Hallo Profis,
seit gut einem Jahr sind wir glückliche Wärmepumpenbesitzer. Wenn die Außentemperaturen sinken, bildet sich auf dem Verdampfer der Außeneinheit erwartungsgemäß Eis. Jedoch auf ca. 8% der Fläche des Verdampfers (vgl. Anlage DSC_0203.JPG) entsteht nie Eis. Anfangs war hiervon nur etwa 3% der Fläche betroffen. Der eisfreie Bereich des Verdampfers hat stets Außentemperatur und kühlt nicht ab. Was könnte die Ursache sein? Was bedeutet dies für die Funktion, Leistungsfähigkeit und Effizienz der Anlage? Können im Material unbeabsichtigte Spannungen bzw. Folgeschäden entstehen? Wie kann man für Abhilfe sorgen? Ich würde mich freuen, wenn Ihr eure Erfahrung teilen würdet. Vielen Dank schon im Voraus!
Guten Rutsch und ein friedliches, erfolgreiches, neues Jahr!
Ich kann dazu nur sagen dass das nicht gut aussieht. Am Montag war ein Viessmann Techniker bei mir um die aktuellste Sortware aufzuspielenn und hat im Zuge dieser Tätigkeit die Außeneinheit kontrolliert und extra einen Vereisungs/Abtauvorgang abgewartet. Er sprach davon dass die Vereisung gleichmäßig sein muss.
Eine, eher unwahrscheinliche Erklärung wäre dass auf diesem horizontalen Streifen die Lamellen vollkommen eingedrückt sind. Das habe ich aber bisher nicht so streifenförmig über die ganze Einheit gesehen.
Das ist definitiv nicht richtig und nicht gut. Meine eigene A250 ist gleichmäßig und vollständig verweist bei entsprechenden Bedingungen.
LG
Hallo VliesMann1,
vielen Dank für deine Antwort. Anfangs ist mit Ausnahme einer ganz kleinen Fläche der Verdampfer gleichmäßig vereist (vgl. Anlage). Die Lamellen sind genauso frei wie die anderen Bereiche des Verdampfers. Die Außenluft kann hier frei zirkulieren. Auch bei höheren Temperaturen kühlt der Verdampfer in diesem Bereich jedoch nicht ab.
Man sieht dass das Übel genau auf Höhe zwischen den beiden Aufklebern begonnen hat.
Da musst Viessmann fragen, das schaut nach Garantie oder teurer Reparatur aus.
Der Installateur meinte, dass die Flächen durchaus unterschiedlich vereisen. Manchmal würden sich sogar zwei oder drei Streifen bilden. Die einzelnen Sektoren des Verdampfers würden von der Regelung einzeln angesteuert. In der Schnittzeichnung der Beschreibung erkenne ich jedoch nur einen Vorlauf zum Verteilerohr und einen Rücklauf vom Sammelrohr.
Hallo,
allen ein gutes neues Jahr!
Mich würde das auch sehr interessieren, warum ein Teil nicht vereist.
Wir haben seit ca. 2 Monaten eine 250er mit 8kW und ebenfalls ist ein Teil des Verdampfers nie gefroren (siehe Bild).
Schöne Grüße,
Thomas
Hallo und ein frohes neues Jahr an alle.
Aufgrund von Toleranzen in den Bauteilen des Kältekreises kann es zu einer unregelmäßigen Bereifung des Luftverdampfers kommen. Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass dieses Erscheinungsbild keine Auswirkung auf die Leistungsdaten der Wärmepumpe hat. Alle technischen Angaben werden innerhalb der "Gütesiegel-Toleranz" von plus/minus 5 % eingehalten.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo_Schneider,
zunächst einmal wünsche auch ich Ihnen und allen Lesern ein friedliches neues Jahr!
Durch die Aufnahme von Wärmeenergie im Verdampfer wechselt das Kältemittel im Kältekreis ja seinen Aggregatzustand. Der Außenluft wird durch thermische Konvektion insbesondere an den Lamellen des Verdampfers die Wärme entzogen und die Luftfeuchtigkeit kondensiert an den abgekühlten Oberflächen des Verdampfers.
Die unterschiedliche Vereisung durch „Bautoleranzen“ habe ich anfänglich auch nicht kritisch gesehen, weil hiervon tatsächlich nur eine kleine Teilfläche von vielleicht 1 % des Verdampfers betroffen war. Innerhalb eines Jahres hat sich dieser Bereich jedoch auf ein komplettes Segment des Verdampfers ausgeweitet (siehe Bilder oben). Die ursprüngliche „Bautoleranz“ hat sich also während des Betriebs deutlich verändert und auf gut 12 % der Fläche ausgeweitet. Die Messungen mit einem Infrarot-Thermometer zeigen, dass das betroffene Segment stets Außentemperatur hat, also total ausfällt wegen einer Verstopfung mit einer Schweißperle oder Ähnlichem.
Im Verdampfer wird somit erkennbar weniger Wärmemenge aufgenommen und dieses Segment steht der Thermodynamik nicht zur Verfügung. Ich wage daher zu bezweifeln, dass der Ausfall keine Auswirkungen auf die Leistungsdaten der Anlage hat. Denn für die Energie-Effizienz des Prozesses ist eine große Oberfläche des Verdampfers wichtig, weil damit eine effektive Wärmeübertragung und der zugesicherte Wirkungsgrad der Anlage insbesondere bei sehr tiefen Außentemperaturen gewährleistet wird.
Wenn bereits im Kältekreis einer Wärmepumpe 12 % der thermodynamischen Leistung des Verdampfers nicht zur Verfügung stehen, wie kann dann noch die +/- 5 %-ige „Bautoleranz“ gemäß ehpa-Gütesiegel eingehalten werden? Der Kältekreis einer Außeneinheit ist projektunabhängig. Ich bitte Sie daher ihre Aussage mit prüffähigen Vergleichsdaten und aussagekräftigen Messprotokollen zu belegen. Vielen Dank für Ihre Bemühungen.
Du kannst deine Wärmepumpe selbstverständlich vor Ort überprüfen lassen. Dem wollte ich damit nicht entgegenstehen. Dies musst du dann über deinen Fachbetrieb vornehmen, welcher den dafür notwendigen Einsatz bei unserem Technischen Dienst in Auftrag geben muss. Sollte sich herausstellen, dass mit deiner Anlage alles in Ordnung ist, können dafür selbstverständlich Kosten entstehen.
Viele Grüße
Flo
Danke für den Hinweis. Was wird der Technische Dienst dann vor Ort machen? Die Thermodynamik und der Energieerhaltungssatz sind physikalische Grundsätze, für diese Gleichungen benötigt man keine gebäudespezifischen Daten am Notebook. Das mit dem Verdampfer nicht alles in Ordnung ist, erkennen selbst Laien auf dem Foto oben. Ich frage mich, warum Fa. Viessmann nicht sofort reagiert und einen Servicetechniker mit allen erforderlichen Ersatzteilen zur Mängelbeseitigung herausschickt, wenn gute 12 % eines wichtigen Bauteils ausfallen.
Wenn an einem Achtzylinder-Motor eines neuen Pkw innerhalb der Gewährleistungsfrist dauerhaft ein Zylinder (rund 12 %) ausfällt, dann ist dies ein Mangel. Dies ist auch dann ein Mangel, wenn der Fahrer des Fahrzeugs nur auf 3% der Fahrstrecken die zugesicherte Leistung des Motors abrufen wird. Der Käufer hat trotzdem Anspruch auf Nachbesserung / Reparatur.
Der Kältekreis in der Außeneinheit ist mit baugleichen Anlagen vergleichbar. Warum sind Sie einer fachtechnischen Antwort ausgewichen und haben ihre vorherige Aussage nicht mit technischen Erläuterungen, ihren Untersuchungsergebnissen einschl. eindeutigen Messdaten unterlegt?
Wie bereits geschrieben, kann dein Fachbetrieb eine vor Ort Überprüfung bei unserem Technischen Dienst beauftragen. Eine direkte Beauftragung über die Community ist nicht möglich.
Viele Grüße
Flo
Das europäische EHPA Gütesiegel wurde geschaffen, um nachhaltig eine hohe Energieeffizienz und Betriebssicherheit von Wärmepumpenanlagen zu gewährleisten. Ein Kernbestandteil der Gütesiegel-Anforderungen ist eine technische Prüfung der Wärmepumpen in einem von aktuell fünf unabhängigen Testzentren. Die Vitocal 250-A hat das Zertifikat scheinbar für die gesamte Baureihe erhalten. Der Hersteller muss gegenüber der Gütesiegelkommission nachweisen, dass für das Fachhandwerk verständliche Planungsunterlagen, technische Dokumentationen und Serviceunterlagen und eine Einbau- und Betriebsanleitung in Landessprache zur Verfügung steht. Außerdem muss der Hersteller mindestens 2 Jahre Vollgarantie (!) gewähren sowie 10 Jahre die Lieferung von Ersatzteilen garantieren (https://www.waermepumpe.de/normen-technik/europaeisches-guetesiegel/). Die Beweislast liegt somit beim Hersteller. So please… Warum soll also der Endkunde ihren Technischen Dienst beauftragen und ggfs. sogar Kosten übernehmen?
Wie wäre es denn, wenn sie hierzu ihren Technischen Leiter im Bereich Wärmepumpen, ihr Qualitätsmanagement oder ihren After-Sales-Service einbeziehen und mit wissenschaftlich fundierten Fakten und technischen Lösungsvorschlägen beitragen? Wenn sich zwischen den Schnittzeichnungen der Produktbeschreibung und den Aussagen des Fachbetriebs bereits Widersprüche aufzeigen, dann hätten sie hier ja die Möglichkeit mit detaillierten Zeichnungen, ausführlichen Produktbeschreibungen und technischen Erläuterungen zur Klarstellung der Funktionen ihrer Produkte beizutragen.
Der Mangel ist ja offensichtlich kein Einzelfall und wurde ja gemäß ihrer Aussage bereits von der Fa. Viessmann untersucht. Die Leistungsdaten des geschlossenen Kältekreises der Außeneinheit können unabhängig von der gebäudespezifischen Heizungsanlage mit einer mängelbehafteten Außeneinheit verglichen werden. Welches unabhängiges Testzentrum hat denn die Einhaltung der „Toleranz“ auch bei einer Außeneinheit mit dem oben abgebildeten Mangel bestätigt? Die Prüfdokumentation des Testzentrums könnte hier die Glaubwürdigkeit ihrer Aussage vom 02.01.2024 deutlich steigern…
Während der letzten Tage habe ich die Temperaturen an den einzelnen Sektoren des Verdampfers erneut gemessen. Die Oberflächentemperatur am eisfreien Sektor des Verdampfers ist stets gleich mit der Außentemperatur (vgl. Foto). Hier findet im Gegensatz zu den erkennbar vereisten Bereichen kein Wärmeaustausch statt. Der Mangel ist damit eindeutig dokumentiert. Der eisfreie Sektor hat einen Totalausfall und wird daher bemängelt. Da der Fehler ja auch kein Einzelfall ist, könnte sich die Fa. Viessmann eigentlich den ersten Besuch des Außendienstmitarbeiters oder des Technischen Dienstes zur Mängelaufnahme ersparen. Ich bitte im Rahmen der Garantie umgehend um Mängelbeseitigung und vollumfängliche Wiederherstellung der Funktion. Nun dürfen sie beweisen, dass der SERVICE bei ihnen nicht nur buchstäblich groß geschrieben wird…
Ich bitte um eine Stellungnahme zu den oben offenen Punkten.
Hallo zusammen,
möchte mich dem hier gerne anschließen.
Bei mir ist und bleibt auch ein Segment komplett Eisfrei.
Gruß Daniel
Hier noch ein Bild dazu...
Hallo zusammen,
das gleiche Problem besteht auch bei der 200-S. Siehe dazu https://community.viessmann.de/t5/Waermepumpe-Hybridsysteme/Verdampfer-vereist-ungleichmaessig/m-p/4...
Mir ist auch noch aufgefallen, dass beim abtauen der Bereich nicht mit durch das durchströmte Wasser abtaut sondern nur durch das abgetaute „externe“ Wasser was von oben nach unten läuft. Somit scheint der Bereich nicht durchströmt zu werden.
Hallo @Flo_Schneider
Auch bei meiner Wärmepumpe 222-S E08 Onebase hat es jetzt wie bei den Beiträgen oben einen Bereich der nicht durchströmt wird. Allerding ist dies bei mir erst so, seit die Temperaturen sich im Bereich -7 bis -11°C bewegen. Vorher war der Wärmetauscher vollflächig weiss.
neben der Temperatur fällt mir auf, dass bei den 2XX-S immer derselbe untere Bereich betroffen zu sein.
Deine Antwort zu dem Thema war mal.
Da ich keine Kältetechniker bin und man es vermeiden sollte, dass hier jetzt jeder beim Heizungsbauer reklamiert, wären genauere Erläuterungen notwendig, wenn dies keine Problem sein sollte.
Was ist der genaue Grund, dass das untere Rohr(e) nicht durchströmt werden, dies bei den 2XX-S immer derselbe Bereich ist und weshalb ist dies kein Problem. Gerade bei tiefen Temperaturen ist es aus meiner Sicht wichtig, dass die komplette Fläche für den Wärmeaustausch genutzt wird.
Danke und Gruss
ralf
Bin als nicht Kältemitteltechniker auch auf diese Erläuterungen gespannt, denn falls es so ist das wie in unseren WP's der untere Teil nicht durchströmt wird und somit nicht 100% arbeitet. Warum sind die Einheiten dann überhaupt so groß wenn es bei kleinerer Fläche keine Einbußen gibt?
Gruß
Daniel
Richtig, das wäre reine Materialverschwendung und unnötige Kostensteigerung, die sie sich keine Hersteller im Wettbewerb erlauben kann...
Auf die Antwort wäre ich auch gespannt...
Hallo Ralf,
die Antwort vom 02.02.2023 ist leider ein häufiger verwendeter Textbaustein. Auf deinem Foto erkennt man an der vereisten Fläche sehr schön an den einzelnen Schattierungen des Eisansatzes die oben gemeinte ungleichmäßige Bereifung, aber leider auch den Ausfall eines kompletten Segmentes, weil hier überhaupt kein Eisansatz zu erkennen ist.
Die Fa. Viessmann kann aber die physikalischen Grundgesetze der Thermodynamik und des Energieerhaltungssatzes nicht überwinden. Sollte die Überwindung dieser Grundsätze geglückt sein, dann könnte die Marketingabteilung dies doch ganz groß feiern...
Mein Installateur hat nächste Woche eine Gespräch mit Vertretern der Fa. Viessmann. Zur Unterstützung werde ich Ihm noch meine Anlagenzertifikat, die Garantiebedingungen und das epha-Gütesiegel incl. Gütesiegelversprechen senden. Ende Januar habe ich eine Wartungstermin vereinbart. Sollte der Mangel danach nicht behoben sein, werde ich weitere Schritte ergreifen...
Der Termin ist ja Bald, halte uns mal auf dem laufenden.
Ich habe unseren HB auch bereits informiert, er kann sich auch nicht vorstellen, dass das so ok ist und möchte einen Kältetechniker schicken.
Aufgrund der Garantieversprechen obliegt der Fa. Viessmann eindeutig der Nachweispflicht und ist in der Verantwortung. Der Vertragspartner des Endkunden ist jedoch immer der Installateur (Heizungsbaubetrieb). Gemäß VOB Teil B muss der Mangel hier angemeldet und eingefordert werden. Nur die Fa. Viessmann scheint sich hinter den Installateuren zu verstecken oder wie Flo_Schneider einfach abzutauchen statt konstruktiv zur Lösung beizutragen. Sobald es Neuigkeiten zu meinem Status gibt, werde ich diese hier teilen...
Ich wünschen allen anderen Betroffenen viel Erfolg!
Du verwechselst zwei Dinge:
Garantie ist freiwillig und die vergibt Viessmann an den Endkunden.
Gewährleistung ist gesetzlich vorgeschrieben. Dafür muß der Heizungsbauer haften weil der Endkunde einen Kaufvertrag mit dem Heizungsbauer abgeschlossen hat und nicht mit Viessmann.
Ich sehe das ganze Thema aber problematisch: Viessmann wird es gelingen nachzuweisen dass alle Spezifikationen laut Datenblatt eingehalten werden, das hat ja Flo schon angedeutet. Im Endeffekt werdem dem Endkunden nur Kosten entstehen, ich würde das nicht machen.
Hallo
ich glaube schon, dass Flo den Sachverhalt richtig gibt und gemäss meiner Vermutung die Verteilung von dem Kältemittel auf Grund von Fertigungstoleranzen im Wärmetauscher nicht gleichmässig funktioniert. Eventuell stimmen die Biegeradien oder Durchmesser nicht und unter bestimmten Druckverhältnissen, fliesst dann das Kältemittel den Weg des geringsten Widerstandes.
In den anderen Rohren hat es dann mehr Kältemittel und grundsätzlich funktioniert die WP. Dies sollte aber Auswirkungen auf den Wirkungsgrad haben, da auf weniger Fläche mehr Energie entzogen werden muss.
Mal sehen was und ob Flo antwortet.
Ich muss mal beobachten, ob bei höheren Temperaturen die Verteilung gleichmässig erfolgt. Da ja Viessmann keine Primärkreisdaten über die API freigibt, ist es schwierig hier Zusammenhänge aufzudecken.
Gruss
Ralf
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