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ich habe eine Vitocal 222-S AWBT-M-E-AC 221.E10 seit April 2023. SW-Version HPMU: 20.509.2244.174.
Die aktuellen Temperaturen (02.12.23) liegen bei minus 1 bis minus 8 Grad. Die Luftfeuchtigkeit ist recht hoch bei ca. 70-80% (Region Mecklenburgische Seenplatte).
Aktuell geht die Anlage ca. alle 30Minuten in den Abtaumodus nach folgendem Schema:
1. Abtauen startet (Rippen der Außeneinheit sind auch weiß)
2. Abtauen endet nach ca. 5-7 min (Abtauen ist optisch erfolgreich)
3. Heizkreis startet erneut, für ca. 10 min wird die Elektroheizung zugeschaltet bis die gewünschte VT knapp erreicht ist. Heizkurve: 0,6/2
4. Dann läuft der Heizkreis für weitere ca. 20 min ohne Zusatzheizung
5. Abtaumodus startet erneut.
Betriebsstunden Verdichter: 195h
Starts Verdichter: 1070
Starts elektrische Zusatzheizung: 155
Ich finde, der Abtaumodus startet sehr häufig und führt natürlich auch durch den Einsatz der Zusatzheizung zu hohen Stromkosten (Verbrauch allein am 1.12.23: 63 kWh).
Ist das beschriebene Verhalten normal? Gibt es Optimierungsmöglichkeiten?
Vielen Dank für Eure Hilfe
Corcoran
Hallo
Hier siehst Du die aktuellen Abtauvorgänge bei 90% Luftfeuchtigkeit und 0°C. Vorlauftemperatur ist 35°C.
Also alle ca. 75 Minuten.
30 Min Takt hatte ich bisher nicht, aber z.Z. sind die Temperaturen auch nicht unter 0°C. das kommt dann in den nächsten Tagen.
Wenn Du bei 0°C auch 30 Min hast, sehe ich das schon als oft an.
Du kannst ja mal schauen, ob bei jedem Start des Abtauvorgang auch die Lamellen vereist sind. Erkennen kannst Du das im Meldungsmenü oder wenn die Topmeter keinene Durchfluss zeigen.
Zusatzheizung ist bisher fast nie bei Abtauvorgängen zugeschaltet worden. Aber das kann natürlich bei den tiefen Temp. die du hast ganz normal sein, um die entsprechende Temp zum abtauen zu bekommen.
Gruss
Ralf
Hallo Ralf,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Die Lamellen sind vor dem Abtauvorgang tatsächlich vereist und danach wieder frei. Soweit so gut. Dennoch wird halt alle 30 Minuten der Heizvorgang unterbrochen. Die Temperaturen steigen gerade und das Intervall wird tatsächlich länger. Ich frage mich nur, was passiert, wenn wir Richtung Minus 10 Grad gehen. Dann kommt die Anlage ja gar nicht mehr zum Heizen vor lauter Auftauen.
Die Zusatzheizung schaltet nicht während des Abtauens, sondern in den ersten 5-10 Minuten des Wiederanlaufs der Heizung an. Vermutlich, um die VT schneller nach oben zu bekommen. Kann man dies unterbinden? Als normaler Nutzer kann man bei dieser Anlage so gut wie nichts ohne den Fachbetrieb einstellen.
Sind über 60 kWh Tagesverbrauch bei Temperaturen um -5 Grad zu akzeptieren? Gibt es Möglichkeiten, dass die Außeneinheit nicht so schnell vereist?
Danke und Grüße
Corcoran
Hallo
Du kannst den Durchlauferhitzer im Servicemenü (PW: viservice) deaktivieren. Achtung: Hinterher wird die Heizkurve wieder auf Default gesetzt.
Dann wird dieser nicht mehr zum Heizen herangezogen. Allerdings auch nicht, wenn der Bivalenzpunkt erreicht wird und die Ausseneinheit es nicht mehr schafft genug Wärme zu erzeugen. Zum Bsp. wenn es sehr kalt ist und viele Abtauvorgänge gibt. Allerding wird bei sinkender Temperatur ja die Luft auch trockener und es sollte nicht mehr zu den starken Vereisungen kommen.
Um die Vereisung zu verhindern könntest Du folgendes ausprobieren. Die Ausseneinheit in den geräuschreduzierten Betrieb schicken. Dann läuft der Venti nur noch mit verringerter Geschwindigkeit. Bei mir waren es mal 50%. Damit wird der Temperaturunterschied Eintritt-Austritt nicht mehr so gross und es sollte weniger Eis geben. Allerding wird dann der Kompressor mehr arbeiten müssen, um die weniger abgegriffene Energie am Wärmetauscher zu erzeugen. Das kann dann dazu führen, dass die Ausseneinheit nicht mehr genug Energie erzeugt und der Durchlauferhitzer zugeschaltet werden muss, sofern er nicht deaktiviert ist.
Falls Du es ausprobierst, kannst Du mir ja das Ergebnis mitteilen.
Gruss
Ralf
Je geringer der Luftstrom umso höher die Temperaturdifferenz, es wird also mehr Wasser pro Luftvolumen ausgefällt, jedoch hält der geringere Luftvolumenstrom dagegen. Unterm Strich bleibt nur eine geringere Effizienz, und nur bei reduzierter Heizleistung eine reduzierte Abtaufrequenz.
Da hilft leider nichts, ist und bleibt Physik !
Vielen Dank. Ich starte mal mit dem Deaktivieren des Durchlauferhitzers zum Stromsparen und schaue, wie sich die Abtaufrequenz entwickelt.
Kannst Du das erläutern.
Mein Verständnis. Geringer Luftstrom. Weniger Luftvolumen dem Energie entzogen werden kann. Heisst für mich, dass die Temperaturdifferenz zwischen Ein- und Austritt geringer wird.
Ich finde im Servicemenü leider nur folgende Einträge: Diagnose, Passwörter ändern, Inbetriebnahme, Erkannte Geräte, Access Point ein/aus und Menü verlassen. Nirgendwo kann ich den Durchlauferhitzer ausschalten. Auch den geräuschlosen Betrieb darf ich nicht selbst aktivieren. Brauche ich für all das immer den Fachbetrieb?
Inbetriebnahme durchführen und durch die Menü manövrieren.
Hallo zusammen,
ein kurzes Update zur Situation.
Ich habe den geräuscharmen Modus permanent aktiviert. Leider hat das nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. Die Anlage kann weiterhin ab einem bestimmten Punkt nicht mehr abtauen und friert ein.
Heute haben wir eine Außentemperatur von 3,7 Grad plus und leichten Regen. Die Anlage heizt noch (mit Zusatzheizung) für ca. 10 Minuten und geht dann wieder in den nächsten (nicht erfolgreichen) Abtauzyklus.
Der Fachhandwerker hat Viessmann kontaktiert, aber es gibt noch keine Rückmeldung. Ich habe die Heizung jetzt ausgeschaltet und heize mit einem Heizlüfter. Bin begeistert.
Hat noch jemand eine Idee?
Hallo
Alternativ kannst Du auch in den Notbetrieb gehen.
Allerdings wird dann nur mit Strom über den Durchlauferhitzer geheizt.
Du kannst auch bei den Meldungen schauen, ob dort eine Fehlermeldung vorhanden ist.
Gruss Ralf
Hallo Ralf,
ja, den Notbetrieb kann ich einschalten, aber die Abschätzung der Stromkosten lässt mich dann doch zu einem kleinen Heizlüfter und dem zum Glück noch vorhandenen Kaminofen greifen.
Bei den Meldungen ist eine Warnung auffällig: "A.130 Warnschwelle Außentemperatur Kühlbetrieb unterschritten." Es sieht so aus, als wenn diese Meldung immer dann kommt, wenn der Abtauvorgang nicht mehr vollständig durchgeführt werden kann. Aber wie gesagt, wir haben 3 Grad plus!
Ansonsten gibt es keine Fehlermeldungen. Meiner Anlage geht es angeblich gut, sagt die App.
Gruß, Corcoran
Hallo Corcoran
Die Meldung A.130 habe ich auch von Zeit zu Zeit.
Jetzt fällt mir nur noch ein, dass der Volumenstrom des Sekundärkreis für den Abtauvorgang zu gering ist und nicht genügend Wärme für die Abtauung bereitgestellt wird. Aber bei Dir wird ja eigentlich abgetaut.
Es kann auch sein, dass die Startbedingungen für den Abtauvorgang nicht stimmen. Hier wird eine Differenz zwischen Lufteintritt und Luftaustritt (Verdampfersensor) ermittelt und wenn diese Differenz überschritten wird, beginnt die Abtauung.
Ich hatte mal die Startbedingungen konkret bei Viessmann angefragt, aber natürlich keine Antwort erhalten.
Mal sehen was der Viessmann Service herausfindet.
Gruss Ralf