Hallo,
im Mai 2024 wurde in unserem EFH die Ölheizung durch eine Vitocal 250-A (251.A13) mit 600 Liter Pufferspeicher Vitocell 120-E mit Frischwassermodul Vitotrans 353 ersetzt.
Seit dem haben wir den Effekt, dass sehr oft beim Duschen das warme Wasser erst warm/heiß ist aus der Zapfstelle/Duschkopf kommt, dann langsam immer kälter wird, bis es nur noch lauwarm ist und es dann nach ca. 4-6 Minuten plötzlich ganz heiß (45 Grad, das ist die eingestellte WW-Temperatur) aus der Dusche/Zapfstelle kommt.
Hier mal ein Diagramm eines Testlaufes. Zur Erklärung der Werte: Die Temperaturen habe ich durch Rohrkontakttemperatursensoren außen an den Warmwasser- und Zirkulationsleitung (im Keller ca. 1,5 Meter von der Frischwasserstation entfernt) gemessen. Die Leistung misst ein Shelly Pro der die gesamte Leistungsaufnahme der Anlage misst. Während des Tests war die Anlage im Sommerbetrieb, die Außeneinheit lief nicht.
Das ins Auge fallende positive: Wenn keine Pumpe, kein Kompressor läuft und nichts "wärmetauschert" verbraucht die gesamte Anlagenelektronik nur ca. 20 -25 Watt. Das finde ich gut.
So, jetzt zum eigentlichen Testlauf: An der Leistungsaufnahme und den Temperaturkurven sieht man deutlich, dass wir die Zirkulationspumpe takten (5 Minuten ein, alle 15 Minuten) und wie bei laufender Zirkulationspumpe über die Zirkulationsleitung das abgekühlte Wasser aus dem Rohrnetz herausgesaugt wird.
Um 16:08 Uhr habe ich in der Dusche das warme Wasser aufgedreht und laufen gelassen (bis 16:20 Uhr). Man sieht, dass der Stromverbrauch ab 16:08 Uhr minimalst (ca. 5 Watt) angestiegen ist. Aber das Wasser an der Dusch-Zapfstelle wurde langsam immer kälter. Und man sieht auch, dass die Zirkulationswassertemperatur in der Zeit immer kälter wurde (was ich mir nicht erklären kann) bis ca. 20 Grad. Um 16:16 Uhr wurde das Wasser an der Dusch-Zapfstelle plötzlich ganz heiß (so wie es sein soll). Am Leistungs-Diagramm sieht man, dass in genau dem Moment um 16:16 Uhr die Zirkulationspumpe (es war auch der Zeitpunkt für die nächste Taktung) eingeschaltet wurde und dann die Zirkulationstemperatur schnell anstieg. Um 16:20 Uhr endet das Diagramm, da habe ich den Test beendet.
Hat jemand vielleicht eine Idee, woran das liegen könnte und wie man das ändern/verbessern kann? Mein Heizungsbauer scheint damit überfordert.
Danke.
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Hier der Vollständigkeit halber, was die Ursache nun war (falls andere danach suchen sollten): Das Rückschlagventil in der Zirkulationsleitung der Vitotrans 353 war defekt und wurde ersetzt. Seit dem ist der Fehler behoben.
Grundsätzlich sind eine Vitotrans und Wärmepumpe eine schlechte Kombination. Weil man hier wesentlich mehr WW vorhalten muss, als man eigentlich benötigt, Wenn der Puffer durchgeheizt wäre(600l), kannst hier höchstens 250l WW entnehmen. Und wenn über den Puffer auch die Heizung unterstützt wird, wird die Menge noch geringer.
Wie hoch ist eigentlich die Puffertemp eingestellt?
> Grundsätzlich sind eine Vitotrans und Wärmepumpe eine schlechte Kombination.
Für jemanden (wie mich) der sich mit dem Thema bisher nicht auskannte und der auch nach intensiver Beschäftigung damit jetzt immer noch nur "Halbwissen" hat, ist sowas leider nicht vorher erkennbar. Das Thema ist sehr komplex. Weshalb ich da ganz dem Heizungsbauer (eigentlich eine Firma mit lokal gutem Ruf) vertraut habe.
> Wie hoch ist eigentlich die Puffertemp eingestellt?
An der Vitocal sind 50 Grad WW Temperatur eingestellt und im Sommerbetrieb war das auch die Temperatur, auf die der Speicher aufgeheizt wurde. Seit heute Nacht ist die Anlage im Heizbetrieb (ich habe manuell umgeschaltet) und der Speicher wird unverständlicherweise auf konstant knapp 70 Grad aufgeheizt.
Wie wir heute früh beim Duschen festgestellt haben und auch im Diagramm sichtbar ist, hat sich nichts geändert. Es spielt für den beschriebenen Effekt also keine Rolle, ob der Puffer 50 Grad oder 70 Grad warm ist.
Hier mal dazu das Diagramm mit mehr Kennzahlen. Ich hoffe es ist (noch) verständlich. Draufklicken um es größer zu machen.
Es könnte eventuell der Wärmetauscher der Vitotrans verkalkt sein. Zumindest in Ansätzen.
Eine Vitotrans bietet natürlich bei der WW- Hygiene einen deutlichen Vorteil,weil Legionellen kein Thema sind.
Der Nachteil bezieht sich nur auf die energetische Seite. Weil jeder Liter und jedes Grad mehr zu erwärmen kost Energie.
> Es könnte eventuell der Wärmetauscher der Vitotrans verkalkt sein. Zumindest in Ansätzen.
Ist das auch bei einer nagelneuen Anlage und bei sehr weichem Leitungswasser möglich? Es war ja von Anfang an so.
Wenn ich eins gelernt habe: das Toyota- Prinzip: Nichts ist unmöglich !
Unwahrscheinlich,ja. Aber nicht unmöglich.
Hier der Vollständigkeit halber, was die Ursache nun war (falls andere danach suchen sollten): Das Rückschlagventil in der Zirkulationsleitung der Vitotrans 353 war defekt und wurde ersetzt. Seit dem ist der Fehler behoben.