Liebe Community,
ich habe eine Vitocal 250 A mit Heiz-, Kühl- und Warmwasserfunktion angeboten und installiert bekommen. Es sind noch Restarbeiten zu machen. Jetzt stellt sich heraus, dass die Anlage nicht zur Kühlung geeignet ist.
Ich bin zu keinem Zeitpunkt darüber informiert worden.
Was muss nachgerüstet werden, und wieviel würde das kosten?
Wie sind meine Rechte, wenn das Angebot nicht genau so umgesetzt wird, wie es abgegeben / angenommen wurde?
Vielen Dank im voraus
Dean
Hallo Dean,
bitte teil mir die Seriennummer deiner Anlage mit.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
tut mir leid, ich war im Ausland. Wo finde ich die Seriennummer? Im Menü der Anlage und in der App habe ich vergeblich gesucht.
Viele Grüße
Auf der Außeneinheit muss ein Typenschildaufkleber sein oder oben auf der Inneneinheit.
Viele Grüße
Flo
Sorry, für die Verzögerung, ich war im Urlaub und musste danach sehr viel aufholen..
Die Seriennummer ist 7720485205073121.
Vielen Dank für die Hilfe!
Dean
Hi,
die Kühlfunktion liest sich im Verkaufsprospekt gut, taugt aber nichts.
Bei unserer 13kw 252-A, wurde ein Feuchte-Anbauschalter angebracht und betreffende Leitungen wurden wegen des Kondenswasser mit Armaflex isoliert.
Nach dem ersten Sommer können wir nun feststellen, daß sich der zusätzliche Aufwand nicht gelohnt hat.
Die Anlage moduliert beim Kühlen nicht weiter runter als bis ca 1000Watt Verbrauch, (beim heizen ca 640 Watt). Die Vorlauftemperatur lässt sich nicht kälter als 18°C einstellen (wegen Kondenswasser) .
Das Resultat ist, daß die WP im 2min Rhythmus taktet, auch bei 36°C Außentemperatur und daher ist eine Kühlung kaum wahrnehmbar.
Wir Planen nun eine Klimaanlage, also eine Luft/Luft Wärmepumpe zu verbauen, die etwa so viel kostet wie der unnötige Mehraufwand an der Vitocal.
Mit der Kühlfunktion über eine Fußbodenheizung ist eine maximale Raumtemperaturabsenkung von 2,5K möglich. Wichtig ist, dass die Abnahme stimmt. Wenn die erzeugte Kälteleistung nicht abgenommen werden kann, kommt es zu einem hohen Taktbetrieb, was unbedingt zu vermeiden ist.
@Dean: Deine Wärmepumpe kann kühlen. Wenn nur ein direkter Heiz-/Kühlkreis vorhanden ist, dann wird nur ein Feuchteanbauschalter benötigt und die Rohrleitung bis zu diesem muss dampfdiffusionsdicht isoliert werden.
Viele Grüße
Flo
Vielen Dank! Tatsächlich haben wir mit Ventilatoren versucht die kühlere Luft in Bodennähe auszutauschen. Das hat sich aber als Spielerei herausgestellt. Die Wärmepumpe, die ja für 2 Heizkreise berechnet wurde, ballert einfach zu viel Energie in den einen Heizkreis der Bodenheizung, die nun mal äußerst träge eine kalte Luftschicht am Boden nach oben hin abgibt.
@Flo_Schneider vielen Dank! Dann lässt sich dieses Problem ja leicht aus der Welt schaffen. Es wurde auch schon etwas nach montiert, aber ich war im Urlaub und weiß nicht genau was. In der App und auf dem Bedienteil ist die Kühlung allerdings noch nicht angezeigt.
Ich habe mich bei der Bestellung damals auf die Herstellerangaben und noch mehr auf eine Veröffentlichung des Fraunhofer Institutes verlassen, in der die Effektivität von Wärmepumpen zur Kühlung sowohl für Flächenheizungen als auch für Radiatoren bewiesen wurde. Natürlich darf man den Taupunkt nicht unterschreiten, aber das sollte ja keine Hürde sein.
So dachte ich... Aber es scheint ja, als hätte die Vitocal 250a eingebaute Sperrmechanismen, die eine Kühlung unter den Taupunkt verhindern, bzw. die Kühlung auf 2,5 Grad begrenzen. Ich habe keine Flächenheizungen sondern alte Radiatoren mit einem großen Wasservolumen. Mir wurde beim Verkauf gesagt, die Wärmepumpe könne damit umgehen, und die Veröffentlichung des Fraunhofer Institutes schien dies zu bestätigen. Hier ist der Link:
Dass bei Anlagen mit einer Flächenheizung keine größere Raumtemperaturabsenkung als 2,5K möglich ist, hat nichts mit der Wärmepumpe zu tun. Die Wärmepumpe kann durchaus tiefere Temperaturen erreichen, allerdings fangen dann die Rohrleitungen zu schwitzen an und die Bausubstanz trägt einen Schaden davon. Soll der Raum richtig runtergekühlt werden, dann benötigst du eine Klimaanlage.
Viele Grüße
Flo
Keine Sorge, ich will nicht soweit runterkühlen, bis die Rohre schwitzen. Aber wenn es im Angebot so angegeben wurde, fände ich es schön, wenn die Funktion auch darstellbar wäre.
Zudem kann es doch nur zu Schwitzwasser kommen, wenn der Taupunkt unterschritten wird. Da muss man natürlich Acht geben, aber das ist ja keine super komplizierte Sache. Es gibt online Rechner, die aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit den Taupunkt berechnen. Wenn man da mit gutem Abstand drüber bleibt, sollte ja nichts passieren.
Schöne Grüße und vielen Dank!
Dafür gibt es den Feuchteanbauschalter der dies überwacht.
Viele Grüße
Flo
Zudem kann es doch nur zu Schwitzwasser kommen, wenn der Taupunkt unterschritten wird. Da muss man natürlich Acht geben, aber das ist ja keine super komplizierte Sache.
......genau deswegen sind es ja nur die 2,5K um die man "theoretisch" den Raum lt. Hochglanzprospekt runterkühlen kann....man braucht das Ganze nur mal in der Richtung Rückwärts überlegen:
2,5K in der Raumluft, dafür muss der Fußboden schon mal um einiges drunter gehen, da nun mal die kalte Luft schwerer als warme ist, und am Boden liegen bleibt......(Siehe versuch von @NorbertB mit den Ventialtoren)...
Wenn der Fußboden schon mal entsprechend kälter sein muss, dann müssen die Rohre von der Temperatur her nochmal ein ganzes Stück drunter sein...und dann kommt die ohnehin hohe Luftfeuchtigkeit im Sommer dazu......
....somit bist ganz schnell im Bereich der Kondenswasserbildung an den Rohren...und das will man mit absoluter Sicherheit nicht, denn dann lassen die ersten Bauschäden nicht lange auf sich warten.....deswegen auch der absolut notwendige und wichtige Feuchteanbauschalter.......
zum Thema im Angebot "darstellbar":
Man glaubt gar nicht was einem heutzutage alles von Vertrieblern, und Hochglanzprospekte so "versprochen, bzw. angepriesen" wird, das stellt schon lange jedes "Märchenbuch" in den Schatten.....und wenn man dann sich mal hinsetzt, das Ganze vollkommen pragmatisch, und mit Hausverstand auf die physikalischen Naturgesetze runterbricht, sieht man sehr schnell, wo sich die natürlichen Grenzen befinden, und was hier alles nur Marketing-Strategisch entweder sehr gekonnt aufgeblasen, oder verschwiegen, oder geschickt umgangen wird, es zu erwähnen.....ist leider in der heutigen Zeit fast schon ein Standardvorgehen......
Eine Wärmepumpe ist nun mal ein Heizsystem und keine Klimaanlage, und wird es auch niemals sein können....
Man kann die WP zwar in sehr kleinem Maßstab auch als Raumkühlung - ich würde sogar behaupten "Zweckentfremden", aber zu erwarten, das die WP als eine Klimaanlage - wie es sich der Normalverbraucher möglicherweise vorstellt - eingesetzt werden kann, ist erstens von der Bauart, und zweitens von der Physik her, ein Ding der absoluten Unmöglichkeit.
lg
Guennie