Guten Abend,
den ganzen Winter ärgere ich mich bereits mit der kleinen Vitocal 200-A herum - sie fährt einfach die meiste Zeit 2-4 K oberhalb der eingestellten (und auch als Vorlauftemperatur-Soll angezeigten) Vorgabe. Dabei sind die Heizkreise für die meisten Räume offen - Ergebnis: die meisten Räume liegen bei 23-25°C - auch nach 3-5Tagen ohne Sonneneinstrahlung aufgrund von dauer-bedecktem Himmel.
Dazu läuft der Verdichter dabei bei 31-32%, Expansionsventil bei 1-2%. Ein weiteres Runterregeln findet nicht statt. Jetzt wurde vor einer Woche Regler und SW gewechselt - Ergebnis: die Anlage läuft keinen Deut besser wie vorher.
Den ersten Winter lief sie im Heizbetrieb wesentlich besser, dafür stieg sie bei der Warmwasserbereitung regelmäßig aus und erzeugte bis Mai Warmwasser nur vollelektrisch. Dann wurde Verdichter und 4-Wege-Ventil getauscht...
Daher: welche Mindestvorlauftemperatur braucht die Vitocal 200-A (5kW-Variante) bei Außentemperatur (gedämpft) von 0°C - und welche Steigung ist mindestens erforderlich? Macht es wirklich Sinn, höhere Vorlauftemperaturen wie für den Heizbedarf nötig zu fahren und dann alle Räume über Einzelraumregler wieder auf Komforttemperaturen herunter zu regeln (Ergebnis: Dauer-Takten der Anlage)? Und: Mit welcher Verdichterleistung kann die Anlage minimal fahren?
Mit freundlichen Grüßen
Ingo Zoller
Der Heizbedarf lag im letzten Winter nicht wirklich höher -die Anlage hatte im ersten Winter noch keinen Pufferspeicher, der kam erst im zweiten Winter dazu (kleiner 47l-Speicher in Reihe). Die Aufzeichnungen zeigen keine große Änderung bei Stromverbrauch in Abhängigkeit von Tagesdurchschnittstemperatur.
Also: Anlage geht auf ihre Heizkreise, im Rücklauf ist der Puffer integriert, der Bypass geht direkt von Vorlauf auf den Puffer. Schema war so vorgegeben von Fa. Viessmann (erst tatsächlich ohne Puffer, dann nach Problemen bei der Heißwasserbereitung kam der Puffer aufgrund Empfehlung von Viessmann dazu)... Anzahl der Heizkreise: 8 (OG - davon 1 x Bad) + 7 (EG - davon 1x Bad, 1x Flur, Rest Küche/Wohnen) + 3 (Keller). Bäder, EG-Flur, Wohnen + 2 weitere Kreise im OG sollten eigentlich immer offen sein, wenn die Anlage sich an die Vorlauftemperaturen halten würde - bei dauerhaft 2-3K oberhalb von Soll-Vorlauftemperatur dagegen geht das nicht mehr, dann wird es zu warm.
Dann nochmal sequentielle Geschichte:
1 Winter: keine Auffälligkeiten - Anlage gerade in Betrieb.
2. Winter: Gleich zu Beginn Ausfall der Anlage A9. Danach dann in der History festgestellt: Meldungen 07 und D3. Zum Ende des Winters erste Probleme bei Warmwasserbereitung - Ausfall mit 'Sekundärkreislauf Temperatur überschritten'. Begründung laut Kundendienst: "Die Anlage braucht einen Reihenpufferspeicher, sonst gibt es Probleme bei der Laufzeit. Wird mittlerweile grundsätzlich empfohlen.". - also wurde der Reihenpufferspeicher durch den Heizungsbauer eingefügt (der war im von Viessmann empfohlene Schema anfangs nicht enthalten. Trotzdem weiter Probleme bei Warmwasserbereitung, sowie Meldungen 07 und D3 (und zahlreiche Meldungen im Kältekreislauf). Nächster Anlauf: Verdichter gewechselt wg. Öl im Kältekreislauf - und 4-Wege-Ventil mit gewechselt. Danach lief dann Warmwasserbereitung i.O., Heizkreislauf wurde nicht mehr gebraucht, es war bereits Sommer.
3. Winter: von Anfang an (d.h. ab Anfang November) wieder Probleme (07 und D3, sowie zahlreiche Meldungen im Kältekreislauf), dazu bei kühlen Außentemperaturen (-2 .. -5°C) Vorlauftemperaturen im Mittel 2-3K oberhalb des von der Heizkennlinie nach gedämpfter Außentemperatur vorgegebenen Temperatur. Kundendienst beauftragt im November - am 7. Februar dann Wechsel Regler + Steuer-SW. Bis dahin dauerhaftes Fahren bei Verdichterleistungen 32% und mehr (mittlerweile auch bei Außentemperaturen von 5°C und Sonne) - und dann abschalten bei Vorlauftemperatur 5°C oberhalb von Soll. Auch Nachts - läuft ab EVU-Abschaltung dann gemütlich los und läuft gleich 1-2°C oberhalb der Vorgabetemperatur, und hat gegen Mitternacht dann Vorgabe + 5°C erreicht - auch bei Außentemperaturen von -8°C. Wärmeeintrag von außen durch die Fenster: bei Nacht und -8°C Außentemperatur ist wohl zu vernachlässigen. Keine Besserung nach dem Kundendiensteinsatz, dafür auf Nachfragen eine Erklärung vom technischen Dienst, die keinerlei brauchbaren Antworten enthielt, und mit der auch der Heizungsbauer nichts anfangen konnte. Sie ließ nur vermuten, dass die 'Soll-Vorlauftemperatur viel zu niedrig, und daher dann Probleme beim Abtauen und das kann zum Ausfall mit Störung A9 führen'. Auf meine Nachfrage erfolgte bis jetzt keine Antwort. Daher dann hier der Beitrag. Die Umstellungen an der Anlage (Vorlaufkennlinie hoch etc.) erfolgte in Abstimmung mit dem Heizungsbauer - und führte wie erwartet zu nichts. Daher dann gestern abend wieder Vorlaufkennlinie zurück gestellt auf die Kurve, die ursprünglich zu einem angenehmen Hausklima führte (bei 0°C: 25°C Vorlauftemperatur, Steigung 0.3), ERRs an fast allen Kreisen wieder ganz offen (ausgenommen Keller + Schlafräume) Aufgrund der totalen Überhitzung des Hauses blieb die Heizung dann bis Mitternacht noch aus (ist ja auch so zu erwarten). Überraschenderweise tat die Heizung dann heute morgen auch noch das, was sie sollte - regelte bei Verdichterstellung deutlich unter 30%, und Vorlauf-Ist = Vorlauf-Soll.
Meine Vermutung: Falls es sich tatsächlich um ein Abtauproblem aufgrund zu niedriger Vorlauftemperatur handeln sollte, und die Vorlauftemperatur bei 0°C zwingend bei +28°C und mehr liegen muss, ist die Anlage für den Einsatzzweck (normales EFH nach KfW70, kein Passivhaus) überhaupt nicht geeeignet. Das glaube ich aber nicht.
Falls es sich aber um ein Problem handelt, weil der Abtauvorgang nicht innerhalb von 2 Minuten abgeschlossen ist (oder wie auch immer hier die Zeit festgesetzt wurde, nach der wieder auf Heizbetrieb umgestellt wird), dann ist das ein echter Fehler in den Regelungseinstellungen / in der Sensierung, wann der Abtauprozess abgeschlossen ist.
Wie lange darf der Abtauprozess dauern? Wie wird bestimmt, wann er abgeschlossen ist bzw. nach welchem Parameter wird wieder auf Heizbetrieb umgeschaltet? Welche Vorlauftemperatur ist bei 0°C mindestens erforderlich - welche Steigung ist hierbei mindestens erforderlich?
Aktuell: 5°C gedämpfte Außentemperatur, Soll-Vorlauftemperatur knapp 25°C, Ist-Rücklauftemperatur 25°C, Ist-Vorlauftemperatur 28°C, und die Anlage läuft munter weiter mit 32% Verdichter, 3-4% Expansionsventil, -1.6°C Verdampfertemperatur und 46% Ventilatorstellung. Das seit mindestens 1/2 Stunde. Von Leistung runterregeln Richtung Mindestleistung keine Spur.
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