Hallo, unser Neubau mit ca. 210m2 beheizter Fläche wird von einer Vitocal 200-A AWO-E-AC 201.A10 versorgt.
Das Problem: Die Wärmepumpe läuft, außer für Warmwasser, immer nur für 3 Minuten und nach 15 Minuten wieder 3 Minuten usw. Das kann für den Verdichter nicht gut sein.
Teilweise kommen pro Tag über 50 Starts dazu.
Inklusive Estrichausheizen sind wir jetzt bei 519h und 1315 Starts. Es wurde der Estrich ausgeheizt und erst mit Einzug Ende August Warmwasser aktiviert. Seit Mitte Oktober ist der Heizbsteieb zusätzlich aktiv.
Folgende Daten zur Heizkurve:
Neigung: 0,2
Niveau: -1
Raumsoll: 22
Umwälzpumpe läuft immer mit 100%.
Volumenstrom ist ca. bei 1600 l/h.
Woran kann das enorm häufige Takten liegen?
Grüße, Thomas
Lufteinschluss ? Offenbar bekommt die Pumpe die Wärme nicht weg.
Häufige Verdichter-Starts Vitocal 200-A
Hallo zusammen,
wie dem Betreff zu entnehmen ist, habe ich dasselbe Problem, wie schon sehr viele ander User hier im Forum.
Ich habe schon viele Beiträge gelesen, bin selber aktuell aber nicht sicher, welche Stellschraube die nächste richtige ist, an der ich drehen sollte, daher habe ich mich dazu entschlossen mal wieder ein neuen Beitrag dazu zu eröffnen, ich hoffe das ist okay, ansonsten bitte löschen und ich hänge mich an einen alten Beitrag hinten dran.
Zu meinem System und der aktuellen Ist-Situation:
Ich habe eine Vitocal 200-A AWO-E-AC 201.A16 mit einem Vitocell 100-W Puffer mit 46 Liter.
Mein Haus hat 160 m² Wohnfläche, ist aus den 60er Jahren, hat 2007 eine Dämmung erhalten und wurde 2019/2020 komplett renoviert mit neuen Fenstern und Fußbodenheizung in allen Räumen. Die FBH ist mit einem Dünnschichtsystem von Fa. Schlüter aufgebaut.
Die Wärmepumpe hat aktuell eine Heizkurve mit einer Neigung von 0,5 und einem Niveau von -3.
Diese Heizkurve ist mit unserem Bad parametriert. Der Raum ist leider aufgrund von Außenwänden und Nord/Ost-Lage der kälteste und soll mit ~21,5°C - 22,0 °C der wärmste Raum sein. Daher habe ich die Ventile der beiden Heizkreise manuell geöffnet.
Die Wärmepumpe ist 12/2019 zum Estrich heizen in Betrieb genommen worden.
Aktuell habe ich 57.010 Starts von dem Verdichter bei 11.628 h Betriebsstunden.
Bei ca. 9°C Außentemperatur über mehrere Stunden habe ich aktuell ~ 4 Starts pro Stunde mit insgesamt 0,2 Betriebsstunden pro Stunde. Wenn ich die anderen Beiträge verstanden habe, werde ich wohl auch das Problem haben, dass der Verdichter bereits mit seiner Mindestlaufzeit auf 100% für den Systemdruck die VL-Temperatur erreicht.
Durch die VL/RL-Differenz vermute ich, dass die teilweise besprochene Umstellung auf die RL-Regelung nicht zum Erfolg führen wird?
Mit einer größeren Hysterese, sodass erst später mit einem kälteren VL gestartet wird und der Verdichter länger läuft, hätte ich durch die Fußbodenheizung kein Problem, wobei ich jetzt Beiträge hier im Forum gelesen habe, dass die Hysterese verkleinert wurden um die Starts zu verringern, was ich allerdings noch nicht verstanden habe.
Mein größtes Problem wird vermutlich mein Durchfluss sein, wo ich aber wohl keinen Messwert zu habe, auch nicht auf der Heizkreispumpe. Ich habe vor 3 Tagen die Heizkreise von dem offenen Bereich Wohn- und Esszimmer und Küche mit ca. 640m Fußbodenheizung zusätzlich manuell geöffnet. Ich musste den Durchfluss aber extrem Drosseln (alle 8 Heizkreise <0,5 l/min) damit dieser Bereich nicht zu warm wird. Hier fällt mir keine zusätzliche Möglichkeit ein, den Durchfluss zu erhöhen, außer im Bad elektrisch zusätzlich zu heizen und die Kurve runterzunehmen, damit die Durchflüsse wieder hoch können, das wäre energetisch aber natürlich unattraktiv.
An welchen Stellschrauben könnte ich noch drehen, damit ich die Anzahl der Starts deutlich verringern kann?
zwischen den max Peaks von Vorlauf und Rücklauf ist keine zeitliche Differenz zu sehen.
Wenn das Wasser durch die FBH und den Puffer geht müsste man da eine Verzögerung von ein paar Minuten sehen.
--> irgendetwas leitet das warme Wasser des Vorlauf gleich in den Rücklauf - thermischer Kurzschluss.
Evtl ist das Überströmventil falsch eingestellt oder defekt,.
VG
Der Überströmer ist aktuell auf 380 mbar eingestellt.
Ob dieser Wert zu deine Anlage passt musst du experimentell ausprobieren und evtl versuchen mehr Volumenstrom durch die FBH zu bekommen.
Ich hab den Abfrageintervall mal von 4 Minuten auf 30 Sekunden reduziert, weitere Ventile geöffnet und den Überströmer nach und nach mal auf 500 mbar erhöht, allerdings ohne Erfolg:
Wenn die Außentemperaturen weiter runter gehen, wie Anfang der Woche, und dadurch der VL höher sein soll, dann passt es irgendwann:
Edit:
Ich hab etwas mit der Wunsch-Temperatur gespielt.
Ab einem Soll-VL von 32,5°C ist die WP vorhin mal etwas in die Regelung gegangen.
Ok dann liegt das an der zeitlichen Ungenauigkeit der super bescheidenen API
Du könntest versuche die Ein und Ausschalt Hysterese etwas größer zu machen.
Änderung der Hysterese:
Beitrag von Etho77 vom 16.11.2022 21:36
Ich habe die Hysterese Stufenweise mit der UG von -2°K auf -3,5°K gesenkt und habe die OG von 4,0°K auf 6,5°K angehoben.
Mit diesen Parametern schaltete die WP nach den 3 Minuten nicht ab, sondern geht in die Regelung.
Die 11°K Hystere ist zwar viel, dürfte sich aber hoffentlich aufgrund der FBH nicht zu sehr auf die Raumtemperatur auswirken, oder was sagen eure Erfahrungen? Ich habe für eine kleine Grundwärme 3 Radialheizkörper die sind im Keller, Treppenhaus und Windfang. Bei diesen habe ich für einen höheren Durchfluss die Thermostate voll aufgedreht, die höhere Hysterese stört mich hier nicht.
Aufgrund der deutlich höheren Hysterese werde ich meine Starts sicherlich schon deutlich herunterbekommen.
Ein Problem habe ich hierbei aber weiterhin, ich vermute das wir auf zu geringen Durchfluss zurückzuführen sein? Wenn die WP in die Regelung geht, geht die Leistung auf ca. 1 KW herunter, währenddessen steigt die VL-Temperatur aber weiter.
Kann ich die min. Leistung noch etwas drosseln oder ist das die Mindestleistung, um den Druck im Kältekreis aufrechtzuhalten?
Das ist doch sehr erfreulich.
Die FBH wird die größere Hysterese gut dämpfen und im Keller/Treppenhaus wird es nicht stören.
@dejmfse1 genau so könntest du es auch machen.
Gibt es Lösungsansätze, wie ich den Temperaturanstieg innerhalb der Regelungszeit noch etwas drosseln kann?
Du meinst du Zeit bis sie zu modulieren anfängt?
Da kannst du eigentlich nur versuchen den Volumenstrom weiter zu erhöhen.
Korrekt, bei Außentemperaturen von ca. 5°C bleibt der VL bei 1,1 KW Leistungsaufnahme relativ konstant.
Bei den milden Temperaturen von 12,5 °C steigt die VL-Temperatur bis zur Abschaltung konstant an.
Da ich den Durchfluss nicht weiter erhöht bekomme, außer durch das manuelle Öffnen der Ventile von ungenutzten Räumen, würde ich, wenn möglich die min. Leistung von dem Verdichter gerne noch etwas reduzieren - bringt aber natürlich nichts wenn der Kältekreis hierdurch einbericht.
Edit: Ich bin noch einen Hinweis von Etho77:
Wichtiger Punkt: Außenlangzeitmittel 7002 auf 1440 (verhindert frühere Abschaltung bei untertags erhöhten Außentemperaturen). Dies hat nochmal richtig was gebracht. Und Estrich ist mehr als träge, also ob innertägliche Temperaturschwankungen die Heizkurve beeinflussen sollten.
Ist das die Angabe der Minuten über die der Mittelwert berechnet wird oder verstehe ich das Falsch?
>>: Außenlangzeitmittel 7002 auf 1440
ja genau das sind Minuten
Heute Nacht hatten wir ~ 9°C. Die VL-Temperatur und Abschaltschwelle sehen soweit gut aus, dass der Verichter noch etwas länger gelaufen wäre.
Jetzt ist die WP heute Nacht allerdings 5 mal in "passive-defrost" gegangen und hat die Heizphase hierdurch unterbrochen.
Gibt es hierfür auch Ansätze um hier etwas nachzubessern?
@qwert089: Ich möchte mich nochmal für deine Unterstützung bedanken.
Natürlich auch bei allen anderen, die in den verlinken Beiträgen hier im Forum viele Ergebnisse ihrer Forschung zur Verfügung stellen.
In dem Diagramm der letzten beiden Wochen, sieht man wunderbar, ab wann ich die Hysterese nachgestellt habe:
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