Hallo zusammen!
Bei den aktuellen Temperaturen stelle ich vermehrt fest, dass unsere 200-S 201.D13 den laufenden Takt nach einer Abtauung nicht weiterführt obwohl die Abschalthysterese noch nicht erreicht wurde.
z.B. vergangene Nacht:
Neigung: 0.2
Niveau: -1
Außentemperatur: 3.8°C bei ca. 96% rH
VTsoll sollte bei ca. 26.6°C liegen, dementsprechend schaltet sich Verdichter bei 24.6°C ein und müsste bei 30.6°C abschalten (7304 = 2K, 7313 = 4K). Das passt idR soweit auch, wenn keine Abtauung stattfindet.
Findet allerdings eine Abtauung statt, sieht das ganze folgendermaßen aus:
1) 2:43 Uhr: Verdichter schaltet sich bei VL == RL == 24.6°C ein, soweit so gut.
2) 3:41 Uhr: (aktiver) Abtauvorgang (VL ist hier bei 28.9°C) - Verdichter schaltet sich nach der Abtauung aus obwohl der VL von 30.6°C nicht erreicht wurde (AT konstant bei 3.8°C)
3) 5:23 Uhr: Verdichter schaltet sich bei VL == RL == 24.6° wieder ein.
4) 6:05 Uhr: Abtauvorgang (VL ist hier bei 28.5°C) - Verdichter schaltet sich nach der Abtauung wieder aus obwohl VL von 30.6°C nicht erreicht
5) 6:53 Uhr: Verdichter schaltet sich bei VL == RL == 24.6°C wieder ein.
6) 7:29 Uhr: Abtauvorgang (VL ist hier bei 28.7°C) - Verdichter schaltet sich nach der Abtauung wieder aus...
usw.
Ohne Abtauvorgang, z.B. in der vorherigen Nacht (ca. 4.2°C) sieht das ganze so aus:
1) 2:00 Uhr: Verdichter schaltet bei VL == RL == 24.6°C ein
2) 4:55 Uhr: Verdichter schaltet bei VL 30.7°C aus.
Entsprechend der unterschiedlichen Abschalthysterese ergeben sich dann dementsprechend unterschiedliche Raumtemperaturen. Obige Variante mit dem "abgebrochenen" Heiztakt sogrt für nicht ausreichende Raumtemperaturen wohingegen der Takt mit korrekter Abschalthysterese für die Raumtemperaturen passt. Stellen wir allerdings die Heizkennlinie um, damit es bei dem "abgebrochenen" Takt mit der Raumtemperatur passt, wird es bei dem korrekten Heiztakt merklich zu warm.
Edit: Der Heiztakt wird nicht immer nach der Abtauung abgebrochen, ab und zu wird auch einfach weitergeheizt nachdem der Abtauvorgang beendet wurde.
Da ich ziemlich ratlos bin, hoffe ich auf eure Hilfe!
Danke & Grüße,
Nico
Hallo Flo,
Danke für die Rückmeldung!
Also im Logbuch steht tatsächlich "Ausschalthysterese erreicht" direkt nach der zweiten Meldung "Kältekreisumkehr". Allerdings macht das für mich keinen Sinn, da die Ausschalthysterese bei den aktuellen Temperaturen zwischen 30 und 30.5°C liegen sollte (VLsoll = ca. 26.5°C + 4K).
Falls hilfreich, kann ich gerne auch aufgezeichnete Daten der VL und RL Temperatur zur Verfügung stellen.
Gruß,
Nico
Edit: Habe mal die VL Temperaturen über letzte Nacht eingestellt. Außentemperatur war relativ konstant bei 2-3°C. Übrigens: einzelne "nicht erreichte" Abschalthysteresen wirken sich natürlich kaum auf die Raumtemperatur aus. Wenn sich das ganze allerdings häuft (also wirklich mal 24h so bleibt) ist die Raumtemperaturabsenkung schon im merkbaren Bereich. Die bis zur Abtauung (und Abschaltung) erreichte VL Temperatur fällt dementsprechend auch kontinulierlich, je öfter nach der Abtauung nicht weiter geheizt wird (macht ja auch Sinn...).
Hier noch die Daten von dieser Nacht. Hier sieht man ebenfalls sehr gut, wie nach dem Abtauvorgang immer wieder gewartet wird, bis die Anschalthysterese (VLsoll - 2K) erreicht wird, anstatt weiter zu heizen bis zum Erreichen der Abschalthysterese. Bleibt es tagsüber unter 6°C AT, schaukelt sich das ganze hoch, sodass die erreichte VL Temperatur irgendwann mehrere Grad von der eigentlichen Abschalthysterese entfernt bleibt und das Haus langsam kälter wird. Ich kann dem lediglich mit einer Anhebung des Niveaus entgegenwirken, da dann der Einschaltschwellwert angehoben wird. Das funktioniert zwar, ist aber nicht sehr komfortabel, da dann, sobald wir AT über 6°C bekommen (bzw wenn weniger abgetaut wird), viel zu warm wird (also muss ich das Niveau wieder senken). Unabhängig davon, hört die Wärmepumpe ja auch nicht immer auf zu heizen nach dem Abtauvorgang. Manchmal macht sie 15-20 Minuten danach weiter mit dem Heiztakt, ein Muster kann ich da aber noch nicht erkennen.
Was ich nicht verstehe: Wieso meldete die Anlage bei relativ gleichbleibenden Außentemperaturen dass die Abschalthysterese einmal bei 30.5°C erreicht wurde und einmal bei 29.1°C? Das macht für mich wenig Sinn.
Aktuell läuft die Anlage immer ca. 45-60 Minuten, taut dann ab, macht ca. 1h Pause und läuft wieder für 45-60 Minuten. Durch Absenken von 7313 "verschlimmere" ich das Verhalten ja lediglich. Wenn ich 7313 anhebe, mag das funktionieren solange oft abgetaut wird. Sobald Abtauvorgänge aber seltener werden, wird es viel zu warm (da zu hohe Abschalthysterese).
Ich denke nicht das 7304 und 7313 das Problem sind. Die Werte passen soweit eigentlich ganz gut. Das nicht zur Außentemperatur passende Abschalten der Anlage (das ja meist nur nach Abtauvorgängen nicht stimmt) bringt hier alles durcheinander.
Heute morgen hatte ich wieder zwei Takte (AT = 0°C):
Erster Takt: VL = RL = 25.1°C -> Verdichter an -> nach 72 Min Abtauvorgang bei VL = 29°C -> danach Verdichter für 69 Min aus
Zweiter (darauffolgender Takt): VL = RL = 25.1°C -> Verdichter an -> nach 76 Min Abtauvorgang bei VL = 29.1°C -> danach ca. 25 Min Pause -> Takt wird fortgesetzt bei VL = RL = 26.2°C und nach weiteren 71 Min mit VL = 30.9°C beendet.
D.h. bei gleich bleibender AT ist die Abschalthysterese einmal bei 29°C und einmal bei 30.9°C erreicht.
Dabei macht 30.9°C Sinn (VLsoll bei ca. 0° AT = 27°C + 4K = ca. 31°C), 29°C hingegen nicht.
Das würde funktionieren, allerdings hab ich die deaktiviert 😁
Sonst fängt die (vom HB völlig überdimensionierte, wir haben eine Heizlast von 6kW bei -15°C) D13 massiv an zu takten, sobald 2-3 Heizkreise zu sind.
Ist das mit der sehr unterschiedlichen Abschalthystere nach dem Abtauvorgang denn "normal" / gewollt? Kann ich die WP irgendwie dazu zwingen, nach jedem Abtauvorgang den Heiztakt weiter fortzuführen?
Eben, dh mit 7313 und 7304 (bzw mit der Heizkennlinie) bekomm ich das Problem nicht beseitigt.
Also einfach umdrehen bringt nichts, bzw. ändert überhaupt nichts am Verhalten (weder im negativen noch im positiven Sinn).
7304 = 5K und 7313 = 1K bringt Verbesserung. Allerdings moduliert die WP dann nicht mehr so stark und die takte werden wesentlich kürzer. Liegt wohl am größeren Delta zw. VLSoll und tatsächlichem VL beim Anspringen des Verdichters?
Was mir bei dem Ausprobieren aufgefallen ist:
Die angezeigten VLSoll Temperaturen in der Heizkurvengrafik am Bedienelement weichen exakt um 1K von den Werten in der Smartphone App ab.
Bei 0.2 Steigung und -1 Niveau zeigt z.B. das Bedienelement die VLSoll Temperaturen von: 24°C, 25°C, 27°C, 28°C und 29°C.
Die Smartphone App zeigt: 25°C, 26°C, 28°C, 29°C, 30°C
Soweit ich das am WP Verhalten beurteilen kann, stimmen die Werte der Smartphone App. Das Bedienelement an der WP zeigt falsche Werte an. Ist das bekannt?
Alles klar, danke. Das ganze ist gut reproduzierbar. Änderung der Neigung / Niveau in App und / oder Bedieneinheit führt konsequent zu 1K Unterschied.
Habe auch nochmals die Werte mit der tatsächlichen Einschalthysterese überprüft, bin mir ziemlich sicher dass die Werte aus der App stimmen, die Werte aus der Bedieneinheit falsch sind.
Hallo Flo,
ich habe exakt dasselbe Problem wie von nico57 beschrieben. Meines Erachtens hängt das Verhalten mit den Regelmechanismen der Wärmpumpe zusammen. Dabei sind zwei Szenarien denkbar:
1. Nach Beendigung des Abtauvorgangs kommt es zu einer "Neubewertung" des Vorlaufs. Da die Vorlauftemperatur noch über der Einschalthysterese liegt, wird kein weiterer Heiztakt eingeleitet. Und das obwohl vor dem Start des Abtauvorgangs die Ausschaltschwelle noch nicht erreicht war (siehe Beschreibung von nico57).
-> Hier wäre es sinnvoll, wenn der begonnene Heiztakt nach dem Abtauen einfach fortgesetzt würde.
2. Da im Logbuch steht, dass die Ausschalthysterse erreicht wurde und es dadurch zur Abschaltung gekommen ist, muss es kurzfristig nach dem Abtauen zu einem Anstieg der Vorlauftemperatur bis zur Ausschaltschwelle gekommen sein. Dies ist ärgerlich, da die Vorlauftemperatur vor Beginn des Abtauvorgangs diese Schwelle noch nicht erreicht hatte.
Kannst du bzgl. des Regelverhaltens der Vitocal Antworten auf die aus meiner Sicht beiden möglichen Szenarien geben? Eine vernünftige Regelung der Raumtemperatur ohne ERR über den Durchfluss ist aufgrund dieses Verhaltens leider nicht möglich.
Viele Grüße
Marcus
Noch eine kleine Ergänzung:
Was für das Szenario 1 spricht ist folgendes Verhalten. Wenn der Heiztakt durch eine WW-Bereitung unterbrochen wird, ist es ebenfalls so, dass der Heiztakt nach der WW-Bereitung nicht fortgesetzt wird. Vermutlich da die VL-Temperatur in diesem Moment wieder über der Einschaltschwelle liegt.
-> Daher wäre es sinnvoll, die Regelung der Wärmepumpe so anzupassen, dass unterbrochene Heiztakte ohne Berücksichtigung der Einschalthysterese fortgesetzt werden. Hier sollte lediglich die Ausschalthysterese regelungsrelevant sein. Dies würde allerdings eine Aktualisierung der Firmware voraussetzen.
@Flo_Schneider Das Problem mit den unterschiedlichen Heizkennlinien besteht nach wie vor. Die Heizkennline in der ViCare App ist richtig, die in der Anlage hinterlegte Heizkennlinie dagegen falsch. Kann man deutlich an den hinterlegten Solltemperaturen im Betrieb erkennen. Wie bei so vielen Themen ist es für mich nicht nachvollziehbar, wieso diese nicht weiterverfolgt bzw. gelöst werden.
Gleiches mit dem völlig kaputten Regelmechanismus. Probleme werden hier konsequent ignoriert. Leider nicht nachvollziehbar.
Ja, man könnte so viele Probleme, die hier im Forum diskutiert werden, über eine Aktualisierung der Software bzw. über eine Anpassung der Regelungsstrategie in den Griff bekommen. Ohne dabei die Anlage zu überlasten oder sicherheitsrelevante Parameter zu übergehen. Die vielfach genannten Probleme sind meines Erachtens der vermeidbare Hauptgrund für den schlechten Ruf der Viessmann Wärmepumpen. Als leidgeplagter Kunde rate ich daher mittlerweile jedem von einer Viessmann Wärmepumpe ab. Durch das konsequente "Aussitzen" der Probleme verkauft ihr euch leider unter Wert.