Zu hohe Temperatur Warmwasserspeicher Vitocal 252-A

[Apostel]

Ich betreibe seit April 2023 eine Vitocal 252-A mit integriertem Vitocellspeicher (190 l). Die Warmwassertemperatur ist auf 55° C eingestellt. Nach Zeitprogramm wird das Warmwasser einmal pro Tag in der Nacht aufgewärmt. Obwohl die auf dem Display angezeigte aktuelle Warmwassertemperatur heute morgen ca. 52° C beträgt, habe ich an den vorhandenen Wasserhähnen Warmwasssertemperaturen von ca. 65° C gemessen. Ich vermute, dass die Temperatursonde im Warmwasserspeicher defekt und durch eine neue zu ersetzen ist. Oder gibt es noch andere Ursachen?

[Franky]

Der Speicherfühler könnte auch seinen Sitz verlassen haben. Steckt also nicht mehr richtig.

[Apostel]

Vielen Dank für die Antwort.

Ich werde dies von meinem Fachbetrieb überprüfen lassen.

[Optimus1]

Hast Du Nachtstrom?

Weil Du in der Nacht WW aufbereitest?

Von den Außentemperaturen her ist die Nachtzeit nicht die beste Wahl.

[AG64]

Wozu braucht man 55 Grad warmes Wasser an den Zapfstellen?

[Franky]

Zum Runtermischen ? Immerhin kann ich so aus 100l WW gute 150l Duschwasser machen.

[AG64]

Das ist schon klar, aber energetisch ist es mit einer Wärmepumpe oft nicht sinnvoll, den einmalig so hoch zu heizen.

Kommt natürlich darauf an, wieviel Wasser wieviel Personen zu welcher Zeit brauchen....

Ich habe den gleichen integrierten 190 Liter Wasserspeicher und der reicht bei einmaliger Erwärmung auf 42/44 Grad den ganzen Tag zum Duschen und selbst für die Badewanne.

[Franky]

Gar keine Frage,dass es energetisch gesehen unsinnig ist. Es könnten aber eben mengenmässig oder aber auch hygienemässig einige Argumente dafür sprechen.

[Apostel]

Um das Wachstum von Legionellen zu unterdrücken, wird von allen anerkannten Fachleuten eine Mindesttemperartur von 60°C im Warmwasserspeicher und 55°C am Wasserhahn gefordert. Bei niedrigeren Temperaturen könnte die erhöhte Anzahl von Legionellen im Warmwasser, z.B. beim Duschen, zur Legionärskrankheit führen. Die Inzidenz der Legionärskrankheit lag 2020 in Deutschland bei ca. 1,5 pro 100.000 Einwohnern. Die Wahrscheinlichkeit sich diese unangenehme Krankheit zuzuziehen ist also gar nicht so gering. Übrigens sollte Gesundheitsschutz immer Vorrang vor Klimaschutz haben!

[Optimus1]

Laut meiner Trinkwasser Analyse liegt meine Anzahl bei knapp 0.

Wenn man genug verbraucht und es nicht ewig bei 45 Grad steht würde ich die Gefahr als sehr gering einschätzen. Trotzdem heize ich alle 2 Wochen, je nach Außentemperatur einfach auf 60 Grad hoch.

[Apostel]

Sicherlich hängt die Anzahl der im Warmwasserspeicher vorhandenen Legionellen nicht nur von der Temperatur sondern auch von der Durchflußzeit im Warmwasserspeicher ab. Dabei spielt die Generationszeit der Legionellen eine entscheidende Rolle. Bei z.B. 37°C liegt die Generationszeit bei ca. 2 bis 6 Stunden und bei etwas höheren Temperaturen sicherlich noch darunter. In der Regel liegt die Durchflußzeit im Warmwasserspeicher mit 190 l bei normalem Warmwasserverbrauch deutlich darüber, sodaß sich auch die im Warmwasser frei beweglichen Legionellen ganz gut vermehren können. Ganz abgesehen von den auf den Innenflächen des Warmwasserspeichers und der Rohre fest angesiedelten Legionellen, die sich unabhängig von der Durchflußzeit bei zu niedrigen Temperaturen munter vermehren können.  

[Optimus1]

Ja dazu gibt es viele Meinungen.

Ich hatte mit der Ölheizung zwischen 50 und 55 Grad WW. Einmal im Monat auf 63 erhöht.

Hat 25 Jahre funktioniert.

Ich versuche halt nicht unter 45 Grad zu kommen über einen längeren Zeitraum.

Und da die Belastung bei uns eher sehr gering ist bin ich da ganz entspannt.

Wasser wird hier auch ganz gut verbraucht, trotzdem komme ich mit einer Beladung aus.

Letztlich muss dies jeder selbst entscheiden wie er das managt.