Guten Tag,
ich habe eine SoleWärmePumpe Vitocal 200G, Wohnraumlüftung, Fussbodenheizung.
Ich habe in den letzten 4 Wochen meine Heizungsanlage bzw. deren Verbrauch ein wenig analysiert. Dabei stellen sich mir grundlegende Fragen, zu folgender Ausgangssituation
Ich starte mein Heizprogramm früh morgens um 09:40 Uhr. Der Verdichter startet jeden morgen unabhängig von der Rücklauf/Vorlauftemperatur mit einer Zufuhr von 1266 Watt. Nun erhöht sich diese Zufuhr linear (der Ausschlag ist die Warmwassererhitzung auf 50 Grad). Genauso linear erhöht sich der Vorlauf und auch der Rücklauf.
Kann mir jemand erklären, warum das Wasser nicht sofort auf den gewünschten Vorlauf erhöht wird? Die Heizung heizt praktisch die ersten 3-4h auf einem Niveau mit einem Vorlauf, welcher keinen Effekt auf das Haus hat ("Temperatur Wohnzimmer") und verschenkt hierbei erstmal fast 6 kWh.
Es würde energiespartechnisch deutlich mehr Sinn machen von Anfang an ein paar 100 Watt mehr zu investieren (wir haben hier am Ende des Heizzyklus 1500 Watt statt 1266 Watt) und somit einen tatsächlichen Effekt auf das Haus und einen tatsächlichen Heizeffekt zu erzielen.
Ich kann ja so auch praktisch gar nicht "hardcore" heizen. Wenn ich 8 Grad mehr einstelle (Achtung Hyperbel) verlängert sich bei diesem Vorgehen lediglich die Heizdauer, nicht jedoch die direkte Leistungsaufnahme, um mehr Wärme im Boden zu erzeugen.
Weiterführend sei die Frage erlaubt: Die Heizkreispumpe (60 Watt) wird im "Frostschutz" automatisch aktiviert. Wenn ich aber im Haus Temperaturen von 20+ Grad habe und auch der Vorlauf noch weit entfernt von Minusgraden ist, warum wird hier bei einem Solegerät der Frostschutz aktiviert? Den Leitungen und der Heizkreispumpe im Haus, kann es doch egal sein, wie kalt es draußen ist?!
Die 6 kWh vom Verdichter sind nicht verschenkt, sondern landen mit der im Kältekreis erzeugten Wärme im Estrich über der Fußbodenheizung (+ zusätzlichem Speicher falls vorhanden). Durch die Nachtabschaltung ist der Boden am Morgen kalt"sprich voll entladen".
Regelungstechnisch ist es gewollt, dass der Verdichter möglichst lange läuft und nicht in kurzer Zeit den Sollwert erreicht. Wenn die Wärmeabgabe bei der kleinsten Drehzahl noch höher ist als der Bedarf kommt es nach gegebener Zeit zur Abschaltung. Wenn es entsprechend kalt ist läuft der Verdichter durch.
Über Nacht, wenn die Heizung aus ist, steigen in Deiner Aufzeichnung die Temperaturen an den VL-/RL-Fühler bis 30°C. Muss ja vermutlich im Zusammenhang mit dem Warmwasser stehen. Hier würde ich nach einer Erklärung suchen.
Die Frage zu Heizkreispumpe bei Frostschutz automatisch immer ein, kann ich Dir nicht beantworten. Ist bei meiner VC 200-S kein Thema.
Hallo,
danke für deine Antwort. Die nachts steigende Vorlauf- und Rücklauftemperatur ist darauf zu schließen, dass die Thermostate aus sind, der Heizkreislauf steht praktisch. Warum das Gerät dabei eine steigende Temperatur misst, ist mir nicht klar, ist aber wohl eher linear absteigend gen 21/22 Grad in den Morgenstunden. Sobald die Thermostate (8 Uhr) wieder aufgehen, pegelt sich das hier auch ein.
Du schreibst die 6 kWh seien nicht verschenkt. Meine Frage ist jedoch, warum nicht direkt mit Vorlauftemperatur 31 Grad ab Zeitprogramm gespeist wird, sondern warum sich das erst Stück für Stück aufheizen muss. Das Haus wäre in 3h warm, wenn sofort >29 Grad laufen würden. So läuft es aber erst mehere Stunden "vor", bevor ein entsprechender Wärmeeffekt auftritt. Das erschließt sich mir nicht.
Wie sieht denn der Temperaturabfall im Warmwasserspeicher aus?
Wenn dieser durch Isolations-Verluste nur klein ist, ist alles i.O.
Fußbodenheizungen sind träge. Da lässt sich die Temperatur nicht mal so im Schnellgang nach oben fahren.
Viele raten sogar von einer Temperaturabsenkung über Nacht ab, weil man dadurch keine Energie sparen würde.
Den Heiwasser-Vorlauf schnell auf höhere Temperatur bringen wäre kein Problem, damit ist der Estrich aber noch lange nicht warm! Je höher die Vorlauftemperatur und Drehzahl des Verdichters (höhere Verdichterleistung) umso schlechter wird der COP. Deine Raumtemperatur verlangt doch gar keinen Schnellgang. Also ist langsames Hochfahren und den Sollwert nicht überfahren energetisch die bessere Wahl.
Morgen,
sehe ich genauso wie kasi21.
die Wärmepumpen wollen möglichst lange laufen und das bei niedrigen Temperaturen. Jedes Grad mehr kostet Effizienz.
Vergleiche es mit dem Autofahren - wenn du eine Strecke von 100km zurück legen willst, kannst du 130km/h oder nur 100km/h fahren. Du kommst in beiden Fällen an nur die Zeit ist länger allerdings sparst du dabei Sprit.
ja und der Estrich hat nun mal eine gewisse Trägheit. Je nach Bodenbelag verschärft es sich auch noch.
Also man muss bei "Weisheiten" unbedingt aufpassen in welchem Jahr man gebaut hat. Ich verliere mit einem KfW55 Haus (wohlgemerkt 180 qm mit 2,7m Deckenhöhe) von 18 bis 09 Uhr bei 0 Grad (auch darunter ist die Abweichung nur marginal) keine 0,1 Grad pro Stunde im Haus. Bedeutet, dass eine Nachtabsenkung maximal Sinn macht, vor allem wenn die Heizung in der Nacht "unkontrolliert" nach Temperatureinbrüchen die Heizkurve als Maß aller Dinge nimmt.
Zu dem Ferrari Vergleich: Wenn dein Ferrari aber erst Stunden warm laufen muss um am Ende doch mit 130 zu fahren bzw. sich dann erst effektiv fortzubewegen, stellt sich die Effizienzfrage eben anders. Anhand der Temperaturen stellt sich hier die berechtigte Frage, was passieren würde, wenn man hier mehr Energie EHER reinstecken würde...
Das Gerät zieht hier am Ende gen 31 Grad mit 1500-1600 Watt. Vorher eben ab 1266... ich habe nun die Information bekommen, dass das einerseits "an dieser Art Inverter" liegt (meiner ist wohl NICHT Drehzahl gesteuert) und der Kältekreis maximal 5K zwischen Vorlauf und Rücklauf erfordert. Warum es bei mir jedoch konstant 4,5 Grad sind, erschließt sich mir noch nicht, ist aber ja nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und dient vermutlich der Sicherheit, nicht aus Versehen die 5K zu überschreiten.
Ich habe nun die Funktion "Heizen mit Elektro" aktiviert und die Zufuhr auf 3 kw (Stufe 1 von 3) testweise beschränkt. Die Funktion schaltet sich angeblich nach 60 Minuten (default) hinzu...das ist in ca. 20 Minuten...mal sehen.
Die Alternative zu der Ausgeliefertheit der Rücklauftemperatur, wäre 2x täglich ein Programm, bzw. einmal ein "sink nicht zu weit ab"-Programm zu fahren. Das würde zwar auf 2 Verdichterstarts täglich hinauslaufen, aber da gibt es ja hinsichtlich andereren Invertern noch viel Luft nach oben.
Das heißt es kühlt sich in den 15 Stunden bei AT 0 Grad etwa ein Grad im Haus aus?
Das wäre für mein Empfinden früh schon etwas zu kalt. Klar ginge es aber ich halte lieber auch über Nacht die Temperatur und die WP läuft dafür durch und muss nicht den „abgekühlten“ Estrich wieder aufwärmen.
Müsste man ausrechnen was von der Effizienz und Verbrauch besser kommt, allerdings tendiere ich stark dahin das man weniger verbraucht wenn sie durchläuft aber mindestens gleich ist.
sehe ich das richtig dass du ab 18 Uhr die Heizung ausmachst? Oder heizt sie von sich aus einfach nicht?
Ich mache die Heizung ab 18 Uhr aus, bzw. stelle 10 Grad ein (normale Nachtabsenkung) und ab 18:30 Uhr Warmwasser only ein, damit das System noch ein wenig nachlaufen kann. Das führt dazu, dass auch die Heizkreispumpe (60 Watt) nicht mehr sinnlos läuft, genauso wie die Heizthermostate geschlossen werden, was auch 2 Watt pro Kreis spart (hab 21). Ergo 100 Watt pro Stunde a knapp 15h je Tag...das ist nicht wenig, was da sonst generell im Leerlauf verballert wird. Daher regt mich trotz der Erdwärme ja der Frostschutz so auf, der zwingt die Heizkreispumpe zu "An".
Da hab ich im größten Raum ca. 22,5 Grad. Am späten Morgen danach sind es +- 21,5. Weiß nicht was daran zu kalt sein sollte 😕
Nun hätte die "Zusatzheizung" von "Heizen mit Elektro" vermeintlich nach 60 Minuten anspringen sollen. Das tut sie aber nicht. Jemand dazu ne Idee? Mehr als dort das gleiche Zeitprogramm und die Stufe einzustellen kann ich ja nicht, oder? In der Bedienungsanleitung finde ich leider keine genauere Funktionsbeschreibung dazu.
An sich sind 21,5 Grad nicht zu kalt. Dann sind allerdings die 22,5 ich sage mal kuschelig. Mir wäre es mir lieber die Temperatur zu halten.
im WZ hab ich 21 Grad. Da schwankt es durch den dauerhaften Betrieb nur minimal. Aber das ist Geschmacksache.
Anders ausgedrückt lautet deine Frage ja du willst von 9 bis 18 Uhr lieber ziemlich konstant z.B. 30 Grad VL haben und dann den Heizbetrieb abschalten? Dann musst du doch nur die Hysteresen entsprechend klein gestalten. Dann fährt sie doch entsprechend hoch, oder nicht? Wie sind diese aktuell eingestellt?
Boah und da denkt man, man kennt gefühlt alle Fremdwörter im deutschen Sprachgebrauch 😄
Ehm, das würde bei einem 24h Betrieb der Heizung durchaus Sinn machen hierbei rumzuspielen (nebst der Vergewaltigung des on/off Verdichters), aber ich will ja den Leerlauf, ganz einfach weil der Wärmeverlust deutlich niedriger ist, als das was reingesteckt werden würde um nachts die Temperatur zu halten. Ich bin der festen Überzeugung, dass wenn hier 3-4h (je nach Temperatur draußen) mit "voller Kraft" geheizt werden würde (sagen wir 2 kwh statt 1,4 im Schnitt), sich das Haus (und Estrich) deutlich schneller erwärmen würden. Diese Theorie kann ich aber nicht testen, da ich scheinbar bei 22 Grad Rücklauf nur mit 26,5 Vorlauf heizen kann und dann Stück für Stück nach oben. Die 9-18 Uhr sind relativ. Je nach Rücklauf ist das Gerät ja zwischen 13 und 16 Uhr "fertig" mit heizen und ist den Rest des Programms im Standby.
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