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Vitocal 250 Auslegung und Pufferspeicher

Hallo,

 

wir wollen unsere Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen und haben verschiedene Angebote vorliegen. Die Angebote gehen technisch so weit auseinander, dass wir hier etwas unsicher sind.

Zum Haus:

  • Baujahr 1960, 200 m2, 2 Stockwerke, 4 Personen
  • oberste Geschossdecke neu gedämmt
  • Fenster doppelt verglast von 1995
  • Ausschließlich Plattenheizkörper T11 - T33 Bauform, eher großzügig dimensioniert
  • Ölverbrauch ca 2200 l/a
  • 2 Kaminöfen mit jeweils ~7kW, Holzverbrauch ca 3.000 - 4.000kWh/a, nur in Wintermonaten genutzt
  • Gesamtjahresverbrauch des Hauses ~ 25.000kWh
  • 10kWp Süd PV geplant
  • Keine EVU Sperre geplant
  • Wärmebedarfsrechnung über heizreport.de:
    • Normaußentemp -9.8°C, Jahresmitteltemp, 10.6°C
    • Alle Räume mit Vorlauftemperatur von 55°C OK
    • Errechnete Leistung der Wärmepumpe 11.8 kW

Wir haben jetzt folgende Angebote erhalten:

  1. Vitocal250-A AWO-E-AC 251.A13 mit Pufferspeicher Vitocell 120-E, 950L und Frischwasserstation
  2. Vitocal250-A AWO-E-AC 251.A13 mit Pufferspeicher Vitocell 100-VE, 75L Puffer, 200L WW
  3. Vitocal252-A AWOT-E-AC 251.A13, winziger interner Pufferspeicher und 200L WW

 

Mich beschäftigen vor allem 2 Fragen:

  • Sind die 12kW der Anlage überdimensioniert? An den besonders kalten Tagen kann ich ja auf den Ofen setzen. Würde ungern für diese wenigen Tage im Jahr ein häufiges Takten über das ganze Jahr provozieren.
  • Ist ein Pufferspeicher empfohlen oder nicht? Ich habe gelesen das er ca 1-2kWh/Tag verliert und auch den ein oder anderen Negativbericht, dass er unnötig die VL Temperatur im Heizungssystem senkt.
    Auf der anderen Seite könnte man über die PV Überstrom speichern. Gibt es da Kennzahlen oder Erfahrungsberichte, ob man mit oder ohne Pufferspeicher das effizientere System erhält? Wieviel würde die JAZ sinken wenn ein Pufferspeicher wie die oben genannten eingesetzt wird? Aufstellfläche für alle Varianten wäre gegeben.

Ich habe die Sorge hier eine Fehlentscheidung zu treffen, die hohe Folgekosten und Probleme beschert. Daher wäre ich für jegliche Fakten, die bei der Entscheidungsfindung helfen dankbar.

11 ANTWORTEN 11

Hallo,

 

wenn dir jemand für eine WP einen 120-E anbietet hat er sich damit schon selbst  disqualifiziert. Der Speicher verliert ständig  teuer erwärmter heisses Wasser aus dem oberen Bereich in Richtung Heizung.

 

Die .A13 und A10 nehmen sich bei der unteren Modulationsgrenze kaum was. Meiner Meinung nach sind die baugleich, nur ist bei der A10 die Verdichter Drehzahl begrenzt.

 

Dass man in 200l viel PV Überschuss speichern kann möchte ich bezweifeln. Lass einfach eine höhere Raumtemperatur zu, die Mauern, Beton Decken und Böden speichern wesentlich mehr.

 

Laut  Diagramm würde die WP bei dir  ab 10 Grad AT und mehr zu takten anfangen.

Da muss man ausrechen,  wie viel Wasserinhalt deine Anlage incl Heizkörper hat und wie viele davon bei 10 Grad offen sind. Dann kann man ausrechnen wie lange diese Takte dauern würden und ob man ohne Puffer auskommt.

 

Wenn du plant Nachts alle Heizkörper abzudrehen und nur das Bad warm haben möchtest braucht du einen Puffer.

75l sind dann aber so und so  viel zu wenig.

Wenn man einen Heizungspuffer einbaut, dann getrennt vom WW. Kein 120-E!!

200l-400l sind sinnvoll.

 

Durch die Mischungsverluste  in eine Puffer musst du mit 10-20% mehr Strom rechnen.

Wenn du möchtest suche ich dir noch 2 oder 3 Experten Videos zu dem Thema raus.

 

Wenn du deine Heizungsanlage später so benutzt wie es für eine WP sinnvoll ist, kann du Variante 3 nehmen.

Wenn du auch in ein paar Jahren gesundheitlich in der Lage bist bei  -10 Grad mit Holz aufzulegen, kann  man auch  die A10 nehmen, bzw. schaltet sonst den Heizstab zu.

 

VG 

 

A13_Kraher.PNG

Hallo, ich habe seit kurzem eine 250-AH A13 mit 400l Puffer und 300l WW-Speicher. Geheizt wurde noch nicht, für die Warmwasserbereitung ergeben sich Laufzeiten von durchschnittlich 30 min. Bei 200l Speicher werden es wohl nur 20min Laufzeit sein. Um PV-Überschuss zu nutzen wäre ein größerer Speicher vorteilhaft. Bei Einbau einer Frischwasserstation muss der Puffer permanent auf hoher Temperatur gehalten werden, das ist schlecht für den SCOP! Die A13 hat bei -10 Grad Celsius lediglich 10 kW sollte also passen.

Vielen Dank für die Antworten!
Ich habe mittlerweile in einem anderen Post von Ihnen folgende Videos gefunden:

https://www.youtube.com/watch?v=51hvKybWehg

https://youtu.be/4zAttQNeL5w?t=3966

https://youtu.be/JqPpRR6vQl4?t=852
Sehr interessant und wenn das alles so stimmt ist es schon sehr traurig, dass diese Systeme ständig angeboten werden.

 

***

Wenn du planst Nachts alle Heizkörper abzudrehen und nur das Bad warm haben möchtest braucht du einen Puffer.

75l sind dann aber so und so viel zu wenig.

Wenn man einen Heizungspuffer einbaut, dann getrennt vom WW. Kein 120-E!!

200l-400l sind sinnvoll.***

Ich würde gern mein Heizverhalten so anpassen, dass der Gesamtverbrauch minimiert wird. Für die Effizienz der WP sollte man konstant bei der kleinst möglichen Vorlauftemperatur heizen, richtig?
Wird man aber dann nicht doch mehr Energie (zwar bei höherer JAZ) verbrauchen, wenn man alle Zimmer nachts beheizt?
Ab wann würde ein Abdrehen der Heizkörper Sinn machen, da wir manche Räume auch mal 2,3 Tage nicht nutzen?

Habe mit dieser Tabelle http://www.bacoga.com/wp-content/uploads/2013/02/Volumenberechnung.pdf das Gesamtvolumen aller Heizkörper + Rohre auf ca 190L berechnet. Würde schätzen 80% davon sind in täglicher Nutzung, also ca 150L offen. Kann ich damit als Laie die Taktdauer berechnen, bzw kann man damit direkt schon abschätzen ob ein Puffer nötig ist?

 

@peterlaubwas hat bei ihnen den Ausschlag zum Puffer gegeben?

@poppi1Ich habe gesehen, dass Sie eine ähnliche Anlage ohne Puffer eingebaut haben. Sind sie nach wie vor zufrieden?

Hallo,

 

>>kleinst möglichen Vorlauftemperatur heizen, richtig?

ja genau

Je nach Bauart und Speichermasse kann man mit einer Nachtabschaltung vielleicht 2-5% sparen.

Pro Grad höhere Vorlauftemp benötigt die WP im Schnitt 3% mehr.

Ja wenn die Zimmer mehrere Tage nicht benutzt werden kann man auf z.b. 17-18  Grad absenken aber nicht ganz ausschalten.

 

>>Heizkörper + Rohre auf ca 190L

angenommen das Haus benötigt bei 13 Grad AT  2 kW Heizleistung, die WP kann aber nur auf 3 kW herunter regeln. dann ist 1 kW zu viel. Die Vorlauf Temp steigt und die WP schaltet bei 5 K Hysterese ab.

 

https://www.endenergie.de/index.php?Aufruf=1&Sel_1=190&TxtSel_1=1&Sel_2=30&TxtSel_2=0&Sel_3=35&TxtSe...

um 190l um 5K zu erwärmen wird 1 kWh benötigt.

Die WP hat 1 kW zu viel. Das würde 1 Stunde Takt Dauer bedeuten. Das wäre völlig ok.

 

Wenn nur 1/3 der Heizkörper offen ist und die Anlage nur auf 4 kW runter regelt, sieht es anders aus.

 

VG 

 

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

@Flo_Schneider: Ist die Vitocal252-A AWOT-E-AC 251.A13, winziger interner Pufferspeicher und 200L WW für das oben beschriebene Gebäude überdimensioniert und sollte man zur nächst kleineren Pumpe übergehen, oder ist die gesamte Anlage genau für diesen Fall ausgelegt?

Hallo Kraher, ich habe eine PV-Anlage und möchte bei Überschuss nicht nur TW erwärmen, sondern auch den Überschuss für die Heizung nutzen. Ausserdem habe ich nur einen recht kleinen FB Heizkreis, der überwiegende Teil des Hauses wird über HK geheizt. Um das takten zu minimieren war mir ein Pufferlieber als ein paar Zehntel Verbesserung beim SCOP.

mfg

Peter Laub

Hallo Kraher, 

 

ich empfehle dir ebenfalls, einen separaten Warmwasserspeicher und keinen Kombispeicher einzusetzen. Ob zudem ein Pufferspeicher notwendig ist, hängt von der bauseitigen Hydraulik ab und ob du noch vorhast, über eine externe Wärmequelle (z.B. Ofen mit Wassertasche) zusätzlich zu heizen. Ansonsten ist der Betrieb ohne Pufferspeicher anzustreben. 

 

Viele Grüße
Flo

Vielen Dank für die Antworten. Das Forum ist wirklich Gold wert.

Ich würde dann zu der Variante Vitocal252-A AWOT-E-AC 251.A13 ohne Puffer tendieren, dazu 2 Fragen:

  • Kann ich schnell abschätzen, ob die bauseitige Hydraulik das hergibt? Es sind ca 190L im Gesamtsystem auf 2 Stockwerke und 13 HK verteilt.
  • Wenn man feststellen sollte, dass das System Probleme macht und zB zu häufig taktet, wäre es dann möglich nach 1,2 Jahren einen Pufferspeicher in Reihe in den Rücklauf einzubinden? @Flo_Schneider hier ganz im speziellen mit der gewählten Vitocal252-A.

@peterlaubhaben Sie ihren Speicher in Reihe oder parallel eingebunden?

Hallo Kraher, mein Pufferspeicher ist parallel eingebunden. Gruß, Peter

@Kraher: Ein Puffer kann auch später nochmal nachgerüstet werden. 

 

Viele Grüße
Flo

Hallo Kraher,

 

wenn der Platz für den Puffer bei der Intallation eingeplant wurde ist das kein Problem. Ich würde aber empfehlen die WP passend ( - also eher niedriger - ) zu dimensionieren anstatt später eine Puffer einzuplanen. In der Zukunft wirst du vermutlich eher weiter energetische Renovierungen durchführen die den Wärmebedarf reduzieren - dann könnte ein Puffer auch für die kleinere WP notwendig werden.

 

Bezüglich einer Dimensionierung unter Einbindung den zwei Kaminöfen solltest du auch die Regelungen der BImSchV prüfen um zu klären in weit du diese zukünftig noch betreiben darfst und/oder evtl ertüchtigen kannst.

 

Gruss Gwyn