Hallo,
wir haben in unserem Neubau ein Eisspeichersystem mit Wärmepumpe Vitocal 300 (17 kW), Pufferspeicher Vitocell 100 (laut Ausschreibung die Variante mit 400 l Volumen) und Steuerung Vitotronic 200, Typ WO1C. Nur ein großer Heizkreis, hauptsächlich Wandheizung, im Bad FBH, in einigen Räumen unterstützend Deckenheizung.
Die Kapazität der Wärmepumpe entspricht ziemlich genau der berechneten Heizlast (großes EFH). Die Durchflussmengen der Anlage wurden bisher (nur) nach Berechnung eingestellt; in einigen Heizkreisen habe ich etwas nachkorrigiert, um Temperaturdifferenzen auszugleichen, bei gleichbleibender Gesamtdurchflussmenge.
Die Wärmepumpe springt derzeit - bei Außentemperaturen von ca. 10 - 15°C - ungefähr im Stundentakt an, und zwar im reinen Heizbetrieb ohne Warmwasser (bei Abwesenheit mit stark reduzierter WW-Temperatur getestet). Sie läuft immer nur kurz. Man kann beobachten, dass Vor- und Rücklauf sowie die Speichertemperatur schnell ansteigen und die Solltemperatur (Vor-/Rücklauf + Pufferspeichertemperatur) nach weniger als 10 Minuten erreicht wird. Wenn dann die Wärmepumpe abschaltet, sinken die Vorlauftemperaturen im Pufferspeicher und im Heizkreis innerhalb kurzer Zeit wieder um ca. 3K ab, bis nach gut 60 Minuten, wenn die Temperaturdifferenz von 5K überschritten ist, das Spiel von neuem losgeht. Die Zyklen kann ich mit einem Temperaturlogger nachvollziehen, mit geringfügigen Temperaturschwankungen von ca. 0,1°C.
Mehr als 20 Starts am Tag scheinen mir recht viel. Der Pufferspeicher soll das Takten gerade verhindern. Ganz ersichtlich wird aber nur wenig Wärme "gepuffert", alles wird vielmehr sehr schnell entnommen.
Eine oft empfohlene Lösung ist, die Hysterese zu erhöhen. Die Ist-Temperatur im Heizkreis und Pufferspeicher liegt aber, wie gesagt, schon jetzt fast die ganze Zeit deutlich (3 - 5K) unter der Solltemperatur. 5K entspricht der eingestellten (Einschalt-) Hysterese. Die Raumtemperatur fiel deshalb zeitweise spürbar ab. Ich habe das Niveau von (voreingestellt) 2K auf 3K angehoben und dadurch die Temperaturdifferenz etwas ausgeglichen. Das scheint mir aber eher eine Notlösung zu sein.
Über Parameter 7209 lässt sich auch eine "Ausschalthysterese" bestimmen, die auf "0" voreingestellt ist. Ein vorsichtiger Test mit Einstellung "1" und "2" brachte noch keine größeren Änderungen, was die durchschnittliche Speichertemperatur und die Dauer des Einschaltzyklus angeht. Wäre das dennoch eine Lösung? Was wäre eine sinnvolle Einstellung?
Welche anderen Ursachen für das Problem bzw. Lösungen kommen in Betracht? Mir scheint der Pufferspeicher für eine Anlage dieser Größe recht knapp dimensioniert zu sein, wobei der Haustechnikraum allerdings kaum noch Platz für mehr lässt ...
Eine Kuriosität zum Betriebsstatus des Pufferspeichers, die in diesem Zusammenhang relevant sein könnte: Laut Anzeige der Anlage steht dieser (einzustellen im Zeitprogramm) auf "normal". Gemäß der Bedienungsanleitung der Vitotronic (S. 30) wird bei dieser Einstellung nur der obere Teil des Speichers auf die Solltemperatur aufgeheizt, während bei Einstellung "reduziert" das gesamte Volumen aufgeheizt werde. Logisch wäre es anders herum. Die Serviceanleitung für die Fachkraft nennt auf S. 36 die Einstellungen "oben" (müsste danach der Einstellung "normal" in der Bedienungsanleitung entsprechen (?)) und "normal". Das sieht mir nach einem Widerspruch/Fehler in einer der beiden Anleitungen aus. Wie kann ich feststellen, ob bei meiner derzeitigen Einstellung ("normal") der gesamte Speicher oder nur der obere Teil auf Solltemperatur aufgeheizt wird? Ersteres scheint mehr Sinn zu machen. Relevant ist dies nicht nur für das komplette "Durchheizen" des Speichers, sondern offenbar auch für die Einstellung für die Einschalthysterese (s.o.), die sich laut Servicehandbuch bei "normal" am Rücklauf orientieren soll (nicht an der Pufferspeichertemperatur - wieso eigentlich?).
Beste Grüße
Wolfgang
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