als seien das viele Starts im Verhältnis zur Laufzeit, was zu einem ineffizienten Arbeiten führen würde. Daher lautet meine Frage ob ihr das auch so seht.

 

Sollte ich mit meiner Vermutung richtig liegen, stellt sich mir natürlich die Frage wie man dies verhindern kann. Bei der Wärmepumpe handelt es sich ja um einen Invertrer. Moduliert dieser die Leistung automatisch oder kann die Leistung von Hand heruntergeregelt werden?

 

Ich bewohne ein Einfamilienhaus (Doppelhaushälfte) aus dem Jahr 1978, mit einem Anbau aus 2021. Neue Fenster, neues Dach, Außenwände tlw. Gedämmt, komplett mit einer Fußbodenheizung versehen.

 

Die Vorlauftemperatur weiter herabzusetzen ist keine Option, da zwei Räume (Gäste WC, Bad im Keller) schon nicht die Solltemperatur erreichen - wahrscheinlich aufgrund der sehr kleinen Heizkreise.

 

Vielen Dank für eure Antworten!

 

Grüße aus dem Ruhrgebiet

62 ANTWORTEN 62

Ist der Puffer Parallel eingebunden (Mit seperaten Mischerkreis) oder in Serie?

 

Wenn Paralell würde ich zuerst 3014 runtersetzen.

 

dann muss der mischer mehr öffnen, sprich mehr umlauf im Puffer und längere Aufheizzeit der Wärmepumpe

mit niedrigeren Vorlauftemperatur

 

Nebenbei sollte die Jahresarbeitszahl minimal steigen da effizienter

 

730F und 7310 würd ich erst als letzte variante anpassen. 

 

notier dir bitte die standarteinstellungen vor dem ändern damit du sie wieder rückstellen kannst falls erforderlich

Hallo

 

Ja richtig, jeden Tag 3-4 mal.

 

Ich bin auch nicht zufrieden mit der Lösung, aber ich habe mich lange genug herumgeärgert mit

der Maschine und inkompetenten Leuten. Es hat nichts gebracht.

 

Vielleicht kann ich das in Zukunft mal automatisieren, aber im Moment habe ich weder Lust noch

Zeit dazu.

 

@Nud 

Sollte in Seriell sein. An meiner Pumpe ist kein Mischer. Für die Heizung habe ich auch nur eine einzige Vorlauftemperatur und nur einen Kreis, da alles Fußbodenheizung ist.

dann nutzt dir die einstellung 3014 nichts (auch nicht verfügbar) 

 

Tageszeitprogramm mit +1Grad und Absenktemperatur - 1 Grad kannst noch probieren wird aber nicht viel bringen von den starts her. 

 

mit 730F und 7130 wirst du mehr erfolg haben.  aber mach die verstellung schrittweise und langsam und beobachte den verstellten wert immer 2-3 Tage bevor du weiter verstellst

 

@Nud 

Kannst du mir denn näher erläutert was genau 730F und 7130 machen? Was mir noch nicht so ganz klar ist, was ist denn die Minimale und die Maximale Temperatur? Sind das die -30°C und +20°C von der Heizkurve?

 

Falls ja, Sehe ich es richtig dass der Verdichter in der Standardeinstellungen bei -30°C mit 50% arbeitet und bei +20°C bei 20 mit 20% der Leistung arbeitet? Das würde ja bedeuten, dass der Versicherer aktuell nie über 50% läuft und eigentlich schon Recht schwach eingestellt wäre.

Nach kurzer Recherche hab ich hier im Forum folgendes Thema gefunden. 

 

Anscheinend wirst du mit den einstellungen nur bedingt erfolg haben. 

 

https://community.viessmann.de/t5/Waermepumpe-Hybridsysteme/Vitocal-200s-Verdichter-startet-immer-mi... 

@bc8610 : Das solltest Du doch eigentlich auch über das Zeitprogramm hinbekommen mit den beiden Temperaturlevels normal und reduziert.

Hallo PeterHeizt

 

Danke für die Antwort. Das geht eben nicht. Sobald die Temperatur den eingestellten Wert erreicht hat,

beginnt die Einschalterei/Ausschalterei des Verdichters. Heizt 15 Minuten, stellt wieder ab, heizt wieder

15 Minuten usw. Dann ist man schnell bei 20-30 Verdichter-Starts pro Tag. Dasselbe in der Nacht.

Dabei verbraucht  die WP unverhältnismässig viel Strom.

 

Die Maschine ist zu doof, das mit vernüntigen Toleranzen zu minimieren auf meine gewünschten 3-4

Starts pro Tag. 

 

Um das mit Temperaturlevels in den Griff zu bekommen, würde ich mindestens 4 Level benötigen.

2 für Tag, 2 für Nacht. Ausserdem hilft das nicht, wenn die Temperaturen für 2-3 Tage bei 0 Grad sind,

dann wieder bei 10 Grad für ein paar Tage. Da bist Du dauernd am Schrauben an den Zeiten und

Temperaturen, mit wenig Erfolg.

 

 

@Nud 

Vielen Dank für den Link, jetzt wird mir langsam klar wo der Hund begraben liegt. Ich habe nun die ersten 7 Seiten überflogen und bin einigermaßen enttäuscht. Wahrscheinlich ist das alles gar nicht in den Griff zu bekommen. Sehr ernüchternd das Ganze! Da kann ich mich mit Taktungen von 17 Minuten ja noch glücklich schätzen wenn man von 3 Minuten Taktungen in Neubauten ohne Pufferspeicher liest. Eine einfache Lösung scheint es wohl nicht zu geben und wenn schon Viessmann als Hersteller das ganze nicht in den Griff bekommt, dann wohl erst Recht nicht mein Heizungsbauer. Wirklich enttäuschend! Ich werde mich in den nächsten Tagen wohl Mal vor die Anlage stellen und die Modulation der Anlage beim Start und den darauffolgenden Minuten genau betrachten müssen.

 

So, es gibt einige neue Erkenntnisse 😎

Als erstes kann man schon mal festhalten, dass die Anpassung der Einschalthysterese Pufferbeheizung (7203) auf 8k sich sofort bemerkbar gemacht hat. Wie man wunderbar an dem Screenshot sieht. Blau ist das Taktungsinterval vor der Anpassung, grün nach er Anpassung. Die Intervalle zwischen den Einschaltvorgängen haben sich deutlich verlängert. Die Einschaltzeiten haben sich jedoch nur leicht verlängert (von ca. 16 auf ca. 22 Minuten).

 

Heute morgen habe ich mir dann mal den Betrieb wärend des rot markierten Bereiches live an der Heizung angesehen und wie die Heizung regelt, gefällt mir nicht wirklich.

 

Um kurz nach 6 bin ich duschen gegangen, außerdem findet bei mir die tägliche Wasserbereitung um 6 Uhr morgens statt. Dementsprechend ist sowohl der Verdichter als auch der Brenner an gegangen. Dazu muss ich sagen, dass ich über die Preise der Energieträger versuche das Einschalten des Brenners zu vermeiden (Strom 0,1 cent, Gas 30 cent, ökonomisch). Dass der Brenner trotz der milden Temperaturenangegangen ist, schiebe ich hier mal darauf dass die Heizung versucht möglichst schnell warmes Wasser Nachzuliefern.

 

Als ich um 06:20 nach unten gegangen bin war der Verdichter bei 63% und der Brenner bei 55%.

Um 06:27 hatte das Warme Wasser sein Soll erreicht. Verdichter und Brenner schalteten sich aus und das ist meiner Meinung nach schon ein Fehler, da die Temperatur des Pufferspeichers ein Soll von 35° und eine Ist von 27° hatte. Eigentlich würde man ja erwarten, dass die Heizungssteuerung den Pufferspeicher auch direkt auf den Sollwert bringt wenn der Verdichter schon läuft, aber nein der Verdichter geht aus, nur um 1 Minute später wieder zu starten um den Pufferspeicher zu heizen. Smart geht anders.

 

Aber OK warten wir mal ab was nun passiert: Immerhin startet der Verdichter nicht auf einer hohen Modulationsstufe wieder sondern geht sofort auf 40 %. Doch moment mal, warum ist auch der Brenner eingeschaltet und moduliert bei 35? Meine Energieeinstellungen sollten das eigentlich unterbinden. Und was die Modulation des Verdichters angeht hatte ich mich auch zu früh gefreut, die steigt nämlich immer weiter an obwohl das System nun alle Zeit der Welt hätte um die Temperatur des Pufferspeichers langsam anzuheben :

 

06:35 Verdichter 53%, Brenner: 37%, Puffertemperatur 28°

06:36 Verdichter 60%, Brenner: 38%, Puffertemperatur 30°

06:39 Verdichter 60%, Brenner: 39%, Puffertemperatur 32°

06:41 Verdichter 79%, Brenner: 41%, Puffertemperatur 33°

06:44 Solltemperatur erreicht, das Gerät schaltet aus

 

Ich frage mich ernsthaft was der Quatsch soll. Zum Einen darf der Brenner sich überhaupt nicht einschalten. Zum Anderen arbeitet der Verdichter auf einer hohen Modulation obwohl dafür zum einen gar kein Grund besteht und zum Anderen werden die Werte 730F und 7130 einfach komplett ignoriert.

 

An diesem Punkt würde ich mich sehr freuen wenn @Flo_Schneider dazu einmal Stellung nimmt, denn das Verhalten der Anlage ist für mich alles andere als nachvollziehbar.

 

 

 

Verdichter_farbe.jpg

Heute konnte ich das gleiche Verhalten wieder genau so beobachten. Der Brenner läuft sowohl bei der Warmwassererzeugung als auch bei der anschließenden Erzeugung für den Heizkreislauf mit. Wäre wirklich schön wenn @Flo_Schneider mir das mal erläutern würde. Der Viessmann Techniker der bei der Einrichtung bei mir war hat mir erklärt, dass im Ökonomischen Betrieb der günstigere Energieträger gewählt wird. Das ist bei mir definitiv nicht der Fall.

Was mir darüber hinaus noch aufgefallen ist: Die angegebene Modulation der Wärmepumpe wird in der Anlagenübersicht mit einem anderen Wert angegeben als in der Übersicht des Kältekreises. Zwei Beispiele:

Modulation lt. Kältekreis übersicht: 100% ; Modulation lt.Anlagenübersicht: 60

Modulation lt. Kältekreis übersicht: 98% ; Modulation lt.Anlagenübersicht: 79

In meinem Post gestern habe ich stets die Angeba aus der Anlagenübersicht angegeben. Was stimmt denn nun?

Hallo,

 

nur so als kleiner Tip zu diesem Thema:

 

Die häufigsten Gründe, wodurch es zum häufigen Takten einer WP tatsächlich kommen kann, und wie man diese Punkte schrittweise überprüft, wurde hier im Forum, schon bereits hunderte male erklärt.

 

Bitte die Suchfunktionen entsprechend nutzen…..😉

 

lg

Guennie

@Guennie Das tue ich gerne. Leider hilft mir das aber auch nicht bei der Frage warum der Gasbrenner läuft obwohl er das nicht soll. Wenn dieser sich hinzuschaltet muss man sich schließlich nicht wundern das die Zieltemperatur im Puffer schnell erreicht wird. Auch die Frage nach der hohen Modulation der Wärmepumpe bleibt offen und warum der Verdichter sich nach der Warmwasserbereitung ausschaltet nur um nach wenigen Sekunden für das Heizungswasser erneut zu starten. All das geht doch weit über die allgemeine Funktionsweise und Optimierung einer Wärmepumpe hinaus sondern wirkt sehr speziell auf mich.

Hast du ein Anlagenschema wie deine Heizung gebaut wurde?

 

Fotos könnten auch helfen.... 

 

Weiters gib mal deine Einstellungen bekannt. 

heizkurven und niveaus

zeitprogramme und Solltemperaturen

betriebsweise ökonomisch alle preise und zeiteinstellungen zum tarif. 

komfortbetrieb aktiv oder nicht etc...... 

 

eventuell geänderte codieradressen usw.... 

 

Zum Thema Takten der Wärmepumpe:

Das ist absolut nichts “Spezielles” sondern, meistens einer der Klassiker. Der erste Punkt, ist immer das was es zu überprüfen gilt, ob die WP Leistung überhaupt zu der Heizlast Deines Hauses passt.Hast Du das bereits überprüft ?

 

Wenn du vor dem Hybridsystem zb. eine reine Gasheizung hattest, wie groß war der durchschnittliche Gasverbrauch pro Jahr ? Darüber lässt sich zb. die Heizlast zurückrechnen.

 

lg

Guennie

 

@NudIch werde die Daten heute Abend oder morgen mal zusammentragen.


@GuennieDazu kann ich leider keine Angaben machen.
Das Gebäude hatte vor dem Umbau nur die Hälfte an Wohnfläche, normale Heizkörper und Fenster und Dach aus den 70ern. Nach dem Umbau nun die doppelte Wohnfläche, neue Fenster, ein neues Dach und komplett Fußbodenheizung. Der Einzige Hinweis den ich habe ist, dass der Heizungsbauer mir zuerst die kleinere Wärmepumpe angeboten hat (A26 glaube ich). Diese war aber leider nicht lieferbar, so dass er die größere geliefert hat, mit dem Hinweis, dass dies kein Problem darstellen würde. Im nachhinein war das wahrscheinlich nicht so schlau. Aber es ist nun mal wie es ist und nun muss ich damit bestmöglich umgehen.

….und da haben wir es schon…..Der HB hat also auch keine (gesetzlich vorgeschriebene ) Heizlastberechnung vor dem Umbau durchgeführt ? Oder hast Du nur diese nicht bekommen ?

 

Der nächste Fehler:

einfach eine größere WP einzubauen, nur weil die kleinere nicht lieferbar ist….wenn das ein HB als “Fachmann” macht, dann hat er keine Ahnung von der WP Technik. Das Ergebnis, was dadurch passiert, siehst nun ja leider selber……

 

Eine zu große WP Leistung lässt sich leider nicht Weg-Parametrisieren….

 

lg

Guennie

@Guennie 

Ich will meinen Heizungsbauer nicht in Schutz nehmen, und dass eine zu große WP immer ineffizienter läuft als eine korrekt dimensionierte ist mir natürlich klar. Aber dennoch fällt es mir schwer zu akzeptieren dass du sagst es ließe sich nicht weg parametrisieren. Bei der WP handelt es sich nun mal um einen inverter und als solcher wird er auch beworben. Das gleiche gilt für das variable Zuschalten des Gasbrenners. Bei beidem erwarte ich eine Optimierungsmöglichkeit im Rahmen der technischen Daten.

Kurze überschlägige Rechnung:
Die WP Moduliert lt. Übersicht der Ansicht Kältekreis beim Erzeugen für WW des Heizungskreislaufs bei + 8°C Außentemperatur mit 98-100%, der Brenner läuft ebenfalls mit 38 %

 

Leistung WP bei 98%: 8,5/100*98 = 8,3 kw

Leistung Brenner bei 38%: 19/100*38 = 7,2 kw

 

Macht zusammen 8,3+7,2 = 15,5kw mit denen das Wasser erhitzt wird.
Die WP könnte laut Datenblatt auch einfach ohne zuschalten des Brenners mit 2,6kw arbeiten. Die WP arbeitet also mit der 6- Fachen Leistung. Das würde die Laufzeit rein Rechnerisch von 22 Minuten auf 132 Minuten bringen.

 

Wenn ich da was falsch sehe sag es mir bitte. Ich bin Laie, aber generell kann ich nicht verstehen, dass die WP in meinem Fall mit einer so hohen Leistung arbeiten muss und man das nicht optimieren können soll.

Leider bist Du hier auf einem "Holzweg".....hier würde ich mir mal die einschlägigen Berichte in den Fachzeitschriften lesen....gibt es zu diesem Thema auch sehr viel online....

 

nur kurze Zusammenfassung:

 

Eine WP kann modulieren, nur eben nur als Beispiel zu nennen zwischen 4 und 9 kW....weiter runter kann sie nicht, da ansonsten der Verdichter schaden nehmen würde.....Eine WP ist nun mal was komplett anderes als eine Gastherme.

Und wenn dein Haus aber zb. gerade - auf Grund bestimmter Rahmenbedingungen nur 2kW benötigt, dann kommt es zwangsläufig zum Takten.....

 

eine kleinere WP hat zb. einen Regelbereich zwischen 2 und 6 kW....und die taktet dann bei den gleichen Umgebungsbedingungen, (2kW) eben nicht.....

 

Je weiter die WP von der Leistung her weg von deiner tatsächlichen Heizlast liegt, je schlimmer wird das Ganze......das ist nun leider mal so....und da helfen auch keine Parameter.....

 

lg

Guennie

 

 

 

 

 

@Guennie 

OK, ich sehe gerade, dass die Leistungsregelung meiner Anlage tatsächlich bei 4,4-9,9 liegt (die 400v Version hat 2,7-10,9).

Das erklärt dennoch immer noch nicht das Verhalten meiner Heizung. 4,4kw ist etwas anderes als die bei mir überschlägig ermittelte Wärmeleistung von 15,5kw. Vom Datenblatt her müsste eine Verdreifachung der Laufzeiten also möglich sein. Wenn es so ist wie du sagst  (und ich bin überzeugt davon dass du weißt wo von du sprichst!), dann erkläre mir doch noch einmal geduldig warum es nicht möglich sein soll, dass die Heizungsanlage nur eine Wärmeleistung von 5kw oder 9kw oder 12 kw bereitstellen kann. Warum sagt das Datenblatt, dass ein Minimum von 4,4 kw möglich sei, wenn es nicht möglich ist die Anlage so zu betreiben. Ich lerne wirklich immer gerne etwas neues.

schaun wir uns das morgen an…..

Guten Morgen,

 

Anbei mal zu aller erst die Erklärung, warum es unausweichlich ist, das man die Heizlast des Hauses kennen muss, bevor man die richtige WP Leistung dazu auswählen kann. Oder warum Probleme vorprogrammiert sind, wenn man zb. eine WP einbaut, und erst im Nachhinein zb. eine energetische Sanierung durchführt, und nicht entweder in umgekehrter Reihenfolge so etwas macht, oder so eine Sanierung bei der WP-Auslegung nicht berücksichtigt....

 

Dazu habe ich hier mal schnell ein Beispiel erstellt, wo sehr schnell ersichtlich ist, worum es geht:

Eine Heizlast für ein Haus wird normalerweise auf die NAT (Norm-Außentemperatur des Standortes) ausgerechnet.

Angenommen für das besagte Haus wurde eine Heizlast von 6kW errechnet, und auf Grund des energetischen Zustandes des Hauses eine Heizgrenztemperatur von +17,5°C festgestellt. (Hierzu gibt es Richtwerte)

 

Wenn man diese zwei Punkte kennt, kann man diese in der jeweiligen Planungsanleitung der Wärmepumpe entsprechend eintragen, mit einer Linie verbinden, und bekommt jene Diagramme, die ich hier hochgeladen habe. Die rote Linie stellt den Energiebedarf des Hauses - abhängig von der jeweiligen Außentemperatur dar.

 

das graue Feld ist jeweils der Regelbereich, welchen die jeweilige Wärmepumpe Heizenergietechnisch abdecken kann.....die untere "Kante" ist der Übergang vom Taktbetrieb in den Modulationsbetrieb, und die obere "Kante" ist das überschreiten des Bivalenzpunktes. Innerhalb des grauen Feldes kann die WP modulieren.

 

Unterhalb des grauen Feldes ist der Energiebedarf des Hauses kleiner, als die Mindest-Heizleistung (Mindestdrehzahl), welche der Verdichter bauartbedingt liefern muss. Oberhalb des grauen Feldes, ist der Energiebedarf des Hauses größer, als der Verdichter bei 100% Leistung liefern kann, und die WP nun die Heizregister, oder bei Dir dann das Gas zur Unterstützung her nehmen muss....das Ganze nennt sich Bivalenzbetrieb.

 

Nun habe ich die fürs dieses Beispielhaus mit 6kW Heizlast in 3 unterschiedliche WP-Nennleistungen eingetragen, was sieht man hier:

 

Bei der A08 würde hier der Verdichter ab ungefähr 3°C AT vom Taktbetrieb in den Modulationsbetrieb wechseln,

und der Bivalenzpunkt würde bei in etwa  -11°C AT erreicht werden.....über den 3°C kann man dann zb. bei einer FBH durch entsprechende Regelungstrategien die Takte durchaus noch weiter reduzieren, somit die perfekte Wahl.

 

Bei der A10 würde hier der Verdichter erst ab ungefähr -4°C AT vom Taktbetrieb in den Modulationsbetrieb wechseln, somit bereits zu spät und der Bivalenzpunkt würde erst bei in etwa  -18°C AT - somit erst weit unter der NAT erreicht werden.....somit ist diese WP bereits zu groß. Diese würde bereits zur vermehrten Taktung neigen, und entsprechend früher verschleißen (unnötige Reparaturkosten). Hier kann mit den "Regelungsstrategien" - das Problem zwar noch zumindest etwas eindämmen, aber wirklich wegbekommen tunt man es bereits hier durch Regelungseingriffe nicht mehr.....Und ganz neben bei - diese WP war auch in der Anschaffung teurer, als die kleinere, die hier absolut ausreichend gewesen wäre.

Der HB freut sich hier somit doppelt: erst eine teurere Anlage verkaufen, und dann früher Ersatzteile/Reparaturen verkaufen.

Und Du hast dadurch alle Nachteile auf Deiner Seite....angefangen von den bereits aufgezählten, bis hin zu laufend höheren Betriebskosten.....nicht umsonst gibt es diese Regelung....ich Zitiere:

 

Info zur neuen Heizlastberechnung nach DIN/TS 12831-1 für alle Heizungsinstallateure:

Die Heizlast-Berechnung nach DIN/TS 12831 ersetzt ab April 2020 die DIN/EN 12831:2017.

Sie ist verbindlich und muss vor jedem Einbau eines Wärmeerzeugers und dem Wärmeübertragungssystem (Heizkörper, etc.) berechnet werden.

Dadurch wird diese Berechnung vor dem Einbau einer Heizungsanlage zur Pflicht für jeden Heizungsinstallateur.

 

noch eine Steigerung - um das Ganze noch besser zu verdeutlichen:

Bei der A16 ist das Ganze dann noch schlimmer......hier würde der Verdichter erst ab ungefähr -7,5°C AT vom Taktbetrieb in den Modulationsbetrieb wechseln, somit viel zu spät, und der Bivalenzpunkt würde erst jenseits der  -20°C AT - somit noch weiter unten erreicht werden.....somit ist diese WP um vieles zu groß. Diese würde noch runter bis  -7,5°C Takten, und noch früher verschleißen.

 

Das sind nun mal die ersten Zusammenhänge warum es unumgänglich ist, die Heizlast des Hauses zu kennen, das ist das solide Fundament auf dem alles andere dann später aufbaut.....Bildlich gesprochen ist es ein sinnloses Unterfangen, wenn man sich mit der Innenausstattung eines Hauses beschäftigt, wenn das Fundament Risse hat, und auf Sand gebaut ist..... 

 

Und zum Schluss noch - falls es Dich interessiert - in welcher Misere die HB gerade drinnen stecken, warum es hier derzeit bei den neunen Heizungsanlagen bei Kunden so derart viele Probleme vorhanden sind  - noch zwei Links dazu:

 

https://greenspotting.de/waermepumpen-die-haelfte-der-azubis-in-der-installateurbranche-faellt-durch...

https://www.zdf.de/politik/frontal/energiekrise-mangelware-waermepumpe-gasheizung-100.html

 

lg

Guennie

 

Leistungsdiagramm.jpg

Guten Morgen,

 

Damit Du verstehst, warum es verpflichtend ist, das vor dem Einbau einer WP die Heizlast ermittelt wird, muss man verstehen, wie eine WP arbeitet, und was passiert, wenn man hier eine - nicht zum Haus optimal passende WP-Leistung verwendet, und warum man eine zu kleine WP Leistung, genau so wenig wie eine zu große WP Leistung, auch nicht "Wegparametrisieren" kann.

 

Dazu ein Beispiel:

Nehmen wir mal an, das ein Haus eine Heizlast von 6kW bei NAT (Normaußentemperatur) hat.

Das ganze eingetragen in die Leistungsdiagramme von drei unterschiedliche WP-Nennleistungen.

 

Der untere Punkt ist die Heizgrenze, der obere Punkt die Heizlast bei NAT. Diese Punkte mit einer Linie verbunden, zeigt Dir den jeweiligen AT abhängigen Energiebedarf des Hauses.

Das graue Feld ist der Modulationsbereich, welche der jeweilige Verdichter bauartbedingt abdecken kann.

 

bei diesem Beispiel sieht man nun:

Die A08 würde hier optimal sein, da unterhalb von +3°C AT die WP im 24/7 Dauerbetrieb modulieren wird, und ab ca. -11°C AT der Bivalenzpunkt erreicht wird, ab dem zb. mit den Heizregistern, oder bei Dir mit Gas....der Verdichter unterstützt werden muss.

 

Die A10 würde hier bereits zu groß sein, da erst bei ca. -4°C AT die WP im 24/7 Dauerbetrieb modulieren wird, und erst ab ca. -19°C AT somit weit unter der NAT der Bivalenzpunkt erreicht wird, ab dem zb. mit den Heizregistern, oder bei Dir mit Gas....der Verdichter unterstützt werden muss. Hier wird die Anlage somit mehr als notwendig Takten, und somit schneller verschleißen (hohe Reparaturkosten)...und ganz nebenbei in der Erstanschaffung, und im Betrieb teurer als notwendig sein.

 

Die A16 würde hier um einiges zu groß sein, da erst bei ca. -7,5°C AT die WP im 24/7 Dauerbetrieb modulieren wird, und erst jenseits von  -20°C AT der Bivalenzpunkt erreichen wird. Hier wird die Anlage somit noch mehr als notwendig Takten, und somit noch schneller verschleißen....und ganz nebenbei in der Anschaffung, und im Betrieb noch teurer als notwendig sein.

 

nicht umsonst gibt es folgende Verpflichtung für die HB....ich Zitiere:

 

Info zur neuen Heizlastberechnung nach DIN/TS 12831-1 für alle Heizungsinstallateure:

Die Heizlast-Berechnung nach DIN/TS 12831 ersetzt ab April 2020 die DIN/EN 12831:2017.

Sie ist verbindlich und muss vor jedem Einbau eines Wärmeerzeugers und dem Wärmeübertragungssystem (Heizkörper, etc.) berechnet werden.

Dadurch wird diese Berechnung vor dem Einbau einer Heizungsanlage zur Pflicht für jeden Heizungsinstallateur.

 

...und zum Schluss noch - falls es Dich interessiert - warum es hier derzeit so derart viele Probleme mit den neuen Heizungsanlagen gibt  - zwei sehr interessante Links dazu:

 

https://greenspotting.de/waermepumpen-die-haelfte-der-azubis-in-der-installateurbranche-faellt-durch...

https://www.zdf.de/politik/frontal/energiekrise-mangelware-waermepumpe-gasheizung-100.html

 

lg

Guennie

Leistungsdiagramm.jpg

....und nun wirst Du Dich sicher fragen, "und wie ist das nun konkret bei meiner Anlage ?"......

 

Da ich hier ja die tatsächliche Heizlast des Hauses nicht kenne, drehe ich das nun mal etwas um:

 

Du siehst im Diagramm von konkret Deiner Anlage folgendes:

 

Bei angenommener Heizlast von 9kW bei einer NAT von  ca.  -12°C würde der Übergang in den Modulationsbetrieb bei ca. 2°C , und der Bivalenzpunkt bei ungefähr -9°C liegen.....

Deine Anlage würde hier somit optimal passen.

 

Ist die tatsächliche Heizlast über den 9kW dann würdest Du hier von dieser Seite her kein Problem mit dem Takten haben, der Bivalenzpunkt würde dafür entsprechend früher überschritten werden, und somit mit Gas "Unterstützt" werden müssen..... 

 

Ist die tatsächliche Heizlast unter den 9kW dann würde sich der Übergang vom taktbetrieb in den Modulationsbereich entsprechend in Richtung  Minusgrade verschieben, der Bivalenzpunkt würde dafür entsprechend später überschritten werden, und somit muss hier dann mit Gas nurmehr selten "Unterstützt" werden müssen..... 

 

Soweit mal zu dem, was die Raumbeheizung betrifft. Die WW Bereitung ist hier wiederum eine ganz andere "Baustelle".....

 

das die WP versucht mit aktuell möglicher maximaler Heizleistung die WW-Bereitung durchzuführen ist ein ganz normales Verhalten. Denn dadurch wird erreicht, das die WW-Bereitung so schnell als möglich abgeschlossen wird, um mit der Raumbeheizung weitermachen zu können....Du hast ja nur einen Verdichter, der beides erledigen muss. Und beides zur gleichen Zeit ist nicht möglich......WW--> hohe Temperatur und FBH niedere Temperatur im VL.

 

Somit :

--> mit niederer Temperatur "Raumbeheizung"  --> Umschalten auf WW-Bereitung --> Mit Vollgas und hoher Temperatur WW- Bereiten --> zurückschalten und mit niederer Temperatur die Raumbeheizung fortführen....

 

und auch hier gilt:

Grundsätzlich sollte dies hier die WP alleine bis ca. 55°C  alleine schaffen.....und nur in Ausnahmefällen, bzw. man möchte über die 55°C hoch, sollte mit Gas "unterstützt" werden.....( CO2 Reduktion --> Umweltschutz)

 

Wo hast Du im Datenblatt gelesen, das der Verdichter mit seiner Heizleistung runter bis 2,6kW kann ? 

 

lg

Guennie

 

 

Leistungsdiagramm.jpg

.....übrigens.....

 

dass hier die ganzen Sachen nicht nur "graue Theorie" sind, sondern auch tatsächlich in der Realität so zusammenhängen, sehe ich jeden Tag bei meiner eigenen - perfekt an die Heizlast ausgewählte - und in der Folge eingestellten - Anlage.....mein Haus wird das ganze Jahr über alleine durch den Verdichter - ohne jegliche weitere zur Hilfenahmen von Gas oder Heizregister, oder Kachelofen etc....beheizt.

 

Seit dem Frühjahr 2023 habe ich (Stand von gerade eben) :

1490 Betriebsstunden am Verdichter, und dabei nur  226 Starts.

 

lg

Guennie