Hallo,
Bei diversen Versuchen, die ich nun bezüglich der WW-Bereitung bei PV-Überschuss durchgeführt habe, sind folgende - doch anfangs überraschende Ergebnisse zum Vorschein gekommen, die sicher für den einen oder anderen von Interesse sein könnten:
Ausgangslage:
Der Warmwasser-Puffer ist so eingestellt, dass dieser zwischen 40°C und 45°C betrieben wird. Bei entsprechendem PV Überschuss (Und PV-Batterieladung) wird der Puffer auf 55°C hochgeladen. Mit dieser Ladung kommen wir normaler Weise dann 2 Tage ohne Nachladung des WW-Puffers durch. Wenn jetzt in einer "Schönwetterphase" mehrere Tage hintereinander entsprechender PV Überschuss vorhanden ist, war es bisher so, dass jeden Tag der Puffer wieder - so gegen Mittag von ca. 50°C (Temperaturabfall seit der letzten Ladung vor 24h) auf die 55°C hochgeladen wurde. (Verdichter lauf für diese Hochladung ca. 1 Std.).
Versuch:
Nun habe ich die Software in meiner Regelung so angepasst, dass bei PV-Überschuss erst dann nachgeladen wird, wenn die Temperatur im WW-Puffer unter 45°C beträgt, was folgendes Regelverhalten nach sich gezogen hat: Da nach einer Ladung auf 55°C der Puffer erst nach ca. 2 unter die 45 Grad gefallen ist, wurde nun bei PV Überschuss nun von 44°C auf 55°C hochgeladen.
Ergebnis:
Was für mich nun überraschend war, diese Ladung ( Erhöhung um 11K ) hat nur 15 Minuten länger (sind gerade mal 25%) gedauert, als von den 50 °C auf 55°C (5K). Und das nur alle 2 Tage - ohne jeder Komforteinbuße. Das Bedeutet eigentlich, das der größte Energieanteil dafür verwendet werden muss, bis das die WP "hochgefahren" ist, alle Leitungen aufgewärmt sind, bis die erste "Nutzwärme" überhaupt im Puffer ankommt.
Durch diese Umstellung habe ich den Energiebedarf für die WW-Bereitung, und zusätzlich die WP-Taktung (=Verschleiß ) annähernd halbiert. Somit den Strombedarf halbiert, und den eingesparten Energieüberschuss ins Netz geladen, wo dieser sogar - derzeit zu einem sehr guten Preis noch dazu abgegolten wird, denn auch verschwendeter Sonnenstrom ist - von der Wirtschaftlichen Seite gesehen - nicht wirklich kostenlos, wenn man diesen verkaufen kann.
Fazit:
Es ist somit wirtschaftlich nicht Sinnvoll sofort bei jedem PV-Überschuss, diesen in den WW-Speicher zu laden, sondern auch dieses Ladeverhalten, an die eigenen WW-Bedürfnisse zu optimieren.
lg
Guennie
Nachtrag:
Anbei konkrete Messungen von zwei unterschiedlichen Ladungen
Hallo Guennie,
danke für die interessanten Informationen.
Mir ist die tägliche Aufheizung auf 60°C bei schönem Wetter auch schon seit längerer Zeit ein Dorn im Auge.
Ich habe die Sollwerterhöhung per Digitalsignal von der PV auf die Erweiterung EA1 der Vitocal 200 realisiert.
Da ich KNX habe, werde ich voraussichtlich einen Schaltaktor nutzen, um die Sollwerterhöhung bei ausreichender WW-Temperatur zu deaktivieren.
Wie sieht Deine Steuerung diesbezüglich aus? Was für eine Software hast Du angepasst?
Grüße
BM1981
Hallo,
ich habe folgende Konstellation: UG mit Heizkörper, OG mit FBH……PV mit Speicher……..
Als „Heizungspuffer“ verwende ich den Estrich als Heizungspuffer man glaubt gar nicht was so ein Estrich an Energie speichern kann…..bei mir ersetzten die 65qm FBH und der Estrich als Speicher…….einen ca. 3000L Heizwasserspeicher………
Ein kleiner Nachteil…….so etwas zu regeln, bedarf es einiges an Tüftelei, Know How, Technik, Software u.s.w. etwas von der Stange - soweit ich bisher gesehen habe, die Standard Regelung nicht „on Board“……..ich zb habe mir das alles selber aufgebaut…..programmiert………eine menge an Aufwand, funktionier aber super…….
Smartmeter im Hausverteiler, PV-Wechselrichter, Batteriewechselrichter sind ins Hausnetz (LAN) eingebunden, und senden die Daten über ModbusTCP ins Hausnetz.
Ein Raspberry Pi4 ist ebenfalls ins Hausnetz (LAN) eingebunden, und hat zusätzlich ein KNX-Shield bekommen, über das der Raspberry mit der Viessmann 200-A kommunizieren kann.
Die Regelungs/Steuerungs Software ist eine komplette Eigenentwicklung, Programmiert in Python, des Weiteren werden alle benötigten Messwerte 24/7 im 6 Sekundentakt on eine influxdb Datenbank geschrieben, und mittels Grafana über ein WEB Interface grafisch dargestellt. (Aktuelle Messwerte, und Kurven)
vom Grundprinzip her funktioniert das Ganze folgendermaßen:
Die PV versorgt am Morgen das Haus mit Strom…..der erster PV Überschuss der irgendwann entsteht, (überwacht durch den Smartmeter) geht über einen PI Regler in den PV Akku …….wenn der Akku eine gewisses Mindestmaß an Ladung erreicht hat, starte ich die WP und lade im Winter damit den Estrich (FBH)……..im Sommer natürlich nicht.....Hat die FBH - bzw. die Räume (im Winter) entsprechende Temperatur - und es wird keine WW-Beheizung benötigt, schaltet die WP ab. Auf diese Weise habe ich in der Übergangszeit die Taktung der WP auf ca. 4 Takte pro Tag (ca. 1 Takt alle 6 Stunden) runtergedrückt. Ist (egal ob Sommer oder Winter) der WW-Puffer unter 42 Grad, wird das WW auf 55 Grad erhitzt (Passiert ca. alle 2 Tage). Ist das WW-Geladen, und benötigt die FBH noch keine Energie, schaltet die WP ab, der Akku wird mit dem nun wieder höheren PV Überschuss fertig geladen……. wenn der Akku voll ist, (ist - je nach Wetter irgendwann am Nachmittag der Fall) mache ich die Heizkreismischer so weit als möglich auf, und lade den PV-Überschuss in den FBH - Estrich bis zum Sonnenuntergang, und nutze so den Estrich quasi als "Kachelofen-Speicher für die Nacht"…..am Abend ……wenn die Sonne weg ist, kann ich die WP bis am nächsten Morgen komplett abschalten/Sperren……..das OG wird nun (im Winter) über den Estrich locker warm gehalten, und verliert in dieser Zeit gerade mal höchstens 1 Kelvin…….am Morgen geht das Ganze Spiel dann sozusagen "von vorne los"......
Das Ganze hat zur Folge: meine derzeitige PV ( LG 2,5kWp Bifacial mit 7kWh Speicher ) - auch alles Eigenbau (und vom Energieversorger abgenommen) - kann ich auf diese Weise annähernd zu 100% im Eigenbedarf nutzen, und erwirtschaften ca. 4000 kWh Strom im Jahr, den ich nicht zukaufen muss. Der hohe Ertrag ist deshalb möglich, da ich die PV-Anlage Südseitig, Winkelverstellbar (Liefert so im Winter mehr Energie als im Sommer) - im Garten (Somit den Ganzen Winter Schneefrei) aufgebaut habe.
Mein nächstes Ziel - eine zusätzliche 12kWp PV auf die Dachsüdseite, und den Speicher auf 21kW vergrößern. (auch als nachhaltige Notstromversorgung fürs Haus - Thema Blackout). Es müsste dann - zumindest Rechnerisch/und aus den Erfahrungen der letzten 2 Jahre - möglich sein, das Haus von ca. März bis Oktober ohne Strombezug zu betreiben, und durch ca. 12000kWh Überschussenergie pro Jahr (ca. 3 Durchschnittshaushalte) zusätzlich zu versorgen.
leider gibt es so etwas alles nicht im entferntesten „von der Stange“………in dieser "Maßschneiderei" stecken bisher ca. 2 Jahre Versuche, Tüftelei, und Programmieraufwand……ist aber ein Hobby von mir…..somit ist Zeit ja „relativ“, aber der Spaß dabei "Unbezahlbar"…….
lg
Guennie
Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung.
Im Prinzip habe ich eine ähnliche Konstellation .
Vitocal 200 ohne Pufferspeicher, 6kWp PV-Anlage mit 10kWh Speicher. Das Energiemanagement überlasse ich dem Sunny Home Manager, was i.d.R. ganz gut funktioniert.
Speichernachladung bei PV Überschuss habe ich wie oben genannt realisiert (Digitalsignal). Wie gesagt, sehe ich da wie Du Optimierungspotential, da ein mit 60°C gefüllter WW-Speicher bei uns 2 Tage hält und nicht am nächsten schönen Tag nachgeladen werden muss.
Bisher habe ich mich gegen eine dynamische Anpassung der Vorlauf-Solltemperatur entschieden, da ich in den Hochphasen der Heizperiode (Dez-Feb) meist über 90% PV-Eigenverbrauchsquote habe. Die restlichen 10% zu holen, hat bei mir gerade keine Prio 😉
Genau deshalb wollte ich die gesamte Regelung selber sozusagen „unter Kontrolle“ haben.
SMA - hat die Modbusdaten offengelegt, im Standard jedoch kocht das Ganze im eigenen Süppchen…..
beim Victron Batterie WR das gleiche, und Viessmann hat gleich nur, wenn man ordentlich Zugriff haben möchte, mit saftigen Kosten eine KNX Schnittstelle…….
Und am besten gleich noch, für jedes System ein eigenes Smartmeter, die alle ohnehin das gleiche machen, jedoch nur mit dem eigenen „Gegenspieler“, und ordentlich extra kosten für die Kunden verursachen………bis heute kein ordentlicher Standard, an den sich alle Hersteller halten……das kanns einfach in der heutigen Zeit nicht sein, das am Markt nichts verfügbar ist, wo alle Geräte ordentlich untereinander kommunizieren können, und das Ganze möglichst einfach bedienbar bleibt……..
derzeit ist die Software ja sozusagen ein voll funktionsfähiger Prototyp. Ein Arbeitskollege von mir, Hardwareentwickler, mit Python kentnisse, hat die Software innerhalb eines Wochenendes an Seine - komplett andere Umgebung - mit anderen Herstellerkomponenter, problemlos angepasst, aber für einen Standard-Endkunden unmöglich, das zu bewerkstelligen. Bin bereits in Überlegung, ob ich das nicht bei uns in der Firma irgendwo als Marktlücke zur Umsetzung unterbringen kann, damit das Ganze dann für einen Endkunden , bzw. Elektrotechniker quasi einfach bedienbar, bzw. Konfigurierbar, und auch Vermarktbar wird……dafür fehlen mir aber leider dann doch die entsprechenden Programmierkenntnisse……
lg
Guennie
Nun habe ich zu diesem Thema etwas längere Aufzeichnungen durchgeführt, mit folgenden Ergebnissen:
Der Unterschied in der Langzeitmessung zeigte, das die komplette "Durchladung" alle zwei Tage, im Gegensatz zur täglichen Ladung bei PV-Überschuss" eine Energieersparnis von 22% bringt. Wenn man diese Ladung dann noch jeden zweiten Tag vom Timing her so legt, das diese erst startet, wenn genügend PV-Energie vorhanden ist, hat man zu den 22% Energieersparnis, die man an den Energieversorger verkaufen kann, benötigt man keinerlei Energiebezug für die WW-Bereitung.
Die Messungen belegen eindeutig eines: Bei PV-Überschuss den WW-Puffer "Einfach Stur drauf los laden", ist nicht die optimalste Lösung, hier gibt es eindeutiges Verbesserungspotential, die eventuell bereits in der WP-Regelungssoftware berücksichtigt werden könnte........
lg
Guennie
Und der elektr. Durchlauferhitzer hat nicht mit nachgeholfen?
Manchmal sind die Regelstrategien von Viessmann nicht nachvollziehbar.
Gruss
Rakf
Der kann bei mir nicht “mithelfen” da ich diesen komplett deaktiviert habe…seit der Inbetriebnahme der WP im letztes Jahr, keine einzige Sekunde Durchlauferhitzerbetrieb…….=;-)
lg
Guennie
Sehr interessant - ich stehe vor ähnlichen Fragen. Ich muss wohl davon ausgehen, dass man für die oben beschriebenen Regelungen zwingend die KNX Erweiterung benötigt ? Gilt das auch für die Vitocal 250 ?
danke
Jörg
Hallo,
leider gibt es, soweit ich bisher erfahren habe bei der 250er Serie aktuell keine datentechnische Zugriffsmöglichkeit, so wie diese bei der 200er Serie erweiterbar ist. Angeblich soll es bei der 250er aber irgendwann so etwas in der Richtung geben……ist anscheinend hier alles noch zu “Neu am Markt”, und somit noch nicht fertig.
Man muss die 200er nicht unbedingt um eine KNX Schnittstelle erweitern, um eine gewisse PV optimierung zu erreichen……geht auch bis zu einem gewissen Punkt mit den Beiden Eingangssignale zur Sollwerterhöhung, bzw. durch integration eines eigenen Energiezähler…….
Wenn Du aber volle softwaretechnische Kontrolle (lesend und schreibend) über das WP System bei der 200er haben möchtest, wirst nicht über die KNX-Schnittstelle vorbeikommen.
lg
Guennie
Danke - d.h. mit zwei Relais die jeweiligen Funktionen anfordern ? Ich komme mir irgendwie in die 80er versetzt vor. Smart Grid via Schaltkontakt 🤣
Gruss
Jörg
Das mit den “Relais” kann ich mir schon vorstellen, woher das kommt. Jedes Haus ist anders. Die Technik, die Möglichkeiten, die Wünsche, so individuell, wie es die Menschen eben sind. Der Wunsch, das ganze nun so effizient wie möglich zu betreiben…..sind wir doch ehrlich…..ist erst jetzt ein echtes Thema, wo die Energiekosten durch die Decke gehen……hättest noch vor 2-3 Jahren bezüglich dieser Themen jemanden Vorschläge unterbreitet, was hättest da gehöhrt : “Optimieren ? Mir egal, solange es Warm ist, ist alles ok”…..Duschen ? Wozu, wenn es eine Badewanne gibt…..u.s.w. Heizen kostet ja sozusagen nix, und persönlichen Komfortverzicht, zu Gunsten des Umweltschutz ? Ebenso ein Fremdwort…… doch das alles ist eben heute vorbei………
…….und heute soll plötzlich, am besten “über Nacht”, alles so effizient, und in der Folge so günstig als möglich funktionieren……Nur die Wenigsten sind darauf wirklich “vorbereitet” bzw. sind nun mit dieser Situation echt überfordert…..angefangen von den Professionisten, die das Planen und installieren sollen, durchgehend bis zu den Endanwendern, die das dann auch bedienen können…..
Solche “Relais Lösungen” z.b. sind - so sehe ich das zumindest - eine sehr einfache, und kostengünstige Möglichkeit, einen ersten Schritt in die richtige Richtung zu machen, die aktuell auch noch für die breite Masse so halbwegs Bedienbar ist……etwas besser ist dann schon die Lösung mit den Smartmetern…..sind “Intelligenter”, bedeuten aber schon etwas mehr know how……
Wenns dann aber in komplette Hausoptimierungen reingeht, ist das zwar bei Großanlagen heute “Stand der Technik”, im normalen Hausbau jedoch, von den wenigsten die finanzielle Bereitschaft vorhanden, soche zusatzinvestitionen zu tätigen, bzw. in der Folge das technische Basiswissen vorhanden, um solche Anlagen später zu bedienen……Somit müsten die Anlagen 1. alles bereits von selber können, 2. der Endkunde braucht am besten nichts selber dazu wissen müssen, und 3. natürlich darf das Ganze auch nichts kosten…….nur das wird leider hier so nicht funktionieren……Wenn Punkt eins und zwei noch mit der Zeit möglich sein können, spätestens der Punkt 3 wird dazu dann nicht mehr möglich sein……
Da ich das Glück habe, das ich mir über viele Jahre das entsprechende technische know how erarbeiten konnte, und eben auch gesehen habe, das es auf diesem Sektor sehr wenig für den privaten Hausbau gibt, habe ich mir gleich von der Regelungstechnik her alles selber gebaut. Angefangen von der PV , dem Batteriespeicher, 0-Einspeisung bis zur Heizungs und WW Regelung der WP……wird über einen RaspberryPi erledigt. Bis hier das Zusammenspiel aller Disziplinen funktioniert hat, habe ich mittlerweile ca. 2,5 Jahre in die Softwareentwicklung gesteckt……
Das Zusammenspiel funktioniert mittlerweile extrem gut, WW Kosten durch enstsprechende WW Nutzung, und Beheizungsstrategie auf ca. € 1,75 / Woche gedrückt, Einsparung von Heizenergie, und reduktion von Taktungen der WP in der Übergangszeit um 50%, durch komplett andere Heizungsregelungsstrategie als in der WP vom Werk aus vorgesehen, hier ist noch nicht mal die Ersparnis, durch den PV Anteil reingerechnet……die aktuell zum haus passende Heizkurve “sucht” sich die Regelung selbständig……
……jedoch……würde ich das Haus zb verkaufen, könnte diese Technik mit 100% tiger Sicherheit niemand bedienen, geschweige denn warten…….und genau das ist aktuell das Problem……es würde technisch sehr sehr viel möglich sein, nur könnten es die wenigsten bedienen……das ist meiner Meinung nach das aktuelle Hauptproblem den kommenden Jahre…….
Zitat von einem meiner Professionisten: “Ich muss mir jedes Jahr ein bis zwei Tage zeit nehmen, da viele selbst die Uhrzmeitumstellung nicht selber schaffen”……
lg
Guennie
Danke 🙏
Danke für deine lange Antwort. Da habe ich ja noch einen guten Weg vor mir 🙂
Ich bin erst mal auf der Suche, welche Möglichkeiten mir die Viessmann Steuerung anbietet um automatisiert eingreifen zu können und das ist bei der 250-a scheinbar recht düftig:
- REST API über die Cloud - toll 🥴
- SG2 Ready Schnittstelle
- alternativ die Schaltkontakte
Die Betreiberdokumentation ist dürftig und sagt über das Standardregelverhalten nicht viel aus. Also ist Versuch und Irrtum angesagt … und natürlich das Stöbern in den Forenbeiträgen.
in dem Sinne - einen schönen Feiertag noch
Hallo,
recht viel mehr als zb. im Beitrag:
dürfte es aktuell bei der 250er nicht geben.......
lg
Guennie
Auch wenn es vielleicht ein bisschen offtopic ist, aber eine Frage kam mir beim Lesen: Welche Größe hat bei euch der WW-Speicher, wie groß ist euer Haushalt bzw. der WW-Verbrauch, und nutzt ihr eine Zirkulationspumpe? So aus der Ferne staune ich gerade über "hält 2 Tage ohne Nachladung".
Hallo,
Anbei meine Daten des bergangenen Jahres:
300L WW Schichtspeicher - kein Frschwassermodul, keine WW-Zirkulation WW nach ca.15-20 Sekunden verfügbar.
2 Personenhaushalt
Nur Duschen, und keine Badewanne
Puffer Beladungsstart wenn 43 Grad unterschritten wurden, und genügend PV Energie vorhanden ist.
Puffer Beladungsende 55 Grad
1 Beladung ungefähr alle 48 Stunden
durchschittlicher Heizenergieverbrauch lt.WP Energiebilanz ungefähr 32kWh / Woche
JAZ 3,3
lg
Guennie
Ganz so günstig bin ich (noch?) nicht unterwegs:
Gruss
Jörg
Hallo @Guennie,
derzeit bin ich, getrieben durch die Energiekrise und steigenden Strompreise an der Optimierung des ganzen Hauses.
Was mir im Bereich meiner Vitocal 200-S (BJ2013) aufgefallen ist:
Ruhestromverbrauch Inneneinheit: ca. 10W
Ruhestromverbrauch Außeneinheit: ca. 17W
Das heißt, die Anlage verbraucht fast 30W, ohne dass irgendetwas passiert!
Meine Anlage ist i.d.R. von Mai bis September auf Warmwasserbetrieb.
Das bedeutet in diesen 5 Sommermonaten ca. 100kWh Stand-By-Verbrauch für nichts und wieder nichts...
Habe mir überlegt, ob eine Abschaltung der Anlage und Direktbeheizung des Speichers mittels eines Tauchsieders wohl besser wäre. Ist aber vermutlich nicht so, da der COP der Wärmepumpe in den Sommermonaten außerordentlich gut sein dürfte.
Eine zeitweise Abschaltung der Innen- und Außeneinheit über zwei Schütze ist vermutlich ebenfalls nicht sinnvoll - bzw. niemand von Viessmann wird uns sagen, ob das der Anlage schaden könnte.
Hast Du im Stand-By-Betrieb schon Optimierungen geplant, bzw. vorgenommen?
Güße
BM1981
Hallo,
so weit hinein, bis sozusagen auf das letzte Watt habe ich das noch nicht durchgeführt.
Da ich eine 8 kWp Pv mit einem 21kWh Speicher in die Haustechnik integriert habe, die ca. 2000kWh im Jahr mehr produziert, als ich inkl. WP verbrauche, fällt das eine oder andere Watt nicht mehr so stark ins Gewicht - außer in der dadurch entgehenden Vergütung…….
die letzte größere Optimierung war, das ich die Beladung des WW mit möglichst großem Temperaturhub, dafür nur alle 2 Tage durchführe. Das hat echt einiges an Strom eingespart, da auf diese Weise die komplette Vorlaufzeit (Energie) der WP halbiert werden konnte, und das war, zu meinem Erstaunen um einiges mehr als ich anfangs vermutet habe.
lg
Guennie
@Guennie schrieb:Nachtrag:
Anbei konkrete Messungen von zwei unterschiedlichen Ladungen
Könnte man daraus schlussfolgern, dass es sich bei der Beladung des Heizwassers genauso verhält?
Aktuell lade ich meinen Heizwasserpuffer mit Festwert auf 45°. Also wäre es sinnvoller, wenn ich den Puffer auf 55° lade und dafür längere Pausen der WP habe?
Deine Schlussfolgerung ist vollkommen korrekt……das ist wirklich in der Tat auch bei der Heizkreisversorgung vollkommen das gleiche Verhalten. Genau deswegen habe ich bei mir für die Übergangszeit in meine Eigenbauregelung extra etwas dazu programmiert.
Hier ist es aber wesentlich zielführender den Heizungspuffer nicht auf 55 Grad hochzuknallen (ist für die Lebensdauer der FBH/Estrich sicher nicht zu empfehlen) sondern den Estrich als Riesen-Heizenergiepuffer zu verwenden. Auch von der Energieeffizienz ist es besser einen großen Speicher mit weniger Temperatur, als ein kleiner Speicher mit hoher Temperatur zu fahren.
Beispiel :
bei mir der FBH Estrich im OG von 65qm hat in etwa das Energiespeichervolumen von einem ca. 3000L Wassertank. Der Heizkreispuffer hat gerade mal 100L als Hydraulische Weiche geschalten, alleine hier sieht man schon die Verhältnisse der beiden Speicher zueinander --> Estrichspeicher ist bei mir 30 mal größer als der Wasser - Puffer - der dient lediglich zum Strömungsausgleich, bzw. zur Messung wann der Estrich voll geladen ist.
Was das genau alles gebracht hat, habe ich mal in einem pdf zusammengefasst, und siehe auch den Snapshot meiner Aufzeichnungen, wo dieser drastische Unterschied sichtbar ist. ca. 50% Energieerbrauch weniger in der Übergangszeit, und die Taktung (Verschleiß) wurde damit auch extrem reduziert.
lg
Guennie
Das mit den Wärmekapazitäten kann ich so bestätigen. Bei mir ist das Verhältnis von 400L Pufferspeicher zu 2 Etagen Estrich ungefähr Faktor 12, was die Wärmekapazität angeht. Oder anders gesprochen, mit 12K Temperaturdifferenz im Speicher könnte man die Böden um 1K erwärmen (wenn man alle Verluste dazwischen ignoriert).
@Guennie, du schreibst "Estrichbeladung". D.h. du heizt den Estrich generell nur in dem von dir und dem PV-Überschuss definierten Zeitfenster, korrekt? Fährst du dann mit einer etwas höheren Heizkennlinie, damit der Boden ein, zwei Kelvin wärmer wird als im "Normalfall"?
…..genau so ist es - folgende Bedingungen müssen vorhanden sein, damit die WP die Estrichvorladung für die Nacht startet:
1) Die aktuelle Uhrzeit muss zwischen 14 und 15 Uhr sein
2) Die Raumtemperatur muss <= der eingestellten Raum-Solltemperatur sein.
Ist um 15:00 in der Übergangszeit die Raumtemperatur noch >= Sollwert, wird keine Beheizung gestartet, denn hier genügt dann die bereits vorhandene Energie im Estrich bis nächsten Tag. (sozusagen eine natürliche Nachtabsenkung)
3) Die aktuelle PV Leistung muss größer 2500W sein
Sind diese Bedingungen erfüllt, Hebe ich die Niveaus der Heizkreise an. (zb. 4 auf 7)
Somit fahren die Heizkreis Mischer komplett auf, das komplette Energie aus dem Heizungspuffer wird in den Estrich Entleert, dadurch startet die WP um den Heizkreis mit entsprechend hoher Energie nachzuladen.
Um 16:30 Stelle ich das Niveau auf -10 die Mischer schließen somit durch die Überheizung komplett, jetzt wird der Heizungspuffer vollgeladen. Ist der Puffer voll, wird die „Beheizung für die kommende Nacht“ beendet, und die aktuelle Raumtemperatur gespeichert. Durch die Massenträgheit, beginnt verzögert die Raumtemperatur zu steigen, und irgendwann im Laufe der Nacht wieder zu sinken.
Sollte die Raumtemperatur irgendwann einmal um 0,2 Grad unter die Temperatur bei Beladungsende fallen, und das Ganze bei einer Raumtemperatur von <= 20,7 Grad ( was in der Übergangszeit praktisch nie vorkommt, und erst so ab ca. 5-8 Grad AT zum Tragen kommt) erhöhe ich das Niveau wieder auf 4. Damit öffnet der Mischer und Entlädt seine Energie in den Estrich.
Sollte die Energie nicht reichen, dann wird mit der WP der Estrich bis zur Sättigung (Temperaturanstieg im Puffer) nachgeladen, die Raumtemperatur wieder gespeichert, Niveau zurück auf -10. Mischer schließen.
Normalerweise ist eine Nachladung in der Übergangszeit nicht notwendig, da die Ladung vom Vortag solange ausreicht, bis am Morgen die Sonne die Räume ohnehin sofort über 21 Grad erwärmt, und außerdem ein Temperaturabfall von den 0,2 Grad normalerweise innerhalb einer Nacht nicht entsteht.
lg
Guennie
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