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Vitocal 200-A: WW Aufbereitung zieht 4500W?

Hallo zusammen!

Was kann die Ursache dafür sein, dass die WW-Aufbereiung meiner Vitocal 200A mit Vitocell 100 und einem 300l Trinkwasserspeicher Sigmatic WP/E 300 bei der WW Aufbereitung 4500W zieht? WW mit Elektro bzw. Heizen mit Elektro ist deaktiviert. So weit ich das sehe, ist am Flansch des Sigmatic Wärmespeichers keine Elektroheizung, das einzige Kabel zum Speicher ist wohl jedens des Temperaturfühlers. Mit einer Anschlussleistung von nicht mal 2kW kann das doch gar nicht sein?

25 ANTWORTEN 25

Wo werden denn diese 4500W angezeigt?

Fronius Solarweb.

 solarweb

Heute 2x Warmwasser: Vormittag wieder die 4500W, Nachmittags so, wie ich das erwarten würde:

 

Solarweb

Ich vermute hier Einschatstromspitzen die je nach Phasenlage und Abtastrate des PV Reglers unterschiedlich hoch sind.
Sowas führt auch bei einem Gewerbekunden von mir zur Absurdität daß er deutlich (!) mehr PV produziert als er verbraucht , aber trotzdem 3000€/Monat an den Energieversorger zahlen muss, weil genau diese kurzen Lastpitzen bei Leistungsmessung dazwischenfunken.



Ein interessanter Erklärungsansatz, den ich aus folgenden Gründen nicht so ganz für zutreffend halte:

- Kurze Einschaltspitzen würden sich ja nur in einem bestimmten Anzeigeinervall auswirken. Die Werte im SolarWeb kommen von einem Fronius Smartmeter und sind über 5min gemittelt. Wenn die Wärmepumoe sich fürs Warmmasser machen einschaltet bleibt sie ja mal 30-45min an ohne große Lastschwankungen. Dass sich dann Einschaltspitzen in einem 100%-igen Messfehler über eine halbe Stunde auswirken sollen, kann ich kaum glauben

- Die mit dem Smartmeter ermittelte Einspeiseenergie über 5 Monate ergab etwa 3% Abweichung gegenüber der Einspeisevergütungsabrechung vom Energieversorger. Diese 3% könnten sich aber schon alleine durch den Ablesezeitpunkt am Ablesetag ergeben, da kann ich mich einfach nicht erinnern, ob Vormittags oder Nachmittags abgelesen wurde.

Ich glaube, dass die in den Grafiken gezeigten Energieverbräuche die Realtät recht gut widerspiegeln.

Wo hast Du denn die Anschlussleistung von 2kW her?
Bei den 230V Geräten steht im Datenblatt, dass es Varianten zwischen 2,85kW und 4,55kW gibt. Die 400V Geräte haben eine noch höhere Anschlussleistung.
Welche Variante hast Du?

Aus dem Datenblatt. Nennwärmeleistung 7,49kW, elektrische Leistungsaufnahme 2,65kW (okay, deutlich mehr als 2kW, aber immer noch weit weg von 4,5kW). Durchlauferhitzer: 8,8kW aber der sollte doch deaktiviert sein, wenn der Haken bei "WW mit Elektro" nicht aktiv ist.

Hallo Mitschke,


im Anlauf des Verdichters kann es zu höheren Leistungswerten kommen. Allerdings ist das Zeitfenster für den Verdichteranlauf nur wenige Sekunden lang. Entweder ist bei deiner Messung etwas fehlerhaft oder ein Zusatzheizer ist aktiv. Soweit meine Einschätzung hierzu. Hast du im Verteilerkasten mal geschaut, ob evtl. neben den drei Sicherungsautomaten für den Durchlauferhitzer noch weitere Sicherungsautomaten für Zusatzheizungen installiert sind? Ggf. diese mal deaktivieren und noch einmal testen.


Beste Grüße, °ch

Hallo Chris_Hudyma,

ich habe gestern im Verteilerkasten nachgesehen, wie das Gerät abgesichert ist: es sind 4 Plätze belegt mit einem 3x16A + N Automaten, mir ist keine andere Sicherungsbezeichnung ins Auge gesprungen, die auf eine andere Heizung hinweisen würde. Die Wärmepumpe, den Speicher, den Ausgleichsbehälter, die Vitocell 100 und die Pumpe kann ich identifizieren, ansonsten wüsste ich nicht, wo eine Zusatzheizung untergebracht sein könnte. An der meiner Ansicht nach einzigen Stelle, wo eine Zusatzheizung installiert sein könnte, am Speicher, finde ich keine Spur einer solchen Installation.

Ich werde abends noch mal genau nachsehen. Ich werde auch noch die Installationszeichnung einscannen und einstellen.
Ein Bug in der Firmware, der ein Anspringen des Durchlauferhitzers trotz Deaktivierung bewirkt, ist nicht bekannt?

Andere Frage: kann man die Leistung des Verdichters für die Warmwasseraufbereitung sinnvoll begrenzen? Wenn ich mit - sagen wir mal - 1,8kW auch auf meine 49°C komme, das dafür entsprechend länger dauert, ich dafür mit 100% selbst produziertem Solarstrom Warmwasser machen kann und keine Netzleistung beziehen müsste, wäre das ja nicht schlecht.


Hallo Mitschke,


um ein Zuschalten des Durchlauferhitzers ausschließen zu können, würde ich dir vorschlagen die Sicherungsautomaten dafür testweise auszuschalten. Da die niedrigste Stufe jedoch 3kW Leistung hat, glaube ich nicht, dass es am Durchlauferhitzer liegt.


Die Leistung in der Brauchwasserbereitung kann man indirekt mit der Hysterese der Vorlauftemperatur während der Brauchwasserbereitung beeinflussen, jedoch nicht begrenzen. Hierzu dienen die Codieradressen 6019 bis 601B. Diese befinden sich allerdings in der Codierebene zwei.


6019 - Hysterese Vorlauftemperatur WW für Leistung 100%


601A - Hysterese Vorlauftemperatur WW für Leistung 65%


601B - Hysterese Vorlauftemperatur WW für Leistung 30%


Einstellwerte in 0,1K


Beste Grüße, °ch

So, jetzt bin ich etwas schlauer:

In die Wärmepumpe gehen 2x 5-adrige Kabel, 3x 3-adrige Kabel und 2 grüne Kabel. Die grünen Kabel sind Außenfühler und Fühler für den Speicher. Die 5 adrigen sind für den Verdichter und die "E-Patrone", ein 3-adriges für die Steuerung und die anderen zwei wohl für die Umwälzpumpe und die Ventile.

Die Sicherungen dür die "E-Patrone" habe ich ausgeschaltet, mal sehen, was die nächsten Tage so bringen.

Na dann ist doch das Rätsel gelöst.
Wenn ein 5-adriges Kabel zum Verdichter geht, dann hast Du ein 400V-Gerät (201.A10/A13/A16).
Und die haben laut Datenblatt eine maximale Leistungsaufnahme von 5,1kW.

Was insofern sehr interessant ist, da in ViCare unter "meine Anlage" Vitocal 200-A AWCI-AC 201.A07 zu lesen ist...

Schau doch mal, was auf dem Typenschild der Anlage steht.
Ggf. kann auch Viessmann über die Herstellernummer sagen, welcher Typ es wirklich ist.

Am Typenschild steht dasselbe. Hätte ich gewusst, wo es ist, hätte ich schon früher nachgeschaut.

Aber: am Typenschild steht unter "Wärmepumpe" auch:
Elektrische Leistungsaufnahme max: 4,19kW

Das ist dann des Rätsels Lösung, die paar restlichen W sind dann wohl Pumpen, Steuerung, Ventilator.

Jetzt sind halt die nächsten Rätsel:

Wie stelle ich jetzt wie von °ch beschrieben die Hysterese ein? Um seine Informationen verwerten zu können fehlt mir noch das know-how, in der Bedienungsanleitung bin ich dazu nicht fündig geworden. Eine Erklärung was man genau damit macht, (oder ein Link zu einer Erkärung) wäre für mich auch hilfreich.

Wie bringe ich die Vitocal dazu, mit meiner PV zu reden? Braucht es da noch zusätzliche Hardware oder reicht dazu eins der vorhandenen Smart Meter?

Hallo Mitschke,


ich kann dir hierzu mal Standardwerte angeben, die für die drei Parameter ggf. von einem unserer Servicetechniker oder einem Fachbetrieb eingestellt werden. Für die Codierebene 2 brauchst du jedoch einen Zugangscode (Expertenebene), den ich dir leider nicht geben darf. Mit etwas Recherche kommt man jedoch darauf... 😉


6019: 80 = (8K)
601A: 30 = (3K)
601B: 20 = (2K)





Wenn du keinen Batteriespeicher installiert hast, kannst du die Regelung mittels Mod-Bus Energiezähler koppeln, um die PV-Funktionen nutzen zu können. Alternativ, wenn dein Wechselrichter einen entsprechenden Schaltkontakt liefert, kannst du die Wärmepumpe auch mittels Erweiterung EA1 extern anfordern lassen. Letzteres dürfte sogar etwas günstiger in der Nachrüstung sein.


Beste Grüße, °ch

Danke für die Info.
Kann man so einen Modbus Energiezähler auch mit einem ESP8266 bauen? Mein SmartMeter hat ja eine REST-API, die ich in Echtzeit abfragen kann. Ist eh bald wieder Winter und die Abende sind lang...

dazu habe ich leider keine Erfahrungswerte. Das musst du leider entweder selbst testen oder dich hierzu mal in entsprechenden Foren informieren.

Beste Grüße, °ch

Hallo nochmal,
bin noch nicht dazugekommen, das alles einzustellen.

Noch mal zum Verständnis: wenn ich die Hysterese so einstelle, dass diese Unrealistisch hoch ist, zB:

6019: 490
601A: 450
601B: 400

dann müsste unter normalen Umständen immer auf 30% begrenzt werden, sehe ich das richtig? Würde eine solche Einstellung überhaupt zulässig sein, oder gibt es Grenzwerte?
Außerdem müsste mir jemand noch bei "etwas Recherche" unter die Arme greifen.

Hallo mitschke,

über diese Einstellungen gibst du vor, ab welcher Temperaturdifferenz der Verdichter entsprechend runter moduliert. Du musst natürlich bedenken, dass es durch das runter modulieren deutlich länger dauert, bis der Sollwert erreicht wird. Dadurch bleibt weniger Zeit für den Heizbetrieb über. Dementsprechend musst du prüfen, ob die Einstellung so Sinn macht oder ob du sie nochmal anpassen musst.

Viele Grüße
Flo

Ich hatte das eigentlich nur außerhalb der Heizperiode vor. Die Erfahrung im mittlerweile 2. Winter im neuen Haus zeigt aber, dass auch im Winter problemlos möglich sein sollte, wenn das Warmwasserfenster ~5h beträgt, also etwa zu der Zeit, wo bei Sonnenschein auch Ertrag von der PV zu erwarten ist, der über der benötigten Leistung für den Heizungsbetrieb liegt. Die WW Aufbereitung im Winter benötigt jetzt keine1,5h (bei ~3kW WP-Leistungsaufnahme und 1x täglicher Nachladung), im Sommer noch weniger. Zeitproblem habe ich hier überhaupt keines, schon gar nicht außerhalb der Heizperiode.

Letzte Woche ist das Umschaltventil WW/Heizung auf WW stecken geblieben, ich habe das bei ca. 0°C Außentemperatur erst 24h später bemerkt, aber nicht etwa, weil es im Haus kalt wurde, sondern, weil ich mich darüber gewundert habe, dass ich morgens nur 250W aktuellen Stromverbrauch habe. Wenn ich dann noch bedenke, dass die Sonne in der Zeit beim Fenster reinscheint, geht mir die Heizzeit für das Raumklima nicht ab.

Zurück zur konkreten Frage:

Temperaturdifferenz? Welche?

- Vorlauf/Heizkessel oben?
- Vorlauf/Soll?

Wie auch immer, ich schließe aus deiner Antwort, dass die Werte möglichst groß sein sollen, wenn man die Leistung für die WW-Aufbereitung möglichst immer auf die niedrigste Stufe begrenzen will.

Wie groß die Temperaturdifferenz an deiner Anlage sein sollte, kann im Grunde genommen nur unter Volllast in etwa festgelegt werden. Dabei sollte die Differenz nicht größer als 9K sein. Ansonsten kann es zu Störabschaltungen kommen.

Wenn du die Leistung der Wärmepumpe bei der Warmwasserbereitung begrenzen möchtest, musst du die Differenz etwas größer einstellen.

Viele Grüße
Flo

Also ich verstehs nicht. Fast egal, was man einstellt, die Leistung der Wärmepumpe beim WW Aufbereiten ist mal so, mal so, fast immer 65%, manchmal 100%. Die 30% habe nur erreicht, und das ist irgendwie witzig, weil ich es falsch eingestellt habe, mit folgenden Werten:

6019: 78
601A: 80
601B: 81

Und da auch nur, wenn die Ist-Temperatur oben 50°C überschritten hat.
Wahrscheinlich auch, weil mir noch niemand hat erklären können, was mit "Temperaturdifferenz" gemeint ist und welche Differenz das sein soll. Aber offensichtlich bin ich nicht der einzige hier, der nicht versteht, was hier läuft, wenigstens 😉 😄

Hallo mitschke,

ich versuche es dir einmal anhand der Einstellungsvorgaben meines Kollegen Chris zu erklären.

6019: 80 = (8K)
601A: 30 = (3K)
601B: 20 = (2K)

Zu allererst musst du wissen, dass diese Einstellung dafür sorgen soll, dass es bei hohen Warmwasser-Soll-Temperaturen nicht zum Überschwingen der Sekundärvorlauftemperatur kommt. Dementsprechend sind die Parameter immer in Abhängigkeit zur vorgegebenen maximalen Sekundärvorlauftemperatur 5001 (Diesen Parameter auf keinen Fall verstellen, da sonst ein irreparabler Schaden im Kältekreis entstehen kann). Bei einer Vitocal 200-A innenaufgestellt liegt dieser Wert bei 60°C.

Das bedeutet, dass ab einer Vorlauftemperatur von 57°C auf 65% und ab 58°C auf 30% Verdichterleistung reduziert wird.

Viele Grüße
Flo
Top-Lösungsautoren