Am 15.9.2023 wurde unsere 16 Jahre alte Gasheizung Vitodens 300 W mit Vitocell 300 mit einer Wärmepumpe Vitocal 252-A (8,0-11,0 kW) und Vitocellspeicher 190 ltr ergänzt.
Das heißt, in unserem Einrohrsystem soll eine Wärmepumpe - ohne Verbindung zur Gasheizung, wir schalten manuell um - unser Einfamilienhaus Baujahr 1988 mit ca. 120 m2 heizen und für Warmwasser sorgen.
Der Verkäufer, gleichzeitig Installateur und Wartungsfirma, hatte uns einen zuverlässigen Betrieb der Anlage versprochen, mögliche Probleme mit dem Einrohrsystem nicht benannt.
Seit Inbetriebnahme haben wir mehrfach Ausfälle der Anlage zu beklagen, die Wärmeverteilung ist zudem so ungleichmäßig, dass wir z.B. im Wohnzimmer nicht über 19°C hinauskommen.
Kam ein Mitarbeiter der Firma, um die Störungen zu beheben, wurden Reinigungsarbeiten ausgeführt, später 2 Fußventile ausgetauscht. Es änderte sich nichts.
Zusätzlich macht die Anlage bei einem Volumenstrom von 840 l/h besonders im EG störende Strömungsgeräusche, die nachts unseren Schlaf stören. Als die Anlage zeitweise 330 l/h Volumenstrom hatte, waren keine Geräusche zu hören.
Mit unserer Gasheizung haben wir derartige Probleme nicht. Auch als wir im Januar wegen des Ausfalls der Wärmepumpe auf Gas umstellten, war das Haus auch bei Außenfrost gemütlich warm, während wir mit der Wärmepumpe gefroren haben. Die mangelnde Wärmeverteilung ist wohl auch hier gegeben, allerdings wird sie anscheinend durch die hohe Vorlauftemperatur ausgeglichen.
Einen hydraulischen Abgleich hat die Installationsfirma bescheinigt, eventuell dafür auch Bauteile in die Anlage eingebaut, die ich als Laie allerdings nicht benennen oder überprüfen kann.
Die Wartungsfirma scheint mit der Wärmepumpenanlage überfordert zu sein oder spielt auf Zeit, um die Garantiezeit ablaufen zu lassen.
Ich habe 3 Fragen:
1. Wurden wir mit dem Kauf der Wärmepumpe falsch "beraten" oder gar "über den Tisch gezogen"?
2. Können die Probleme, insbesondere die mangelnde Wärmeverteilung, behoben werden?
3. Sollte ich einen Gutachter zur Beurteilung der Anlage hinzuziehen?
Mit freundlichen Grüßen
RS52
WP und Einrohrsystem. Worst Case.
WP = frieren
Gas = warm
Welche VL Temperaturen ?
Die 8 bis 11 kW Leistung für ein 1988 Haus u. 120 qm Wohnfläche sollte ja schon mal passen, ohne Details zu kennen. Das sollte die Wärmepumpe schaffen, ohne auf die Gasheizung zusätzlich angewiesen zu sein. Wenn die Firma bzw. der Installateur einen hydr. Abgleich bescheinigt hat, dann muss er ja eine Heizlastberechnung VORHER durchgeführt haben. Diese bitte incl. des hydr. Abgleichs aushändigen lassen, um zu überprüfen, mit welchen Temperaturen er die einzelnen Räume definiert hat!
Und dann müßte er ja auch in die Heizkörper die voreinstellbaren Ventile eingebaut haben, falls diese noch nicht vorhanden waren. Mal in die Rechnung schauen ob diese Ventile unter dem Thermostat sitzend berechnet wurden.
Vielen Dank für die Antwort!
- Wärmepumpe und Gasheizung sind nicht zusammengeschaltet. Es kann nur entweder WP oder Gasheizung laufen.
- 1 Heizkreis
- Im Nachweis zum hydraulischen Abgleich finde ich die Angaben: Verfahren A, Auslegungs-Vorlauftemperatur 60°C, Heizkreisrücklauftemperatur 40°C, ermittelter Gesamtdurchfluss 486 l/h, ermittelte Pumpenförderhöhe 1,83 m, ggf. Durchflussregler/Strangregulierventil (Einrohrheizung) nicht angekreuzt
- Weitere Dokumente wurden mir nicht ausgehändigt.
- Der Installateur, der 2 Fußventile ausgetauscht hat, stellt die Heizkörper beim Fußventil ein. Voreinstellbare Ventile unter dem Thermostat gibt es nicht.
- Meine Frage, ob ein größerer Heizkörper im WZ Abhilfe schaffen könnte, wurde von ihm verneint.
- An den Heizkörpern, die vorher mit Gas betrieben wurden, wurden keine Veränderungen vorgenommen.
Ich meine, die Wärmepumpe schafft die Heizleistung ohne Probleme. Im 1.Stock ist alles ok. Leider können wir nicht herausfinden, in welcher Reihenfolge die Heizkörper angeschlossen sind. Die Wärme kommt einfach nicht überall an.
Vielen Dank für die Antwort!
Beide Heizungssysteme sind nicht zusammengeschaltet (keine Hybridlösung). Es kann nur entweder die eine oder die andere Heizungsanlage laufen. Warmwasserbereitung ist ebenfalls getrennt.
Die Gasheizung erzeugt 10°C höhere Vorlauftemperaturen.
Frieren müssen wir nur im Wohnzimmer. Dort "glüht" ein Heizkörper, der andere ist handwarm trotz ausgetauschter Fußventile. Die anderen Räume sind einigermaßen ok, obwohl am jeweiligen Fußventil unterschiedliche Temperaturen zu erfühlen sind.
Wir beheizen in der Regel nur 4 Räume im EG und 2 Räume von dreien im 1. Stock. 2 beheizbare Kellerräume, der Wintergarten und die Flure werden nicht beheizt (Einstellung Frostschutz).
Da ist einiges im Argen.
Die Heizkörper sind offensichtlich zu klein um die Räume mittels dem geringeren WP-VL ordentlich zu erwärmen. Tauschen gegen DKEK ?
Wenn das das Einzige Problem wäre, das könnte man lösen.
WP-Heizkörper ? Damit könnte man was "retten" - ich habe aber null Ahnung ob die am Einrohrsystem laufen. (Das sind die mit dem Gebläse)
Die Rohre hast du nicht spezifiziert.
Der genannten geräuschlose Durchfluss mit 300 l/h mag zwar mit dem heißen VL der Therme das Haus geräuschlos erwärmen, aber nicht mit 10 Grad weniger VL der WP - und hier spielen dann noch die Heizkörper rein.
Wenn die Leistung der Konvektoren auf "heißen" Thermen-VL berechnet sind bekommst du nichts warm.
Siehe oben-tauschen ?!
Auf wie viel VL Temperatur hat der HB denn die WP überhaupt eingestellt ?
Die Geräusche kommen sehr wahrscheinlich von einer/der starken Umwälzpumpe der WP.
Wenn die anstatt 300 l/h 800 l/h durch die Installation presst, dann gibt es Geräusche.
Ich bin schockiert über so einen Murks.
Mein Rat wäre:
Rechtsanwalt
Sachverständiger/Gutachter
Gutachten
Klage
Ein Einrohrsystem und eine WP sind nicht die perfekte Kombination. Es kann aber durchaus funktionieren. Wenn die WP mit der selben Vorlauftemperatur wie die Therme betrieben wird, ist kein Unterschied zu bemerken, auch der benötigte Durchfluss ist dann identisch.
Wenn die WP allerdings mit einer niedrigeren Vorlauftemperatur betrieben wird, was sinnvoll in Bezug auf den Wirkungsgrad ist, wird es komplizierter. Bei geringerer Vorlauftemperatur und damit auch geringerer Differenz Vorlauf zu Rücklauf, muss der Volumenstrom höher sein.
Die Wärmeabgabe ist proportional zu: (VL -RL) * Volumenstrom. Kann man den Volumenstrom nicht erhöhen weil z.B. die Geräusche stören, muss man die Wärmeabgabe der Heizkörper vergrößern um damit die Rücklauftemperatur zu senken, d.h VL- RL zu vergrößern.
Andere Heizkörper wären eine Option. Damit würde die Wärmeabgabe der Heizkörper höher.
Hallo, was heißt bei euch ,,Einrohrsystem,,?
Meint ihr damit ,, ein Heizkreis,,?
MfG Jens
Vielen Dank für die Antwort!
Ich habe eine Nachfrage: Wenn von 2 gleich großen Heizkörpern einer sehr heiß ist, der andere aber nur handwarm, was soll ein größerer Heizkörper dann bewirken. Etwas mehr lauwarmes Wasser?
Gibt es keine Möglichkeit, für einen gleichmäßigen Durchfluss im Heizkreis zu sorgen? Im EG schluckt der erste Heizkörper anscheinend die ganze Hitze, der zweite bekommt zu wenig ab, das Fußventil ist höchstens handwarm.
Selbst wenn der zweite Heizkörper sich am Ende des Heizkreises befinden sollte, kann doch auf ihrem Weg nicht die gesamte Wärme verbraucht sein! Andere Heizkörper, besonders im 1. Stock, werden ebenfalls heiß.
Warum sollte man einen Heizkörper austauschen, wenn dort kaum Wärme ankommt? (Auch das Fußventil wird nicht heiß.)
Der HB hatte auf defekte Fußventile getippt und sie ohne Erfolg ausgetauscht. War das nur Show oder Hilflosigkeit?
Der Begriff Einrohrheizung bezeichnet ein Heizsystem, welches die angeschlossenen Heizungen in einer Ringleitung miteinander verbindet und diese nacheinander mit heißem Wasser versorgt. Das heißt, für Vor- und Rücklauf der Heizung gibt es lediglich ein einziges Rohrsystem. Den Wasserumlauf realisiert eine Umwälzpumpe. Quelle: verivox.de
Es gibt in meiner Anlage nur den Heizkreis 1.
Also wie bei mir . Ich habe nur einen Heizkreis für FBH im EG und HK im OG.
Ich kann mich nicht beschweren, bei mir funktioniert es.
Das einzige Problem was ich am Anfang hatte, das EG war zu warm.
Wenn man nach dem Begriff "Einrohrsystem" sucht, fndet man sehr viele Infos, auch in der Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Einrohrheizung
Üblich sind heute bei Neuinstallationen Zweirohrsysteme.
In der Elektrotechnik würde ein Einrohrsystem grob einer Reihenschaltung von Widerständen und ein Zweirohrsystem einer Parallelschaltung entsprechen.
Bei einem Einrohrsystem fließt durch alle Heizkörper die gleiche Menge Wasser. D.h. im Heizkreis ist der Durchfluss gleichmäßig. An jedem der Heizkörper findet ein Wärmeverlust statt. Der letzte Heizkörper hat die niedrigste Vorlauftemperatur. Durch die (Fuss-)Ventile an den Heizkörpern wird eingestellt wieviel Wasser durch den Heizkörper fließt und wieviel quasi am Heizkörper vorbei geführt wird. Durch den hydraulischen Abgleich sollten diese so eingestellt werden, dass die Wärmeabgabe des Heizkörpers dem Wärmebedarf des Raumes entspricht.
Beispiel: Wenn es nun in dem letzten Raum nicht warm genug wird, kann man versuchen die Wärmeabgabe zu vergrößern indem man dort einen größeren Heizkörper installiert.
Da aber die Gesamtwärmeabgabe proportional zu (Vorlauf-Rücklauf) * Volumenstrom ist, gibt es zwei Möglichkeiten, bei gegebener Vorlauftemperatur, die Wärmeabgabe zu steigern. Den Volumenstrom zu erhöhen oder die Rücklauftemperatur zu verringern. Letzeres erreicht man durch größere Heizkörper. Es ist dann aber auch nötig den hydraulischen Abgleich anzupassen.
Vielen Dank für die Erläuterung.
Mal sehen, ob mein HB sie auch versteht und richtig umsetzt.
Nach meiner Mängelrüge kommt er demnächst, um "das Problem zu klären".
Gut beschrieben von ml_2!
Ich glaube da ist was faul mit den Fussventilen, diese lassen sich nur nach Gefühl und Umdrehungen ohne Skalierung einstellen. Ich habe bei meinen 15 Stück 1994 Heizkörpern voreinstellbare Ventile einbauen lassen weil der hydr. Abgleich Zahlenwerte ergibt die dann exakt eingestellt werden. 3 Heizkörper wurden von 21er auf 33er getauscht, sonst wäre es nicht warm genug geworden. Meine neue VL Temperatur ist auch 10 Grad tiefer und nur noch 45 Grad.
Ich würde mir für paar Euro ein Temperatur-Messgerät zulegen und alle Temperaturen an deinen Heizkörpern messen und aufschreiben. Evtl. bringt das etwas mehr Klarheit.
Das mit den 2 HK in einem Raum von denen einer heiß ist und der andere fast kalt sollte nicht sein. Die Temp. von HK1 am Fussventil sollte annähernd die Eintrittstemp. des Heizwassers von HK2 im Raum sein wenn dies die damals geplante Reihenfolge ist.
Mit deinen Fussventilen hab ich ein schlechtes Gefühl, warum wurden 2 ausgetauscht? Die haben kein Verschleiß!
Vielen Dank für die Erläuterung.
Mal sehen, ob mein HB sie auch versteht und richtig umsetzt.
Nach meiner Mängelrüge kommt er demnächst, um "das Problem zu klären".
Schön dass so viele User geantwortet haben.
Welchen VL hat dir denn dein HB eingestellt ? Bedenke, je höher der VL um so weniger Effizienz hat die WP.
Die auf 60 Grad hoch zu jubeln mit einer extrem niedrigen JAZ ist ja auch nicht Sinn der Sache.
Du schreibst ja oben selber dass ein Heizkörper "sehr heiß" wird. Bedenke, was DU im Endeffekt an Strom verbrauchst, das ist dem HB völlig egal. Dafür ist er nicht "zuständig" .
Banal gesagt, bei einer WP sollten die Heizkörper "warm" und nicht "sehr heiß" werden.
Welche Konvektoren sind aktuell verbaut ? Mit einem Tausch gegen DKEK ist nämlich eine Menge "zu holen" und das auch noch rel. preiswert. Zumal die bei dir einen doppelten Effekt bringen würden.
A: Warme Bude im Winter, ggf. mit geringerem VL als aktuell.
B: In der Übergangszeit kannst du den Vorlauf deutlich runter setzen = Effizienz = Ersparnis
Siehe @HelmutPm die 33er sind die von mir genannten DKEK .
In Punkto Geräuschen muss der HB sehen dass er einen Mittelweg findet zwischen Geräuschlosigkeit, Mindestvolumenstrom der WP und warmer Bude.
Das ist mit Sicherheit die schwierigste Aufgabe.
Ich glaube, die zahlreichen Antworten haben schon sehr weitergeholfen! Insbesondere haben sie die Hoffnung am Leben erhalten, trotz Einrohrsystems weiter an der Wärmepumpe festhalten zu können.
Abschließend möchte ich noch einige Informationen ergänzen, die noch ein wenig mehr Klarheit schaffen könnten. Ansonsten denke ich jetzt darüber nach, einen unabhängigen Gutachter einzuschalten, bevor die Heizperiode zu Ende geht.
Wir haben den Volumenstrom von unserem Heizungsbauer (nur er kann dies!) heute in 2 Stufen drosseln lassen. Zunächst auf 610 l/h, ohne Wirkung. Bei 470 l/h Volumenstrom ist das Rauschen dann endlich verschwunden.
Vicare (Wie zuverlässig ist die App eigentlich?) zeigt uns folgende Daten an:
Verdichter 4791 h, Starts des Verdichters 10.167.
Heute 10 Uhr: Vorlauf 53,9°C, Rücklauf 50,4°C, Temperatur im Wohnzimmer 18,6°C Volumenstrom 660 l/h
Heute 16:30 Uhr: Vorlauf: 49,8°C, Rücklauf 45,9°C, Temperatur im Wohnzimmer 19,1°C, Volumenstrom 470 l/h.
Außentemperatur 8°C bzw. jetzt 6,8°C., nachts und morgens leichter Frost.
Analyse: 11.-15. März bis 17:05 Uhr Stromverbrauch 89 kWh, Thermische Energie 302 kWh.
Übrigens: Den letzten Totalausfall der Wärmepumpe im Januar zeigte die App nicht an. ("Deiner Anlage geht es gut.") Wir waren im Ausland und noch 5 Wochen unterwegs. Was hätte passieren können, wenn unser Sohn den Ausfall nicht bemerkt hätte?!
Wie bitte ?
18,6 und 19,1 Grad im Wohnzimmer ? 😳 Freiwillig oder unfreiwillig ?
Da habe ich es ja im Heizungsraum im Keller wärmer.
Was soll denn bei -8 Grad (oder mehr) Frost passieren ? 14 Grad im Wohnzimmer ?
Unter 24 Grad geht bei meiner Frau gar nichts. 27 oder so im Bad.
Ich denke mal ihr habt ab Frühjahr bis Herbst eine akzeptable Heizungsanlage mit WP, die aber keineswegs für Winterbetrieb geeignet ist.
Aus dieser Perspektive betrachtet an sich gar nicht so schlecht. Zumal im Winter ja auch die JAZ der WP sehr bescheiden ist, also gehen Owner die rechnen können, ab x- Grad auf Gas/Öl . Mache ich bei Frost auch, aber nicht wegen frieren sondern primär wegen den Kosten bei Frost.
Der COP wird dann extrem schlecht und noch wichtiger: Die Betriebsstunden der WP ( Lebensdauerzeit ) kann man lieber von Frühjahr bis Herbst bei gutem COP und Strom von der PV "investieren".
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Hallo,hier mal ein paar Daten von meinem Einrohrsystem.Meines Wissens sollte der Volumenstrom über 1000l/h sein.
Warum wird der Volumenstrom bei RS52 soweit runter geregelt?Die Geräusche müssen doch einen anderen Grund haben.
Oder verstehe ich da was falsch?
MfG Jens
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