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Vitocal 250-A; SG Ready Signal wird nicht korrekt erkannt

Hallo zusammen,

ich habe seit ca. 6 Wochen eine WP Vitocal 250-A in Betrieb. Um Überschußenergie meiner PV-Anlage in der WP zu verbrauchen habe ich die Kontakte 143.1 und 143.5 der WP an ein Relay verdrahtet. Ein Relaykontakt verbindet 143.1/.5 bei Energieüberschuß. Das Kabel zwischen WP und Relay ist ca. 8 m lang 2x0,75 abgeschirmt.


Beschriebene Konfiguration hat die WP ständig im Modus SG-Ready -> Bevorzugter Betrieb gehalten. Dies unabhängig vom Schaltzustand des Relaykontakts.


Detaillierte Untersuchungen haben ergeben, dass auf der Rückleitung (143.5) bei geöffnetem Relaiskontakt niedrige Spannungspegel zu messen sind. Offensichtlich ist der Eingangswiderstand der Leitung in der WP hoch, so dass induzierte Spannungen nicht abgeleitet werden. Weiterhin scheint der SG-Eingang der WP bereits kleine Spannungspegel als positives SG-Signal zu werten. Bei 230V auf der 143.1-Leitung ein merkwürdiges Verhalten. Der Störabstand sollte hoch sein (z.B. SG-positiv > 180V).


Als - hoffentlich temporäre - Lösung habe ich die 143.5-Leitung mit einem 230kΩ-Widerstand gegen Netz-N belastet (s.Zeichnung). Dadurch werden die Störspannungen abgeleitet und die WP wird jetzt perfekt mit dem SG-Signal gesteuert.

Wichtig: derartige Modifikationen dürfen nur von Fachpersonen vorgenommen werden. 230V Netzspannung!

 

Aus meiner Sicht arbeitet der Signaleingang der Vitocal 250-A nicht korrekt. Der Störabstand ist zu gering, selbst geringe Störungen werden nicht abgeleitet. Ich nehme an, bei der EVU Sperre wartet das gleiche Problem.

 

Wann ist hier mit einer Korrektur zu rechnen?

 

Tschüß

FredEW

 

Vitocal 250 - SG-Ready Fix.jpg

 

 

 

32 ANTWORTEN 32

Hallo Marc,

ich kann Dir nur voll zustimmen!

Leider gibt es weitere, aus meiner Sicht unakzeptable, Themen wie kein LAN i/f (die WLAN Komponente ist grottenschlecht), schlechter Zugang zu den Anlagendaten, keine Downloadmöglichkeit der Daten, SmartGrid Parameter nicht durch den WP Besitzer einstellbar, mangelhafte Logs, Gebühren für detaillierte Daten, .......

Wenn ich dann vom Viessmann-"Support" den Rat erhalte die Daten per Screenshot vom Smartphone zu speichern oder einen Bleistift zu nutzen, ist klar: es war ein Fehler Viessmann zu kaufen.

Ich werde auch an Stiftung Warentest usw. schreiben. Mir ist völlig schleierhaft, wie es zu einem derart guten Testurteil für die Vitocal 250-A kommen konnte. Offensichtlich wurde nur die Wärmepumpenfunktion untersucht. Die mangelnde Software und Hardware aber nicht berücksichtigt.

Tschüß

Fred

Hallo Marc,

ich habe mir das Thema "Abschaltung ViGuide" angesehen - Danke für den Hinweis. Viessmanns Firmenpolitik ist absolut unglaublich.

Es sollte heutzutage selbstverständlich sein:

  • dem Nutzer detaillierte Einstell-, Überwachungs- und Analysemöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.
  • diese müssen über Apps und natürlich Web-Browser zugänglich sein (es gibt nämlich Nutzer ohne Android oder iOS - z.B. Linux).
  • weiterhin sind offenen Schnittstellen - Modbus/CAN - notwendig, damit Home-Automation Systeme angebunden werden können.
  • Daten der Anlage müssen in adäquaten Zeitintervallen gespeichert werden und vom Nutzer z.B. als CSV Datei heruntergeladen werden können.
  • .........

Bei meiner PV ist das alles selbstverständlich und ähnliches höre ich von anderen PV und WP Betreibern. Selbst 2 Jahre alte, mit 5 Minuten-Intervall gesammelte - Daten der PV kann ich herunterzuladen und auch online auswerten. Externe Schnittstellen sind dokumentiert. Nicht so bei Viessmann: unter @HerrP findest Du einen Thread, in dem es um Reverse-Engineering der CAN-Bus Schnittstelle geht.

 

Ich frage mich, wann Viessmann aufwacht. Es gibt z.B. genug OSS Libaries um o.g. Themen zu lösen. Datendownload, Analyse, etc. hat nichts mit Rocket Science zu tun. Die Kosten sind sicherlich - besonders bei den Anlagenpreisen - tragbar.

 

Tschüß
Fred

Hallo,

wäre es nicht die einfachste Lösung, wenn man für die Relais Umschalter benutzt, die wenn sie nicht geschlossen sind den jeweiligen digitaleingang auf N Potential legen. Dann bräuchte man zwar eine weitere Ader, hätte aber den ganzen Zauber mit den eingekoppelten Spannungen nicht mehr. Alte Regel in der Digitaltechnik: Eingang immer auf definiertes Potential legen. 

wäre auch eine Frage an Viessmann, ob diese Lösung zielführend ist. Leider kenne ich die elektronische Schaltung der Eingänge nicht, um das zu beurteilen. Aber von der Logik her sollte es funktionieren. 
Viele Grüße 

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

 

auch ein Umschaltkontakt würde beim Schalten einen undefinierten Zustand durchlaufen (nicht hazard-free; hat schon so manche Logikschaltung in nicht vorgesehene Zustände gebracht). Dies könnte natürlich durch entsprechendes i/f-Design abgefangen werden.

 

Das vermurkste sogenannte Digital-i/f der Vitocal kann m.E. nur durch Viessmann gefixt werden. Es müssen eindeutige Pegel mit ausreichend Störabstand implementiert werden. Fachlich habe ich das Thema am 16.03.2024 in einer Antwort an @Flo_Schneider dargelegt. Offensichtlich war an der Darstellung fachlich nichts auszusetzen, da Viessmann bis heute nichts Gegenteiliges geäußert hat.

 

Es ist an der Zeit, dass Viessmann u.a. das i/f Problem endlich angeht.

 

Tschüß

Fred

Sorry, dass ich mich hier so anhänge mit einer ganz dummen Frage, aber kann mir mal jemand sagen wie ich 1.5mm² Kupferstarrader in den 143er Stecker rein und auch wieder raus bekomme, ohne irgendwas zu zerbrechen? Einfach mit Gewalt reinstecken, und beim rausziehen drehen, wie bei den alten Wago-Klemmen? Oder mit einem Schraubenzieher die Klemmfedern öffnen? Wofür ist die runde untere Öffnung, und wofür die quadratische obere?

 

20240913_181112.jpg

 

 

LG, Sebastian

Hallo Sebastian,

ich habe bisher lediglich ein Kabel für die SG-Verbindung ausgetauscht (0,75 mm²). Die Klemmen habe ich mit einem schlanken Schraubendreher, gedrückt in die kleine Öffnung, etwas bewegen können.

Die neuen(?) Wago-Reihenklemmen kann man auch mit einem Schraubendreher öffnen. Drehen/wackeln hift da nicht mehr.

Wäre schön, wenn sich noch ein Experte für derartige Verbinder meldet.

Tschüß

Fred

In der Tat kann man die Klemme des runden Loches mit einem Schraubendreher vom oberen eckigen Loch aus herunterdrücken. Dann öffnet sich im oberen Teil des runden Loches ein Spalt, in den man den Draht einklemmen kann. So wurde es mir gestern auch im uC-Forum beschrieben, und das hat bei mir dann gut funktioniert.

 

LG, Sebastian

danke für die Info.

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