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Vitocal 250-A AWO-E-AC 251.A16 Hoher Stromverbrauch

Hallo Liebe Forenmitglieder,

 

Meine Eltern haben im Juli die kaputte Ölheizung gegen eine Viessmann Wärmepumpe getauscht, Sie sind insgesamt eher unzufrieden und ich skeptisch was die Performance angeht. Deswegen wollte ich um Rat fragen.

 

Kurzer Hintergrund: Neue Wärmepumpe die im Juli installiert wurde, hat im Oktober nicht funktioniert da irgendein Sieb in der Außeneinheit kaputt war, der wurde nun ausgetauscht. Nun läuft die Anlage und das Haus ist auch warm aber der Stromverbrauch ist viel viel höher als angenommen. Das Haus hatte einen jährlichen Ölverbrauch von 3000 Litern (Heizen und Warmwasser) (30.000 KWh) bei einer beheizten Fläche von 326 qm. Haus ist eigentlich ziemlich gut gedämmt, 3 Fachverglaste Fenster usw und hat Solarthermie sowie Photovoltaik.

 

Somit war die Erwartung bei ungefähr 30.000 / 3,5 = 8500 kWh Stromverbrauch, gerechnet auf 212 Tage Heizperiode sind etwa 40 kWh pro Tag. Das ist aber mit JAZ von 3,5 schon eher pessimistisch und berücksichtigt auch nicht den schlechteren Wirkungsgrad der Ölheizung.

 

Die genaue Konfiguration weiß ich nicht aber, es ist die Vitocal 250-A AWO-E-AC 251.A16 mit einen Speicher (600 Liter? mit zwei Zonen für Warmwasser und Heizwasser) und Frischwasserstation.

 

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Der Stromverbrauch für die Warmwasserbereitung erscheint mir sehr hoch (im Komfort Modus auf 55 Celsius von 7:30 bis 11 Uhr Hysterese bei 8 Celsius). Der Stromverbrauch für die Heizung auch vor allem unter der Berücksichtigung dass die Tage noch nicht so kalt waren, wieviel braucht man dann bei -10 Celsius? Wir brauchen nun schon fast 50 kWh am Tag (und der Verbrauch ist laut Zähler sogar noch höher).
 
 

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Was mir bei der Warmwasserbereitung immer auffällt ist dass die Wärmepumpe danach immer komplett ausschaltet, jeden Tag, und dann wieder anspringt, das wirkt nicht sonderlich effizient. Um Ratschläge oder eine Einordnung wäre ich sehr dankbar da ich mich nicht gut auskenne und meine Eltern erst recht nicht :D.
13 ANTWORTEN 13

Hallo,

 

der Stromverbrauch von knapp ca. 6 KW morgens für WW-Bereitung für so lange Zeit (7:30-11 Uhr) scheint mir zu hoch. Vom Stromverbrauch her könnte man fast vermuten, dass sich der Heizstab einschaltet (obwohl in Deinem Diagramm beim Heizstab kein Energieverbrauch angegeben ist). Ändere mal testweise die WW-Bereitung von "Komfort" auf "Eco".

 

Ist die WW-Temperatur an der Anlage auf 55 Grad eingestellt, oder an der Frischwasserstation? Vom schlechten Wirkungsgrad sieht es fast so aus, als wenn die Anlage sehr hohe WW-Temperaturen erzeugen muss. Du könntest mal testweise an der FriWa eine Temperatur von 45 Grad einstellen und dann an der Anlage 50 Grad als WW-Temperatur (bei einem Pufferspeicher sollte die Anlage den Pufferspeicher mind. 5 Kelvin wärmer erwärmen als an der FriWa eingestellt ist)l

 

Je höher die Temperaturen, die die Wärmepumpe erzeugen muss, desto ineffizienter.

 

Wenn die Anlage sich ausschaltet/taktet bedeutet es, dass die Anlage bei ihrer Mindestleistung mehr thermische Energie erzeugt, als von Heizkörpern/FBH benötigt wird. Das ist bei wärmeren Temperaturen bzw. in der Übergangszeit normal. Sobald es draußen kälter wird sollte die Anlage irgendwann nicht mehr takten, sondern durchlaufen. Das Taktverhalten hängt auch von der Software/Firmware der Anlage ab (es gibt hier im Forum einen Thread dass z.B. die Version 2417 zu aggressiv regelt und dadurch zu oft taktet).

 

Bei einem jährlichen Ölverbrauch von 3000 Litern scheint mir eine  250-A AWO-E-AC 251.A16 schon (fast) überdimensioniert. Überdimensionierte Anlagen takten häufiger.

 

Du hast zwar nicht geschrieben, welchen Pufferspeicher Deine Eltern genau haben, aber bei 600 Litern, zwei Zonen und Frischwasserstation vermute ich einen Vitocell 120-E. Bei dem ist es leider "normal" dass da Vermischungen (z.B. durch die WW-Zirkulation) zwischen den Zonen stattfinden und es auch sein kann, dass in der Übergangszeit die HK-Zone indirekt durch Vermischung von der WW-Zone mit erwärmt wird (was mehr oder weniger ineffizient ist). Das kann man reduzieren, in dem man an der Frischwasserstation die Zirkulation nicht auf "Dauer" sondern auf "Intervall" einstellt, und auch nur zu den Zeiten, in denen man hauptsächlich WW benötigt - und in den restlichen Zeiten die WW-Zirkulation auf "Anforderung" einstellt.

 

Rein theoretisch kann es auch sein, dass Sensoren defekt sind, oder dass die Mischer-Umschaltung zwischen WW-Zone und HK-Zone nicht richtig funktioniert und dann die Anlage viel zu hoch heizt und viel zu viel Energie verbraucht, weil sie nicht erkennt, dass sie die falsche Zone heizt. Aber ich würde erstmal die anderen Sachen oben ausprobieren, ob es dadurch besser wird.

 

Viel Erfolg.

 

@schuler25 @Wenn die Warmwasserbereitung auf Komfort steht wird dafür auch der Heizstab genutzt.  Mit seinen 8kw kommt dann da schon was zusammen. Bei mir wurde der Heizstab gleich bei der IBN deaktiviert und bisher habe ich ihn auch noch nie vermisst. Bei uns wirds in beiden Wohnungen warm. Unser Haus ist außen nicht gedämmt, Dach hat ne aufsparrendämmung bekommen und eine PV Anlage, Fenster sind nicht 3 scheibig, im ganzen Haus nur Heizkörper. 

Hallo Dale, danke erstmal für deine ausführliche Antwort. Ich kann mal probieren und die Warmwasserfunktion auf Eco umschalten. Wir hatten die Anlage einstweilen im Oktober auch auf ECO, da wurde das Wasser jedoch nie warm genug (Problem war aber wahrscheinlich der zu geringe Volumenstrom wegen des kaputten Filters). Momentan ist die Zirkulation meines Wissens nach auf "thermisch" eingestellt (verstehe nicht ganz was das bedeutet) kann es aber ansprechen. Wir haben den Heizstab auf jeden Fall ausgestellt (weil er zuvor immer mitgeheizt hatte) bedeutet also der Stromverbrauch kommt nur von der Wärmepumpe selbst. Die Warmwassertemperatur ist in der Vicare app auf 55 Celsius eingestellt, mir war nicht bewusst das man das auch in der Frischwasserstation einstellen kann, werde ich mir, wenn ich mal zu Besuch bin nochmal anschauen. Ich war damals für die kleinere Wärmepumpe, meine Eltern hatten sich aber für die größere entschieden.

Wir haben gemeinsam mit dem Installateur den Heizstab deaktiviert weil er im Oktober oft bei +10 Celsius mit geheizt hatte. Der Stromverbrauch kommt also nur von der Wärmepumpe.

 Ist es wirklich normal dass die Wärmepumpe nach der Warmwasserbereitung komplett runterfährt, um dann wieder hochzufahren? Das passiert wirklich jeden Tag immer so.WhatsApp Image 2024-11-12 at 15.16.55.jpeg

@schuler25 hm, das  ist ja schon etwas seltsam denke ich. So sah es bei mir gestern aus. Ich habe aber eine Vitocal 250 A13 keine A16. Bei schaltet die WP nach Warmwasseraufheizung nicht ab. Um 18 Uhr hat er das Waemwasser gemacht 

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Momentan ist die Zirkulation meines Wissens nach auf "thermisch" eingestellt (verstehe nicht ganz was das bedeutet) kann es aber ansprechen.

Das heißt, dass eine bestimmte Wassertemperatur in der WW-/Zirkulationsleitung gehalten wird, ist also eine temperaturgesteuerte, quasi, Dauerzirkulation  - und meist nicht sehr effizient. Man muss halt ausprobieren, was die Bewohner/Deine Eltern als ausreichend komfortabel empfinden.

 


Ich kann mal probieren und die Warmwasserfunktion auf Eco umschalten. Wir hatten die Anlage einstweilen im Oktober auch auf ECO, da wurde das Wasser jedoch nie warm genug (Problem war aber wahrscheinlich der zu geringe Volumenstrom wegen des kaputten Filters).

Es kann bei Eco genauso warm werden wie bei Komfort  - es dauert dann nur etwas länger, bis das WW wieder auf der Zieltemperatur ist nachdem auf einem Schlag viel WW genutzt wurde (z.B. weil morgens 3-4 Leute geduscht haben).

 


Die Warmwassertemperatur ist in der Vicare app auf 55 Celsius eingestellt, mir war nicht bewusst das man das auch in der Frischwasserstation einstellen kann, werde ich mir, wenn ich mal zu Besuch bin nochmal anschauen.

Ok, in der ViCare stellst Du die Temperatur für den WW-Pufferspeichers ein. Aus diesem Puffer entnimmt die Frischwasserstation das Wasser und erwärmt damit über einen eigenen Wärmetauscher das durchlaufende WW-Trinkwasser (ist also quasi ein Durchlauferhitzer). Die Frischwasserstation hat ein eigenes Bedienteil über das man Zirkulation, WW-Temperatur, etc. einstellen kann und sie kommuniziert weder mit der Anlage noch mit ViCare.

 

meine Eltern hatten sich aber für die größere entschieden.


Ja, so denken viele, auch Heizungsbauer. War bei Ölheizungen und Heizkörpern früher ja üblich. Lieber  gut überdimensionieren, denn die Kunden beschweren sich sofort, wenn es ihnen zu kalt ist, aber nicht, wenn sie (meist erst bei der nächsten Stromabrechnung) feststellen, dass die Anlage eigentlich zu viel Strom/Energie verbraucht.

 


@schuler25  schrieb:

 Ist es wirklich normal dass die Wärmepumpe nach der Warmwasserbereitung komplett runterfährt, um dann wieder hochzufahren? Das passiert wirklich jeden Tag immer so.


Sinnvoll ist dieses Takten nicht. Laut Deinem Diagramm taktet die Anlage bei der HK-Erwärmung nicht (mehr) sondern läuft durch. Dann sollte sie auch zwischen WW-Zone-Erwärmung und HK-Zone-Erwärmung ohne solche Pausen/Takte hin- und herschalten.

 

Es kann sein, dass durch die Erwärmung der WW-Zone auch (indirekt durch Vermischung) die HK-Zone so warm gemacht wird, dass die Anlage nach der WW-Bereitung erstmal abschaltet, weil die HK-Zone dann viel zu warm ist. Und kurz danach sich die HK-Zone so abgekühlt hat, dass die WP wieder startet und dann durchläuft. Das kann auch durch aggressives Regelverhalten bestimmter Firmwareversionen verstärkt auftreten. Oder durch defekte bzw. falsch angeordnete Temperatursensoren.

 

BTW: Legionellen-/Hygienefunktion hast Du hoffentlich in der Anlage abgeschaltet. Die brauchst Du bei einer Frischwasserstation nicht, die hat ja keinen WW-Speicher sondern das frische Kaltwasser wird darin erst bei Bedarf erwärmt.

 

Hallo, was ich jetzt nirgends rauslesen kann: wird mit Radiatoren geheizt oder mit einer Fußbodenheizung?

Bitte uns die Heizkurve sagen?.

Ihr habt einen Kombispeicher, während der Warmwasserbereitung schaltet ein 3 Wegeventil in der Nähe des Speichers, am Rücklauf der Wärmepumpe entweder zwischen den oberen oder den unteren Wärmetauscher um. Bei der Warmwasserbereitung wird von oben beheizt und der Rücklauf durch das 3 Wege Ventil von der Mitte nach unten umgestellt. Somit wird dann der komplette Speicher auf die Wunschtemperatur von 55 Grad erwärmt. Bei 600 Liter dauert es bei der Komfort Funktion ca 1 Stunde. 

Sobald die Wärmepumpe dann abschließend erkennt das die Solltemperatur des Warmwasser, sowie aber auch die Solltemperatur des Heizkreisvorlauf, UND die 2k Abschalthystere des Pufferspeichersensors für den Heizkreis erreicht hat, schaltet die Wärmepumpe ab. Das ist so gewollt. In der Zeit wird dann der Heizkreis über den Pufferspeicher mit  Wärme versorgt bis die 2k Einschalthystere am Pufferspeichersensor anhand der Vorlauftemperatur des Heizkreis erreicht wird, dann startet die Wärmepumpe erneut.

Bitte beantworte uns meine gestellte Fragen, vielen Dank 

LG Daniel 

Hallo Daniel, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Die Heizkurven stelle ich dir rein, es gibt drei Heizkreise Fußbodenheizung (im gesamten Erdgeschoss), Heizkörper (EG und OG) und Heizkörper (Keller). Die Heizkurve für die Heizkörper sind momentan identisch für EG/OG und Keller deswegen nur ein Bild. Wäre es nicht sinnvoller dass nur die obere Zone auf die gewünschte Temperatur erwärmt wird oder ist das in der Konfiguration einfach nicht möglich?

 

Heizkörper EG OG / und KellerHeizkörper EG OG / und KellerFußbodenheizungFußbodenheizung

@Dale War mir nicht bewusst, habe ich jetzt abgeschaltet.

Die Neigung der FBH würde ich etwas abflachen, die Neigung zwischen 0.3 und 0.5, je nach Heizfläche der FBH.

Die beheizte Fläche von 326 qm ist schon ne Hausnummer aber mit der A16 auch ohne Probleme möglich bis sie mal taktet. Überlegt euch, wenn ihr Strom sparen wollt evtl. einen Raum nicht zu Heizen oder stark gedrosselt. Weil ein Taktproblem liegt hier ja nicht vor. Der hohe Stromverbrauch resultiert immer von den Heizkörpern da der Vorlauf höher sein muss. Wo geht am meisten Wärme flöten? Wenn das Dach nicht ausreichend gedämmt ist dann im OG, ansonsten ggf. auch im Keller.

 

Wenn nur die obere Zone erwärmt würde dann hättet ihr nur "halb" so viel Warmwasser komfort da der untere Wärmetauscher bei der WW Aufbereitung nicht beansprucht werden würde. Das wäre sinnfrei, für was hat man einen 600 Liter Puffer?

LG Daniel 

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