Hallo zusammen,
ich hoffe ihr könnt mir bei meinem Problem helfen. Unser Stromverbrauch der Wärmepumpe scheint uns viel zu hoch. Es handelt sich um eine Vitocal 200-A Wärmepumpe.
Der Stromverbrauch alleine von gestern und heute betragen bis zu dieser Uhrzeit 28.4 kWh.
Es sind bei insgesamt 4 Zimmer die Thermostate aktiviert. Ich spiele zur Zeit an den Einstellungen für den Heizkreis. Da wir eine PV-Anlage auf dem Dach haben, wollte ich von 11 Uhr bis 16 Uhr eine Normaltemperatur von 25° und der Rest eine reduzierte Temperatur von 21° anpeilen. Diese Werte habe ich in einem anderen Forum gelesen.
Der Verdichter wurde bereits einmal getauscht. Anscheinend macht dieses Modell immer Probleme - kann ich aber außer den hohen Kosten nicht beurteilen.
Eingebaut wurde die Anlage 2019. Mir kommen die Betriebsstunden und Starts des Verdichters hoch vor. Kann es hier ein Problem geben?
Es handelt sich um ein normales EFH.
Hier noch weitere Daten:
Neigung: 0,4
Niveau: 3
Produktname: Vitocal 200-A AWCI-AC 201.A07
Seriennummer: 7549933801284115
Betriebsstunden Verdichter: 16.826h
Starts Verdichter 26.030
Ohne deine WP zu kennen -habe eine 250er-
16.000h sind OK, 26.000 Starts dafür sehr viel, da läuft die Pumpe im Schnitt nur 0,6h
Sprich: das Ding geht zu oft an und aus, das ist nicht gut für die WP.
Beschreibe mal dein Haus, dein Heizsystem (Puffer?), deine Heizflächen, deine Einstellungen.
Ich vermute, daß die WP die Wärme nicht wegbekommt ("Nur 4 Räume Thermostate geöffnet") und daher an und aus geht. Die WP will lange mit geringen Temperaturen und hohem Durchfluss durchlaufen.
Fange an zu dokumentieren Heizkurve, Durchfluss, Voreinstellungen an HK und FBH, Außentemperatur.
(Ein prima Grund die Integration in Homeassistant zu bauen, falls das auch bei deiner Heizung geht)
Thermostate auf oder weg (bei HK), mehr Durchfluss, mehr "Dauerlauf" der WP.
Nutze diesen Thread um deine Erfahrungen zu dokumentieren.
Das wird!
Hallo @RedNose danke für deine schnelle Hilfe.
Ich habe eine vitocell 100.
Das Haus ist 100m2 je Stockwerk. Aber nicht überall eine Fußbodenheizung installiert. Wir haben aufgrund der hohen Stromkosten auch zb nie die Thermostate der Gänge angeschaltet. Kann es also sein, dass die Heizung einfach zu unterfordert ist und deshalb so oft startet?
Ich habe jetzt mal in den besagten Räumen die Thermostate komplett hochgedreht und beobachte die Lage.
Was bedeutet deine Abkürzung "HK"?
Bitte Beschreibe mal deine Heizanlage und das Haus genauer.
100 m2 pro Ebene hilft wenig, wenn man die Anzahl der Ebenen nicht kennt... 🙂
Also:
qm vom Haus, % Heizart FBH oder HK = Heizkörper?
Bauzustand = Baujahr, bei älteren Häusern was habt ihr schon daran gemacht, gibt es gar eine Heizlastberechnung? Wurde ein hydraulischer Abgleich durchgeführt?
Welche Heizung genau, wie viele Heizkreise, Fotos der Heizkreisverteiler?
Dein Vitocell ist wahrscheinlich dein Warmwassertank.
Sind die Heizstäbe aktiv? Kannst Du an deiner Heizung oder in der App sehen wie viel Strom in die Heizstäbe geht? Wie viel Wärme wird aus wie viel Strom gemacht?
Wie hoch ist der Durchfluss in deinen Heizkreisen?
(Bei meiner Heizung sieht man das alles in der App)
Zum Heizerfolg:
wenn Du nur wenige Räume beheizt, heizen die indirekt den Rest des Hauses mit.
Aber die WP bekommt die Hitze kaum weg, da wenig Flächen aktiv sind. Also geht die Heizung an und aus, an und aus.
Das ist maximal ineffizient, idealerweise läuft die WP von November bis Februar durch ohne Pause.
Als leicht hinkende Analogie: Statt Auto dauernd auf Standgas drückst Du kurz auf Vollgas und machst dann das Auto 10 Minuten aus.. Also lauter Kaltstarts.
Mal als Vergleich:
Hier ein 250qm 1959er Altbau, 100qm FBH, 150 qm Heizkörper, saniert auf KFW100.
Knapp 15.000-20.000 kWh mit der Gasheizung, jetzt ca. 4.000 kWh Strom im Jahr, also rund 1.200 EUR Stromkosten für die Heizung, davon ca. 25% aus eigener PV.
Deine 30 kWh für zwei Tage sind erstmal völlig egal, sind halt 9 EUR Heizkosten.
Ist Heizsaison, da muss die Heizung an.
Habe zufällig den gleichen Verbrauch, 140 kWh Wärme sind daraus geworden.
140 kWh wären ca. 14 m3 Gas, a 90 cent? (Laut Google KI) also wären das 3.6 EUR mehr mit Gas.
Check.
Aber für die Kohle soll die Bude auch muckelig warm werden, dafür sorgen wir im Nachgang.
Gib mal ein paar mehr Infos, trau dich mehr Thermostate aufzumachen. Ich bin mir sicher, das wird gut.
Ist ein bisschen Arbeit, wenn Du Bock auf Technik hast ließ Dich mal in hydraulischen und thermischen Abgleich ein.
Und los gehts!
Wenn das so pauschal so einfach wäre. Bei mir verursachen offene Ventile trotz niedriger HK Pumpe strömungsgeräusche die ich als unangenehm empfinde, auserdem habe ich dann hohe Wärmeverluste durch die dauernde Zirkulation. Mein Verbrauch hat sich verdoppelt. Nun hab ich wieder meine alten Standard thermostatköpfe dran und verbrauche nur noch die hälfte an Energie bei gleichem Komfort. Keinerlei Absenkung, immer durchgehend eine Temperatur. Hab bis zu 20 Starts pro Tag was ich als völlig unproblematisch ansehe, da die Verdichterlaufzeit mindestens 20 min beträgt und dann mindestens eine Pause von 30 min dazwischen liegen. Man muss halt viel probieren und das vor allem wenn es richtig kalt ist.
@Denjo1980 wenns bei dir so läuft ist ja OK, hört sich aber trotzdem nicht gut an. Passt die Heizkurve?
Rauschen - schon mal Ventileinsätze getauscht, hydraulischer Abgleich ist gut?
An sich sind die Ventile eher zum Abregeln bei Fremdwärme gedacht die Regelung der Temperatur würde ich über die Heizkurve versuchen.
4 Heizkreise in einer >100 qm Bude nur aufzuhaben wie der Originalposter ist definitiv der falsche Weg.
Wenns da dann rauscht wundert es mich gar nicht.
Daher aber auch meine allererste Aufforderung, jede Veränderung zu dokumentieren.
So hat man stets die Option Schritte zurückzugehen, wenn was nicht passt.
Hallo Freezer1,
wurde denn die Heizkennlinie bei deinem System bereits ideal eingestellt? Um die optimale Einstellung der Heizkennlinie zu finden, benötigt es etwas Zeit. Normalerweise solltest du die ideale Einstellung nach einer Heizsaison gefunden haben. Am besten gehst du dabei wie folgt vor.
Stell die Raumthermostate in allen Räumen, in denen du es immer warm haben willst (Küche, Bad, Wohnzimmer, ...) auf die höchstmögliche Stufe. Die anderen Räume, wie zum Beispiel das Schlafzimmer, stellst du auf die gewünschte niedrigere Temperatur ein. Anschließend musst du die Raum-Soll-Temperatur an der Regelung auf die Temperatur einstellen, die du dir für den Wohnbereich wünscht. Jetzt nimmst du entsprechend der Temperaturen in den zu beheizenden Räumen nur noch an der Kennlinie Änderungen vor. Dadurch, dass du die Raumthermostate voll aufgedreht hast, bemerkst du die notwendigen Änderungen sofort. Die Neigung und das Niveau änderst du bitte entsprechend der Tipps unter dem nachfolgenden Link.
Hiermit lässt sich die Anlage in der Regel bereits am meisten beeinflussen.
Viele Grüße
Flo
Lies dir diesen Thread durch:
Die A07 hat da so gewisse "Eigenheiten" die man kennen muss.
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