Hallo zusammen,
seitdem es draußen langsam kühler wird, zeigt unsere neue Vitocal 262-A ein seltsames Verhalten.
Die Vitocal läuft im kompletten Außenluftbetrieb im Eco Hybrid Modus. Heißt daß noch eine Ölheizung als Zuheizer angeschlossen ist. Ab 5:30 Uhr soll die Vitocal morgens anfangen das Wasser zu erwärmen, was sie auch brav tut. Allerdings....wenn sie mit der Erwärmung fertig ist, macht sie kurz Pause und springt dann noch einmal für 6 min an.
Hier einmal zur Verdeutlichung ein Screenshot aus Grafana. Grün ist der Stromverbrauch der Vitocal, gelb ist die gemessene Temperatur der Außenluft.
Man sieht, daß 5 min vor dem Start des Verdichters der Ventilator anspringt und Außenluft zieht, um die Luftemperatur zu messen. Da es im Keller wärmer ist als draußen, sieht man schön, wie die Lufttemperatur absinkt. Dann springt der Verdichter an und die Vitocal macht ihrer Job bis 6:51 Uhr.
Um 6:54 Uhr springt sie dann wieder an, nur um dann um 7:00 Uhr wieder abzuschalten.
Und eben dieses letzte kurze Anspringen finde ich seltsam und hat sie definitiv nicht gemacht, als es noch wärmer war.
Meiner Vermutung ist folgende:
Da die Vitocal im Eco Hybrid Modus läuft und hier als Betriebsart "ökonomisch" eingestellt ist, berechnet die Vitocal ja immer, welche Heizart (Strom oder Öl) im aktuelle Moment günstiger ist.
Maßgeblich ist hierbei natürlich die Effizienz, also wieviel Watt Wärme aus 1kW Strom erzeugt werden kann. Relevant hierfür sind die Außentemperatur und die aktuelle Wassertemperatur.
Sobald der Punkt erreicht ist, an dem Öl günstiger wäre, hört sie auf. In der Grafik also um 6:51 Uhr.
Da der Ventilator aber dann auch aus geht, steigt die Lufttemperatur am Sensor wieder an. Und hier kommt meine Vermutung, daß die Vitocal aufgrund der (vermeindlich) gestiegenen Außenlufttemperatur meint, daß jetzt plötzlich doch wieder Strom günstiger wäre und sie noch ein paar Grad schaffen könnte, und springt deswegen um 6:54 Uhr wieder an. Nur um zu merken...ne...ist doch zu kalt, so daß sie dann nach der Mindestlaufzeit von 6 min wieder abschaltet.
Könnte mal jemand von Viessmann abklären, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege?
Falls ja, dann könnte man dieses Verhalten doch einfach dadurch vermeiden, indem man so etwas wie eine Nachlaufzeit für den Ventilator einführt. So würde man dem Verdichter diese ständigen kurzen Starts ersparen.
Hallo Frostie1,
bitte teil mir die Seriennummer deiner Anlage mit.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
die Seriennummer der Vitocal 262-A ist 7098379500617198
Gruß,
Frostie1
Das kann durchaus sein, die dann vorliegende Solltemperatur muss aber auch um die Einschalthysterese unterschritten sein, damit es wieder zu einer Anforderung kommt. Andernfalls würde die Wärmepumpe nicht starten. Ich werde dies in jedem Fall einmal intern zur Prüfung weiter geben.
Viele Grüße
Flo
Da die Wärmepumpe im Eco Hybrid Modus läuft, erreicht sie selber natürlich nie die Solltemperatur, da dies die Ölheizung übernimmt. Die Wärmepumpe arbeitet ja nur so lange, bis die errechneten Kosten für den Strom höher liegen als für das Öl. Ich weiß aber auch gar nicht, ob die Wärmepumpe im Eco Hybrid Modus als Einschaltkriterium überhaupt noch die Temperatur im oberen Bereich des Speichers auswertet.
Weil zu dem Zeitpunkt, an dem die Wärmepumpe auch heute wieder für 6 min angesprungen ist, war die Temperatur im oberen Bereich des Speichers sogar 2 Grad über dem Sollwert (durch die Ölheizung).
Konkret ist die Wärmepumpe heute um 6:59 Uhr ausgegangen.
Die Temperaturen im Speicher waren zu dem Zeitpunkt....
Solltemperatur ist 52°C
Oben: 54,6°c
Mitte: 52,1°C
Unten: 45,3°C
Angesprungen ist die Wärmepumpe dann wieder um 7:09 Uhr. Da waren die Temperaturen im Speicher...
Oben: 54,3°c
Mitte: 52,4°C
Unten: 45,7°C
Also von der Temperatur im oberen Bereich des Speichers her hätte es keinen Grund für die Wärmepumpe gegeben, noch einmal anzuspringen.
Im Hybridmodus arbeiten die Wärmepumpe und der externe Wärmeerzeuger unabhängig voneinander. Die Wärmepumpe ermittelt ihren optimalen Betriebspunkt bzw. die optimale Warmwassertemperatur basierend auf dem eingegebenen Energiepreis und der aktuellen Lufteintrittstemperatur. Damit wird der untere Bereich des Speichers erwärmt. Der externe Wärmeerzeuger erwärmt den oberen Bereich.
Viele Grüße
Flo
Das war mir schon klar. Deswegen ja meine Vermutung, daß die Wärmepumpe aufgrund des Anstiegs der Außentemperatur nach dem ersten Lauf meint, sie könne noch ein paar Grad schaffen und deswegen anspringt. Übrigens....die Wärmepumpe erwärmt den mittleren Bereich des Speichers, nicht den unteren. Sagt zumindest das Handbuch 🙂
Wie ermittelt die Wärmepumpe eigentlich, ob sich ein Start bei einer Außentemperatur von X und einer aktuellen Wassertemperatur von Y überhaupt lohnt? Mir ist klar, daß sie einfach mit Hilfe der eingestellte Tarife und dem COP ausrechnet, was günstiger ist. Aber wo hat sie den COP vor dem Start her? Hat sie intern eine Tabelle, bei welcher Differenz von Außen- zu Wassertemperatur sich welcher COP ergibt bzw. zu erwarten ist?
Sie ermittelt die Höhe der Solltemperatur aus den eingestellten Energiepreisen und der Lufteintrittstemperatur.
Viele Grüße
Flo