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Vitocaldens 222 - Vorlauftemperaturen, Taktrate, WP und PV

Hallo Viessmanns und Community,

 

dies wird mein erster Winter mit meiner hybriden Heizung. Ich versuche, die Strom-Anteile so hoch wie möglich zu halten und Gas nur als Reserve zu verwenden.

Hier steht  eine Vitocaldens 222 mit Vitocontrol, Wärmepumpe, Pufferspeicher 200l und zwei Heizkreisen. Die Stromversorgung wird unterstützt von einer PV Anlage.

Heizkreis1 versorgt wenige Radiatoren und ist direkt am Pufferspeicher angeschlossen.

Heizkreis2 versorgt den größten Teil des Hauses mit Fußbodenheizung und sep. Mischer.

 

Ich wundere mich nun schon Tage  über die hohe Taktrate, mit der meine Wärmepumpe immer wieder anspringt und auch, dass immer wieder Gas genutzt wird, während die WP läuft und der Pufferspeicher nicht richtig erwärmt wird. Er bleibt bei der Temperatur des Heizkreises 1 stehen.

 

Die WP darf bis 50°C arbeiten, die Hysterese zum Einschalten steht auf 10K.

Die Heizung steht auf "ökologisch", für Strom habe ich 0,2 für Gas 1,2 als Grundlage eingetragen. Preise sind nicht hinterlegt.

Ich beobachte, dass die Heizung den Pufferspeicher nur soweit lädt, wie es die Heizkennlinie des HK1 erlaubt. Fehlt hier ein Mischer oder kann ich etwas einstellen?

Ich behelfe mir mit einer völlig überzogenen HZKennlinie1, die es erlaubt den Puffer zu laden. Allerdings muss ich nun die Radiatoren abdrehen, damit die Wärme nicht auf der falschen Seite flöten geht. Dazu nutzt die Heizung Gas zum Aufheizen des Puffers, was ich über den Tag mit der WP erreichen will.

 

Ich möchte den Pufferspeicher so gut es geht mit PV laden, damit ich möglichst lange autark heizen kann.

 

SmartGrid / Eigenverbrauch PV:

Ich habe fleißig gegoogelt und einige Einträge hier von "Flo" gelesen. Ich versteh aber zu wenig.

Meine PV mit SMA Wechselrichter und Sunny Home Manager soll meiner WP sagen, wenn sie viel Sonne hat und laden soll. Das darf auch ineffizient sein, solange der Strom vom Dach kommt. Die Leistung der WP muss nach der verfügbaren Strommenge moduliert werden.

Ich las, Modbus muss an sein, die Geräte müssen sich im Netz sehen können. Das ist der Fall.

Bekomme ich eine netzwerkbasierte Lösung hin? Wie?

Meine Nachfrage beim freundlichen SHK brachte nur: Fragen Sie den Elektriker.

 

Viel Text, viele Fragen, vielen Dank!

Michael

 

[Betreff aktualisiert]

1 AKZEPTIERTE LÖSUNG

Akzeptierte Lösungen

Hallo Michael,

 

die PV-Funktion über den 3-phasigen Modbus-Energiezähler geht nur, wenn kein Batteriespeicher im System integriert ist. Dann kann darüber eine Sollwerterhöhung gefahren werden und es kann eingestellt werden, dass die Wärmepumpe während der Sollwertüberhöhung nur so viel Strom verbraucht, wie gerade zur Verfügung steht. Dies natürlich nur soweit, bis die minimale Leistung erreicht wurde. 

 

Wenn eine bewusste Pufferüberhöhung gefahren werden soll, ist es unausweichlich, dass der ungeregelte Heizkreis die ganze Wärme direkt abnimmt. Zumindest muss dann gegengesteuert werden, indem die Heizkörperthermostate abgeregelt werden. Da du nur einen 200l Puffer hast, würde dies auch bedeuten, dass die Wärmepumpe vermutlich sehr viele kurze Starts hat. Zur Überhöhung muss auch nicht zwingend die Kennlinie geändert werden. Dafür kannst du die PV-oder Smart Grid Funktion nutzen. 

 

Über die Kontakte 216.1 (B) bzw. 216.4 (A) kann die SmartGrid-Funktion direkt an der Wärmepumpenregelung ausgeführt werden. Die Ansteuerung erfolgt dabei über ein separates Schütz, welches einen potentialfreien Kontakt zwischen X3.1 und 216.1 (B) bzw. 216.4 (A) herstellt.


Hinweis:
-  Falls Smart Grid an die beiden Digital-Eingänge auf der Grundleiterplatte angeschlossen ist („Freigabe Smart Grid 7E80“ auf „4“), darf die externe Aufschaltung für die Heiz-/Kühlkreise nicht eingeschaltet werden („Fernbedienung 2003“ auf „2“). Sonst ist Smart Grid nicht aktiv.
-  Die EVU-Sperre ist im Funktionsumfang von Smart Grid enthalten. Daher darf in diesem Fall das EVUSperrsignal nicht an den Anschlüssen X3.6 und X3.7 angeschlossen werden.


Die Funktionen die darüber ausgeführt werden können, sind folgende:


■ kein Kontakt geschlossen: Wärmepumpe ist im Normalbetrieb


■ Kontakt (A) geschlossen: EVU-Sperre
- Verdichter AUS
- Heizwasser-Durchlauferhitzer kann eingeschaltet werden („Leistung für Heizw.-Durchlauferh. bei EVU-Sperre 790A“).


■ Kontakt (B) geschlossen: Betrieb der Wärmepumpe mit angepassten Temperatur-Sollwerten für verschiedene Funktionen. Die Änderungen werden mit folgenden Parametern eingestellt:
- Trinkwassererwärmung: „Smart Grid Sollwertanhebung für Warmwasserbereitung 7E91“
- Beheizung Pufferspeicher: „Smart Grid Sollwertanhebung für Heizwasser-Puffersp. 7E92“
- Raumbeheizung: „Smart Grid Sollwertanhebung für Raumtemperatur Heizen 7E93“
- Raumkühlung: „Smart Grid Sollwertabsenk. für Raumtemperatur Kühlen 7E95“


- Der Verdichter schaltet sich nur bei Bedarf ein. Die gültigen Einschaltbedingungen für die jeweilige Funktion müssen erfüllt sein. Für die jeweilige Funktion muss im Zeitprogramm eine Zeitphase aktiv sein.
- Auf die Zusatzheizungen haben die angepassten Temperatur-Sollwerte keinen Einfluss. Die Zusatzheizungen werden bei den Grenzen ausgeschaltet, die ohne Smart Grid gelten.


■ Kontakt (A) und (B) geschlossen: Die Anlagenkomponenten werden auf die eingestellten max. Temperaturen beheizt oder auf die Mindesttemperaturen gekühlt. Der Verdichter schaltet sich
sofort ein, auch wenn keine Zeitphase im Zeitprogramm aktiv ist.
Max. Temperaturen für verschiedene Funktionen:
- Trinkwassererwärmung: „Max. Warmwassertemperatur 6006“
- Beheizung Pufferspeicher: „Max. Temperatur Pufferspeicher 7204“
- Raumbeheizung: „Max. Vorlauftemperatur Heizkreis 200E“
- Raumkühlung: „Min. Vorlauftemperatur Kühlung 7103“


- Zum Erreichen der max. Temperaturen darf der Heizwasser-Durchlauferhitzer eingeschaltet werden. Die max. Stufe ist einstellbar („Smart Grid Freigabe E-Heizung 7E82“).
- Auf die übrigen Zusatzheizungen, z. B. externer Wärmeerzeuger haben die max. Temperatur-Sollwerte keinen Einfluss. Die Zusatzheizungen werden bei den Grenzen ausgeschaltet, die ohne Smart Grid gelten.
- Die Anlagenkomponenten werden nacheinander gemäß den festgelegten Prioritäten beheizt oder gekühlt, z. B. Trinkwassererwärmung vor Raumbeheizung.
- Die „Ausschaltgrenze Wärmepumpe bivalenter Betrieb 7B0F“ wird auf –30 °C verschoben, sodass die Wärmepumpe auch bei niedrigen Außentemperaturen in Betrieb bleibt.
 

Was die Heizkennlinie betrifft, diese sollte so genau wie möglich eingestellt werden. Um die optimale Einstellung der Heizkennlinie zu finden, benötigt es etwas Zeit. Normalerweise solltest du die ideale Einstellung nach einer Heizsaison gefunden haben. Am besten gehst du dabei wie folgt vor.


Stell die Raumthermostate in allen Räumen, in denen du es immer warm haben willst (Küche, Bad, Wohnzimmer, ...) auf die höchstmögliche Stufe. Die anderen Räume, wie zum Beispiel das Schlafzimmer, stellst du auf die gewünschte niedrigere Temperatur ein. Anschließend musst du die Raum-Soll-Temperatur an der Regelung auf die Temperatur einstellen, die du dir für den Wohnbereich wünscht. Jetzt nimmst du entsprechend der Temperaturen in den zu beheizenden Räumen nur noch an der Kennlinie Änderungen vor. Dadurch, dass du die Raumthermostate voll aufgedreht hast, bemerkst du die notwendigen Änderungen sofort. Die Neigung und das Niveau änderst du bitte entsprechend der Tipps unter dem nachfolgenden Link.


https://www.viessmann-community.com/t5/Innovations-Blog/Das-Viessmann-Heiztechniklexikon-H-wie-Heizk...

 

Viele Grüße
Flo

Lösung in ursprünglichem Beitrag anzeigen

2 ANTWORTEN 2

Hallo Michael,

 

die PV-Funktion über den 3-phasigen Modbus-Energiezähler geht nur, wenn kein Batteriespeicher im System integriert ist. Dann kann darüber eine Sollwerterhöhung gefahren werden und es kann eingestellt werden, dass die Wärmepumpe während der Sollwertüberhöhung nur so viel Strom verbraucht, wie gerade zur Verfügung steht. Dies natürlich nur soweit, bis die minimale Leistung erreicht wurde. 

 

Wenn eine bewusste Pufferüberhöhung gefahren werden soll, ist es unausweichlich, dass der ungeregelte Heizkreis die ganze Wärme direkt abnimmt. Zumindest muss dann gegengesteuert werden, indem die Heizkörperthermostate abgeregelt werden. Da du nur einen 200l Puffer hast, würde dies auch bedeuten, dass die Wärmepumpe vermutlich sehr viele kurze Starts hat. Zur Überhöhung muss auch nicht zwingend die Kennlinie geändert werden. Dafür kannst du die PV-oder Smart Grid Funktion nutzen. 

 

Über die Kontakte 216.1 (B) bzw. 216.4 (A) kann die SmartGrid-Funktion direkt an der Wärmepumpenregelung ausgeführt werden. Die Ansteuerung erfolgt dabei über ein separates Schütz, welches einen potentialfreien Kontakt zwischen X3.1 und 216.1 (B) bzw. 216.4 (A) herstellt.


Hinweis:
-  Falls Smart Grid an die beiden Digital-Eingänge auf der Grundleiterplatte angeschlossen ist („Freigabe Smart Grid 7E80“ auf „4“), darf die externe Aufschaltung für die Heiz-/Kühlkreise nicht eingeschaltet werden („Fernbedienung 2003“ auf „2“). Sonst ist Smart Grid nicht aktiv.
-  Die EVU-Sperre ist im Funktionsumfang von Smart Grid enthalten. Daher darf in diesem Fall das EVUSperrsignal nicht an den Anschlüssen X3.6 und X3.7 angeschlossen werden.


Die Funktionen die darüber ausgeführt werden können, sind folgende:


■ kein Kontakt geschlossen: Wärmepumpe ist im Normalbetrieb


■ Kontakt (A) geschlossen: EVU-Sperre
- Verdichter AUS
- Heizwasser-Durchlauferhitzer kann eingeschaltet werden („Leistung für Heizw.-Durchlauferh. bei EVU-Sperre 790A“).


■ Kontakt (B) geschlossen: Betrieb der Wärmepumpe mit angepassten Temperatur-Sollwerten für verschiedene Funktionen. Die Änderungen werden mit folgenden Parametern eingestellt:
- Trinkwassererwärmung: „Smart Grid Sollwertanhebung für Warmwasserbereitung 7E91“
- Beheizung Pufferspeicher: „Smart Grid Sollwertanhebung für Heizwasser-Puffersp. 7E92“
- Raumbeheizung: „Smart Grid Sollwertanhebung für Raumtemperatur Heizen 7E93“
- Raumkühlung: „Smart Grid Sollwertabsenk. für Raumtemperatur Kühlen 7E95“


- Der Verdichter schaltet sich nur bei Bedarf ein. Die gültigen Einschaltbedingungen für die jeweilige Funktion müssen erfüllt sein. Für die jeweilige Funktion muss im Zeitprogramm eine Zeitphase aktiv sein.
- Auf die Zusatzheizungen haben die angepassten Temperatur-Sollwerte keinen Einfluss. Die Zusatzheizungen werden bei den Grenzen ausgeschaltet, die ohne Smart Grid gelten.


■ Kontakt (A) und (B) geschlossen: Die Anlagenkomponenten werden auf die eingestellten max. Temperaturen beheizt oder auf die Mindesttemperaturen gekühlt. Der Verdichter schaltet sich
sofort ein, auch wenn keine Zeitphase im Zeitprogramm aktiv ist.
Max. Temperaturen für verschiedene Funktionen:
- Trinkwassererwärmung: „Max. Warmwassertemperatur 6006“
- Beheizung Pufferspeicher: „Max. Temperatur Pufferspeicher 7204“
- Raumbeheizung: „Max. Vorlauftemperatur Heizkreis 200E“
- Raumkühlung: „Min. Vorlauftemperatur Kühlung 7103“


- Zum Erreichen der max. Temperaturen darf der Heizwasser-Durchlauferhitzer eingeschaltet werden. Die max. Stufe ist einstellbar („Smart Grid Freigabe E-Heizung 7E82“).
- Auf die übrigen Zusatzheizungen, z. B. externer Wärmeerzeuger haben die max. Temperatur-Sollwerte keinen Einfluss. Die Zusatzheizungen werden bei den Grenzen ausgeschaltet, die ohne Smart Grid gelten.
- Die Anlagenkomponenten werden nacheinander gemäß den festgelegten Prioritäten beheizt oder gekühlt, z. B. Trinkwassererwärmung vor Raumbeheizung.
- Die „Ausschaltgrenze Wärmepumpe bivalenter Betrieb 7B0F“ wird auf –30 °C verschoben, sodass die Wärmepumpe auch bei niedrigen Außentemperaturen in Betrieb bleibt.
 

Was die Heizkennlinie betrifft, diese sollte so genau wie möglich eingestellt werden. Um die optimale Einstellung der Heizkennlinie zu finden, benötigt es etwas Zeit. Normalerweise solltest du die ideale Einstellung nach einer Heizsaison gefunden haben. Am besten gehst du dabei wie folgt vor.


Stell die Raumthermostate in allen Räumen, in denen du es immer warm haben willst (Küche, Bad, Wohnzimmer, ...) auf die höchstmögliche Stufe. Die anderen Räume, wie zum Beispiel das Schlafzimmer, stellst du auf die gewünschte niedrigere Temperatur ein. Anschließend musst du die Raum-Soll-Temperatur an der Regelung auf die Temperatur einstellen, die du dir für den Wohnbereich wünscht. Jetzt nimmst du entsprechend der Temperaturen in den zu beheizenden Räumen nur noch an der Kennlinie Änderungen vor. Dadurch, dass du die Raumthermostate voll aufgedreht hast, bemerkst du die notwendigen Änderungen sofort. Die Neigung und das Niveau änderst du bitte entsprechend der Tipps unter dem nachfolgenden Link.


https://www.viessmann-community.com/t5/Innovations-Blog/Das-Viessmann-Heiztechniklexikon-H-wie-Heizk...

 

Viele Grüße
Flo

Danke für die ausführliche Erklärung!