Hallo zusammen,
seit Freitag läuft bei uns eine Vitocal 250-A, leider aber noch nicht ganz rund. Vielleicht kann jemand aus dem Forum oder von Viessmann uns weiterhelfen.
Grundlage: Wir haben zwei Heizkreise angeschlossen, an Heizkreis 1 Radiatoren (die wir extra durch größere Modelle ersetzt haben), an Heizkreis 2 eine Fußbodenheizung.
Folgende Probleme traten bisher auf:
Versuch1:
Um mit möglichst niedriger Vorlauf-Temperatur zu heizen, habe ich zunächst beide Heizkreise auf die gleiche Heizkurve eingestellt.
Ergebnis: Obwohl die Wärmepumpe warmes Wasser produziert und die App die gewünschten Vorlauftemperaturen anzeigt, wird keiner der Heizkreise warm. Auch der Rücklauf beider Heizkreise ist kalt (20°C), die Wärmepumpe zeigt immer wieder schnell eine Rücklauftemperatur von über 30°C an und schaltet ab.
Vermutung: Anscheinend läuft fast das komplette Wasser der Wärmepumpe über einen Bypass.
Versuch 2:
Nach Recherche im Forum wurde Heizkreis 1 mit 3°C höherer Heizkurve eingestellt.
Ergebnis: Heizkreis 1 wird warm. Heizkreis 2 bleibt kalt. Absperren des Heizkreises (mit Kugelhähnen) verursacht bei Heizkreis 2 keine Änderung des Volumenstroms, bei Absperren von Heizkreis 1 geht der Volumenstrom in die Knie.
Vermutung: Ein großer Teil des Wassers der Wärmepumpe läuft durch Heizkreis 1, der Rest über den Bypass. Durch Heizkreis 2 fließt kaum Wasser.
Hat jemand eine Idee zur Lösung des Problems?
Vielen Dank und liebe Grüße
Tom
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Um das hier noch abzuschließen, falls jemand drüber stolpert:
Es waren Vorlauf und Rücklauf vertauscht angeschlossen. Die Rohre an der Inneneinheit waren vom HB auch falsch markiert. Den Fehler hatte ich nicht auf dem Schirm weil dann eigentlich gar nichts funktionieren sollte. Bei der Inbetriebnahme wurde aber das Rückschlagventil geöffnet, so dass das Wasser tatsächlich verkehrt herum laufen konnte.
Ich denke, es kann sich jeder vorstellen, wie groß meine Verärgerung über den Heizungsbauer ist. Kritisch sehe ich auch, dass das Wasser jetzt wochenlang ungefiltert in die Außeneinheit gelaufen ist. Da mach ich mir durchaus Sorgen, dass das zu Nachfolgeschäden führen kann.
Es ärgert mich jedes mal ungemein wenn ich so etwas lese, weil es mir exakt genau so ergangen ist und in diesen Fällen bestimmungsgemäß verfahren wurde.
Es hat mich mehrere 100h Arbeit und Nerven gekostet, das Problem völlig alleingelassen von Viessmann und Fachbetrieb zu lösen !
Die 2C kommt in undefinierte Zustände, wenn man beide Heizkreise auf dem gleichen Temperaturlevel fährt. Die Mischfunktion des 4/3 Ventils vom HK2 kann nur funktionieren wenn der Niedertemperatur Heizkreis 2 min. jederzeit (24/7/365) 4K besser 5K in der Vorlauftemperatur kühler temperiert wird als der direkte Hochtemperatur Heizkreis 2. Ansonsten wird ein hydraulischer Kurzschluss vom Heizkreis 1 über den internen Abtaupuffer generiert und die Umwälzpumpe geht auf Dauer-Volllast, schlimmer noch, der Verdichter geht ins Dauertakten.
Keinerlei Hinweis in der Bedienungs- oder Installationsanleitung !
Keinerlei Begrenzungsfunktionen in der SW bzgl. der o.g. Temperaturdifferenz, weder in der Anlage noch in der App.
Zitat :
Gruß
Michael
Hallo Michael,
danke für die Rückmeldung. Dein Thread hier war es ja schon, der mich auf die Idee gebracht hat, die Heizkurven unterschiedlich einzustellen. Inzwischen habe ich auch noch die Variante getestet, bei der Heizkreis 2 eine höhere Temperatur als Heizkreis 1 zugewiesen bekommt, dabei ist dann Heizkreis 1 auch mit der höheren Temperatur angefahren worden, Heizkreis 2 aber weiterhin gar nicht.
Das primäre Problem ist also aktuell, dass Heizkreis 2 mit keiner Einstellung (auch nicht mit 5k Unterschied bei den Heizkurven) korrekt mit Wasser versorgt wird.
Das sekundäre Problem wäre dann, dass ich auf keinen Fall mit 5k Unterschied heizen möchte. Durch die Vergrößerung der Heizkörper ist das absolut übertrieben.
Heute kommt der Heizungsbauer, ich gebe Bescheid, ob sich eine sinnvolle Lösung ergeben hat.
Viele Grüße
Tom
Läuft die (interne) Pumpe vom HK2 ?
Das 4/3 Ventil muss zwischen HK1 (ganz rechts unten) und HK1+HK2 (einen Punkt weiter im Gegenuhrzeigesinn) stehen.
Da ich ebenfalls keine 5K Unterschied haben wollte, habe ich entnervt den Heizkreis 2 intern auf nicht vorhanden stellen lassen und die Heizkörper am Heizkreis 1 parallel dazu schalten lassen. 12 Monate später lief dann alles so, wie es von Anfang an hätte laufen sollen.
Gruß
Michael
Die interne Pumpe läuft, den Volumenstrom kann ich leider nicht ablesen. Das Ventil steht auf der von dir beschriebenen Position.
Insgesamt liegt der Volumenstrom bei ca. 880l/h. Das erscheint mir sehr wenig, bei meiner vorherigen Hydraulik konnte ich die Volumenströme der beiden Heizkreise auslesen, da hatten die Heizkörper etwa 500l/h und die Fußbodenheizung etwa 1000l/h.
Zum Gesamtbild passt, dass wenn ich aktuell Heizkreis 2 mit einem Ventil schließe, sich der Gesamtvolumenstrom nicht ändert. Es wirkt also insgesamt so, als ob Heizkreis 2 hydraulisch nicht vorhanden ist.
Das sieht so aus, als wenn die Pumpe vom Heizkreis 2 (in der Innneneinheit) nicht laufen würde oder nur extrem langsam !
Das Blinken der Pumpen LED sagt nicht zwingend aus, dass die Pumpe auch tatsächlich läuft.
Hmm, ob die Pumpe manchmal nicht läuft, kann ich nicht sagen, der Volumenstrom wird ja leider nicht pro Heizkreis angezeigt.
Nachdem ich einige Einstellungen ausprobiert habe, sieht es aber aktuell mit Vorlauftemperaturen HK1 > HK2 wie folgt aus:
Beide Heizkreise werden (meistens) mit warmem Wasser versorgt, die Heizkörper in Heizkreis 1 werden aber teilweise nicht richtig warm bzw. sind nur im oberen Teil warm. Der Volumenstrom, den der Sensor anzeigt, liegt bei ca. 900l/h. Das finde ich immer noch niedrig. Heute morgen kam die Meldung "Abtauen nicht erfolgreich beendet".
Kann es sein, dass hier ein Filter gereinigt werden muss?
Meine Vermutung in diesem Fall entweder Luft im System oder verschmutztes Filtersieb in der Außeneinheit.
Leider kann Viessmann das Spezialwerkzeug zur Filterreinigung in Form eines Flaschenöffners mit Achtkant (!) schlüssel SW19 nicht liefern. Einziger Do it your self Lösungsweg ist die Eigenbeschaffung bei einem Metallfachbetrieb mit CNC Laser.
Danke für die Rückmeldung. Ein Techniker mit dem Spezialschlüssel war da und hat das Filtersieb in der Außeneinheit gereinigt, an dem lag es aber gar nicht. Schuld war anscheinend ein von Werk ab verkehrt verbautes 4/3-Wege Ventil, welches der Viessmann-Techniker wohl richtig einbauen konnte. Aktuell scheint jetzt tatsächlich alles zu funktionieren, ich hoffe das bleibt so.
So, kurze Zeit später muss ich berichtigen: Die Aktion des Technikers hat nichts gebracht. Heute Mittag hat die Wärmepumpe wieder den Fehler gebracht: "Abtauen nicht beendet"
Seit dem Entsperren an der Inneneinheit taut die Wärmepumpe jetzt fast ununterbrochen ab.
Sie heizt auf ca. 50°C auf in der Ventilstellung "Heizkreis 2 oder Abtauen". (Das bedeutet, dass sie abtaut, oder?) Dann geht das Ventil kurz in die richtige Stellung "Heizkreis 1 und Heizkreis 2", und wenige Minuten später taut sie wieder ab. (Unabhängig von den Einstellungen für Heizkreis 1 und 2)
Die Fußbodenheizung ist gestern gespült worden, das Kugelventil gereinigt, ein zusätzlicher Filter in den Rücklauf eingebaut worden. Der Volumenstrom liegt bei den aktuellen Abtau-Vorgängen bei ca. 850l/h, viel höhere Werte habe ich auch noch nie auf dem Display gesehen.
Hat jemand ein Idee? Könnte mich eine neue Software-Version retten?
Zum Abtauen braucht es mindestens 1000 l/h (Angabe Viessmann), sonst wird das nichts !
Wie hoch ist der Systemdruck bei stehender Umwälzpumpe und wie hoch beim Abtauvorgang ?
Sind beide Werte mehr als ca. 0,1 bar auseinander ist irgendwas im Kreislauf zwischen Außen und Innen verstopft oder geknickt (z.B. Wellschlauch) ?
Wie hoch ist die Pumpenleistung HK1 beim Abtauen ?
Was macht die HK2 Pumpe während des Abtauens ? Diese muss ausgeschaltet sein !
Prüfe mal ob alle Rohr-Anschlüsse an der Inneneinheit richtig angeschlossen wurden.
Wenn das alles i.O. ist, kann es nur noch an Luft im System liegen. Dazu muss penibel mit Unterstützung des Inbetriebnahmeassistenten gespült werden. Teilweise bilden sich im Bereich des (internen) Abtaupuffers und dem 4/3 Ventil zum Heizkreis 2 hartnäckige Luftpolster. Die Reihenfolge beim Entlüften und alle Schritte sind dann penibel zu durchlaufen.
Danke für die Tipps. Leider kann ich nicht mit allen etwas anfangen.
Die Anschlüsse scheinen alle richtig angeschlossen zu sein (vgl. mit aufgeklebtem Anschlussplan).
Zum Volumenstrom: Die 1000 l/h habe ich noch nie gesehen in meiner Anlage. Bei den meisten Abtauvorgängen kam heute trotzdem keine Fehlermeldung, die Anlage taut ca. 5 Minuten später aber wieder ab. Das wiederholt sich dann fortlaufend, der normale Heizbetrieb findet eigentlich kaum statt. Ob der Heizbetrieb dann richtig funktioniert, ist nicht zu sagen, heute Vormittag hat er korrekt funktioniert, beide Heizkreise sind mit warmem Wasser versorgt worden.
Zum Systemdruck: Der liegt bei 1,5 Bar, geht höchstens auf 1,6. Was meinst du mit stehender Umwälzpumpe? Die interne Pumpe? Die ist laut App immer an. (Genau wie die Heizkreispumpen, das finde ich auch ungewöhnlich.)
Zu den Pumpen in Heizkreis 1 und 2: Wo kann ich die Pumpenleistung ablesen? Diesen Wert finde ich nirgendwo. Beide Pumpen blinken während des Abtauens, was aber anscheinend keine Aussage über ihre Pumpleistung macht.
Luft im System: Den Inbetriebnahmeassistent habe ich bisher nicht selbst gestartet. Als der Fachbetrieb gestern da war, wurde die Fußbodenheizung gespült, ohne dass an der Inneneinheit irgendwas eingestellt wurde. Sollte der Fachbetrieb das nochmal mit Assistent machen? Oder kann ich das als Laie selbst?
Ok, damit verdichten sich die Hinweise auf Luft im System (und kein Schmutz) !
Die Entlüftung muss penibel über die Anweisungen in Verbindung mit dem Befüllassistenten des Inbetriebnahmeassistenten in der Anlage erfolgen. Da ist wahrscheinlich ein Luftsack im Abtaupuffer.
Ich würde es zunächst selbst versuchen, wenn ohne Erfolg, dann eben mit FB.
Ok, probiere ich, danke.
Noch eine kurze Frage: Die Wärmepumpe ist heute morgen ordentlich vereist gewesen, und hat es immer noch nicht geschafft vollkommen abzutauen, obwohl der Abtauvorgang andauernd gestartet wird. Der Vorgang endet einfach, sobald die Vorlauftemperatur 50°C hat, unabhängig vom Vereisungszustand. Die Primärkreispumpe läuft dabei konstant mit etwa 49%, bei einem Volumenstrom von ca. 850l/h. Könnte Man nicht einfach die Pumpe auf eine höhere Drehzahl einstellen?
Ja, das wäre ein plausibler Ansatz ! Aber die komplette Steuerung der Umwälzpumpe(n), Hydro Auto Control genannt, ist in meinen Augen ohnehin ein Unding !
Das fängt damit an, dass diese Pumpe völlig unabhängig ob Verdichter ein oder ausgeschaltet ist, die gleiche Drehzahl fährt.
Wäre ich dafür verantwortlich, würde die Pumpe innerhalb einer Min Vorgabe zwecks Einhaltung Mindestvolumenstrom und einer Max. Vorgabe zwecks Einhaltung Geräusch eine Soll-Spreizung von 4K regeln.
Bei Verdichter aus wäre ein Festwert für eine sehr kleine Pumpenleistung ausreichend und im Abtaubetrieb wäre eine Regelung auf den Mindestvolumenstrom plausibel. In allen Fällen sollte die Pumpe nahe Volllast starten und anschließend in den jeweiligen Regelungsmodus übergehen, womit die Entlüftung unterstützt würde.
Um das hier noch abzuschließen, falls jemand drüber stolpert:
Es waren Vorlauf und Rücklauf vertauscht angeschlossen. Die Rohre an der Inneneinheit waren vom HB auch falsch markiert. Den Fehler hatte ich nicht auf dem Schirm weil dann eigentlich gar nichts funktionieren sollte. Bei der Inbetriebnahme wurde aber das Rückschlagventil geöffnet, so dass das Wasser tatsächlich verkehrt herum laufen konnte.
Ich denke, es kann sich jeder vorstellen, wie groß meine Verärgerung über den Heizungsbauer ist. Kritisch sehe ich auch, dass das Wasser jetzt wochenlang ungefiltert in die Außeneinheit gelaufen ist. Da mach ich mir durchaus Sorgen, dass das zu Nachfolgeschäden führen kann.
Moin.
Habe seit Oktober eine 250A 2C. Der HB hat das zwar Rohrtechnisch alles ordentlich zusammengeschraubt. Aber danach war Funkstille.
Ich habe festgestellt, das die Vorlauftemperatur der beiden Heizkreise werkseitig auf 40° gestellt waren. Das habe ich im Service Menü (ViService) der Anlage selbst geändert. HK1 (Heizkörper) auf 48° und HK2 (FuBoHeizung) auf 40° belassen. Seit dem läuft die Anlage wesentlich runder. Aber da mein HB keine Beratung bzw. Feineinstellung kann, musste ich das selbst herausfinden. Gut das es dieses Forum gibt.
Hallo Michael!
Ist das nach wie vor so, dass es eine mindest Temperaturdifferenz zwischen HK1 und HK2 geben muss?
Hintergrund meiner Frage:
Ich habe zwei Geschoße mit FBH und ERR mit jeweils einer Pumpengruppe (gemischt).
Mein Installateur hat gemeint, die zwei Mischer + Wärmepumpe werden sich nicht vertragen und ich sollte doch einen Puffer (als hydraulische Weiche) dazwischen schalten.
Laut diversen Forums sollte ich alles raushauen und die WP direkt an beide Geschoße anhängen --> ist am effizientesten.
Ich bin noch am schauen, ob es mit der 2C Version auch funktionieren könnte (ohne Puffer), wenn ich ein Geschoss auf HK 1 und das zweite Geschoss auf HK 2 anschließe.
Aber so wie ich das von dir lese, wird es wahrscheinlich nicht gehen. Wobei Anlagenschema 4804761_2110_01 wäre genau mein Fall und von daher sollte es funktionieren.
Ich habe das 2C Thema seit einem Jahr abgeschlossen und alle Heizkreise parallel auf die (ungemischten) HK1 Anschlüsse gelegt. Jeweils ein Schnellentlüfter an beiden HK2 Anschlüssen und im Inbetriebnahmeassistenten HK2 auf "nicht vorhanden " gestellt. Diese Änderung funktioniert seit einem Jahr problemlos mit hoher Effizienz und nur einer Pumpe (statt 2).
Das 2C System funktioniert selbst dann nicht sauber wenn -wie eigentlich vorgesehen- am HK2 eine FB Heizung und am HK1 eine Radiatorenheizung angeschlossen ist, da im Absenkbetrieb die Differenzbedingung der beiden HK-Temperaturen nicht einzuhalten ist und somit ein hydraulischer Kurzschluss generiert wird.
OK interessant.
Ich bin aktuell noch am überlegen, welches Konzept ich für meine zwei Stockwerke (jeweils und nur FBH) nehmen kann.
Variante 1: beide Stockwerke ungemischt auf einen HK.
Variante 2: über einen Puffer und einmal ungemischter Mischer (Stockwerk 1) und einmal gemischter Mischer (Stockwerk 2) .... so wird es von Fachleuten empfohlen.
Bei Variante 1 bin ich mir nicht sicher, ob ich dann ein Stockwerk deaktivier kann. Eventuell mit einem Strangregulierventil oder so.
lg Christian