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Vitocal 252-A Regelung Verdichter - Intergalbildung Pausierung

Hallo,

 

zwei Fragen bitte an die Experten der Fa. Viessmann.

 

Ich habe als Betreiber vor 6 Wochen eine neue 252-A AWOT-E-AC 251.A10 eingebaut bekommen. FBH von 1992 mit 200qm, hydraulisch abgeglichen. Die Anlage wurde sehr gut installiert und parametriert, Spreizung VL-RL ist genau 5K. Firmware- und SW-Stände sollen aktuell sein.

 

Frage vorab:

Dem Datenblatt zufolge soll die Maschine bis herunter auf 2,6 kW modulieren können. Trotz geringer Wärmeanforderungen bei sehr moderaten Temperaturen (jetzt 13-15 Grad) sehe ich laut Vicare App wochenlang keine kleinere Abgabe als 4,5 - 5 kW.

Frage also: Unter welchen Bedingungen müsste die Anlage die Minimalleistung erbringen oder zeigen?

 

Nun zum Beitragsthema:

Ich habe das Verhalten der Verdichterregelung laut Anlage (Auschnitt Onebase-Manual) heute überprüft, da die Anlage m. E. zu stark taktet. Die Beschreibung gibt für das Pausieren des Verdichters nach einer Einschaltphase das Integralkriterium 150K*min  für die Summierung der Größe VLsoll - 2K - VList über der Zeit an. Die Heizkennlinie ist auf Niveau=0K und Neigung=0,5 gestellt. Demzufolge ist VLsoll beim Test nur 26 Grad.

 

Nun passiert folgendes: Die Anlage heizt VL ca. 28,5 Grad auf und schaltet dann irgendwann ab. RL ist zu dem Zeitpunkt zeitlich sehr stabil bei 22,6 Grad. Nach dem Abschalten sinkt VList binnen 3 min auf RL, also auf 22,6 Grad ab.

 

Die Integralbildung nutzt also schon nach 3 min den dann zeitlich recht konstanten Wert 26 - 2 - 22,6 Grad = 1,4 K. Um auf den Schwellwert von 150K*min für das Wiedereinschalten des Verdichters zu kommen, würden also mehr als 100 min vergehen müssen (150K*min/1,4K = 107 min). Tatsächlich springt der Verdichter aber schon nach etwa 10 min an, ganz so als ob das Kriterium 150K*min gar nicht existieren würde.

 

Im Ergebnis taktet die Anlage recht stabil im Rhythmus von 30-60 min mit einer entsprechenden Anzahl von Starts/Tag.

Frage(n) also: Greift eventuell das Kriterium für die Pausierung des Wiedereinschaltens nicht (eventuell SW-Problem)? Wären weitere Tests möglich zur Prüfung, ob die Anlage sich so verhält wie es sein sollte?

5 ANTWORTEN 5

Hi @Matthias-C , 

 

ich habe mich damit mal beschäftigt und vermute folgende Falle.

 

Die Parameter im Viessmann-Style arbeiten i.d.R. nicht mit Nachkommastellen, sondern sind mit 10 ausmultipliziert, siehe z.B. hier ...

 

Paramwerte.jpg

 

Insofern solltest du sehr wahrscheinlich nicht mit 1,4 K rechnen, sondern eher mit 14. Damit landest du dann bei den ca. 10 Minuten in deinem Beispiel. Dies wäre schlüssig und würde auch besser zur Grafik passen, denn das dortige C müsste dann im Verhältnis etwas größer sein ... 😉

 

Macht das Sinn ?

  

Hallo AndyH,

 

vielen Dank für die Überlegung. Du könntest Recht haben, dann wäre die Dokumentation falsch, weil dort nicht zu erkennen ist, dass es nicht 150K*min sein sollen, sondern nur 15,0K*min.

 

Wenn 15K*min stimmen, macht das Kriterium m. E. wenig Sinn, denn die für die Berechnung verwendete Größe VLsoll-2K-VList ist oft bestimmt größer als in meinen Beispiel. Dann aber ist die Ruhezeit des Verdichters noch kürzer - nur wenige min lang - und das stellt das Konzept m. E. in Frage, denn was wäre der Sinn einer so kurzen Pause gefolgt von dem Wiederanlauf des Verdichters. Dann kann der doch auch durchlaufen und der (lebensdauerbelastende?) Start vermieden werden?

 

Vielleicht stimmt die Dokumentation ja auch und ein Programmierer hat versehentlich statt 150 in die Programmzeile für den Parameterwert nur 15 oder 15,0 geschrieben, so etwas ist ja schnell übersehen.

 

Im Ergebnis denke ich weiterhin, wäre es sehr wünschenswert eine Expertenmeinung hier zu lesen. Das Thema Wiederanlauf-Sperrzeit  ist doch nicht nebensächlich, wenn ich an die vielen Beiträge zum Problem Takten denke?

 

 

Die Gradminuten von 150Kmin ist schon ein gebräuchlicher Wert.

a) Doku falsch - eher nicht, aber ist der Wert im Gerät tatsächlich 150Kmin, oder wurde der zwischenzeitlich verändert = kleiner ? 

b) der Programmierer hat sich vertan - schon möglich

c) Das kann bei dir (FBH, träge) aber noch ganz andere Ursachen haben; bei mir (Heizkörper, eher flink) habe ich die Takte von etwa 30 Minuten um die ~14 ° AT (Laufzeit und Pause recht gleich)  - und ohne Pufferspeicher  - wohl allein schon durch die Hydraulik bedingt vorgegeben. Das sollte bei dir tats. besser aussehen.

 

Suche mal mit "Gradminuten" hier im Forum. Den mit der zu schnell laufenden Wilo-Pumpe fand ich klasse ... 😉

    

Lies auch mal hier - da scheint SW-technisch was im Busch zu sein ...

https://community.viessmann.de/t5/Waermepumpe-Hybridsysteme/Schlechte-Regelung-Vitocal-250A-in-Softw...

 

Hallo Andy,

 

vielen Dank für die weiteren Hinweise. Die habe ich gelesen und lerne dabei, dass die Größe Gradminuten als integraler Wert durchaus gebräuchlich ist. Ich habe seit dem 10.10. das Wiedereinschalten mehrfach beobachtet und bin sehr sicher, dass der in der Dokumentation genannte Wert von 150K*min definitiv von der Regelung NICHT genutzt wird, sondern effektiv ein viel kleinerer Wert.

 

Der Wert 150K*min scheint fest vorgegeben zu sein - ich habe oder kenne keine Dokumentation, ob und wo der Wert angepasst werden kann. Der Offsetwert von+/-2K für die Integralformel und auch der von +/- 2K für das einfache 2-Punkt-Kriterium um VLsoll herum kann, wie von Herrn Schneider oben geschrieben, wohl auch nicht verändert werden.

 

Laut Einstellparameter ist bei mir eine Grundfoss-Pumpe verbaut (muss den Fachbetrieb fragen, ob das stimmt). Der Volumenstrom ist immer anscheinend richtig an die 5K Spreizung angepasst (inzwischen habe ich auch stundenlange Verdichterläufe mit Minimalleistung von 4kW erlebt, quasi als Ausgleich des stationären Wärmeverlustes des Hauses), und im Abtaubetrieb geht der Volumenstrom bis auf 900-1000l/h hoch wie in der Doku beschrieben. Insgesamt sehe ich keinen Anhaltspunkt dafür, dass die Pumpe oder ihre Regelung für die Hydraulik nicht passen würde.

 

Ich würde mir an dieser Stelle wünschen, dass Herr Schneider den Thread weiter mitverfolgt und möchte deshalb wiederholen, dass eine kurze Stellungnahme sehr begrüßt würde. Als ambitionierter Anlagenbetreiber jedoch ohne Expertenwissen kommt man sonst nicht weiter.

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