Hallo
Ich habe eine Vitocal 200-S (201.D08).
Die Wärmepumpe beheizt einen 1000l Pufferspeicher für die Heizung und zur Trinkwassererwärmung (Hygienespeicher).
Ich habe das Problem, dass der Kältekreis die Fehlermeldung 5D ausgibt und den Verdichter ausschaltet.
Hier noch ein Link zu einem kurzen Video, der den Kältekreis zum Zeitpunkt des Fehlers zeigt.
https://www.youtube.com/watch?v=S3u4WqBfwpI
Passiert das 9 mal hintereinander geht die Wärmepumpe auf Störung A9.
Wenn man einen Reset der Wärmepumpe durchführt, startet der Verdichter zwar erneut, aber schaltet kurz darauf mit dem Meldungscode 48 wieder aus:
Ich nehme an, dass kommt daher weil zum Zeitpunkt des Fehlers 5D der Verdampfer komplett einfriert.
Soweit ich beobachten konnte, tritt das Problem nur bei Aussentemperaturen von unter 0 °C auf. Bei Plusgraden ist das Problem bisher nicht vorgekommen.
Der Durchlauferhitzer ist Freigegeben für die Warmwasserbereitung.
WW-Temperatur Soll ist bei 50 °C (5K Hysterese).
Der Viessmann Kundenservice hat ein Softwareupdate der Aussen- und Inneneinheit aufgespielt, was leider nichts gebracht hat. Jetzt soll das EEV gewechselt werden.
Ich wollte mal fragen was eure Meinung dazu ist. Der Austausch des EEV ist ja nicht gerade günstig.
Vielen Dank für eure Antworten.
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Danke für die abschließende Rückmeldung.
Mit großer Wahrscheinlichkeit war dann wirklich das nicht sauber regelnde EEV der Übeltäter.
Die fehlende Kältemittelmenge ( 8% der Füllmenge ) eher nicht. Nachfüllmenge bei über 12 m Leitungslänge ist mit 60 g/m angegeben. Entspräche nur etwa 3 m.
Interessant ist, finde ich, dass es zu einer teilweisen Vereisung gekommen ist.
Beim EEV habe ich dazugelernt, dass der Anzeigewert im Kältekreisschaubild mit Vorsicht zu interpretieren ist.
Es handelt sich um den Stellwert. Wenn das Ventil klemmt, kann es passieren, dass die Schritte vom Schrittmotor nicht umgesetzt werden. Dann stimmt Soll und Ist nicht mehr überein.
Jetzt hoffen wir, dass die WP wieder für lange Zeit zur Zufriedenheit läuft.
Kältekreis-Video und Fehlermeldungen belegen meiner Meinung nach eine fehlende Leistungsübertragung im Verdampfer.
5D: Überhitzung Heißgas zu gering
48: Überhitzung Sauggas zu gering
Die Sauggastemperatur am Ausgang Verdampfer ist höher als am Eingang Verdichter, was eine Nachverdampfung hinter dem Verdampfer belegt. Eine zu geringe Heißgas-Überhitzung entsteht, wenn flüssiges Kältemittel dem Verdichter zugeführt wird.
Das EEV ist weit geschlossen und regelt weiter zu. Eine Fehlfunktion kann ich hier nicht erkennen.
Kann es sein, dass der Verdampfer nur im unteren Bereich vereist ist, bzw nach einer Abtauung vereist bleibt?
Erst einmal vielen Dank für die schnelle Antwort.
Ein sehr guter Einfall, habe mir heute den Verdampfer mal genau angeschaut, er sieht aber sehr sauber aus. Hatte den Verdacht er sei vielleicht verdreckt.
Der Verdampfer vereist im Betrieb nur zum Teil.
Habe gerade beobachtet wie kurz vor dem Abtauen, nur das obere drittel vereist war
Der Verdampfer taut komplett ab, es bleibt kein Eis zurück.
Kann es nicht trotzdem am EEV liegen, wenn das Kühlmittel im Verdampfer nicht komplett verdampft?
Vielleicht regelt das EEV nicht weit genug zu?
Heute ist mir aufgefallen, dass wenn der Verdichter nicht läuft, die Heissgastemperatur (nach Verdichter) nicht angezeigt wird.
Sobald der Verdichter läuft wird sie aber wieder angezeigt.
Ist das normal? Ich meine es bisher nicht beobachtet zu haben.
Meine Meinung zu dem teilweise bereiften Verdampfer
Ich denke es besteht ein Problem bei der gleichmäßigen Verteilung des Kältemittels auf die Rohrabschnitte.
Nach dem EEV wird das Kältemittelgemisch ( Gas + Flüssigkeit ) über einen Verteiler / Verteilerrohre auf mehrere Rohrabschnitte verteilt. Das sollte idealerweise ganz gleichmäßig erfolgen. Bei Deinem Verdampfer erhält der mittlere Bereich aus welchen Gründen auch immer mehr Kältemittel.
Am kritischen ist so eine ungleiche Verteilung bei einer Verdampfungstemperatur bei der die ersten Eiskristalle aus der Luft ausgefroren werden. Dann kommt es zu der partiellen Vereisung. Das ganze verstärkt sich dann mit der Zeit durch den reduzierten Luftquerschnitt zwischen den Lamellen in diesem Bereich. Dann stürzt der Kältekreis wie in Deinem Fall ab. Die Überhitzung des Kältemittels lässt sich nicht mehr zufriedenstellend regeln.
Eine absolut gleichmäßige Beaufschlagung wird infolge von Bauteiltoleranzen und Strömungs-Umlenkungen nicht möglich sein. In Deinem Fall scheint das zulässige Maß aber überschritten zu sein.
Vermutlich wird das Problem in kürze bei steigender Außentemperatur nicht mehr auftreten.
Ich würde das aber auf jeden Fall als Mangel mit der Bitte zur Behebung weiterleiten.
Mein Verdampfer kurz vor dem Abtauen
Keine Heißgastemperaturanzeige nach Verdichter im Stillstand
Hierzu würde ich mir keine Gedanken machen, solange der Wert im laufenden Betrieb angezeigt wird.
Wenn das Problem die gleichmässige Verteilung des Kältemittels im Verdampfer ist, existiert es ja wahrscheinlich seitdem die WP vor ca. 5 Jahren eingebaut wurde. Wir wohnen erst seit 8 Monaten in dem Haus.
Aus den Wartungsunterlagen ist nur ersichtlich, dass der Kundenservices wegen diesem Fehler Anfang 2022 das erste mal vor Ort war.
Gerade eben habe ich hier im Forum gelesen, dass das EEV eine Lieferzeit von 6 Monaten hat. Davon hat der Viessmann Kundendienst nichts erwähnt.
Könnte die Ursache des Problems auch ein Kältemittelmangel sein?
Ich werde die neuen Beobachtungen dem Viessmann Kundenservice mitteilen habe aber wenig Hoffnung, dass sich wirklich jemand die Mühe macht, um dem Problem auf den Grund zu gehen.
Ich bin schon froh wenn der Kundenservice es überhaupt auf die Reihe bekommt meine Personalien korrekt aufzunehmen.
Es ist einfach nur enttäuschend was ich bisher dort erlebt habe.
Hier ein kurzes Update und die Lösung des Problems:
Der Techniker hat das EEV ausgetauscht.
Die Kältemittelmenge war laut Techniker ok (Ist=2,2kg / Soll=2,39kg).
Nachdem das EEV gewechselt und die Anlage neu befüllt wurde, läuft die Wärmepumpe wieder fehlerfrei.
Auch der Verdampfer vereist wieder viel gleichmässiger.
Ob es nun am EEV lag oder an den fehlenden 190g Kältemittel kann ich nicht sagen.
Danke für die abschließende Rückmeldung.
Mit großer Wahrscheinlichkeit war dann wirklich das nicht sauber regelnde EEV der Übeltäter.
Die fehlende Kältemittelmenge ( 8% der Füllmenge ) eher nicht. Nachfüllmenge bei über 12 m Leitungslänge ist mit 60 g/m angegeben. Entspräche nur etwa 3 m.
Interessant ist, finde ich, dass es zu einer teilweisen Vereisung gekommen ist.
Beim EEV habe ich dazugelernt, dass der Anzeigewert im Kältekreisschaubild mit Vorsicht zu interpretieren ist.
Es handelt sich um den Stellwert. Wenn das Ventil klemmt, kann es passieren, dass die Schritte vom Schrittmotor nicht umgesetzt werden. Dann stimmt Soll und Ist nicht mehr überein.
Jetzt hoffen wir, dass die WP wieder für lange Zeit zur Zufriedenheit läuft.
Stimme dir voll und ganz zu.
Der Stellmotor vom EEV hat keine mechanische Verbindung zum Ventil. Das Ventil wiederum hat keinen Feedback zur Steuerung.
Die Steuerung fährt den Stellmotor auf die geforderte Position und geht davon aus, dass das Ventil dasselbe macht.
Vielen Dank für deine schnellen Antworten KaSi21.
Deine Tipps und Gedanken zu dem Problem waren sehr hilfreich.
Auch von den anderen Beiträgen hier im Forum konnte ich extrem viel lernen.
Es ist wirklich super, dass es dieses Forum gibt und so viele engagierte Privatleute bereit sind bei den Problemen zu helfen.
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