Hallo liebe Viessmann Community,
ich lasse in der Übergangszeit meine Vitocal 200-S D08 (Inbetriebnahme 2018) nur tagsüber laufen (08:20 bis 18:20), wenn PV-Ertrag vom Dach kommt.
Ich hatte gehofft, dass die JAZ in die Höhe geht, da ja tagsüber mehr Energie in der wärmeren Luft steckt.
Tatsächlich kann ich keine große Verbesserung erkennen.
Die WP ist im Frühling tagsüber meist auf 27% gelaufen (außer beim Start 54% und bei WW-Bereitung und aktuell nicht mehr jeden Tag, wenn es eben schon wärmer ist).
Früher ist die WP in der Übergangszeit standardmäßig in der Nacht, wenn es kalt ist, gelaufen, bei vermutlich teils höherer Verdichterleistung.
Kann es also sein, dass die WP bei 27% Verdichterleistung spürbar weniger effizient ist, als z.B. bei 35 oder 40 % ?
Bei welcher Verdichterleistung ist die D08 am effizientesten ? Gibt es da ein Diagramm von Viessmann ?
Auch beobachte ich, dass der COP-Wert bei nahezu gleicher Außentemperatur, gleicher Verdichterleistung, gleicher Ventilatordrehzahl und ähnlicher Öffnungsweite Expansionsventil unterschiedlich ist.
Woran kann das liegen ?
Gibt es da vielleicht noch andere Parameter wie z.B. Luftfeuchtigkeit, an die ich noch nicht gedacht habe?
Kann man die minimale Verdichterleistung verändern (erhöhen), falls ja, wie und welcher vierstellige Code ?
Ich würde meinen, dass die Verdichterleistung keinen Einfluss auf die Effizienz hat. Wohl aber auf den Stromverbrauch. Je höher die Verdichterleistung, desto mehr Energie wird gebraucht.
Wenn die Wärmepumpe schon bei 27% die nötige Temperatur erreicht, kannst doch zufrieden sein. Es hätte mich auch gewundert, wenn es anders wäre, weil ja eben die Umgebungstemperaturen gestiegen sind.
Das Medium muss also nicht mehr so hoch verdichtet werden.
Ganz so einfach ist es leider nicht, sonst wäre ja die Mindest-Verdichterleistung bei 1%.
Diesen Winter ist meine JAZ Heizen von 4,43 zwischenzeitlich auf 4,08 runtergegangen. Aktuell liegt sie bei 4,20.
Möglicherweise liegt ein Teil daran, dass dieser Winter weniger mild war, als der Winter davor.
Aber wenn ich Mal im Detail schaue, wie der COP bei 27% und wie er bei 32% ist, dann liegt er bei z.B. 32% entweder gleich oder etwas höher (0,1 bis 0,2). Allerdings habe ich bei gleichen Bedingungen auch schon Unterschiede von 0,3 beim COP beobachten können, was ich auch nicht verstehe.
Bei anderen Wärmepumpen heisst es, 40% Verdichterleistung wäre am effektivsten.
Wie ist das bei meiner ?
Nach der Umstellung von nachts (bei kalten Temperaturen) auf überwiegend tags zu heizen, hätte ich erwartet, dass die JAZ von 4,43 auf 4,6 oder 4,7 oder noch höher steigt.
Jetzt ist aber das Gegenteil passiert und das wundert mich schon sehr.
Hallo,
gib in eine Suchmaschine "Viessmann Planungshandbuch Wärmepumpen" ein.
siehe -->Abb. A.3.1–3
dort wird die Frequenz in Hz angeben.
in der Kältekreisübersicht zeigt deine WP die Drehzahl % an.
in der Anlagenübersicht in Hz.
VG
Soweit ich das verstehe, braucht der Verdichter eine Mindestleistung, damit die interne Schmierung gewährleistet ist. Bei uns ist das auch bei 28% (AWO 201 Monoblock).
Wenn Du Effizienz schreibst, dann ist das ja das Verhältnis von elektrischer Energie zu thermischer. Verinfacht gesprochen: Wenn es wärmer wird, dann steigt die thermische Leistung bei gleicher Stromaufnahme (Verdichterleistung) und damit steigt der COP. Allerdings ist das Verhältnis Stromaufnahme zu Verdichterleistung so, daß bei kleinen Verdichterleistungen eine relativ höhere elektrische Leistung benötigt wird. Also wenn ich bei 80% vielleicht 2kW brauche, dann brauche ich bei 20% (also einem Viertel davon) nicht nur 500W, sondern eher 800W. Es ist nicht nur der Verdichter, es gibt da auch konstante Verbraucher. Damit sinkt der COP bei geringer Verdichterleistung wieder. Das kompensiert den Vorteil höherer Außentempaerturen wieder.
Bei uns läßt sich das gut sehen, wenn wir auf WW schauen. Dort läuft der Kompressor immer mit hoher Leistung (>70%), sobald es wärmer wird, steigt der COP sichtbar. Beim Heizem (mit dem Runtermodulieren) ist das weniger sichtbar.
Danke für die Hinweis auf das allg. Planungshandbuch, das hatte ich noch nicht.
Hier ist exemplarisch für irgendeine Inverter-WP folgendes Diagramm dargestellt:
Genau so ein Diagramm bräuchte ich von Viessmann für meine Vitocal 200-S D08.
Nach obigem Diagramm wäre die optimale Mindest-Verdichterleitstung 30%.
Ob das bei meiner WP auch so ist oder bei 27% oder bei 35 %, weiss ich nicht.
(nach obigem Diagramm hätte ich bei 27% etwa 6% Effizienzverlust gegenüber 30% Verdichterleistung)
Ich verstehe auch nicht, warum Aussentemperatur und Öffnungsweite Expansionsventil nicht in das Diagramm eingehen.
Hier das Leistungsdiagramm für meine D08 aus dem Planungshandbuch:
Der bei 35° VL-Temp. angezeigte COP-Wert entspricht etwa dem COP-Wert, wie er bei mir angezeigt wird, obwohl meine VL-Temp. in der Übergangszeit immer unter 25° ist.
D.h. ich könnte die Mindest-Verdichterleistung theoretisch erhöhen ohne Effizienzverlust, wenn ich wüsste, wo man das einstellt. Die Wärmepumpe würde kürzer laufen. Zu einem takten innerhalb eines Tages würde es dennoch nicht kommen, da wir am Tag nicht so starke Wärmeverluste haben (gut gedämmtes Haus).
Danke für die verständliche Erklärung. Beim uns ist es schon so, dass bei warmen Aussentemperaturen der COP sowohl für WW, als auch für Heizen steigt (z.B. heute bei 20° wurde mir COP 7,8 angezeigt bei 27% Verdichterleistung - ist natürlich immer noch ein von der WP berechneter Wert)
Wie hat sich denn bei euch in diesem Winter gegenüber dem letzten Winter die JAZ Heizen verändert ?
Hallo @besimo
wir haben keinen Vergleich zum Winter 21/22, die WP wurde erst im März 2022 in Betrieb genommen. Ich hatte aber gesehen, das die JAZ für WW gegen Ende des Sommers drastisch gesunken ist. Drastischer als die es Heizens von Beginn der Heizperiode bis Ende des Winters. Ich kann den COP leider nicht ablesen, mit den neuen Informationen der App könnte ich den nur wochenweise manuell nachberechnen.
Wir hatten jedenfalls nach der Inbetriebnahme eine Mindestverdichterleistung von 40%, damit hat die Pumpe in der Übergangszeit stark getaktet. der Techniker hat das dann auf 28% zurückgenommen, damit haben wir das Takten in den Griff bekommen.
Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist, das bei Dir hochzusetzen. Die Pumpe weiß dann gar nicht wohin mit der Wärme und wird schnell die obere Abschaltschwelle reißen, Das wird nicht zu längeren Laufzeiten führen. Auch ist der Anlaufstom des Verdichters höher als wenn er äuft. wenn er öfters startet, dann machst Du Dir die Energiebilanz wieder kaputt. Ich denke, von der Effizienz her sind 30% noch ok, einer der Gurus hier hatte mal geschrieben, man sollte nicht unter 20% kommen.
Grüße
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