Hallo in die Runde,
ich habe eine VitoCal-250 im Einsatz. Für die Abrechnung muss ich den Verbrauch für die Heizung und die Warmwasserbereitung trennen und wollte hierfür die Zahlen aus ViCare nutzen. Nun stelle ich fest, dass die Verbrauchszahlen schon deutlich von den "gemessenen" Zahlen abweichen: ViCare: 455 kWh Zähler des Stromversorgers: 573kWh. Wie kommt es zu dieser deutlichen Abweichung? Wenn diese Zahlen schon so deutlich abweichen, ist dann das Verhältnis von Heizung/Warmwasser einigermaßen zuverlässig?
Gelöst! Gehe zu Lösung.
@fschwenk schrieb:Ich frag mich mehr und mehr zu was die ausgewiesenen Verbrauchszahlen überhaupt gut sind. Insbesondere weil man für entsprechende Auswertungen in ViCare auch noch zusätzliche Gebühren entrichten darf.
Möglicherweise hast Du Dir mit dem zweiten Satz Deine Frage aus dem ersten Satz beantwortet. 😎😇
Die Daten, so ungenau sie sind, können einen groben Überblick geben und evtl. Trends und "Ausrutscher" aufzeigen. Auch wenn die ermittelten Kennwerte IMO zu positiv dargestellt werden und damit die Leistungswerte der Anlage in einem viel zu positiven Licht darstellen.
Wenn man wirklich genaue Werte haben möchte (oder muss, z.B. für Abrechnungszwecke) wird man nicht um externe Wärmemengenzähler und Stromzähler herumkommen.
Die Daten von Viessmann dürfen nicht für Abrechnungszwecke verwendet werden da sie nicht gemessen sondern berechnet sind und lt Viessmann bis zu 20% abweichen können wie du ja schon erkannt hast.
Je nachdem welche Konfiguration du hast, welche Speicher eingesetzt werden stimmt auch daß Verhältnis WW zu heizen nicht.
Zu einer korrekten Abrechnung sind immer entsprechende Wärmemengenzähler notwendig.
Gruß Karl
Vielen Dank für Rückmeldung. Allerdings beantwortet diese die eigentliche Frage nicht. Außerdem ist die beobachtete Abweichung größer 25% und damit deutlich über den erwähnten 20%. Liegt dann ein Problem mit der Berechnung vor?
Die von der Anlage ermittelten Werte sind nicht gemessen, sondern werden in Abhängigkeit vom jeweiligen Modus und Arbeitspunkt abgeschätzt. Sie sind nicht für Abrechnungszwecke geeignet. Es werden auch nicht alle Verbraucher der Innen-und Außeneinheit erfasst. Z.B. erscheint kein Verbrauch der Heizkreispumpe, obwohl diese ggf. sogar durchläuft.
Vielen Dank für den Hinweis bezüglich der nicht erfassten Verbrauchern. Das dürften bei mir nur die Heizkreispumpe und die Zirkulationspumpe für Warmwasser sein. Ist denn die erzeugte Wärmemenge "einigermaßen" sinnvoll, sodass man eine Aussage zur JAZ machen kann? Ich frag mich mehr und mehr zu was die ausgewiesenen Verbrauchszahlen überhaupt gut sind. Insbesondere weil man für entsprechende Auswertungen in ViCare auch noch zusätzliche Gebühren entrichten darf.
Wie bei vielen (allen?) Herstellern dienen die Angaben lediglich als Schätzwert. Die Schätzung weicht eigentlich immer zum Positiven ab. Wahrscheinlich um den Kunden ein gutes Gefühl zu geben. Meiner Erfahrung nach werden die Daten bei höherem Energiebedarf genauer. Bei niedriger Last sind die Abweichungen stärker. Übers Jahr gesehen liege ich etwas bei 15% Abweichung, wobei ein Teil darauf zurückzuführen ist, dass mein Shelly alles misst, d.h. auch Umwälzpumpe und Standbyverbrauch im Sommer.
@fschwenk schrieb:Wenn diese Zahlen schon so deutlich abweichen, ist dann das Verhältnis von Heizung/Warmwasser einigermaßen zuverlässig?
Davon würde ich nicht pauschal ausgehen.
Falls Du z.B. irgendeine Art von Kombi-Pufferspeicher nutzt (in dem sich der Heizungsbereich und der Warmwasserbereich durchmischen kann), stimmt das Verhältnis zeitweilig überhaupt nicht.
Der einzige Fall, in dem das Verhältnis zwischen Heizung/Warmwasser dann 100% exakt ist, ist, wenn eines von beiden komplett ausgeschaltet ist. Z.B. im Sommer, wenn der Heizbetrieb abgeschaltet ist (und der Anteil der Heizung auf 0 ist) ist der Anteil von WW auf 100%.
Eben, wir messen idR den Gesamtverbrauch inkl. aller zur Heizung gehörenden Komponenten, Betriebsstrom IDU und alle Pumpen, Mischer etc. die bei jedem anders aussehen können. Wenn's dann noch ein Kombispeicher für Heizung und WW ist ist die Zuordnung nochmal viel ungenauer.
Dann macht's logischerweise einen Unterschied bei der JAZ ob ich rein den vom Verdichter benötigten Strom ins Verhältnis zur thermischen Energie setze oder den Gesamtstromverbrauch.
Bei Gas/Öl hat man nur den Betriebsstoff selbst berücksichtigt, im seltensten Fall noch einen extra Zähler für den Strom der Anlage da dieser zumeist einfach über Hausstrom abgerechnet wurde/wird.
Für eine korrekte Heizkostenabrechnung wird man um den entsprechenden Zähler für Strombezug der Heizung sowie Wärmemengenzähler für Heizung und WW nicht herumkommen um dies dann entsprechend aufzuteilen.
Über die ViCare Daten wurde schon x Fach diskutiert. Um deren Genauigkeit festzustellen dürfte man wohl den Stromverbrauch Verdichter mit thermischer Erzeugung extra per Zähler festhalten um die dann mit den ViCare Daten zu vergleichen.
Gruß Karl
@fschwenk schrieb:Ich frag mich mehr und mehr zu was die ausgewiesenen Verbrauchszahlen überhaupt gut sind. Insbesondere weil man für entsprechende Auswertungen in ViCare auch noch zusätzliche Gebühren entrichten darf.
Möglicherweise hast Du Dir mit dem zweiten Satz Deine Frage aus dem ersten Satz beantwortet. 😎😇
Die Daten, so ungenau sie sind, können einen groben Überblick geben und evtl. Trends und "Ausrutscher" aufzeigen. Auch wenn die ermittelten Kennwerte IMO zu positiv dargestellt werden und damit die Leistungswerte der Anlage in einem viel zu positiven Licht darstellen.
Wenn man wirklich genaue Werte haben möchte (oder muss, z.B. für Abrechnungszwecke) wird man nicht um externe Wärmemengenzähler und Stromzähler herumkommen.
Liebe Forums-Teilnehmer,
vielen Dank für die Beiträge. Damit ist mir auf jeden Fall auf der "Wissensseite" geholfen, auch wenn die Erkenntnis eher ernüchternd ist. Ich hatte mir gewünscht, dass sozusagen die Erfassung notwendiger Informationen bereits an der Quelle (am Wärmeerzeuger) stattfindet anstatt später im Kontext der "Lieferinfrastruktur".