Hallo,
ich habe mal eine Frage etwas.außerhalb des Wärmepumpenthemas, es geht um den hydraulischen Abgleich, den mein HB noch durchführen muss. Wir haben seit knapp drei Monaten eine Vitocal 200-S, diese läuft mittlerweile recht zufriedenstellend. Jedoch wurde der hydraulische Abgleich noch nicht aus meiner Sicht korrekt durchgeführt, wir haben 2 Geschosse und ein ausgebautes DG im Altbau mit KfW70-Standard, alles mit Radiatoren. EG und 1.OG (ca. 130 qm) laufen an einem Heizungsstrang, das DG (ca. 45 qm) ist ein separater Strang, aber alles ein HK.
Es sind für die beiden Stränge Wärmemengenzähler verbaut. Nun zu meinem Problem: Im EG wird es gefühlt und gemessen nicht so warm, über 19,5 Grad Zimmertemperatur kommen wir nicht, obwohl alle Thermostatköpfe voll geöffnet sind wie im DG, dort muss man die Themostatköpfe nur auf Stufe 2 stellen und es wird locker 20,5 Grad warm.
Über die Wärmemengenzähler habe ich mir jetzt mal die Werte der letzten beiden Monate angesehen, diese sind im Anhang. Die Wärmemenge insgesamt passt über den Dicken Daumen zur Energiebilanz der WP.
Im DG wird ca. 1/3 der Wärme verbraucht, ob wohl es ca. nur 1/4 der Fläche sind. Das DG ist sehr gut (30cm im Dach) gedämmt und dicht, es wird ja auch mehr als warm.
Erstaunlicher finde ich aber die Volumenströme und die daraus resultierende Wärmemenge je Kubikmeter, die man in der Tabelle sieht. Entweder habe ich einen Denkfehler oder da stimmt etwas an der Verrohrung nicht. Ich habe im DG die Ventile unter den Köpfen schon auf Stufe drei von sechs heruntergedreht, im EG stehen die weiterhin auf sechs. Geholfen hat das noch nicht.
Hat jemand einen Denkanstoß für meinen HB?
Danke und Grüße
Thomas
Hallo Thomas, was für eine Anlage hast du genau, die Vitocal 200 S gibt es in verschiedenen Leistungsstufen. Zb. 1 Ventilator oder 2 Ventilatoren. Bitte mal das Typenschild von der Außeneinheit abfotografieren. Danke und LG
Hallo Daniel,
hier das Typenschild.
Danke und Grüße
Thomas
Ein Wärmemengenzähler berechnet die abgegebene Wärmemenge aus der Durchflussmenge und der Differenz der Temperaturen des Vor- und Rücklaufs. So wie geschildert, sollten die Vorlauftemperaturen der beiden Heizkreise identisch sein. Die Rücklauftemperaturen sollten sich aber, das legen die angegebenen Werte nahe, deutlich unterscheiden. Haben Sie die Möglichkeit diese zu prüfen. Bei den meisten Wärmemengenzählern ist eine Anzeige der Vor-/Rücklauftemperaturen möglich.
Es handelt sich hier nur um einen Heizkreis mit mehreren Strängen, s.Foto. Ich habe mal im WMZ nachgesehen, das sieht aktuell so aus:
Strang DG: VL 30,9; RL 29,3
Strang EG/1.OG: VL 30,8; RL 29,8
Danke und Grüße
Thomas
Differenz DG: 1,6 Grad
Differenz EG/OG: 1,0 Grad
Wie vermutet ist die Differenz im DG deutlich höher. Es ist das 1,6 fache.Bei gleicher Durchflussmenege, wäre die abgegebene Wärmemenge im DG 1,6 mal höher als im EG/OG.
Bei gleicher Dämmung der Stockwerke würde man für das EG/OG die 3 fache Wärmemenge (130/45) des DG benötigen. Nach ihren Angaben ist es nur die doppelte.
Da stimmt irgendetwas mit der Berechnung nicht... Heizkörper im EG/DG unter- und im DG überdimensioniert? Das ist jetzt allerdings schon eine Glaskugelanalyse.
Noch eine Anmerkung. Für Radiatoren ist die Vorlauftemperatur niedrig. Wenn man den Empfehlungen folgen würde, wäre folgendes möglich:
Alle Ventile, bis auf DG, auf und die Heizkurve solange anpassen, d.h. Steigung bzw. Niveau, bis im EG/OG die dort gewünschte Temperatur erreicht wird. Bei den Räumen, die kühler sein sollen, kann man die Temperatur dann über die Thermostate reduzieren.
Wie ist die Heizkurve aktuell eingestellt?
Danke, das ist schon mal ein guter Ansatz, da spreche ich mal meinen HB an.
Die Heizkurve hat derzeit eine Neigung von 0,4 und ein Niveau von +9. die VL-Temperatur war zu dem Zeitpunkt niedrig, weil der Puffer so weit abgekühlt war, dass er kurz vorm Aufheizen stand.
Aktuell bei aufgeladenem Puffer st der Unterschied noch größer:
Strang DG: VL 37,6; RL 28,3, Leistung 1,7 kw
Strang EG/1OG: VL 37,7, RL 34,7, Leistung 4 kw
Daran wird’s liegen, danke!
0,4 ist eine Steigung die ich für ein FBH erwarten würde. Werte um 1,0 sind typisch für ein gut gedämmtes Haus mit modernen Radiatoren. Niveau dann allerdings niedriger.
Wie hoch ist die maximale Vorlauftemperatur?
Die max. VL-Temperatur ist auf 50 Grad vom HB eingestellt. Bei den derzeitigen Temperaturen komme ich mit 35 Grad VL eigentlich ganz gut hin. Da seit der IBN und den anfänglichen Problemen noch keine tiefen Temperaturen waren, bin ich noch auf der Suche nach den richtigen Einstellungen. Und ich erwarte vom korrekten Hydraulischen Abgleich, dass ich dann erst dann auch vernünftige Einstellungen machen kann.
Die korrekte Heizkurve ist ein Bestandteil des hydraulischen Abgleichs. Wenn die Vorlauftemperatur nicht ausreicht, wird man nicht die gewünschten Temperaturen erreichen.
Danke, ich geb’s an den HB weiter und melde mich.
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