Hallo liebe Community,
ich habe ein Problem mit unserer Luft-Wärmepumpe Vitocall 200-S. Die Außeneinheit war längere Zeit defekt, weshalb die Anlage nur im Notbetrieb lief. Nun wurde der Verdichter getauscht, und alles schien wieder (zumindest für mich aus Laiensicht) in Ordnung zu sein. Zumindest Warmwasser funktionierte wieder, Heizung konnten wir zu dieser Jahreszeit natürlich nicht testen.
Nun haben wir aber aufgrund der hohen Außentemperaturen den Kühlbetrieb aktiviert - und festgestellt, dass die Anlage nicht kühlt. Sie schaltet zwar korrekt in den Kühlbetrieb, die Thermostate in allen Stockwerken zeigen auch das entsprechende Symbol (Schneeflocke) und auch die Stellventile sind alle offen - allerdings haben wir nach drei Tagen immer noch 29 Grad Raumtemperatur (bei 36 Grad Außentemperatur), der Boden fühlt sich im Vergleich zu früheren Jahren auch überhaupt nicht kühl an. Es passiert einfach gar nichts. Wir haben eine Fußbodenheizung. Eine Fehlermeldung wird nicht angezeigt.
Die Außeneinheit müsste ja eigentlich für die Kühlung bei den Temperaturen viel arbeiten, was nicht der Fall ist (auf dem Display der Anlage sieht man dann ja einen Propeller, das Symbol für den Verdichter und die Schneeflocke). Das ist aber nur ganz selten und dann auch nur für wenige Minuten der Fall, dann schaltet die Außenanlage wieder ab. An den Endkunden-Einstellungen haben wir nichts geändert: Der Kühlbetrieb ist aktiviert, die Kühlkennlinie steht bei Neigung 0,2 und Niveau -2. Damit hat die Kühlung auch in den Vorjahren gut geklappt (das wurde auch von Viessmann so eingestellt). Mehr Einstellungen zur Kühlung kenne ich nicht.
Was könnte das Problem sein? Bin für jede Hilfe dankbar. Bin echt verzweifelt, weil es drei Monate gedauert hat, bis der Verdichter getauscht wurde. Und jetzt funktioniert die Anlage schon wieder nicht mehr richtig.
Danke für eure Unterstützung.
Stephan
Könntest du mal die herstellernr. von deiner Ausseneinheit geben.
Danke für die Antwort. Habe eine PN geschrieben. Viele Grüße
Ich denke mal, du gehst einfach mit viel zu hohen Erwartungen ran. Was denkst, wieviel Wärme nimmt ein Heizkörper mit, wenn er von kaltem Wasser durchflossen wird ? Es muss in jedem Fall mehr sein, als die Wärmemenge, welche über Fenster und Wände in den Raum eingebracht wird, um die Raumtemperatur überhaupt senken zu können. Bei einer FBH kommt zusätzlich noch das grosse Speicherpotenzial des Estrichs hinzu. Hier muss schon sehr lange Kaltes durch die Rohre fliessen,um den Estrich in seiner Gesamtmasse abzukühlen.
Ausserdem fehlt dir jegliche Konvektion. Also Luftbewegung, welche ständig warme Luft an den kalten Heizkörpern vorbeistreichen lässt. Gleichzeitig musst verhindern, dass ständig Wärme in den Raum eindringt. Die Kontaktkälte funktioniert in einem Kühlschrank, weil hier die Kühlfläche genauso gross ist wie die Fläche des Innenraums. Und der Kühlschrank ist innen gut abgedichtet und isoliert. Es erfolgt kein Luftaustausch mit der Aussenluft.
Richtig kühlen kann nur eine Klimaanlage. Der versprochene Kühlung einer Wärmepumpe ist in meinen Augen nur Marketing. Die Kontaktfläche der Heizkörper ist zu gering und keine Konvektion. Da kann die WP Überstunden machen.
Hallo Franky,
danke für Deine Antwort. Wir haben die Wärmepumpe bereits seit 5 Jahren - und in den ersten vier Jahren ist die Kühlfunktion immer gelaufen und hat gute Dienste geleistet. Wir haben also den direkten Vergleich zu einer funktionierenden Einheit und daher auch keine überzogenen Erwartungen, da wir genau wissen, was die Kühlfunktion kann - und was nicht.
Du hast natürlich völlig Recht, dass man diese nicht mit einer klassischen Klimaanlage vergleichen kann. Aber bei uns hat es die Räume immer 4 bis 5 Grad runtergekühlt, was schon extrem viel gebracht hat. Der Boden war spürbar kühl. Jetzt gibt es gerade ganz klar ein Problem mit der Pumpe.
Hallo roadrunner321,
besteht das Problem aktuell noch?
Viele Grüße
Flo
Hallo @Flo_Schneider, ja. Ich hatte mit dlfe geschrieben, der mir empfohlen hatte, die Raumsolltemperatur um ein Grad abzusenken und noch einen anderen Wert zu ändern. Ich habe das getan und danach keine echte Veränderung festgestellt. Da es eine echte Heißwetterphase aber nicht mehr gab, war es auch schwer zu testen. Nicht verstanden habe ich nach wie vor, warum die "alten" Werte die Jahre davor tadellos funktioniert haben - und es jetzt plötzlich Probleme geben soll.
Mittlerweile war auch unsere Wartung, der Viessmann-Kollege hat keine offensichtlichen Fehler finden können. Er riet dann noch zu einem Software-Update, das er aber nicht durchführen konnte, da er das entsprechende Kabel nicht dabei hatte.
Allerdings muss Viessmann sowieso noch mal kommen, weil der Propeller der Außeneinheit inzwischen extrem schleift - der muss gewechselt werden (er stand drei Monate still, weil der Verdichter defekt war). Diesbezüglich befinden wir uns gerade in der Terminfindungsphase mit Viessmann.
Davon abgesehen habe ich das Gefühl, dass mit der Wärmepumpe generell etwas nicht stimmt. Momentan sind wir nur im Modus Warmwasserzubereitung. Wassersolltemperatur hatten wir auf 50 Grad eingestellt, die elektrische Zuheizfunktion hatten wir zunächst deaktiviert. Daraufhin lief die Außeneinheit den kompletten Tag! ohne Unterbrechung, aber auf niedriger Last. Wir haben jetzt die Zuheizfunktion aktiviert und die Wassersolltemperatur auf 48 Grad gesenkt, jetzt springt die Pumpe kurz an und schaltet sich dann wieder ab, so wie ich das kenne. Für mich als Laien macht es den Anschein, als ob die Pumpe aktuell nicht auf Volllast laufen kann und daher keine höhere Wassertemperaturen "schafft" - es wäre ein ähnlicher Effekt wie bei der Kühlung, die immer wieder abschaltet.
Ich hoffe, dass der kommende Servicetermin hier helfen kann. Wenn Du noch eine Idee hast, @Flo_Schneider @ freue ich mich über jeden Tipp.
Viele Grüße
Stephan
Danke für die Info. Teil mir bitte einmal die vollständige Seriennummer deiner Wärmepumpe mit und lies die Meldungshistorie des Kältekreises aus. Eventuell lässt sich darüber etwas herausfinden. Dafür musst du die "OK"- und "Menü"-Taste für ca. 4 Sek. gedrückt halten. Anschließend gehst du auf "Diagnose" → "Kältekreis" → "Meldungshistorie" und bestätigst dies jeweils mit "OK".
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
danke für die Antwort. Hier die Herstellernummer der Außeneinheit: 7745687801502114. Die der Inneneinheit lautet: 7745687801502114.
Ich habe den Diagnosedialog geöffnet und alle verfügbaren Einträge fotografiert. Ich habe mich gewundert, dass bei Kältekreis/Meldungshistorie aktuelle Einträge (von heute und den letzten Tagen) vorhanden waren, obwohl wir die Anlage jetzt seit einiger Zeit nur im Warmwasser-Modus betreiben und Kühlen/Heizen deaktiviert haben.
Und hast Du eine Erklärung, warum die Außeneinheit neulich nur bei der Warmwasserzubereitung den ganzen Tag auf geringer Last gelaufen ist?
Danke für die Hilfe und viele Grüße
Stephan
Danke, bei deiner Anlage sollte einmal der Kältekreis überprüft werden. Es kann sein, dass die Kältemittelmenge zu gering ist oder ein Sensor falsche Werte ausgibt.
Viele Grüße
Flo
Vielen Dank für die Info. Ich werde es dem Techniker sagen, wir müssen ja eh einen Termin vereinbaren. Kann das Problem auch den stundenlangen Lauf der Außeneinheit bei der Warmwasserbereitung erklären (hatte das Problem ja zuvor beschrieben) ? Danke für eine Antwort und viele Grüße
Ja, das wird definitiv damit zusammenhängen.
Viele Grüße
Flo
Dein Fachbetrieb soll bei der Auftragserteilung das Verhalten der Anlage bzw. die aufgetretenen Fehler so detailliert wie möglich beschreiben.
Viele Grüße
Flo
UPDATE: Habe jetzt doch kurzfristig einen Notfalltermin bekommen. Bis dahin halten wir durch. Sollte es danach noch Probleme geben, melde ich mich noch mal.
Hallo @Flo_Schneider ,
ich bin total verzweifelt und brauche dringend Deine Hilfe. Unsere Wärmepumpe, die seit April kaputt ist, ist immer noch nicht repariert - der letzte Termin scheiterte, weil der Kollege mit Rückenproblemen ausfiel. Der Kollege davor war falsch gebrieft und konnte das Leck, das beim Verdichtertausch wohl entstanden ist (was ich durch Deine Hilfe rausbekommen habe => Kühlproblem), nicht reparieren. Zumindest hatte er uns aber in den Notbetrieb (über ein Estrichtrockenprogramm) gestellt, sodass die Heizung warm wurde. Das war wie gesagt vor ca. 4 Wochen. Das Programm scheint sich nun aber abgeschaltet haben, es wird nicht mehr im Display angezeigt. Die Temperatur im Haus ist schon merklich gesunken, Heizung geht nicht mehr. Ich habe erst in 2 Monaten!!!!! einen Folgetermin bekommen, am 10. Januar.
Ich habe zwei kleine Kinder!
Ich muss irgendwie das Notprogramm wieder aktivieren, ich habe aber keine Ahnung wie. Die Hotline, die ich eben angerufen habe, sagte mir, mich würde ein Techniker zurückrufen, aber er hatte keine Ahnung wann das sein wird. Mir wurde schon so oft versprochen, dass mich jemand zurückruft, was dann nie geschehen ist. Bitte hilf mir. In dem aktuellen Servicebericht ist alles beschrieben.
Danke für Deine Hilfe!
Hallo roadrunner321,
bei deiner Anlage ist vermutlich das Estrichprogramm zuende, welches den Notbetrieb herstellt. Stelle hier den Parameter 7303 unter der Gruppe interne Hydraulik auf 12. Anschließend startet das Programm für die nächsten 30 Tage neu.
Viele Grüße
Flo
Hallo @Flo_Schneider,
nachdem im letzten Jahr unsere Vitocall 200-S repariert wurde (ein Leck wurde gelötet und Kühlmittel nachgefüllt) läuft nun alles wieder soweit - auch der Kühlbetrieb. Jetzt ist mir aber aufgefallen, dass wir im aktiven Kühlbetrieb immer (5 bis 6 Mal am Tag) den Hinweis "Schutzeinrichtung Primär CA" erhalten, woraufhin sich die Außeneinheit für kurze Zeit ab- und dann wieder anschaltet. Wenn ich das hier im Forum richtig recherchiert habe, kommt der Hinweis immer dann, wenn der Feuchteschutzschalter eine erhöhte Feuchtigkeitskonzentration am Heizungsrohr feststellt.
Ich habe auch gelesen, dass man die minimale Vorlauftemperatur Kühlung auf der Codierebene 1 sukzessive anheben soll. Ich habe das - ausgehend von 18 Grad - jetzt immer wieder getan, aktuell steht der Wert bei 22 Grad. Die Meldung kommt aber nach wie vor genau so oft. Die Kühlkennlinie zeigt bei der Neigung 0,4 und beim Niveau -2 K an.
Meine Fragen:
1. Wie soll ich die Werte bei der minimalen Vorlauftemperatur und bei der Kühlkennlinie ideal einstellen? Was kann/soll man sonst noch tun, damit die Meldung nicht mehr auftritt?
2. Ist die Fehlermeldung (und das damit verbundene Abschalten) der Anlage in irgendeiner Weise schädlich für die Anlage? Wäre sehr dankbar, um ein paar erklärende Sätze zu dem Hinweis.
Herzlichen Dank für die Hilfe und beste Grüße
Stephan
Hallo Stephan,
so ist es korrekt. Die minimale Vorlauftemperatur muss schrittweise erhöht werden, bis es nicht mehr zum Auslösen des Anbauschalters kommt. Die Kennlinie kannst du sehr flach einstellen. Wann der Feuchteanbauschalter auslöst, hängt auch von der Luftfeuchtigkeit des Raumes ab, in dem er sich befindet. Je höher diese ist, desto eher löst er aus.
Ein häufiges Takten der Wärmepumpen ist in jedem Fall nicht gut, was den Verschleiß der Anlage betrifft. Besser ist eine lange durchschnittliche Laufzeit.
Viele Grüße
Flo
Danke für die Antwort. Dann werde ich die minimale Vorlauftemperatur weiter erhöhen. Gibt es hier eine Temperatureinstellung, die nicht überschritten werden sollte?
Wegen der Kennlinie: Könntest Du mir einen konkreten Wert nennen, den ich mal einstellen soll?
Und noch eine letzte Frage: Wir hängen in dem Raum, der generell nicht sehr groß ist, auch Wäsche zum Trocknen auf einem Wäscheständer auf. Das ist dann wahrscheinlich auch nicht so günstig, wenn ich das richtig verstanden habe.
Danke noch einmal für ein Feedback.
Beste Grüße
Stephan
Ja, durch das Trocknen der Wäsche wird die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöht und dadurch bildet sich eher Feuchtigkeit am Rohr.
Was die Neigung betrifft, kannst du sie einfach so weit runter wie möglich ziehen (z.B. 0,2). Dadurch ist sie sehr flach und hat fast immer ein- und dieselbe Vorlauftemperatur. Bei aktuellen Wärmepumpenmodellen haben wir die Kühlkennlinie komplett entfernt und arbeiten nur noch mit einer fest vorgegebenen Vorlauftemperatur für den Kühlbetrieb.
Viele Grüße
Flo
Danke für Deine Antwort. Und noch mal wegen der minimalen Vorlauftemperatur: Dann werde ich diese weiter erhöhen. Gibt es hier eine Temperatureinstellung, die nicht überschritten werden sollte?
Und muss ich bei der Kühlkennlinie auf was beim Niveau verändern? Oder passt das so?
Das Niveau kann bei 0 stehen bleiben. Eine maximale Solltemperatur für den Kühlbetrieb gibt es in der Hinsicht nicht.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
ich muss noch mal nachfragen: Ich habe die Kühlkennlinie auf 0,2 abgesenkt und die minimale Vorlauftemperatur sukzessive erhöht - zuletzt auf 23 Grad. So löst der Feuchteschutzschalter nicht mehr (so häufig) aus (was aber vielleicht auch an den nicht mehr so hohen Außentemperaturen liegt). Das Problem nun: Ein Kühleffekt ist so kaum mehr spürbar, da die Vorlauftemperatur jetzt wohl zu hoch ist. Das ist wohl die Ursache, richtig?
Jetzt meine Frage: Die Kühlung springt bei uns immer erst am Nachmittag an, da erst dann die Kühlgrenze erreicht wird. Als Raumsolltemperatur hatte ich 21 Grad eingestellt. Würde es sinnvoll sein, die Raumsolltemperatur zum Beispiel auf 19 Grad abzusenken, sodass die Kühlung früher einsetzt (und länger läuft) und dadurch vielleicht auch mit höheren Vorlauftemperaturen ein akzeptables Kühlergebnis erzielt wird? Oder mache ich da einen Denkfehler. Danke für Dein Feedback.
Das kannst du in jedem Fall machen, damit der Kühlbetrieb eher startet. Wenn der Betrieb länger aktiv ist, dann kann sich ein besserer Effekt einstellen.
Viele Grüße
Flo
Alles klar, danke. Nur damit ich das richtig verstanden habe: Dass jetzt eine Kühlung kaum mehr wahrnehmbar ist, liegt an der höheren Vorlauftemperatur, da ich die minimale Vorlauftemperatur auf 23 Grad limitiert habe. Das ist richtig, oder?
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