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ich habe eine Vitocal 200-a Wärmepumpe in Kombination mit einem Vitocrossal Brennwertkessel. Das Aufheizen des Pufferspeichers bei Wärmepumpenbetrieb dauert möglicherweise länger als nötig. Als Beispiel die Situation von heute morgen:
Was ich nicht verstehe: der Sollwert für den Pufferspeicher steht auf 33°C, aber der Sollwert für die Vorlauftemperatur steht auch nur bei 33 °C. Das kann regelungstechnisch gar nicht funktionieren ... muss also inhaltlich falsch sein.
Im realen Betrieb läuft der Istwert der Vorlauftemperatur auch nicht bis auf den Sollwert des Puffers, sondern deutlich darüber hinaus und erwärmt den Pufferspeicher bis auf seinen Abschaltpunkt, in meinem Fall 33+3=36°C.
Das dauert aber quälend lange und verschlingt durch die lange Laufzeit des Verdichters mehr Strom als nötig. Der Verdichter steht dann stundenlang auf minimaler Leistung und verbraucht dann mehr als 1 KW.
Ich würde den Sollwert lieber von vorn herein erhöhen und dann mit höherer Vorlauftemperatur in den Pufferspeicher fahren. So ein "Vorhalt" ist regelungstechnisch ja nicht unüblich. Warum macht das die Wärmepumpe nicht von sich aus ... oder stimmt die Parametrierung hier noch nicht ? Welchen Parameter müsste ich da anpassen ... oder lässt das die Regelung gar nicht zu ?
Grüsse,
Bernd
Hallo Bernd,
die höchste Vorlauf-Solltemperatur der Heizkreise ist gleichzeitig auch die Solltemperatur des Pufferspeichers. Im Auslieferzustand wird solange geheizt, bis der Puffer seine Solltemperatur erreicht hat. Wird das Zeitprogramm Pufferspeicher auf Normal gesetzt, wird solange geheizt, bis neben dem Puffersensor auch der Sekundärrücklaufsensor diese Temperatur erreicht hat.
Ansonsten kannst du noch die Ausschalthysterese des Pufferspeichers über den Parameter 7209 erhöhen (Auslieferzustand 0K).
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
danke für die Rückmeldung. Ich habe festgestellt, dass meine WP bei Temperaturen um die 0°C sehr oft wiederholt in die Kältekreis-Umkehr läuft ohne zwischendurch den Pufferspeicher nennenswert zu erhöhen. Einen Ablauf habe ich dokumentiert, da startet die WP gegen 0:00 Uhr mit Aufheizen des Pufferspeichers, schafft aber nur eine geringe Temperaturerhöhung im Puffer und muss dann nach 45 Minuten schon wieder abtauen. In dieser Nacht wiederholte sich 12 mal (!!!) hintereinander die Kältekreis-Umkehr bis gegen 6 Uhr morgens, dabei lief der Verdichter immer nur mit 1,5 KW. Das reicht scheinbar nicht aus, um die Temperatur im Pufferspeicher effektiv zu erhöhen, sondern führt nur zu wiederholten Vereisungen, die dann über Kältekreis-Umkehr abgebaut werden müssen. Nebenbei wird auch noch ordentlich Strom vergeudet.
Meine Idee war, den Sollwert für die Temperaturregelung mit einem Vorhalt zu versehen (z.B. 10°C) über der Solltemperatur). Das ist ein gängiges Verfahren in der Regelungstechnik, um schneller den Sollwert zu erreichen. Der Verdichter würde dann mit mehr Leistung fahren können und schneller den Puffer aufheizen können. Idealerweise nimmt die Firmware den Sollwert dann bei Annäherung wieder schrittweise zurück. Das ginge aber nur mit dem "echten" Sollwert für die Regelung, einen Erhöhung über 7209 wirkt sich wie angezeigt nicht auf den Regelungssollwert aus und führt auch zu keiner Erhöhung der Verdichterleistung.
Ein Servicetechniker von Viessmann berichtete, dass eine gezielte Erhöhung der Verdichterleistung bei früheren Geräten einmal möglich gewesen sein soll. Er wusste noch, dass dazu ein Parameter eingestellt werden konnte aber nicht mehr welcher das war.
Hast du noch eine Idee, wie ich diese wiederholten Kältekreis-Umkehren abstellen kann ?
Danke+Gruß
Bernd
Du könntest einmal ein Festwertzeitprogramm für den Pufferspeicher einstellen und darüber prüfen, ob dies zu einer Verbesserung führt. Das Festwertprogramm lässt sich über das Zeitprogramm Pufferspeicher einstellen. Zudem kann es über einen Außentemperaturgrenze gänzlich gesperrt werden. Das wäre dann der Parameter 7208.
Viele Grüße
Flo
Hallo Bernd,
>>einem Vorhalt zu versehen (z.B. 10°C)
sagt dir der "Carnot Wirkungsgrad" etwas?
Mit 10 Grad Übertemperatur wird die WP in der Realität gut 20-25% mehr Strom brauchen.
>>wie ich diese wiederholten Kältekreis-Umkehren abstellen kann
gar nicht. Ein WP vereist bei AT unter 5 Grad C und muss regelmäßig abtauen.
Wenn du sie den Puffer 10 Grad höher laden lässt wird der Verdampfer stärker belastet und noch kälter werden. Daher wird sich noch mehr Eis ansetzen.
VG Michael
Hallo Michael,
ja, das kann ich mir vorstellen ... aber 12 Abtauvorgänge direkt nacheinander über gut 6 Stunden sind für mich kein akzeptabler Prozess. Da habe ich bereits 10 kWh verbraucht, ehe der Pufferspeicher aufgeheizt ist.
Eine andere Idee wäre, den Wärmeabfluss aus dem Pufferspeicher in die Heizkreise zu unterbinden, bis der Pufferspeicher auf Solltemperatur ist. Dazu müßte man ja lediglich die Heizkreispumpen abschalten, für 2-3 Stunden sollte das über Nacht möglich sein, macht die EVU ja sogar tagsüber bei Heizstrombezug.
Meines Wissens gibt es aber keinen Parameter, um das so einzustellen. Ich denke aber über eine externe Lösung nach, mir fehlt nur ein Signal, aus dem ich die Speicheraufheizung ableiten kann.
Gruß
Bernd
Hallo Flo,
Festwertprogramm hatte ich bereits probiert, vielleicht aber die falsche Temperatur verwendet. Welchen Festwert würdest du vorschlagen ?
Eine andere Idee wäre, den Wärmeabfluss aus dem Pufferspeicher in die Heizkreise zu unterbinden, bis der Pufferspeicher auf Solltemperatur ist. Dazu müßte man ja lediglich die Heizkreispumpen abschalten, für 2-3 Stunden sollte das über Nacht möglich sein, macht die EVU ja sogar tagsüber bei Heizstrombezug.
Meines Wissens gibt es aber keinen Parameter, um das so einzustellen. Ich denke aber über eine externe Lösung nach, mir fehlt nur ein Signal, aus dem ich die Speicheraufheizung ableiten kann.
Hast du eine Idee, welches Signal ich dazu verwenden könnte ?
Gruß
Bernd
Dann wirst du die Standardtemperatur gewählt haben. Diese ist im Auslieferzustand bei 50°C.
Im Grunde genommen ist es gewollt, dass die Heizkreise dem Pufferspeicher auch während des Aufheizvorgangs Wärme entnehmen. Im Idealfall ist die Entnahme sogar etwas größer als das was die Wärmepumpe bringt. Dadurch werden lange Laufzeiten generiert, welche auch gewünscht sind.
Viele Grüße
Flo