Liebe alle
ich hätte gerne Euren möglichst fachkundigen Rat, bitte aber differenziert antworten da ich die Standard-Antworten von Viessmann und diversen Seiten (weniger als 3° Absenkung nachts = keine Nachtabsenkung machen etc. etc.) schon kenne 🙂
Wir sind seit kurzem Besitzer einer Vitocal 200-A Luft-Wärmepumpe (Vitocal 200-A AWO-E-AC 201.A10).
Als Heizköper haben wir insgesamt 14 Radiatoren in unserem Haus, also KEINE Fussboden/Flächenheizung. Wir leben in einem Einfamilienhaus mit 2 Stockwerken, welches 1968 erbaut wurde und teilsaniert ist (Ytong Mauern noch immer ohne Fassadendämmung spezieller Art, aber neue 3-fach verglaste Fenster überall, nachträgliche Dämmung von kompletter Kellerdecke und Dachboden, Storen ersetzt mit Lamellenstoren), GEAK Schweiz neu 2x D.
Ich hätte nun gerne Eure möglichst fachkundige Meinung zu folgenden Überlegungen bei denen wir als Laien nun unterschiedliche Meinungen von verschiedenen Heizungs-Fachbetrieben gehört haben:
Aktuell sinkt die Innen-Temperatur bei aktueller Aussen-Temp. nachts von 8-10°C. im Zeitraum von 21-Uhr abends bis 4Uhr morgens komplett ohne Heizung (gemacht durch Einstellung Ziel-Temp. LWP innen auf 10°C, Heizkreispumpe somit aus und LWP-Verdichter aus) bis um 4Uhr morgens um nur ca. 0,5-0,8°C ab.
Unsere Vitocal 200-A ist ja nun eine modulierende Inverter-LWP...
Daher fragen wir uns was besser ist: sollte man ggf. eine sogenannte "Nachabsenkung" ("reduzierter Betrieb" mit tieferer Zieltemperatur) nicht mehr machen, da ja die Temp. im Haus nicht stark sinkt (siehe auch Infos Viessmann dazu), somit relativ wenig Wärmeverlust bei uns? Und eben das ständige Laufen der Heizkreispumpe (geht ja dann nicht mehr aus, wenn es kalt draussen ist) in Kauf nehmen sowohl akustisch an den Radiatoren als auch stromtechnisch (mit einer "normalen" 21° Ziel-Temperatur nachts ja immer Heizkreis-Pumpe an bei 21°C - 4°C = 17°, also <17° aussen-Temp. hiesse somit Heizkreispumpe dauer-an)?
Oder doch eine Nachtabsenkung machen auf Minimum-Einstellung (10° Zieltemp. innen) an der Wärmepumpe (real im Haus ja nur ca. 0.5-1° Verlust, aber dann Heizkreispumpe aus) und Strom sparen durch u.a. die Abschaltung Heizkreispumpe und weniger Lärm an den Radiatoren? Die LWP muss ja als Gegenargument zum "hohe Stromkosten durch morgendliches Wiederanschalten/aufheizen" nur ca. 1° neu aufheizen..? Oder statt 10°C Ziel 2-3° weniger also 18-19° (somit Heizkreispumpe an aber Kernkurve verschoben für LWP?)
Was passiert stromtechnisch beim erneuten Anschalten der LWP morgens ab 4Uhr mit ggf. höherer Vorlauftemp. fürs wieder heizen bei tieferer Aussen-Temp. morgens - > mehr Energieverbrauch als wenn sie einfach durchgängig als Inverterpumpe nachts mit 21°C Ziel läuft auf tiefem/tieferem Niveau?
P.S. als Ergänzung: Heizkurve auf Niveau 0 und Neigung 1.0 vorerst eingestellt... wir erreichen bei den aktuellen 8-10° Aussentemp. damit genau die gedachte Ziel-Temp. Innen von 21°C im Wohnzimmer (eher 0,1-0,3° mehr) so bei voll aufgedrehten Radiatoren...
Es gibt hier diverse Meinungen dazu, ich wäre froh um Argumente und technischen Input... vielleicht hat es hier Profis (oder Moderatoren von Viessmann), die das sachlich und glaubhaft beantworten können?
Vielen Dank, GLG!
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Hallo,
Eine Wärmepumpe so wie zb. eine Gasheizung zu betreiben (ist es zu kalt - WP einschalten, und ist es warm genug - WP wieder ausschalten) ist vom Grundprinzip einer WP Heizung die komplett falsche Herangehensweise.
Optimalerweise ist es so, das eine Wärmepumpe genau jene Wärmeenergie ins Haus liefern soll, die aktuell vom Haus her benötigt wird. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Die Inverterpumpe wird auch bei 21 Grad Sollwertvorgabe im Raum in der Übergangszeit nicht "durchgehend" laufen, sondern erfolgt im Hintergrund einem Regelungsmechanismus, der abhängig von der vorhandenen Hydraulik, bzw. dem individuellen Bedürfnis parametrisiert gehört. Unter anderem zb. geführt durch die Heizkurve. Dieser Mechanismus schaltet die WP selbständig ab, sobald bestimmte einstellbare Temperaturen an bestimmten Stellen im Heizungssystem erreicht sind, und wird wieder starten, wenn bestimmte Temperaturen einen definierbaren Wert unterschreiten.....
Bei Führung über die Heizkurve sollten ohnehin nach Möglichkeit die Radiatoren komplett offen sein,
und die Temperaturen über die Heizkurve angepasst werden, damit die WP optimal arbeitet. Die Radiatorventile sollten nur dort etwas geschlossen werden, wenn zb. in ein bis zwei bestimmten Räumen etwas weniger Temperatur gewünscht wird.
Bezüglich „WP in der Nacht komplett abschalten“, musst Du bei der 200-A jedoch folgendes zusätzlich beachten:
Da bei der 200-A das Energieübertragunhsmedium zwischen Innenteil und Außenteil - Wasser - ist, hast du ab einer Außentemperatur von 0 Grad, logischerweise das Thema mit Frostgefahr.
Damit sich die WP selbständig vor diesem Problem „Schützt“ kannst Du die Temperatur noch soweit absenken, innerhalb der WP Regelung gibt es Mechanismen, die diesen Schutz dann übernehmen, und die kosten auch entsprechende Energie.
Wenn die 200-A von der Heizlast her optimal ausgelegt wurde, sollte es so sein, das die WP ab ca. 3 Grad AT nicht mehr Taktet, sondern 24/7 auf kleinster Stufe durchgehend laufen sollte. Jeder Takt bedeutet Verschleiß des Verdichters.
Ich habe Dir hier ein pdf drangehängt, wo ich alle wichtigen Dinge, die man über eine WP Heizung kennen sollte, zusammengefast habe. Vielleicht ist es Dir von Nutzen =;-)
lg
Guennie
Hallo,
genauso richtig verstanden:
1) Alle Thermostatventile komplett öffnen, und Raumthermostat auf 21 Grad einstellen
2) ist es in den Räumen dann ständig zu warm --> Niveau um 1K nach unten
3) ist es in den Räumen dann ständig zu kalt --> Niveau um 1K nach oben
4) das Ganze so lange anpassen, bis das es bei einer ungefähr gleichen Außentemperatur (zb. bei 8 Grad) dann immer die 21 Grad hat.
5) ist es nun so, das es sobald dann die AT kälter wird auch die Räume kälter als 21 Grad werden, die Neigung um 0,1 nach oben
6) ist es nun so, das es sobald dann die AT kälter wird die Räume wärmer als 21 Grad werden, die Neigung um 0,1 nach unten
Alle Werte sind nur sehr vorsichtig zu ändern, und immer wieder zu Überprüfen, wie die Räume darauf reagieren. Trägheit Berücksichtigen.
Ist die Heizkurve optimal eingestellt, hat es in den Räumen bei komplett offenen Ventilen immer die 21 Grad unabhängig davon, welche Außentemperatur vorhanden ist.
Ausnahme davon: Tagsüber können die Räume der Südseite durch die Sonneneinstrahlung wärmer als die 21 Grad werden......hier gibt es dann eine eigene Möglichkeit in den Parametern dies "abzufangen".
So eine Optimierung der Heizkurve kann schnell mal eine Heizperiode dauern, bis es fertig abgestimmt ist.....
Zum Warmwasser hier habe ich Dir den Link hier reingestellt, wo ich genau dieses Thema im Detail beschreibe.
Kurzfassung:
Wenn Du einen 300L Speicher hast, bei zwei Personenhaushalt, und nur geduscht wird, und ohne Zirkulationspumpe, hast Du zwei Möglichkeiten:
Im Sommer von 42 auf 55 Grad durchladen, dafür ist nur alle 2 Tage eine Beladung notwendig.
Im Winter, wenn die WP ohnehin 24/7 läuft, zb. von 42 auf 45 Grad laden, dafür jeden Tag.
Reicht fürs Duschen locker aus.
Eines muss klar sein: Energietechnisch ist die Zirkulation eine Energieschleuder, kann man machen, muss man aber nicht. Ich habe deswegen ganz bewusst kein Zirkulation in Verwendung, sondern nutze nur eine WW-Leitung.
Legionellenthema hast im Einfamilienhaus ohnehin nicht, da hier der Warmwasseraustausch im Puffer viel zu häufig ist. (zb. bei einer Puffertemperatur von 39 Grad hast den Warmwasserhahn entsprechend weit offen, und dadurch sehr wenig Kaltwasserzumischung).
Du kannst mit der Temp 2 zb. einen höheren Sollwert für die Einmalladung vorgeben.
Beispiele: Normal fährst zum Duschen mit 45 Grad, und sollte ein Vollbad benötig werden, kannst mittels Einmalladung den WW Puffer eine Stunde vor Bedarf einmalig auf Temp 2 (zb. 55 Grad ) laden.
Oder Du hast eine PV, da ist es logisch das zu Mittag die meiste Energie zur Verfügung steht, hier kannst zb. mittels Zeitplan zur Mittagsstunde auf Temp 2 hochladen......usw.
Die Zeitprogramme können durchaus Sinn machen, um wirklich zb. im Sommer automatisch nur jeden zweiten Tag zur Mittagszeit das WW auf 55 Grad hochzuladen. Spart eine menge Energie, und auch Takte an der WP.
lg
Guennie
Hallo,
Eine Wärmepumpe so wie zb. eine Gasheizung zu betreiben (ist es zu kalt - WP einschalten, und ist es warm genug - WP wieder ausschalten) ist vom Grundprinzip einer WP Heizung die komplett falsche Herangehensweise.
Optimalerweise ist es so, das eine Wärmepumpe genau jene Wärmeenergie ins Haus liefern soll, die aktuell vom Haus her benötigt wird. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Die Inverterpumpe wird auch bei 21 Grad Sollwertvorgabe im Raum in der Übergangszeit nicht "durchgehend" laufen, sondern erfolgt im Hintergrund einem Regelungsmechanismus, der abhängig von der vorhandenen Hydraulik, bzw. dem individuellen Bedürfnis parametrisiert gehört. Unter anderem zb. geführt durch die Heizkurve. Dieser Mechanismus schaltet die WP selbständig ab, sobald bestimmte einstellbare Temperaturen an bestimmten Stellen im Heizungssystem erreicht sind, und wird wieder starten, wenn bestimmte Temperaturen einen definierbaren Wert unterschreiten.....
Bei Führung über die Heizkurve sollten ohnehin nach Möglichkeit die Radiatoren komplett offen sein,
und die Temperaturen über die Heizkurve angepasst werden, damit die WP optimal arbeitet. Die Radiatorventile sollten nur dort etwas geschlossen werden, wenn zb. in ein bis zwei bestimmten Räumen etwas weniger Temperatur gewünscht wird.
Bezüglich „WP in der Nacht komplett abschalten“, musst Du bei der 200-A jedoch folgendes zusätzlich beachten:
Da bei der 200-A das Energieübertragunhsmedium zwischen Innenteil und Außenteil - Wasser - ist, hast du ab einer Außentemperatur von 0 Grad, logischerweise das Thema mit Frostgefahr.
Damit sich die WP selbständig vor diesem Problem „Schützt“ kannst Du die Temperatur noch soweit absenken, innerhalb der WP Regelung gibt es Mechanismen, die diesen Schutz dann übernehmen, und die kosten auch entsprechende Energie.
Wenn die 200-A von der Heizlast her optimal ausgelegt wurde, sollte es so sein, das die WP ab ca. 3 Grad AT nicht mehr Taktet, sondern 24/7 auf kleinster Stufe durchgehend laufen sollte. Jeder Takt bedeutet Verschleiß des Verdichters.
Ich habe Dir hier ein pdf drangehängt, wo ich alle wichtigen Dinge, die man über eine WP Heizung kennen sollte, zusammengefast habe. Vielleicht ist es Dir von Nutzen =;-)
lg
Guennie
Zusätzlich kannst Du Dir mal diesen Beitrag von mir lesen:
Hier gehe ich ziemlich genau darauf ein, (inkl. durchgeführter Tests und deren Ergebnisse) wo man bei der WP Heizung Energiesparen kann.
lg
Guennie
Hallo und ein herzliches Dankeschön @Guennie
Werde somit neu 24h durchgehend auf 21° Solltemperatur einstellen und dann nach und nach bei komplett offenen Radiatoren-Ventilen (ausser in den Schlafzimmern) mich mit Niveau einstellen (v.a. falls zu warm mit offenen Radiatoren) und der Neigung (falls zu kalt oder warm bei sinkenden Temp.) langsam herantasten... so richtig verstanden?
Ich hätte aber noch eine nächste "dumme" Frage: da ich (noch) keine Photovoltaik habe, somit Strom nur beziehe vom Stromnetzbetreiber: gibt es Empfehlungen zur Warmwasser-Temperatureinstellung zu den Punkten:
1.) Gradzahl selbst? (50° voreingestellt von Viessmann bei "Normal" und Temp. 2" -> sind ggf. 45° sparsamer da uns das bezüglich Temperatur reichen würde? was regelt denn dann die "Temp. 2" genau? oder warum sollte man 2 Temperaturen einstellen? Für ein Zeitprogramm oder die Zirkulationspumpe? s.u.
2.) Sinn Zeitprogramm selbst? (bisher eingestellt auf "Normal" mit 24h-7d durchgehend... ist/wäre es nicht besser nur mittags das Warmwasser wieder aufzuheizen (nach der EVU-Sperrfrist bei uns von 10.30-12Uhr), wenn dann der Temp.-Unterschied aussen-innen kleiner ist? Wir haben einen Wassererwärmer (Viessmann Vitocell 100-W CVWA, 390L) und einen Heizungsspeicher (Viessmann PSM 500-60, 500L) als Speicher btw.
3.) Einstellungen Zirkulationspumpe? (nur Sa. 0-6Uhr durch Viessmann-Techniker eingestellt - als "Leg-Schaltung" ?)
Danke vielmals für Eure Hilfe...
Hallo,
genauso richtig verstanden:
1) Alle Thermostatventile komplett öffnen, und Raumthermostat auf 21 Grad einstellen
2) ist es in den Räumen dann ständig zu warm --> Niveau um 1K nach unten
3) ist es in den Räumen dann ständig zu kalt --> Niveau um 1K nach oben
4) das Ganze so lange anpassen, bis das es bei einer ungefähr gleichen Außentemperatur (zb. bei 8 Grad) dann immer die 21 Grad hat.
5) ist es nun so, das es sobald dann die AT kälter wird auch die Räume kälter als 21 Grad werden, die Neigung um 0,1 nach oben
6) ist es nun so, das es sobald dann die AT kälter wird die Räume wärmer als 21 Grad werden, die Neigung um 0,1 nach unten
Alle Werte sind nur sehr vorsichtig zu ändern, und immer wieder zu Überprüfen, wie die Räume darauf reagieren. Trägheit Berücksichtigen.
Ist die Heizkurve optimal eingestellt, hat es in den Räumen bei komplett offenen Ventilen immer die 21 Grad unabhängig davon, welche Außentemperatur vorhanden ist.
Ausnahme davon: Tagsüber können die Räume der Südseite durch die Sonneneinstrahlung wärmer als die 21 Grad werden......hier gibt es dann eine eigene Möglichkeit in den Parametern dies "abzufangen".
So eine Optimierung der Heizkurve kann schnell mal eine Heizperiode dauern, bis es fertig abgestimmt ist.....
Zum Warmwasser hier habe ich Dir den Link hier reingestellt, wo ich genau dieses Thema im Detail beschreibe.
Kurzfassung:
Wenn Du einen 300L Speicher hast, bei zwei Personenhaushalt, und nur geduscht wird, und ohne Zirkulationspumpe, hast Du zwei Möglichkeiten:
Im Sommer von 42 auf 55 Grad durchladen, dafür ist nur alle 2 Tage eine Beladung notwendig.
Im Winter, wenn die WP ohnehin 24/7 läuft, zb. von 42 auf 45 Grad laden, dafür jeden Tag.
Reicht fürs Duschen locker aus.
Eines muss klar sein: Energietechnisch ist die Zirkulation eine Energieschleuder, kann man machen, muss man aber nicht. Ich habe deswegen ganz bewusst kein Zirkulation in Verwendung, sondern nutze nur eine WW-Leitung.
Legionellenthema hast im Einfamilienhaus ohnehin nicht, da hier der Warmwasseraustausch im Puffer viel zu häufig ist. (zb. bei einer Puffertemperatur von 39 Grad hast den Warmwasserhahn entsprechend weit offen, und dadurch sehr wenig Kaltwasserzumischung).
Du kannst mit der Temp 2 zb. einen höheren Sollwert für die Einmalladung vorgeben.
Beispiele: Normal fährst zum Duschen mit 45 Grad, und sollte ein Vollbad benötig werden, kannst mittels Einmalladung den WW Puffer eine Stunde vor Bedarf einmalig auf Temp 2 (zb. 55 Grad ) laden.
Oder Du hast eine PV, da ist es logisch das zu Mittag die meiste Energie zur Verfügung steht, hier kannst zb. mittels Zeitplan zur Mittagsstunde auf Temp 2 hochladen......usw.
Die Zeitprogramme können durchaus Sinn machen, um wirklich zb. im Sommer automatisch nur jeden zweiten Tag zur Mittagszeit das WW auf 55 Grad hochzuladen. Spart eine menge Energie, und auch Takte an der WP.
lg
Guennie
Vielen herzlichen Dank für all Deine Tips... ! 🙏
Hi Guennie
noch mit einigen Erfahrungen ein paar Nachfragen, Merci für Deine erneute Hilfe bei Gelegenheit:
1.) Warmwasser 1x mittags 13.30-15Uhr mit Soll-Temp. 50° (da mittags höchste Temp. im Winter) und 1x morgens 4-6Uhr mit Ziel 45° Soll (10% günstigerer Nachtstrom - wenn überhaupt nötig da ja Speicher ggf. noch >45° dann...) - energetisch sinnvoller als Einstellung auf 24h dauerhaft 45°?! Bitte berücksichtigen dass "NOCH" keine Photovoltaik = externer Strom, und Ziel immer Warmwasser > 40°...
2.) Wie lange müsste eine "Absenkung" gemacht werden damit letztlich mit 2° weniger als normal es sich rentiert vs. das Aufheizen für die Re-Etablierung der "Nicht-Absenkung"... 1-2 Tage Abwesenheit lohnen whs. eher nicht um die Temp. um 2° zu reduzieren solange oder? Ferien dagegen schon?
GLG, Alex
Hallo,
Zu 1)
Warmwasser am besten zur Mittagszeit da dort die höchste AT am Tag —> optimal
Von der Solltemperatur lade ich im Sommer, und Winter unterschiedlich, da im Sommer der Heizbetrieb abgeschalten ist, und die WP extra nur fürs WW den kompletten Energiekreislauf aufheizen muss.
Sommer : 42 Grad WW Beladung Start —> 55 Grad WW Beladung Stop…..dafür nur alle 2 Tage = Takte halbiert und ca 22% Energieersparnis.
Winter: 42 Grad WP Start —> 45 Grad WW Beladung Stop…..dafür jeden Tag……Taktung und Extrabeheizung entfällt da WP ohnehin läuft…..
Das funktioniert bei mir, da wir nur zu zweit sind, nur Duschen, keine Zirkulationsleitung, und auch kein Frischwassermodul haben, sondern einen klassischen Schichtspeicher, somit ohne jede Vermischung……sobald eine Zirkulation vorhanden ist, kannst das zb. bereits vergessen, sobald diese nicht optimalst an deine Verbrauchsgewohnheiten angepasst/eingestellt ist…….
zu 2)
im Winter ist die Absenkung bei einer FBH ohne PV sinnlos, da in der Nacht die FBH aufgrund der Masse die Räume weiter beheizt, und dir Raumtemperatur um höchstens 0,5 Grad absenkt. Diese Masse musst letztendlich irgendwann (zb. am Tag) wieder aufheizen….…mit PV macht es somit Sinn, ohne PV nicht.
Du kannst es ja leicht testen: Thermometer aufstellen, und am Abend über das Niveau die Heizkurve komplett absenken….dann kannst beobachten wie lange es bei Dir dauert, bis sich die Raumtemperatur überhaupt beginnt messbar abzusenken……das kann Stunden dauern…….und wenn Du gleich 2 Grad runter willst, kann das - logischer Weise immer je nach Außentemperatur und Dämmung des Hauses, Tage dauern……..das spätere Nachheizen wird dann auch entsprechend lange (= erhöhter Energiebedarf) dauern, da ja die WP die bis dahin fehlende Energie wieder in die ausgekühlten, Böden, und Wände bringen muss……
Das musst somit echt selber individuell Testen, Messen, und hochrechnen, wie sich hier Dein Haus, bzw. WP dabei verhält…..da gibt es fast kein “Patentrezept”….
LG
Guennie
Hi und erneut Danke! Werde testen und ausprobieren..,
als kleines P.S. wegen der ggf. Absenkung bei Ferien (NICHT Nachts!): ich habe Radiatoren keine FBH…also schon weniger „träge“
und es ging mir mehr darum wenn man länger nicht anwesend ist, was dann sinnvoll ist bezgl. Absenkung - also ob und wenn wielange und wieviel (bis 2-3d vor Wiederkehr von 21->19K?)
LG!
ok, bei Radiatoren funktioniert das natürlich, da du hier die Massenträgheit der FBH nicht hast, ist das System nach unten, genauso wie nach oben wesentlich schneller…….da bringt sogar die tägliche Absenkung etwas……jedes Grad spart klarer Weise Energie…….
Wie weit Du längere Zeit absenken kannst, kommt in erster Linie auf die relative Luftfeuchtigkeit an, auf die es aufzupassen gilt, denn je kälter die Räume werden, desto kälter werden die kritischen Bereiche an den Wänden…..und je höher ist in diesen Bereichen dann die relative Luftfeuchtigkeit………wenn diese in den kritischen Bereichen (Ecken, und Kanten) zu hoch wird, lässt der Schimmel nicht lange auf sich Warten…….es ist so eine längere Absenkung somit immer eine Gratwanderung zwischen Energiesparen, und Gefahr einer Schimmelbildung…..schau Dir mal die sogenannte Taupunktkurve an, da kannst super herauslesen, was bei einer bestimmten rel. Luftfeuchtigkeit und Temperatur passiert, wenn man die Temperatur zb. um 1,2,3,4 K u.s.w. absenkt….wie weit die Luftfeuchtigkeit ansteigt, und wann der Taupunkt erreicht wird…….
Beispiel:
einen Raum mit 20 Grad und 50% rel. Luftfeuchte senkst zb. um 5 K ab, Hast ganz schnell an den kritischen Punkten an den Wänden 10 Grad und dann kommst schon dem Taupunkt sehr nahe…….
Hast im Raum 20 Grad und 65% rel Luftfeuchte und senkst um 5K ab, sind die kritischen Ecken bereits ab 13 Grad…..feucht…..und mit 10 Grad Nass……Schimmelbildung ist unausweichlich
LG
Guennie
Kleines Update nach 1,25 Jahren Betrieb und Doku für alle die mitgelesen haben:
reale JAZ bei Heizen UND WW nun 3,7 (!) an der Maschine, bin für die Vitocal 200-A voll zufrieden. Takte in der Übergangszeit (>8K) inklusive WW -Bereitung 4-6x / Tag, ab ca. 2-3K läuft die LWP mehr oder weniger durch.
Pufferhysterese hab ich minimal erhöht auf 10k (7203: 50 wie zuvor, 7209: 50 statt 40), Heizkurve nun ganzjährig fix bei 0,6 Steigung und Niveau 4 trotz überall Heizkörper mit 22K Raum-Solltemperatur, die auch erreicht werden (Bad 23K). WW gibts einmal 13-15Uhr auf Temp 2 (47K) und falls nötig 1x abends mit Nachtstrom von 21-23Uhr auf Temp regulär "oben" (44K Ziel). Hysterese für DLE als Zusatzheizung (6008) auf 14 anstelle 10k erhöht, seither nie mehr den DLE bisher gebraucht für WW (6040 auf 0 da bei grosser Temp-Differenz WW nur mit WP ohne Heizstab dann doch sehr langsam und nicht alltags-tauglich mit Kindern).
Ich muss schon sagen, ohne technisches Interesse meinerseits wäre das für den typischen Laien wie mich also eine schwere Geburt gewesen... da müssen die Hersteller stark nachbessern mit automatischen Einstellungen... (lernende KI über Wochen etc.).
Und ich erzähle dir jetzt genau das Gegenteil: Ich habe eine VC 252 A10, 8 Heizkörper und 2 Fußbodenheizungen.
Mit ViCare Thermostatventilen gesteuert, Nachtabsenkung von 21 bzw. 22 Grad auf 18 Grad.
Die WP stellt sich ab 22h komplett ab, muss in der Früh daher etwas mehr arbeiten.
Motto: Eine Wärmepumpe die nicht arbeitet braucht auch keinen Strom.
Eine Wärmepumpe die nicht arbeitet taktet auch nicht.
Eine Wärmepumpe die auf Nachtabsenkung gestellt ist unterstützt zumindest Vormittags geringeres
Takten
Ein typischer Wintertg schaut dann so aus (am Abend bin ich nochmals in die Badewanne gegangen):
Und das ist der zugehörige Stromverbraucch an diesem Tag vom E-Werk gemessen.
Orange = Tagstrom + Regelung der WP
Blau = WP Strom unterbrechbar
Violett = WP Strom, unterbrechbar, Nachttarif
eines hast aber vergessen zu erwähnen:
Wenn schon - dann schon alles.....😉
Guennie
Nein, die 252A heizt in der Nacht die Außeneinheit nicht auf, es genügt die Zirkulatiospumpe ab 3 Grad einzuschalten. Fließendes Wasser friert nicht.
Und ich nehme lieber ein paar Takte hin als die WP sinnlos den ganzen Tag zu betreiben.
Gestern habe ich damit 18 kWh gebraucht. Wäre die WP den ganzen Tag gelaufen hätte ich ca. 24h lange die untere Modulationsgrenze von 900 W gebraucht, das wären mindestens 21 kWh gewesen.
Auschlaggebend ist für mich der Stand am Stromzähler und ein akzeptables Taktverhalten. Das könnte man bei mir mit einem Pufferspeicher noch etwas verbessern.
...und genau das ist den nächste Punkt:
Du hast hier ein 252A, von dem was hier @Alex1978 schreibt ist eine 200A.
Alleine dadurch reden wir hier von zwei vollkommen unterschiedlichen "Welten".
Die 252A wird mit Propan betrieben, die 200A mit R410, die 252A hat auch ein vollkommen anderes Innenleben, angefangen vom Aufbau, bis hin zur Software. Und kann dadurch ein wesentlich breiteres Außentemperaturspektrum bezogen auf die Heizlast ohne Takten abdecken, als es die 200A je schaffen könnte.
Schlicht und einfach zusammengefasst:
die 200A muss man somit schon alleine wegen der Technik anders betreiben, wie die 252A und verzeiht einem nur einen Bruchteil der dabei möglichen Fehler, welche die 252A problemlos ausgleichen kann. Die beiden Systeme pauschal in einen "Topf" zu werfen ist keine gute Idee. Was bei einer Anlage funktioniert heißt noch lange nicht, das es auch bei einer anderen Anlage funktioniert.....und dazu kommt noch das "Wann". zb. kann es in der Tat durchaus Sinn machen bei AT über ca. 3°C das System so zu fahren, das zb. in der Nacht (zb. ohne PV-Energie) die Anlage abgesenkt gefahren wird, und am Tag dann wieder - zb. mit PV Überschuss der Estrichspeicher nachgeladen wird. Jedoch unter eine AT macht das schon wieder keinen Sinn, da ab dieser AT die WP ohnehin im 24/7 Betrieb modulieren sollte. Alles eine Frage des Energietechnisch sinnvollsten Zusammenspiels aller vorhandenen Komponenten.
zu Deiner Idee mit einem zusätzlichen Heizungspuffer:
Du hast geschrieben, das Du 2 FBH hast. Hast Du Dir schon mal ausgerechnet, wie groß hier alleine dieses Speichervolumen ist ? Quadratmeter FBH Fläche mal 0,08 und davon 40%.
Wenn Du hier zb. in Summe 200qm beheizte FBH Fläche hast, entspricht das bereits jetzt schon
200 * 0,08 * 0,4 = einem 6400L Wassertank
Welchen Heizungspuffer möchtest Du hier noch dazustellen, damit das prozentuell gesehen Wirkung zeigt ?
Alleine an dem siehst schon......das Ganze ist sehr individuell, und darf auf keinem Fall pauschaliert werden.....
in diesem Sinne,
Guennie
PS: ich vergass zu erwähnen dass ich die minimale Modulation des Verdichters mittels Parameter 508B nach Rücksprache mit dem technischen Dienst von Viessmann von 40 auf 30 gestellt habe, so dass die Wärmepumpe noch etwas tiefer runter modulieren kann… Gemäss Viessmann ist bis 28 bei der 200-A möglich, danach sinkt die Effizienz… somit kann die LWP auch noch etwas weniger verbrauchen durch tiefere Modulation wenn sie länger läuft… siehe Grafik im Anhang
Sehr interessant was du schreibst. FBH habe ich nur in Bad und WC, so um 10 m2, das wären also ein 320l Puffer, klingt plausibel.
Die beiden FBH betreibe ich übrigens mit dem gleichen Heizkreis wie Heizkörper aber mit Cosmo RTL Ventilen.
in diesem Fall, bei so einer kleinen FBH vollkommen richtig, hier könnte eventuell ein Heizungspuffer durchaus überlegenswert sein, aber auch hier nur dann wenn es trotz korrekter Auslegung zur Heizlast, noch immer zu übermäßigen Takten kommen sollte.....😉
lg
Guennie
Leider ist meine WP mit 10 kW etwas zu groß geraten, vorher hatte ich eine ASEA Direktheizung mit 8 kW.
Das Taktproblem habe ich aktuell nur wenn die Sonne meine Südseite auf über 26 Grad aufheizt.
Lobenswerterweise schaltet das ViCare+ die WP ab wenn das Takten zu wild wird, siehe Loch am späteren Nachmittag:
Meine 200-A fährt ab und zu mal runter bis auf minimal 27%. Die meiste Zeit ist bei mir so um die 30% sozusagen die "Standgas-Leistung" erreicht.
Aktuelle Werte seit Frühjahr 2023: 1612 Betriebsstunden Verdichter, bei 248 Starts....😉
lg
Guennie
Aha, ist logisch,
die Südseite wird aufgeheizt --> die Thermostate an den Radiatoren schließen --> die WP bringt die Energie nicht mehr weg --> Das Takten würde los gehen --> die 252A verhindert das bis zu einem gewissen Punkt durch die Hydro Auto Control --> wenn das nicht reicht schaltet die WP ab.....das hat zb. die 200A noch nicht , wenn man hier nicht selber aufpasst, taktet diese wie blöde....und dann gehen die Probleme sozusagen los.....
Benutzer | Anzahl |
---|---|
8 | |
7 | |
7 | |
6 | |
6 |