Hallo, ich besitze seit diesem Herbst eine Vitocal 250A10 mit Pufferspeicher Vitocell 600l. Die Wärmepumpe taktet bei moderaten Außentemperaturen natürlich unvermeidlich, aber ich habe festgestellt dass die Einschaltzeiten relativ kurz sind weil sie bei jedem Takt mit höherer Leistung arbeitet als sie es durch Modulation der Leistung technisch könnte.
Z.B. taktet sie bei einer bestimmten Außentemperatur etwa alle 2 Stunden, und schaltet dabei max. 1/2 Stunde ein. Die elektrische Spitzenleistung ist dabei regelmäßig 2-3 mal so hoch wie die untere mögliche Leistungsregelungsgrenze laut Datenblatt. Ist das normal dass die WP die Leistungsregelung nicht ausschöpft? Kann man an einer Einstellung der Betriebsparameter das Verhalten verbessern (soviel ich weiß ist sie bereits auf "Eco-Modus" eingestellt, weil es anfangs Probleme mit der regelmäßigen unnötigen Zuschaltung der Elektroheizung gab)?
Hallo Peter52,
beim Start der Anlage wird eine gewisse Mindestleistung benötigt, damit der Kältekreis sich richtig ausregeln kann.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
danke für die rasche Antwort. D.h. also, dass der Verlauf der elektrischen Energie mit der gezeigten höheren Spitzenleistung normal ist, und die Dauer der möglichen niedrigeren Leistung danach (die sich in meiner Grafik nur als ein konstanter Leistungsabfall bis zum Ausschalten darstellt) hängt dann wohl z.B. von der eingestellten Hysterese der Pufferspeichertemperaturregelung ab, weil sie die speicherbare Wärmemenge bestimmt.
Um die Laufzeit zu verlängern, kannst du einmal versuchen, die Heizkennlinie ideal einzustellen. Denn dann sind die Heizkreise fast die ganze Zeit über offen und es kann so viel Wärme wie möglich abgenommen werden. Zudem wird nur so hoch aufgeheizt, wie nötigt, was wiederum Energie spart.
Um die optimale Einstellung der Heizkennlinie zu finden, benötigt es etwas Zeit. Normalerweise solltest du die ideale Einstellung nach einer Heizsaison gefunden haben. Am besten gehst du dabei wie folgt vor.
Stell die Raumthermostate in allen Räumen, in denen du es immer warm haben willst (Küche, Bad, Wohnzimmer, ...) auf die höchstmögliche Stufe. Die anderen Räume, wie zum Beispiel das Schlafzimmer, stellst du auf die gewünschte niedrigere Temperatur ein. Anschließend musst du die Raum-Soll-Temperatur an der Regelung auf die Temperatur einstellen, die du dir für den Wohnbereich wünscht. Jetzt nimmst du entsprechend der Temperaturen in den zu beheizenden Räumen nur noch an der Kennlinie Änderungen vor. Dadurch, dass du die Raumthermostate voll aufgedreht hast, bemerkst du die notwendigen Änderungen sofort. Die Neigung und das Niveau änderst du bitte entsprechend der Tipps unter dem nachfolgenden Link.
Viele Grüße
Flo
Auf die Idee, die Heizkörperventile in den wärmsten Räumen ganz aufzudrehen und zur Temperaturregelung die Heizkennlinie dazu optimal einzustellen bin ich schon bei meiner alten Öl-Heizung gekommen um etwas Öl zu sparen.
Wegen der Energiesparverordnung und dem verbindlichen hydraulischen Abgleich zur Förderung hat man für die neue Heizung unsinnigerweise alle Heizkörperventile nach einer theoretischen Rechnung gedrosselt. Das mag für eine große Etagenwohnanlage richtig und notwendig sein, aber nicht für ein Einfamilienhaus mit sehr spezifischer Raumnutzung. Die Temperaturdifferenz zwischen Vorlauftemperatur und Heizkörpertemperatur war jetzt größer als früher, was für eine Wärmepumpe ja nicht gut ist. Anfangs war die Umwälzpumpe der neuen Heizung für den nötigen Volumendurchsatz auf maximale Leistung gestellt, das führte dann zu unerträglich lauten Geräuschen an den Heizkörperventilen. Ich habe daher die Zwangsdrosselung der Ventile der ganztägig wärmsten Wohnräume wieder teilweise rückgängig gemacht, auch für die Räume die nur kurzzeitig aufgeheizt werden sollen.
Hallo Peter52,
dir Kurve um 18:00 Uhr war Brauchwasserbereitung, korrekt?
Welche SW Version hat Deine Anlage?
VG
Viessi18
Hallo Viessi18,
ob das Brauchwasser war kann ich nicht mehr sagen, aber auch wenn der Brauchwasserspeicher etwas größer ist bei wohl ähnlicher Temperaturdifferenz sieht deren Kurve im Vergleich zum Heizpufferspeicher nach meiner Erinnerung immer sehr ähnlich aus. Da ich noch etwas mit leichten Temperaturänderungen im Zeitprogramm experimentiere kann die breitere Kurve um 18:00 Uhr auch von einer zufällig zu der Zeit erhöhten Wärmeanforderung durch einen Temperatursprung kommen.
Wo liest man die SW Version ab? Ich bin da noch nicht so tief in das Thema eingestiegen.
Am Display der Inneneinheit im Menü Service wählen?, sich mit dem hier in der Community sehr oft genannten Passwort anmelden
"Erkannt Geräte" wählen und oben unter "HPMU ,,,die Softwareversion im 3. Block ablesen. Könnte 2305, 2323 oder 24xx sein.
Wenn du die Ventileinstellungen geändert hast, liegt kein hydraulischer Abgleich und somit keine gleichmäßige Erwärmung mehr vor, was ein Taktverhalten deutlich erhöht.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
ich habe nur an den zwei Heizkörpern im Wohnzimmer, also dort wo die Heizung durchgängig mit voll geöffnetem Thermostatventil betrieben wird und deren Leistung und damit Raumtemperatur durch die Heizkennlinie bestimmt wird, die Drosselung etwas geöffnet. Und am Badheizkörper, der zur Zeit aber praktisch immer geschlossen ist. Der gesamte Heizwasserdurchfluss ist daher aktuell konstant, die Vorlauftemperatur wird lediglich durch die Heizkennlinie und damit die Außentemperaturen bestimmt. Der Abstand der Takte kann doch in diesem Fall nur von der Speicherkapazität des Wasserreservoirs abhängen, die abgegebene konstante Wärmemenge während eines Tages kann ich nicht beeinflussen wenn ich keine überheizten Räume möchte?
Die Höhe der Heizleistung während der Aufheizung innerhalb eines jeweiligen Taktes war meine ursprüngliche Frage. Ich habe ein aktuelles Problem nicht erwähnt um die Frage nicht zu komplizieren: Seit einigen Tagen habe ich eine Störung der Anlage (die anfangs nicht vorlag) in der Form, dass während der Brauchwassererwärmung gleichzeitig auch den Heizwasserspeicher auf das höhere Niveau der Brauchwassertemperatur erhöht wird. So als würde das Umschaltventil beide Speicher bedienen. Dadurch wird im Fall der Brauchwassererwärmung die Einschaltdauer relativ lang (weil ein höheres Speichervolumen auch noch auf eine höhere Temperatur gebracht wird). Aber auch hier sinkt die Leistung der WP nach anfänglicher Einregelungszeit nicht auf niedrigere Werte ab, die durch Modulation der Anlage eigentlich möglich sein müssten (siehe Grafik). Die Pause nach der längeren Einschaltzeit kommt natürlich dadurch, dass jetzt der Heizwasserspeicher höher (zu hoch) aufgeheizt ist. Dass es kälter war sieht man an den etwas kürzeren Einzeltaktabständen danach. Aber hier sieht man dass jetzt die WP noch höhere elektrische Spitzenleistungen (als in der früheren Grafik vom Oktober) in den immer noch kurzen Einschaltzeiten anwendet als sie eigentlich müsste. Die Ausregelungszeit des Kältekreises kann doch eigentlich nicht von etwas höheren Außentemperaturen abhängen?
Ist der hydraulische Abgleich gemacht und die Heizkennlinie ideal eingestellt, gibt es keine überheizten Räume, bis auf externe Wärmeeinbringung, zum Beispiel direkte Sonneneinstrahlung. Die Abnahme aus dem Pufferspeicher sollte leicht höher sein, als das, was die Wärmepumpe einbringt, andernfalls gibt es Taktprobleme. Zudem darf natürlich auch nicht vergessen werden, dass Luftwärmepumpe eine höhere Leistung haben, je wärmer es ist. Dies sorg gerade in den Übergangsphasen zu kürzeren Laufzeiten, als im Winter.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
Ich hatte mir für die Planung die Leistungsdiagramme genauer angesehen. Meine WP sollte bei den Außentemperaturen der Tage zur Zeit der beiden Screenshots (23.10. 10-13 °C, 3.11. 8-9 °C) und einem WP-Betriebspunkt unter 40°C (für Heizungsspeicher) eigentlich fast auf 3 kW thermische Leistung herunter regeln können (untere blaue Kurvenschar).
Aktuell befindet sich dies intern in Prüfung, weshalb es bei einigen Anlagen nicht dazu kommt, dass diese unteren Modulationspunkt erreichen. Sobald es dazu neue Informationen gibt, werde ich hier in der Community darüber berichten. Bis dahin bitte ich um etwas Geduld.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
Meine Anlage läuft jetzt den 2. Winter. Seit diesen Herbst habe ich das gleiche Problem. Kannst du mich bitte mit informieren.
Viele Grüße
Uwe
Hallo @Uwe2206 ,
ich würde an deiner Stelle mal die Softwareversion checken. Wenn es mal gut funktioniert hat und jetzt nicht mehr könnte es an der 2417 Version liegen:
Viele Grüße Andy
@Uwe2206 und @Andy2023, das Problem konnte diesbezüglich ermittelt werden. Beim Stand 2417 kommt es zu einer erhöhten Priorität, die Solltemperatur des Pufferspeichers zu erreichen. Dies kann mit der Komfort-Funktion bei Warmwasser verglichen werden. Mit dem nächsten Softwarestand wird dies behoben.
Viele Grüße
Flo
Guten Morgen @Flo_Schneider
vielen Dank für die Rückmeldung.
Bitte priorisiert beim Rollout der nächsten Version die Betroffenen.
Vielen Dank vorab und Grüße
Viessi18
Ich gebe dies gerne weiter.
Viele Grüße
Flo
Hallo @Flo_Schneider,
vielen Dank für deine Antwort. Ist dieses Verhalten auch schon bei der 2404 zu beobachten oder beschränkt sich das auf die 2417?
VG Andy
Es beschränkt sich auf den Stand 2417.
Viele Grüße
Flo
Hallo zusammen,
bei mir tritt das Problem auch mit der Softwareversion 2404 auf (vgl. https://community.viessmann.de/t5/Waermepumpe-Hybridsysteme/Takten-der-Vitocal-250-a10/m-p/484333).
Hydraulischer Abgleich durchgeführt, Heizkennlinie optimiert, Therostatventile an den Heizkörpern offen, trotzdem taktet die Vitocal 250-a10
LG
@Flo_Schneider schrieb:Es beschränkt sich auf den Stand 2417.
Viele Grüße
Flo
Bei mir tritt das Problem ebenfalls mit der 2404 auf und ich hätte gerne eine belastbare Prognose wann die Lösung in Form einer neuer Softwareversion bereitgestellt wird und wie die Auslieferung geplant ist.
Grüße
Marc
Hallo Zusammen,
auch ich kann bestätigen, dass das Problem mit der Version 2404 auftritt. Der einzige Unterschied zum letzten Winter ist die von 2323 auf 2404 geänderte Software. Damit ist das Überschießen der Leistung und häufige Takten sowie Zuschalten des Brennwertkessels zu beobachten, was es bei der 2323 nicht gab.
Ich hoffe ebenfalls auf ein baldiges Update!
Dito, bei mir auch mit V2404, siehe LINK
Hallo Flo,
ich habe interessehalber während eines Einzeltaktes der WP die Temperatur- und Leistungsverläufe in engen Abständen aufgezeichnet. Man sieht (linke Grafik) nach kürzeren Einregelvorgängen das zu hohe Ansteigen der Heizleistung, und zeitgleich den Anstieg der Pufferspeichertemperatur. Der liegt dann hier mit 3° Differenz deutlich über der aktuellen Heizkreis-Vorlauftemperatur weil vermutlich (?) die Reduzierung der Heizleistung während der Annäherung an die Solltemperatur zu gering ist. Die WP schaltet dann immer abrupt ab was eben zu den kurzen Takten führt.
Ich habe danach auf maximal geräuschreduzierten Betrieb gestellt (rechte Grafik). Die max. Heizleistung ist deutlich auf etwa die Hälfte begrenzt, der Pufferspeicheranstieg ist flacher und er wird nicht so stark über die Solltemperatur erwärmt, und die WP schaltet nach Reduzierung der Heizleistung nicht sofort aus sondern läuft weiter (wie am rechten Rand der Grafik). Das lief schon einmal über 4 h absolut temperaturkonstant mit der auf den aktuellen Bedarf reduzierten Heizleistung von etwa 750 W elektrisch. Aber leider war der Erfolg nur sporadisch, diese lange Einschaltzeit war nicht reproduzierbar und nach etwa 40 min schaltet die WP zur Zeit wieder regelmäßig trotz Erreichen eines scheinbar optimalen Zustandes aus. Der Wärmebedarf hat sich nicht verändert, die Heizung läuft seit Tagen mit konstanten Einstellungen, die Außentemperatur lag bei den Messungen über den ganzen Tag sehr konstant bei etwa 4°C. Woran kann hier das plötzliche Abschalten liegen?
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