Hallo liebe Community,
seit Juni 2023 haben wir nun unsere Erdwärmepumpe in Betrieb und sind soweit sehr zufrieden. Die Anlage hat einen 600L Pufferspeicher und einen 390L Warmwasserspeicher. Jetzt, da es kälter wird (AT~2C), stelle ich fest, dass die WP durchaus taktet. Die elektrische Leistungsaufnahme beträgt dabei rd. 4,8KW, die Laufzeit der WP rd. 50min, die Pausenzeit etwa 1:45h. Warum läuft der Verdichter also mit relativ hoher elektrischer Leistung für relativ kurze Zeit? Wäre es nicht besser, wenn der Verdichter mit weniger Leistung und dafür länger laufen würde? Danke schon jetzt für Eure fachkundigen Antworten.
Viele Grüße
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Die Wärmepumpe benötigt für den Start eine gewisse Mindestleistung, welche nicht unterschritten werden darf. Erst danach kann sie noch weiter runter modulieren.
Viele Grüße
Flo
Hallo Heizer6,
passiert dies im Heizbetrieb oder in der Warmwasserbereitung?
Bei der Warmwasserbereitung wäre dies normal, da die Wärmepumpe versucht, so schnell wie möglich das Warmwasser zu erhitzen, um somit wieder den Heizbetrieb vornehmen zu können.
Kommt es im Heizbetrieb vor, sollte die Heizkennlinie angepasst werden. Um die optimale Einstellung der Heizkennlinie zu finden, benötigt es etwas Zeit. Normalerweise solltest du die ideale Einstellung nach einer Heizsaison gefunden haben. Am besten gehst du dabei wie folgt vor.
Stell die Raumthermostate in allen Räumen, in denen du es immer warm haben willst (Küche, Bad, Wohnzimmer, ...) auf die höchstmögliche Stufe. Die anderen Räume, wie zum Beispiel das Schlafzimmer, stellst du auf die gewünschte niedrigere Temperatur ein. Anschließend musst du die Raum-Soll-Temperatur an der Regelung auf die Temperatur einstellen, die du dir für den Wohnbereich wünscht. Jetzt nimmst du entsprechend der Temperaturen in den zu beheizenden Räumen nur noch an der Kennlinie Änderungen vor. Dadurch, dass du die Raumthermostate voll aufgedreht hast, bemerkst du die notwendigen Änderungen sofort. Die Neigung und das Niveau änderst du bitte entsprechend der Tipps unter dem nachfolgenden Link.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo, Danke für Deine superschnelle Antwort. Habe Deinen Vorschlag so gut es geht umgesetzt. Das Ergebnis spricht für Dich! Werde weiter optimieren und später nochmal berichten. Viele Grüße 🙋♂️
Hallo Flo,
nun habe ich zwischenzeitlich recht detailliert meine Anlage (Vitocal 300G BWC 301.C16) beobachtet.
Auch habe ich die Heizkennline optimiert - im wesentlichen reduziert.
Nur das Verhalten der Anlage ändert sich nicht wirklich. Festgestellt habe ich, dass bei WW-Bereitung die Anlage etwa 5KW Leistung aufnimmt. Also soweit ok.
Bei der Aufheizung des 600L Pufferspeicher komme ich nicht weiter. Dies passiert durchweg mit einer Leistung von 5KW über eine Dauer von etwa 60min. Das ganze passiert etwa 8-10Mal am Tag.
Sehr selten (2-3Mal) konnte ich beobachten, dass der Pufferspeicher mit niedrigster Leistung (ca 1,4KW) geladen wurde.
Ist das geschilderte Anlagenverhalten so wirklich OK? Ich meine nicht. Denn bei niedrigerer Anlagenleistung sollte doch Verschleiß als auch tagsüber die PV-Nutzung besser sein.
Vielleicht kannst Du mir weiter helfen.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Hallo Heizer6,
aus der Ferne ist es schwer zu beurteilen, ob der Betrieb normal verläuft oder nicht. Wenn der Verdichter aber über eine Stunde in Betrieb ist um den Puffer aufzuheizen, sieht es für mich erstmal nicht nach einem fehlerhaften Verhalten aus.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
bin etwas spät dran mit meiner Antwort, wollte aber zwischenzeitlich noch ein paar Informationen über die Anlage (Vitocal 300G BWC 301.C16) sammeln; speziell bei niedrigeren Temperaturen.
Zwischenzeitlich habe ich also verstanden, dass die WW-Bereitung mit hoher Leistung erfolgt.
Aktuell, bei Außen-Temperaturen um -2 bis +8Grad kann ich feststellen, dass die WP durchaus mehrere Stunden ohne Unterbrechung bei niedriger Leistung (Pelektr = ~1,5KW) Wärme erzeugt; das ist auch das von mir erwartete Verhalten der WP.
Bei niedriger Wärmeanforderung (höhere AT) sieht es etwas anders aus. Sobald sich die WP einschaltet, läuft diese für etwa 20-30min. mit hoher Leistung an. Dies führt bei wärmeren Bedingungen dazu, das mein 600L Pufferspeicher gefüllt ist, dies führt dann zum Abschalten der WP. Nach etwa 1-2h beginnt der gleiche Ablauf erneut.
Meine Frage geht als in die Richtung Anlaufverhalten der WP. Ist es zwingend notwendig, die WP mit recht hoher Leistung (4-5KW) anzufahren oder kann das Anlaufverhalten angepasst werden?
Folgende Fakten aus November 2023: 146Starts, 119h Betriebszeit.
Freue mich auf Deine Einschätzung.
Viele Grüße
Die Wärmepumpe benötigt für den Start eine gewisse Mindestleistung, welche nicht unterschritten werden darf. Erst danach kann sie noch weiter runter modulieren.
Viele Grüße
Flo
Hallo Heizer6,
konntest du mittlerweile einen Grund für die reduzierte (modellierte) Aufnahmeleistung deines Verdichter ausfindig machen?
Ich in auch auf der Suche nach einem gezieltem Teillastverhalten, da meine Anlage überdimensioniert scheint.
Beste Grüße
Hallo Master,
beobachte mein Anlagenverhalten intensiv und habe gelegentlich verschiedene Parametereinstellungen ausprobiert. Kann Dir leider keine Neuigkeiten berichten.
Nur so viel, meine Wärmepumpe benötigt eine hohe Anlaufleistung damit der Wärmeprozess im Verdichter aufgebaut werden kann. Dies dauert bei meiner Anlage etwa 20-30min bei etwa 4KW. Danach beginnt die Anlage zu modulieren. Dies geschieht bei Außen-Temperaturen von unter +5Grad ganz gut. Ist es eher wärmer, findet kein Betrieb mit reduzierter Leistung statt. Im mittel über's Jahr gesehen hat meine Anlage etwa 8Starts täglich, die mittlere Laufzeit liegt bei rd. 9h/Tag. Dies ist grob umrissen meine Beobachtung der letzten 15Monate.
Fazit: ich finde keine Einstellebene um das Anlaufverhalten des Verdichters zu optimieren - offensichtlich muss das so sein.
Dir viel Glück beim weiteren Optimieren.
Viele Grüße
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