Hallo,
könnt ihr mir eine Einschätzung zum Taktverhalten geben?
Die Anlage läuft seit Mitte Januar 2023 und hat seitdem 2972 Einschaltvorgänge am Verdichter und 1589 Betriebsstunden.
Heizkurve steht auf Niveau -1.0 K und Neigung 0,2 K und hat das Haus (Baujahr 2002) bis jetzt ausreichend beheizt. ERR nicht vorhanden.
Nachtabsenkung ist nicht eingestellt. Lediglich die Warmwasser-Bereitstellung ist auf 6-22 Uhr begrenzt.
Das Warmwasser verfügt über eine Zirkulationsleitung, wo die Punkte im 5/25 Takt läuft.
Ich habe das Gefühl, dass die Anlage etwas zu groß dimensioniert ist. Spricht das Taktverhalten dafür?
Eine richtige Heizwertberechnung wurde von der Installateur-Firma nicht durchgeführt.
Was könnte ich an den Einstellungen noch optimieren?
Die JAZ sehen für mein Empfinden sehr gut aus:
Heizen: 4,5
Warmwasser: 2,9
Kombiniert: 3,8
Besten Dank und viele Grüße
Hallo Julian2,
es lässt sich darauf schließen, dass die Anlage etwas zu groß dimensioniert ist. Genau kann ich dies anhand der Angaben aber nicht bestätigen.
Viele Grüße
Flo
Hallo Flo,
besten Dank für die Einschätzung. Das hatte ich befürchtet.
Siehst du dabei Probleme, dass die Lebensdauer sich dadurch verkürzt?
Wäre es sinnvoll in dem Fall eine Nachabsenkung einzustellen, damit die Wärmepumpe morgens länger laufen kann?
Du solltest in jedem Fall einmal für eine konstante Abnahme sorgen, um damit zu prüfen, ob eine weitere Absenkung der Heizkennlinie möglich ist. Ansonsten kann eine lange Pausenzeit auch dafür sorgen, dass es anschließend einen längeren Lauf gibt.
Viele Grüße
Flo
Die Heizkurve ist schon auf dem Minimum. Noch niedriger und es wird nicht mehr ausreichend warm. Einzelraumregelung der FBH ist nicht vorhanden. Lediglich einige Räume haben normale Heizkörper, wo die Thermostate jedoch immer komplett offen sind.
Einen hydraulischen bzw. thermischen Abgleich habe ich mit Hilfe eines Infrarot-Thermometers gemacht, und den Durchfluss durch die einzelnen Heizkreise so eingestellt, dass die Rücklauftemperaturen in etwa gleich sind. Die Spreizung zwischen Vor- und Rücklauf liegt in etwa bei 2-3 °C.
Ich experimentiere gerade mit den Zeitprogrammen, sodass Warmwasser nur einmal am Nachmittag auf 52 °C erhitzt wird, was auch gerade so reicht, um an nächsten Tag noch vor der Warmwasser-Bereitung zu duschen. Das Wasser im Speicher hat dann noch ca. 40 °C.
Ich werde nun auch nachts von 21 Uhr bis 6 Uhr die Wärmepumpe komplett ausschalten, um das Takten etwas zu reduzieren. Zeitgleich habe ich die Heizkurve um 1 °C angehoben, um die Nachabschaltung zu kompensieren. Mal sehen, ob das reicht und ob dann tagsüber auch längere Laufzeiten erreicht werden. Die höheren Außentemperaturen am Tag sollten sich auch positiv auf die Effizienz auswirken.
Ist es sinnvoller die Wärmepumpe nachts komplett auszuschalten oder über die reduzierte Temperatur zu betreiben? Wenn ja, welcher Wert wäre sinnvoll? Bei einer niedrigeren Vorlauftemperatur würde die Anlage ihre Energie ja auch nicht loswerden, sodass sie wieder taktet. Daher habe ich die komplette Abschaltung gewählt. Oder habe ich da einen Denkfehler?
Wie viele Takte und Betriebsstunden pro Jahr bzw. pro Tag wären annehmbar?
Einen Pauschalwert gibt es diesbezüglich nicht. Modulierende Anlagen laufen im Schnitt 1h oder mehr. Es gibt aber auch Systeme, wo die durchschnittliche Laufzeit geringer ist. Das hängt immer von der Auslegung des Systems ab. Ich persönlich würde dazu raten, die Anlage nicht komplett abzuschalten, sondern eine maximale abgesenkte Raum-Soll-Temperatur um 5K einzustellen.
Viele Grüße
Flo
Danke. Das werde ich so übernehmen. Heute Morgen lief die Anlage von ca. 6 bis 8 Uhr durch. (Nachts war von 21 Uhr bis 6 Uhr abgeschaltet) Die Raumtemperatur war über die Nacht in meinem Kontrollraum von 22 auf 21 °C abgesunken.